Mehr als 700 Stoßzähne in Shanghai sichergestellt: Elfenbein-Schmuggel dramatisch gestiegen

“Dieses Jahr sind bereits über 16 Tonnen afrikanischen Elfenbeins, meist in Asien beschlagnahmt worden“, berichtet Joseph Kioko, Direktor des Kenya Wildlife Service (KWS). Die dramatische Zunahme des Elfenbein-Schmuggels führt er “auf Spekulationen zurück, dass der Elfenbeinhandel durch die Konferenz der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens im November wieder zugelassen werden könnte“ (siehe dazu auch unsere Cites-Meldungen).

Nach Informationen des Internationalen Tierschutz-Fonds IFAW haben chinesische Zollfahnder im Hafen von Shanghai drei Tonnen afrikanisches Elfenbein sichergestellt: 303 ganze und 408 klein zerteilte Stoßzähne, die in einem Holzcontainer versteckt waren. Obwohl die Lieferung aus der kenianischen Hafenstadt Mombasa nach China gekommen war, stammt das illegale Elfenbein nach Meinung von IFAW und KWS nicht aus direkt Kenia, sondern wurde vermutlich aus anderen Ländern dorthin geschleust.
IFAW fordert mit Nachdruck ein weltweites Handelsverbot für Elfenbein. Michael Wamithi, Leiter des IFAW-Büros in Kenia: “Handel mit Elfenbein ist international nicht kontrollierbar und stellt die Behörden in Ländern wie Kenia vor unlösbare Probleme, Wilderei und Schmuggel unter Kontrolle zu bekommen. Illegales und legales Elfenbein lassen sich nicht unterscheiden.“ Diese Position vertritt auch der Verein “Rettet die Elefanten Afrikas“.  Hans-Helmut Röhring, 1. Vorsitzender: “Eine erneute Lockerung des Handelsverbots darf es nicht geben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Wilderei und Schmuggel sofort wieder zunahmen, nachdem erste Ausnahmen von dem seit 1989 bestehenden internationalen Handelsverbot zugelassen wurden. Damit muss endgültig Schluss sein.“