Kauro, Namalok und Sapalan ziehen nach Ithumba um

Der Umzug von Kauro, Sapalan und Namalok in die Auswilderungsstation in Ithumba im Tsavo East Nationalpark fand in den Morgenstunden des 7. Dezember 2017 statt. Nachdem es dort angefangen hatte zu regnen, war die Zeit reif, um die älteren Waisen des Waisenhauses dorthin zu bringen, wo sie wunderbar mit älteren Elefanten, den Ex-Waisen und wilden Herden zusammenkommen und von ihnen lernen können. Kauro hat das vor einem Jahr schon einmal erlebt, kam aber nach Nairobi zurück, als es ihm gesundheitlich nicht gut ging. Damals wurde beschlossen, ihn nach Nairobi zurück zu bringen, wo er besser medizinisch versorgt und wieder aufgepäppelt werden konnte. Inzwischen hat er sich wieder vollständig erholt, sodass er als erster an der Reihe war und nun wieder zu seinen Freunden in Ithumba zurückkehren kann.

 

 

Namalok und Sapalan waren noch nicht lange im Waisenhaus; beide waren erst im September zuvor gerettet worden, Namalok als Opfer der Dürre und Sapalan als Waise aus der Maasai Mara. Da sie beide schon ältere Bullen und außerdem auch gute Freunde geworden sind, waren sie die besten Kandidaten, um zusammen mit Kauro umzuziehen. In Ithumba war der Regen ausgiebiger, die Vegetation ist grüner und es gibt daher mehr Futter als in Voi, wo die Nachwirkungen der Dürre dieses Jahres noch zu spüren sind. Es wäre nicht allzu verwunderlich gewesen, wenn Kauro nach all seinen bisherigen Erlebnissen nicht gern in den LKW eingestiegen wäre – aber das ganze Training hindurch, das eine Woche dauerte, zögerte er niemals auch nur ein bisschen! Das färbte wohl auch auf die anderen beiden ab, die für ihr Alter auch wenig Gegenwehr an den Tag legten, wenn es darum ging, in den LKW zu gehen. Daher ging das Verladen am frühen Morgen unglaublich reibungslos vonstatten, und das Trio war um 3 Uhr eingestiegen und bereit, pünktlich abzufahren.

Die drei Waisen sind schon eingestiegenSapalan ist bereit für den Umzug nach Ithumba
Namalok, Sapalan und Kauro warten darauf, dass die Reise beginntAuf dem Weg
Kurze Pause, um frisches Grün einzusammelnFast geschafft!
Es hat sich über die Jahre bewährt, die Fahrt schon in der Nacht zu beginnen, wenn es noch kühl ist und weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind. Und auch diesmal lohnte es sich. Die drei Bullen waren gut in ihren Abteilen verstaut und konnten sich gegenseitig durch die Abtrennung hindurch berüsseln. Sapalan war in der Mitte untergebracht, und sie hatten jede Menge Grün und genügend Milchflaschen dabei. Namalok, der die eigenwillige Angewohnheit hat, die Milch nur aus dem Eimer zu trinken, saugte sie zufrieden mit dem Rüssel auf und schüttete sie sich dann in den Mund – wie es Elefanten tun, wenn sie Wasser saufen. Vor dem Einsteigen hatten die drei ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen, damit sie auf der Fahrt nicht zu unruhig werden würden. Nur Sapalan polterte ein wenig herum, als der LKW abfuhr, aber das Geschaukel beruhigte ihn offenbar nach kurzer Zeit. Sie futterten die Fahrt über, und auch die Anwesenheit dreier Keeper, die sie besonders gern haben, half, die gute Laune aufrechtzuerhalten. Es ist wichtig, dass sie in ihrer neuen Umgebung noch auf die Keeper, die sie kennen und denen sie vertrauen, zählen können. Daher werden ihre Begleiter noch ein Weilchen bei ihnen bleiben, bis sie sich genug eingewöhnt haben. Kauro allerdings schien von Anfang an klar zu sein, wohin die Reise gehen würde!

Der Umzugs-LKW kommt in Ithumba anDie drei Elefanten aus dem Waisenhaus in Ithumba
Kauro, Sapalan und Namalok sind ausgestiegenWanjala, Oltaiyoni und Sapalan
Sapalan, Wanjala und NamalokRoi und Namalok
Sapalan und RoiSapalan und Wanjala
Nachdem der Konvoi bei Kibwezi die Hauptstraße verlassen hatte, musste er einige Umleitungen nehmen, da der Fahrweg Richtung Ithumba zurzeit ausgebaut und asphaltiert wird. Dadurch verzögerte sich alles ein wenig, aber sie kamen trotzdem noch pünktlich an den Stallungen in Ithumba an. Um 9:30 Uhr konnten die Babys aus ihren Abteilen herauskommen und ihr neues Zuhause in Augenschein nehmen. Kauro wusste natürlich, wo er war, und schien sehr erfreut, wieder in Ithumba zu sein, als er aus dem Fahrzeug kam. Sapalan schaute sich verwundert um, war aber erstaunlich ruhig und wurde gleich freundlich von Dupotto, Roi und Wanjala begrüßt. Namalok sah erst einmal ziemlich verwirrt aus.

Die Waisen löschen ihren Durst an der TränkeNamalok, Sapalan, Roi und Naseku
Namalok, Sapalan und WanjalaSapalan und Karisa
Lemoyian begrüßt SapalanSapalan und Sirimon
Barsilinga, Sapalan und NasekuKauro, Namalok und Karisa
Beim Schlammbaden
Sie tranken noch etwas Milch und wurden dann zum Schlammloch gebracht, wo sie Wasser saufen und sich abkühlen konnten. Dann schlossen sich ihnen die anderen Waisen aus Ithumba an, und es gab großes Hallo, als Kauro seine alten Freunde wiedersah. Namalok wurde gleich zum Liebling der keeperabhängigen Waisen, nur Sirimon wollte gleich Rangeleien anzetteln und sich mit den neuen Jungs Namalok und Sapalan messen. Kauro mischte sich unter seine alten Bekannten und fühlte sich gleich wieder wohl. Die anderen beiden, die bis vor ein paar Monaten selbst in der Wildnis gelebt hatten, erinnern sich natürlich gut daran und waren doch ziemlich verwirrt von all dem, was hier passierte. Es dauerte aber nicht lang, bis sie sich an die neue Umgebung gewöhnt hatten und von dem vielen Grün um sie herum naschen konnten – Ithumba ist im Moment geradezu ein grünes Paradies, mit jeder Menge Gebüsch und wilden Gewächsen, die Elefanten fressen können. Im Laufe der folgenden Tage konnte man sich darüber freuen, wie Namalok und Sapalan, vor kurzem erst als verlassene Elefantenkälber mit düsterer Zukunft gerettet, jetzt wieder mit Artgenossen zusammen sind. Ihr neues Zuhause ist wie gemacht für Elefanten: kilometerweit unberührte Wildnis, viele gleichaltrige Elefanten und wilde Herden, mit denen sie jetzt täglich zusammentreffen können. Es ist wunderbar, dass sie nun gesund und glücklich in ihr neues Leben starten können!

Dupotto, Kauro, Namalok und SapalanDie Ithumba-Waisen mit den Neulingen
Oltaiyoni, Namalok und KithakaKarisa und Sapalan
Namalok und Kauro im GehegeNamalok spielt mit seinem Milcheimer
(übersetzt aus dem englischen Original)