Besuch in Kenia – Teil 1

Grüße von den Elefantenwaisen

Einige unserer Vorstandskollegen sind zur Zeit in Kenia, um die Stationen des Sheldrick Wildlife Trusts zu besuchen, die wir mit Hilfe eurer Spenden unterstützen. Wir möchten euch in den kommenden Tagen von den einzelnen Reise-Etappen berichten. Die erste Station der Reise war das Elefantenwaisenhaus in Nairobi, wo derzeit 14 Elefantenbabies aufgezogen werden. Der jüngste Neuzugang ist Ziwadi, ein kleines Elefantenmädchen, das im April gerettet wurde. Die Kleine wird liebevoll von den Keepern aufgepäppelt und lernt von ihnen, welche Blätter besonders schmackhaft sind. Auch Kiko, die Giraffenwaise, verbringt immer noch gern den Tag mit den Elefanten im Busch und kehrt pünktlich zur abendlichen Flaschenfütterung zurück in seinen Stall. Hier ein paar Eindrücke vom Elefantenwaisenhaus.

 

Grüße von den Elefantenwaisen
Grüße von den Elefantenwaisen

 

Die älteren Waisenmädchen - wie hier im Foto Maisha - sind ganz vernarrt in die kleine Larro.
Die älteren Waisenmädchen – wie hier im Foto Maisha – sind ganz vernarrt in die kleine Larro.

 

Dololo, ein sehr artiger Elefantenjunge, genießt ganz entspannt seinen Abendsnack.
Dololo, ein sehr artiger Elefantenjunge, genießt ganz entspannt seinen Abendsnack.

 

Die kleine Ziwadi mit Keeper Julius.
Die kleine Ziwadi mit Keeper Julius.

 

Kiko
Kiko

Sikus erster Geburtstag!

Siku, die Tochter von Ex-Waise Sunyei, „feiert“ heute ihren ersten Geburtstag!

 

Heute vor einem Jahr, am 22. Oktober 2017,- brachte Ex-Waise Sunyei ihr erstes Baby zur Welt – ein Mädchen! Weil die Geburt bei Tagesanbruch stattfand erhielt Sunyeis Tochter den Namen „Siku“, was auf Suaheli soviel wie „Tag“ bedeutet. Ein wunderschöner und passender Name wie wir finden!

Und nur wenige Stunden nach der Geburt erschien Sunyei mit Siku bereits bei den Stockades um ihre kleine Tochter den Keepern vorzustellen! Sikus Körper war noch nicht ganz trocken und sie stand noch ziemlich wacklig auf ihren Füßen. Aber ihrer Mutter war es trotzdem äußerst wichtig sie schon jetzt mit ihren menschlichen Freunden bekannt zu machen. Sie sollten wissen, dass die Familie – und für die Ex-Waisen bilden sie und die Keeper EINE Familie – ein neues Mitglied erhalten hatte. Ein beeindruckendes Verhalten, denn durch nichts könnte besser belegt werden, welches Vertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Keepern und den Ex-Waisen herrscht! Dies ist nur möglich weil das Team des DSWT die ihnen anvertrauten Waisen mit unendlicher Liebe, Geduld, und Fürsorge behandelt.

 

Sunyei und ihre neugeborene Tochter Siku

 

An diesem Morgen befanden sich aber nicht nur die Keeper und sämtliche damals in ihrer Obhut lebenden Waisen bei den Stockades sondern auch fast alle Ex-Waisen, die in diesem Gebiet inzwischen wieder ein freies Leben im Busch führen. Und dann gab es auch noch eine ganze Reihe wilder Elefanten, darunter der bekannte Bulle One Tusker, die ebenfalls gerade vor Ort waren. Sie alle nahmen natürlich Notiz von der Ankunft Sunyeis und Sikus und so gab es eine große Begrüßungszeremonie!

 

Sunyeis Tochter Siku wird durch ein Kindermädchen „berüsselt“.

 

Nach einiger Zeit wurde es Sunyei offenbar- ein wenig zu viel mit den Aufmerksamkeiten, die sie und Siku erhielten. Daher zog sie in Begleitung einiger Kindermädchen weiter. Aber schon Mittags erschien die kleine Gruppe wieder- am Mud Wallow- und mischte sich unter die in großer Zahl versammelten anderen Elefanten. Es konnte einem fast der Atem stocken zu beobachten, wie Siku zwischen den gewaltigen Säulenbeinen riesiger Bullen hindurch wanderte. Aber ihre Mutter und die Kindermädchen behielten sie stets im Auge und sorgten dafür, dass ihre Ausflüge nicht zu weit gingen und nicht zu- lange dauerten! Andererseits verhielten sich aber auch die größten Bullen äußerst vorsichtig und rücksichtsvoll gegenüber dem neuen Mitglied- der Elefanten-Gesellschaft!

 

Siku läuft unter riesigen Bullen umher!

 

Ex-Waise Sunyei und ihre Tochter Siku

 

Für unseren Verein war es ein Glücksfall, dass sich an diesem Tag gerade einige Mitglieder und Pateneltern vor Ort befanden, die uns direkt- von dem- wundervollen Ereignis- berichten konnten. Mit dem beigefügten Video möchten wir heute daran erinnern.

 

 

In den nächsten 12 Monaten lernte die kleine Siku nun die Welt näher kennen. Insbesondere natürlich die anderen Elefanten: Ex-Waisen, Waisen und ihre wilden Freunde! Und selbstverständlich auch die Keeper! Siku entwickelte sich zu einem fröhlichen, freundlichen und intelligenten kleinen Energiebündel, welches kaum einmal müde zu werden schien! Zu ihren liebsten Spielgefährten gehören Wendis Tochter Wiva, Galanas Tochter Gawa und Nasalots Sohn Nusu!

 

Siku und Chyulu beim Luzerneheu-Frühstück!

 

Siku!

 

Man kann es fast nicht glauben, aber nun ist tatsächlich bereits ein ganzes Jahr vergangen und Siku „feiert“ heute ihren ersten Geburtstag. Wir wünschen ihr aus diesem Anlass natürlich nur das Beste und viele glückliche Jahre in der Wildnis von Ithumba! Happy Birthday Siku!

 

Die Waisen im April

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: April 2018

 

Der Verlust von Dame Daphne ist kaum in Worte zu fassen, und wie Sie sich vielleicht vorstellen können, sind wir alle furchtbar traurig. Trotzdem muss es weitergehen, vor allem der tägliche Ablauf für unsere Waisenelefanten, und das wäre nur in Daphnes Sinn gewesen. Sie wäre diesen Monat besonders glücklich über Luggards Fortschritte gewesen, denn die Schwellung seines Beins ist jeden Tag mehr zurückgegangen. Ende des Monats hat er sogar schon versucht, neben seinen Freunden herzurennen als es Zeit für die Milch war. Das ist eine wunderbare Entwicklung, vor allem für den tapferen kleinen Elefantenbullen, der solch einen schweren Start ins Leben hatte. „Die Waisen im April“ weiterlesen

Der traurige Tod von Sokotei

Jeder Waisenelefant, der vom David Sheldrick Wildlife Trust gerettet wird, bekommt eine zweite Chance im Leben, die ihm nach dem Verlust seiner Mutter und Familie in der Wildnis verwehrt geblieben wäre, hätte man ihm seinem Schicksal überlassen. Dame Daphne Sheldrick rief vor vielen Jahren das Waisenprogramm ins Leben, und damals war ihr auch klar, dass jedes Elefantenbaby, das im Waisenhaus gepflegt würde, nur so lange in der Obhut der Keeper bleiben würde, wie es den Schutz und die Geborgenheit seiner Ersatzfamilie benötigen würde. Wenn ein Baby älter wird, dann muss es auch wieder in die Freiheit entlassen werden, und seine Auswilderung sollte so umsichtig wie möglich vonstatten gehen, damit es gut auf ein langes Leben in der Wildnis vorbereitet wird. Aber auch im Bewusstsein dessen bricht es immer allen das Herz, wenn einem der Waisen, die so lange mit Hingabe gepflegt worden sind, in seinem neuen Leben in der Wildnis etwas zustößt. Und so war es ein schwerer Schlag, als am 28. April klar wurde, dass Sokotei von Löwen getötet worden war.

Sokotei und seine MutterSokoteis Mutter stirbt
„Der traurige Tod von Sokotei“ weiterlesen

Dr. Dame Daphne Sheldrick D.B.E, 4. Juni 1934 – 12. April 2018

„Auch wenn wir das alles noch gar nicht richtig verarbeitet haben, muss ich leider mitteilen, dass meine wunderbare Mutter Daphne Sheldrick verstorben ist. Sie war für uns alle ein Vorbild und ich bin glücklich, dass ich sie meine Mama nennen durfte, denn sie war wirklich einzigartig. Sie war ein nationales Kleinod und eine Naturschutz-Ikone. Daphne starb am Abend des 12. Aprils nach einem langen Kampf gegen ihren Brustkrebs. Ein Kampf, den sie am Ende verloren hat. Ihr Vermächtnis ist unermesslich und ihr Tod wird weit über die Landesgrenzen hinaus nachwirken, denn das, was sie für den Naturschutz in Kenia geschaffen hat, ist einzigartig. Sie wird schmerzlich vermisst werden, aber niemals vergessen, und das war es auch, was Daphne in ihren letzten Wochen am meisten Trost spendete: das Wissen darum, dass ihr Andenken und ihre Arbeit fortgeführt wird und dass die Pionierarbeit, die sie geleistet hat, so viel für die Tierwelt und die Natur in ganz Kenia erreicht hat. Sie starb in dem Wissen, dass sie auch weiterhin jeden Tag aufs Neue durch die Arbeit des David Sheldrick Wildlife Trust und Dank eines engagierten Teams, das sie zurücklässt, etwas für das Land, das ihr so am Herzen lag, bewirken wird. Daphne hatte das Glück, lange genug zu leben, um in Ithumba Schlammbäder miterleben zu können, bei denen mehr als 100 Waisen, Ex-Waisen und ihre wilden Freunde gemeinsam herumtobten und sie konnte mit recht zu sich sagen “Wäre ich nicht gewesen’. Was für ein Geschenk sie uns allen hinterlässt, denn sie ist wirklich ein leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit. Vielen Dank für all Deine Liebe, Leidenschaft und Unterstützung.“ Angela Sheldrick

 

„Dr. Dame Daphne Sheldrick D.B.E, 4. Juni 1934 – 12. April 2018“ weiterlesen