WAG Malawi gewinnt African Conservation Awards 2023 als „Bestes Naturschutz-Team“

Die Ranger der Wildlife Action Group Malawi gewannen den diesjährigen Wildlife Conservation Award in der Kategorie “Bestes Naturschutz-Team“. Wir gratulieren Lynn Clifford und den WAG-Rangern von ganzem Herzen für diesen großartigen Verdienst um den Wald- und Artenschutz in Malawi.

Gemeinsam mit dem Verband der Wildhüter Afrikas haben Dr. Larry Hansen und Miss Xiaoyang Yu 2011 den Rhino Conservation Award ins Leben gerufen, um auf die Arbeit aller aufmerksam zu machen, die sich für den Schutz der Nashörner engagieren. 2022 wurde der Preis in den African Conservation Award umbenannt, um auch Wildhüter und Ranger einzubeziehen, die andere Tierarten und Lebensräume schützen. Der Preis ehrt das außergewöhnliche Engagement im Natur- und Artenschutz in Afrika und will auf die beeindruckende Arbeit aufmerksam zu machen.

Naturschützer in Afrika haben viele Herausforderungen: Politische Opposition, immer zu wenig Geld, physische Gefahren wie Wilderer und Wildtiere. Der Preis soll diese tapferen Frauen und Männer motivieren, für die künftigen Generationen weiterzumachen. Er wird finanziert durch China New Enterprise Investment (CNEI) und unterstützt durch die Behörde für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt der Regierung Südafrikas. Schirmherr ist Prinz Albert II. von Monaco.

Wir stellen vor: Wyclif Nedison, WAG-Ranger in Malawi

Wyclif Nedison (c/o Kristina Rösel)

Wyclif Nedison ist 29 und wohnt in Chagunda, auf der Seite des REA-Namwili-Camps im Osten des Dedza-Salima Waldreservates. Er ist verheiratet, und das gleich zwei Mal! Seine Frauen kennen sich aber, und er ist Vater von drei Jungs und einem Mädchen. Er kam 2012 als Vorarbeiter zur Wildlife Action Group (WAG), wurde später zum Wildhüter und schließlich zum bewaffneten Ranger ausgebildet. Seine einprägsamste Erinnerung ist erst ein paar Jahre alt: Nach einer beschwerlichen Patrouille ist er kurz vor dem Basislager zusammengeklappt. Zum Glück hat das britische Militär in dieser Zeit gerade eine Truppenübung mit den WAG-Rangern in Thuma absolviert (so schroff ist das Gelände!). Sie konnten sofort Erste Hilfe leisten und brachten Wyclif schnell ins Krankenhaus nach Lilongwe, wo seine akute Dehydratisierung mit ein paar Stunden Infusion behandelt wurde.

 

Wir stellen vor: Macford Banda, WAG-Ranger in Malawi

Macford Banda (c/o Kristina Rösel)

Macford Banda ist 28 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Dreijährigen. Er stammt von der Westseite der beiden Reservate und kam 2018 zur Wildlife Action Group (WAG), weil er gerne im Natur- und Umweltschutz arbeiten wollte. Er liebt es, im Busch zu sein, und obwohl ihm seine Familie oft fehlt, ist er stolz, dass er für sie sorgen kann. Mit einem Teil seines Gehaltes kauft er Dünger, und den Rest spart er für ein Haus aus Ziegeln mit einem Wellblech. Er und seine Kollegen schätzen es sehr, dass sie außer ihrem Monatsgehalt von der WAG noch gut ausgerüstet werden. Pro Monat gibt es für jeden 20 Kilo Maismehl (für ihr Grundnahrungsmittel, das Nsima), 1 Liter Speiseöl, 25 Päckchen à 90g getrocknetes Soja, 1 Kilo Kidneybohnen sowie Seife, Salz, Zucker, Schwarztee, Schuhputzmittel und Zahnpasta.

Mehr zum REA-Projekt in Malawi hier…

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Wir stellen vor: Seklarani Inglam, WAG-Ranger in Malawi

Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)

Seklarani Inglam ist 31 Jahre alt und stammt aus Chitekwele, einem Dorf an der westlichen Grenze des Thuma Waldreservates. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. 2012 war er zur Wildlife Action Group gekommen, ursprünglich als Wärter des Elektrozauns an der Ostgrenze. Ein wichtiger Job, denn der Zaun sollte ja dafür sorgen, dass  die Elefanten im Wald blieben und nicht bis auf die Felder der Bauern kamen. Der berühmt-berüchtigte Elefantenbulle Chakuza schafft es zwar immer noch, dann und wann den Zaun zu durchbrechen, um Mangos und Kürbisse zu naschen… Aber zum Glück wissen die Dorfgemeinschaften inzwischen, wo sie anrufen müssen, um den spitzbübischen Bullen wieder zurück in den Wald zu bringen. Am meisten liebt Seklarani an seinem Beruf, dass er so nah an die Wildtiere herankommt. Als kleiner Junge hatte er immer Geschichten über die Wildtiere im benachbarten Wald gehört, aber nie wirklich eines davon gesehen – außer ab und zu einen Elefanten im Feld der Bauern seines Dorfes.

Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)
Seklarani Inglam (c/o Kristina Rösel)

Sein einprägsamstes Erlebnis bei der Arbeit war die Verhaftung eines Holzkohle-Wilderers, der ihn mit seinem Panga (einer Machete) in die Hand hackte. Zum Glück waren seine Kollegen schnell zur Stelle und konnten Schlimmeres verhindern. Er hat Gott sei Dank auch keine chronischen Schäden davon getragen. Wenn Seklarani frei hat, läuft er acht Stunden zu Fuß vom Basislager bis nach Hause – und natürlich auch wieder zurück zur Arbeit, was für eine Pendelstrecke!

Seklarani nimmt dieses Jahr bereits zum vierten Mal für WAG an der Wildlife Ranger Challenge teil: https://wildlife.rangerchallenge.org/campaigns/wildlife-action-group-malawi-2023

Die Wildlife Ranger Challenge ist seit 2020 die weltweit größte Kampagne, um die  Solidarität unter den Rangern zu festigen und Spenden für die Berufsgruppe zu sammeln. Mehr als 100 Teams aus Afrika nehmen zwischen Juni und September 2023 an verschiedenen Prüfungen teil. Der Wettkampf erreichte seinen Höhepunkt in diesem Jahr am 16. September beim 21-Kilometer-Lauf durch das Schutzgebiet des jeweiligen Ranger-Teams.

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