Molly’s Rettung

Molly wurde im Save Valley Conservancy Gebiet, in der Lowveld Region im südöstlichen Simbabwe, gerettet. Ihre Mutter hatte eine Jagdgesellschaft, die Gnus jagte, angegriffen, um ihre beiden Kälber zu verteidigen. Das führte dazu, dass sie in Notwehr erschossen wurde. Der Vorfall wurde vollständig untersucht und auch wenn es ein zutiefst tragischer Zwischenfall ist, muss man leider sagen, dass in diesem Fall nicht illegal gehandelt wurde.

 

 

Während das ältere, ca. 5-7 Jahre alte, Kalb sich vermutlich der Herde angeschlossen hat, fand man das jüngere Elefantenbaby später im Busch und es wurde zunächst von einer nahe liegenden Ranch aufgenommen. Es wird vermutet, dass es 3 oder 4 Tage nach dem tragischen Abschuss seiner Mutter in örtliche Betreuung kam. Trotz der Tatsache, dass der Vorfall unverzüglich gemeldet wurde, ist es unverständlich, warum das Kalb so lange allein im Busch gelassen wurde.

Auf der Ranch verschlechterte sich der Zustand des Elefantenbabys jedoch dramatisch. Deshalb schritt die Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority (ZimParks) ein und autorisierte die Zimbabwe Elephant Nursery, das Kalb ins Elefantenwaisenhaus nach Harare zu fliegen, denn die Zimbabwe Elephant Nursery ist die einzige registrierte Einrichtung in Zimbabwe, die befugt ist, sich um kleine, verwaiste Elefantenkälber zu kümmern.

Als der Tierarzt der Zimbabwe Elephant Nursery, Dr. Lombard, seine Assistentin, Alexa Renehan, sowie ein Park Ranger auf der Ranch ankamen, reagierte das Baby kaum, war überhitzt und dehydriert. In diesem Teil des Landes herrschen äußerst heiße und trockene Witterungsbedingungen. Ihre Retter vor Ort hatten bereits festgestellt, dass das Elefantenkalb Anzeichen eines Hirn-Ohr-Traumas zeigte. Für den Transport nach Harare musste es ruhiggestellt werden und aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes war es ein sehr angespannter, nervenaufreibender Flug.

Im Elefantenwaisenhaus angekommen, bekam das Baby sofort die Spezialmilch der Zimbabwe Elephant Nursery und gewöhnte sich schnell an sein neues Zuhause. Auch wenn die anderen Elefanten sehr interessiert an dem Neuzugang waren, gab es anfangs noch keinen vollständig freien Kontakt zwischen ihnen. Die ganze Nacht hindurch hörte man das Kollern und Grummeln aus den einzelnen Ställen und das kleine Elefantenbaby antwortete auch darauf. Alle fühlten, dass dies ein sehr positives Zeichen war.

Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass das Kalb ein Mädchen ist und nicht, wie ursprünglich von den Rettern vor Ort angenommen, ein Junge. Das ist ein häufiger Fehler, der bei kleinen Elefantenkälbern gemacht wird. Sie bekam den Namen Molly. Aufgrund ihres Zahnstatus’ wurde Molly’s Alter auf 8 Monate geschätzt und nicht 2 Jahre, so wie die Retter vor Ort vorher berichtet hatten. Die Untersuchung ergab weiterhin, dass Molly unter einem lebensbedrohlichen Darm-Einschlag litt und Anzeichen eines Nierenversagens aufwies. Sie zeigte beunruhigende neurologische Symptome und Schmerzen und konnte mit einem Ohr nicht wedeln. Darüber hinaus war sie nicht in der Lage, in einer Linie geradeaus zu gehen, konnte nicht richtig saugen und hatte Angst davor, sich hinzulegen. Wie sich herausstellte litt Molly aufgrund der Schüsse aus so naher Entfernung unter einem geplatzten Trommelfell.

Durch die aufopferungsvolle rund-um-die Uhr-Betreuung und Liebe des gesamten ZEN-Teams sowie durch die Gesellschaft der anderen Waisenelefanten geht es Molly von Tag zu Tag besser.