Sichtbarer Erfolg durch langjähriges REA-Engagement in Malawi

Das erste Camp der Wildlife Action Group im Dedza-Salima Waldreservat, bekannt als Namwili-Camp und unterstützt durch REA.

Dank der Unterstützung von REAeV operiert die Wildlife Action Group (WAG) seit Oktober 2007 auch im Dedza-Salima-Forest Reserve (DSFR).  Mit dem Beginn der Arbeit im DSFR wurde die Bevölkerung darauf vorbereitet, dass Wilderei ab Januar 2008 geahndet werde. Anlaufpunkt im DSFR ist das Namwili-Camp, das Basislager, das etwa 200 Meter von der Reservatsgrenze am Bach Namwili gebaut wurde (siehe Beitragsbild). Die Arbeiten wurden im Januar 2008 fertiggestellt und  seither wird auch hier regelmäßig patrouilliert.

Eine aktuelle Übersichtskarte der WAG zeigt beide Waldreservate, Thuma im Norden (197 km²) und Dedza-Salima (326 km²) im Süden: insgesamt 523 km² Waldreservervat (und Elefantenhabitat), nur getrennt durch den Linthipe-Fluss.

Das Thuma Waldreservat war zu Beginn dieser Datenaufzeichung (2014) bereits sehr gut abgedeckt, aber selbst im weit westlich gelegenen Teil konnten erst 2020 Streifgänge aufgenommen werden. Das lag einerseits am sehr schroffen Gelände, ferner war es riskant für die WAG-Wildhüter, in diesem entlegenen Teil zu patrouillieren – das Gebiet war zu weit von einem Camp entfernt, und es gab zu viele Wilderer, die auch vor Gewalt gegen die Wildhüter nicht zurückschreckten. Dank 135 Kilometer Elektrozaun, 11 Satellitencamps und all den Aktivitäten in den angrenzenden Dorfgemeinden können sich die Wildhüter nun auch hier bewegen.

Überwachten 2014 im Jahresdurchschnitt 24 Wildhüter das Gelände, waren es 2023 schon 46. Das schlägt sich natürlich auch in den zurückgelegten Kilometern nieder: Von 133,5 km² (26%) auf 431,6 km² (83%) in neun Jahren. Und die werden alle zu Fuß zurück gelegt, wir nennen sie „Stiefelmeilen“. Natürlich streben wir 100% Abdeckung der 523 km² durch regelmäßige Streifgänge an, aber wir sind sehr stolz auf WAG und danken allen Spendern, die zu diesem großartigen (buchstäblichen!) Meilenstein beigetragen haben.

Weitere Informationen zum Projekt in Malawi gibt es hier… und in unserem Jahresbericht 2023 (hier…)

WAG-Streifgänge im Vergleich 2014 zu 2023.
WAG-Streifgänge im Vergleich 2014 zu 2023. (Quelle: Wildlife Action Group Malawi)

Beitragsbild: Einweihung des Namwili-Camps, das durch REAeV finanziert und 2008 eingeweiht wurde (c) Kristina Rösel

WAG Malawi gewinnt African Conservation Awards 2023 als „Bestes Naturschutz-Team“

Die Ranger der Wildlife Action Group Malawi gewannen den diesjährigen Wildlife Conservation Award in der Kategorie “Bestes Naturschutz-Team“. Wir gratulieren Lynn Clifford und den WAG-Rangern von ganzem Herzen für diesen großartigen Verdienst um den Wald- und Artenschutz in Malawi.

Gemeinsam mit dem Verband der Wildhüter Afrikas haben Dr. Larry Hansen und Miss Xiaoyang Yu 2011 den Rhino Conservation Award ins Leben gerufen, um auf die Arbeit aller aufmerksam zu machen, die sich für den Schutz der Nashörner engagieren. 2022 wurde der Preis in den African Conservation Award umbenannt, um auch Wildhüter und Ranger einzubeziehen, die andere Tierarten und Lebensräume schützen. Der Preis ehrt das außergewöhnliche Engagement im Natur- und Artenschutz in Afrika und will auf die beeindruckende Arbeit aufmerksam zu machen.

Naturschützer in Afrika haben viele Herausforderungen: Politische Opposition, immer zu wenig Geld, physische Gefahren wie Wilderer und Wildtiere. Der Preis soll diese tapferen Frauen und Männer motivieren, für die künftigen Generationen weiterzumachen. Er wird finanziert durch China New Enterprise Investment (CNEI) und unterstützt durch die Behörde für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt der Regierung Südafrikas. Schirmherr ist Prinz Albert II. von Monaco.

Wir stellen vor: Wyclif Nedison, WAG-Ranger in Malawi

Wyclif Nedison (c/o Kristina Rösel)

Wyclif Nedison ist 29 und wohnt in Chagunda, auf der Seite des REA-Namwili-Camps im Osten des Dedza-Salima Waldreservates. Er ist verheiratet, und das gleich zwei Mal! Seine Frauen kennen sich aber, und er ist Vater von drei Jungs und einem Mädchen. Er kam 2012 als Vorarbeiter zur Wildlife Action Group (WAG), wurde später zum Wildhüter und schließlich zum bewaffneten Ranger ausgebildet. Seine einprägsamste Erinnerung ist erst ein paar Jahre alt: Nach einer beschwerlichen Patrouille ist er kurz vor dem Basislager zusammengeklappt. Zum Glück hat das britische Militär in dieser Zeit gerade eine Truppenübung mit den WAG-Rangern in Thuma absolviert (so schroff ist das Gelände!). Sie konnten sofort Erste Hilfe leisten und brachten Wyclif schnell ins Krankenhaus nach Lilongwe, wo seine akute Dehydratisierung mit ein paar Stunden Infusion behandelt wurde.

 

Wir stellen vor: Macford Banda, WAG-Ranger in Malawi

Macford Banda (c/o Kristina Rösel)

Macford Banda ist 28 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Dreijährigen. Er stammt von der Westseite der beiden Reservate und kam 2018 zur Wildlife Action Group (WAG), weil er gerne im Natur- und Umweltschutz arbeiten wollte. Er liebt es, im Busch zu sein, und obwohl ihm seine Familie oft fehlt, ist er stolz, dass er für sie sorgen kann. Mit einem Teil seines Gehaltes kauft er Dünger, und den Rest spart er für ein Haus aus Ziegeln mit einem Wellblech. Er und seine Kollegen schätzen es sehr, dass sie außer ihrem Monatsgehalt von der WAG noch gut ausgerüstet werden. Pro Monat gibt es für jeden 20 Kilo Maismehl (für ihr Grundnahrungsmittel, das Nsima), 1 Liter Speiseöl, 25 Päckchen à 90g getrocknetes Soja, 1 Kilo Kidneybohnen sowie Seife, Salz, Zucker, Schwarztee, Schuhputzmittel und Zahnpasta.

Mehr zum REA-Projekt in Malawi hier…

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