Nairobi Nursery September 2016

Donnerstag, 1. September 2016
Die kleinen Elefanten bekommen von den älteren Mädchen alle Liebe, Zuneigung und Fürsorge, die sie brauchen. Als heute Ngilai aus seinem Stall kam, ging er wie üblich zu Kamoks Gehege, um nachzusehen, ob sie noch darin war. Wenn sie noch dort ist, lungert er immer noch ein wenig an ihrer Tür herum, nachdem er ihr Guten Morgen gesagt hat, damit er auf sie warten und mit ihr zusammen in den Wald gehen kann. Heute kamen alle Babys zur gleichen Zeit heraus; normalerweise sind die ganz Kleinen etwas später dran, aber heute wurde im Waisenhaus gefilmt, sodass alle zugleich heraus durften. Ambo war noch vor Oltaiyoni draußen, und er ging direkt zu ihrem Tor und stieß dagegen, damit seine Adoptivmama schneller herauskommen würde. Schließlich waren sie alle bereit und gingen zusammen in den Wald. Alles verlief nach Plan; einige grasten und andere spielten zusammen.
Manchmal sind die kleinen Babys neidisch auf ihre älteren Freunde. Ambo genoss heute etwas leckeres, weiches Grün, das er von einem Keeper zugesteckt bekam. Ngilai kam dazu und wollte auch etwas abhaben, doch Ambo ging auf ihn los und stieß ihn mit dem Kopf weg. Weil der Keeper dabei war, wusste er, dass er keine Rache von Ngilai zu befürchten hatte; Ngilai hätte ihn gerne zurückgeschubst, doch er wusste, dass der Keeper Ambo beschützen würde, da er viel kleiner ist als Ngilai. Als die Babys sich an einer Stelle drängelten, verirrte sich eine Warzenschweindame in die Gruppe und fand den Weg hinaus nicht mehr. Tagwa und Roi machten es ihr nicht leicht und verscheuchten sie schließlich. Naseku und Godoma schlichen sich von ihren Freunden davon und gingen weiter in den Busch hinaus. Sie standen ein ganzes Stück von den Anderen entfernt, als es noch nicht ganz hell geworden war, und waren von etlichen anderen Tieren umgeben. Wo sie grasten, stand auch ein einzelner Büffelbulle, und als Naseku ihn sah, begann sie zu trompeten, um die anderen Waisen anzulocken und ihn mit vereinten Kräften zu verscheuchen. Es reagierte aber nur Roi, die ebenfalls trompetete, aber nicht zu ihr gelaufen kam. Schließlich ließen Naseku und Godoma den Büffel in Ruhe und kamen, immer noch trötend, zum Rest der Gruppe zurück.

Ngilai draußen im Wald

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Nairobi Nursery August 2016

Montag, 1. August 2016
Die Waisen kamen heute wie üblich aus ihren Gehegen und gingen in den Busch hinaus. Kamok und ihr Adoptivbaby Ngilai setzten sich vom Rest der Gruppe ab und grasten in den nahegelegenen Büschen. Ihre Zeit zu zweit endete, als zwei Löwen, die auch in der Nähe waren, laut brüllten und so auf sich aufmerksam machten. Kamok und Ngilai rannten daraufhin schreiend zu den anderen Waisen und ihren Keepern zurück. Oltaiyoni lief ihnen sofort entgegen, gefolgt von Roi, Mbegu, Kauro und Tusuja, die alle trompeteten und die Büsche zertrampelten. Auch die Keeper machten mit und brüllten laut, um die Löwen zu verscheuchen. Als diese weiterbrüllten, ging Oltaiyoni dazu über, Äste abzubrechen und sie herumzuwerfen und drohte in die Richtung, aus der das Gebrüll kam. Die Keeper brachten die Babys sicherheitshalber weg, und Oltaiyoni, Roi, Mbegu und Kauro bildeten die Nachhut, wobei sie weiter stampften und trampelten, um ihrem Ärger über die Löwen Luft zu machen. Kiko wurde auch zu den Stallungen zurückgebracht, bis wir sicher waren, dass die Löwen fort waren.

Kamok holt ihr Adoptivbaby Ngilai

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Nairobi Nursery Juli 2016

Freitag, 1. Juli 2016
Die Waisen waren heute Morgen in so aufgeregter Stimmung, dass sie rennend aus ihren Gehegen und Ställen kamen, trompeteten und sich gegenseitig anrempelten, als sie in den Wald liefen. Die Büsche mussten dann unter der Aufregung leiden, denn sie zertrampelten alles und schlugen um sich. Dieses Verhalten haben die Keeper schon öfter beobachtet, kurz bevor neue Waisen ins Waisenhaus kamen – gerade so, als ob die Elefanten dieses Ereignis vorhersehen können.
Diesen Monat sind Ambo, Jotto und Tagwa in die Gruppe der älteren Waisen aufgestiegen und verbringen nun die Tage mit ihnen draußen im Wald. Ambo hängt so sehr an Oltaiyoni, dass er Ndotto und Ngilai nicht beachtet, die schon versucht haben, ihn von seiner Adoptivmama wegzulocken. Die beiden Jungs versuchten alle möglichen Tricks: Sie rollten sich auf dem Boden herum und hielten die Rüssel in die Luft, um Baby Ambo umzustimmen, doch es gelang ihnen nicht – er liebt einfach seine Adoptivmama Oltaiyoni!
Während der öffentlichen Besuchsstunde sorgten zwei männliche Löwen für Aufregung, die ihren Kampf am Besuchsgelände und in den Büschen hinter dem Büro austrugen. Sie brüllten laut und kämpften auch außer Sichtweite noch weiter. Die erste Waisengruppe beim Schlammbad war dadurch etwas beunruhigt, und sie stellten ihre Ohren auf und hielten die Rüssel in Richtung der Löwen. Sobald sich das Löwengebrüll aber weiter entfernte, beruhigten sie sich.
Mittags erhielten wir einen Anruf, dass eine Elefantenrettung notwendig war, was zu den aufgeregten Waisen am Morgen passte. Der Anruf kam aus Tsavo, in der Nähe von Voi, und das Rettungsteam wurde losgeschickt, um das arme Kalb ins Waisenhaus zu bringen.

Ambo und seine Adoptivmama Oltaiyoni

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Nairobi Nursery Juni 2016

Mittwoch, 1. Juni 2016
Draußen im Busch stritten sich Sokotei und Sirimon heute Morgen um ein paar leckere Wurzeln, die sie beide gern wollten. Sirimon hatte einigen Aufwand betrieben, um sie auszugraben, als Sokotei ankam und ihn wegschubsen wollte, damit er die Früchte all der Anstrengungen genießen konnte. Sirimon ließ sich aber nicht so leicht aus dem Weg schieben und verteidigte seine Leckereien. Er schubste Sokotei zurück und drehte sich um, um sein Futter aufzuheben, ehe Sokotei es erwischen konnte. Sokotei wurde wütend und stieß Sirimon heftig an, sodass dieser zu Boden fiel. Sirimon stand schnell wieder auf und attackierte Sokotei ebenso hart. Bald hatten sie einen richtigen Kampf, bei dem jeder zeigen wollte, das er stärker ist als der andere. Der Kampf dauerte 15 Minuten, bis Sokotei, der die längeren Stoßzähne hat, Sirimon übermannen konnte und demonstrierte, dass er tatsächlich kräftiger und damit der dominante Bulle der Gruppe ist. Weder Sirimon noch Boromoko sind im Moment kräftig genug, um eine echte Herausforderung für ihn zu sein.

Sirimon hatte heute einen längeren Kampf mit Sokotei

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Nairobi Nursery Mai 2016

Sonntag, 1. Mai 2016
Bei der heutigen öffentlichen Besuchsstunde ging es dramatisch zu, als die Straußen Pea und Pod hinter einem der Keeper her waren. Wir wissen aus Erfahrung, dass Pea und Pod die Regenmäntel und Regenschirme der Keeper nicht mögen. Die Straußen teilten sich gerade das Gras mit den Waisen, das für die Besuchsstunde bereitgelegt worden war, als sie einen Keeper herunter kommen sahen. Pod (wir vermuten, es war Pod, denn sie ist normalerweise die frechere) sah den Keeper, hob ihren Kopf, stellte die Flügel auf und rannte auf den Keeper zu. Er floh hinter die Akazien, doch sie verfolgte ihn! Pea kam hinter ihrer Schwester hergerannt, während die Keeper versuchten, ihrem Kollegen zu helfen. Sie konnten aber nichts ausrichten, bis Naseku und Tusuja ihnen zu Hilfe eilten, sodass die Straußen sich zurückzogen. Sie versuchten, sie mit ihren Rüsseln zu erwischen, damit ihr geliebter Keeper vor den frechen Vögeln fliehen konnte.
Balguda schien heute Nachmittag ein wenig schlecht gelaunt zu sein. Er versperrte seinen Freunden Sokotei, Olsekki und Enkikwe den Weg, als sie schneller als er nach Hause rennen wollten. Er ließ sie nicht vorbei, bis sie kurz vor dem Ziel waren.

Balguda beim Grasen im Busch

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