Mumbushis Tod

Der vergangene Dienstag, der 30. August 2011, war ein tragischer und sehr trauriger Tag sowohl für uns alle in der Nairobi-Nursery als auch die Paten des kleinen Mumbushi. Er war unser Nesthäkchen und wurde von allen geliebt und verwöhnt. Nach seinem vielversprechenden Start, versinken wir jetzt in Trauer um den Verlust, aber auch in dem Gefühl, wieder einmal versagt zu haben.

mumbushirip

Mumbushi war erst zwei Monate alt als seine Mutter in den Wäldern des Mount Kenya Wilderern zum Opfer fiel. Nicht nur, dass sie die Elefantenkuh wegen ihrer Stoßzähne töteten, nein, sie malträtierten auch noch ihr kleines Baby, versetzten ihm mit einer Machete einen Schnitt quer über das Gesicht und hinterließen eine tiefe Wunde und ein Auge, das zu erblinden drohte. Mit all unserer Zuneigung heilten wir sein Auge und versuchten, seinen schweren Verlust zu lindern. Für wenige Wochen schien der kleine Elefant glücklich zu sein, spielte mit den anderen Waisen und wurde von Menschen als auch Dickhäutern gleichermaßen vergöttert. Er hat sie einfach alle verzaubert!

Dann setzte der Zahnwechsel ein. Der Durchbruch der ersten Backenzähne ist immer problematisch für Elefantenbabys und ich wünschte, wir hätten das Geheimrezept der Elefantenmütter, um die Begleiterscheinungen – Appetitverlust, Durchfall und Fieber – zu lindern. Für Mumbushi war es besonders schlimm, weil mehrere Zähne zur gleichen Zeit in verschiedene Richtungen wuchsen. Das schien seinem ohnehin noch zerbrechlichen Gesamtzustand den Rest zu geben. Er nahm ab, hatte Bauchschmerzen, die wir nicht behandeln konnten, trank seine Milch nicht mehr, und als am Sonntag schließlich noch eine Lungenentzündung dazu kam, gab er auf. Er bekam noch eine Spritze mit Antibiotika, aber auch das half nichts mehr. Am Dienstagmorgen um 4.30 Uhr ist er gestorben.

Uns bleibt nur der Trost, dass er jetzt im Großen Unbekannten wieder bei seiner Mutter ist. Wann wird die Menschheit endlich mitfühlen mit den Lebewesen, die in unserer Natur zuhause sind? Und wann wird die Menschheit ihre Natur endlich feiern, schützen und erhalten anstatt sie auszubeuten und zu töten? Ich frage mich oft, ob wir diesen Tag jemals erleben werden? Die Elfenbeinwilderei hat nimmt in ganz Afrika in erschreckendem Maße zu. Schuld ist der Handel mit dem “Weißen Gold“ und die internationale Gemeinschaft muss sich endlich gegen China und die anderen Länder im Fernen Osten auflehnen anstatt sie auch noch zu unterstützen. Nur ein grundlegender Sinneswandel Chinas und des Fernen Ostens kann die Elefanten noch retten.