Nairobi Nursery Dezember 2016

Donnerstag, 1. Dezember 2016
Es ist bekannt, dass ein satt gefressener Löwe kein Interesse an anderen Tieren seines üblichen Speiseplans hat, auch wenn sie ihm sehr nahe kommen. Heute Nachmittag grasten die Waisenelefanten gerade, als sie ein Warzenschweinjunges schreien hörten. Es kam den Elefanten entgegen gerannt, und ein Löwe war hinter ihm her! Die Raubkatze schien sich aber keine allzu große Mühe zu geben, sondern wollte das Ferkel offenbar nur ärgern und so tun, als ob er es jagen wollte. Die Warzenschweinmutter rannte hinterher und versuchte, ihr Kleines zu retten. Das Drama kam zu einem abrupten Ende, als die mutige Kamok, die Löwen nicht leiden kann, aus dem Gebüsch hervor kam und den Löwen verscheuchte. Er rannte weg und verschwand im Dickicht, und das kleine Warzenschwein konnte wieder zu seiner Mutter.
Heute war es bereits am frühen Morgen sehr heiß und bei der privaten Besuchsstunde um 15 Uhr trank Malima schnell ihre Milch aus und nahm Ambo, Jotto und Mbegu mit ins Schlammloch. Kurz darauf schloss sich ihnen auch Godoma an, und sie und Mbegu tauchten vom Kopf bis zur Schwanzspitze im Matsch unter. Mbegu erlaubte den Kleinen, auf ihrem Rücken herumzuklettern und in den Schlamm zu rutschen. Schließlich verließen sie alle das Schlammloch und gingen sich bei einem Staubbad abtrocknen. Daraufhin beschlossen Ndotto und Lasayen, hinein zu gehen und spielten selber – sie spielten Fußball und machten Kopfstand im Matsch! Am Ende gaben sie das Fußballspielen auf und gingen zu Ndottos Lieblingsspiel über – Rangeln und Klettern.

Die süße Malima gibt den Weg vor

Freitag, 2. Dezember 2016
Esampu kann manchmal schlechtgelaunt und hinterhältig sein! Die allermeisten Waisen kommen gut mit ihren Nachbarn aus und sind gute Freunde oder vertragen sich zumindest mit ihnen. Bei der kleinen Esampu ist das etwas anders: Direkt neben ihr wohnt Ambo, und obwohl sie auch manchmal unfreundlich zu allen Anderen sein kann, ist ihr Verhalten Ambo gegenüber unmöglich! Heute Morgen, als sie aus den Ställen kamen, ging Ambo auf dem Weg mit den Anderen in den Wald an ihr vorbei, da rannte sie ihn um und stieß ihn zu Boden. Als Ambo wieder aufgestanden war, war er natürlich auf Rache aus, und er jagte hinter ihr her zurück in ihren Stall. Sie versuchte, sich darin zu verstecken, doch Ambo erwischte sie am Schwanz und versuchte, sie wieder nach draußen zu ziehen. Sie drehte sich um und begann, ihn zu schubsen, und im Nu war ein Streit zwischen den beiden Waisen entbrannt. Sie hörten nicht auf die Keeper, die sie trennen wollten, und das kleine freche Mädchen ließ nicht von Ambo ab. Ambo war schließlich brav und folgte seinen Keepern, die ihn beruhigten, doch nicht Esampu – ein Keeper musste sie zurückhalten, während ein anderer mit Ambo verschwand. Sie rangelte sogar mit dem Keeper und schaffte es, an ihm vorbei zu kommen. Während alle Babys auf dem Weg in den Wald waren, rannte sie hinter Ambo her und versuchte wieder, ihn zu schubsen. Es mussten erst Mbegu und Oltaiyoni eingreifen, um den Frieden wieder herzustellen. Als Oltaiyoni mitbekommen hatte, dass Esampu die Übeltäterin gewesen war, wollte sie ihr eine Lektion erteilen, doch zum Glück hatte Mbegu aufgepasst und sich ihrer schon angenommen.
Sana Sana geht kaum einmal ins Schlammbad, um sich darin zu wälzen, doch heute war es anders. Bei der Hitze hielt sie es nicht mehr aus, und kaum hatte sie ihre Milch getrunken, ging sie schnurstracks ins Schlammloch und blieb darin, bis es Zeit war, wieder in den Wald zurückzukehren.

Esampu kann ganz schön grantig werden!

Samstag, 3. Dezember 2016
Immer wenn der neue Waisenjunge Karisa die anderen Waisen ihre Gehege verlassen und in den Wald gehen sieht, wird er sehr unruhig und geht in seinem Abteil auf alles und jeden los, der in die Nähe kommt oder an seinem Tor vorbei geht. Murit scheint sich heute Morgen in einem der Ställe versteckt zu haben, denn als die Anderen sich aufmachten, ging er direkt zu Karisas Tor, stibitzte etwas von seinem Futter und plauderte ein wenig durch die Gitterstäbe mit ihm. Das war alles wunderbar, aber kaum war Murit von seinem Keeper gerufen worden, um mit in den Wald zu kommen, wurde Karisa wütend und ließ seinen Ärger darüber, dass er nicht mitgehen konnte, an seinem Eingangstor aus. Im Gegensatz dazu verhält sich der andere neue, deutlich ältere Bulle, Kelelari wesentlich ruhiger in seinem Gehege. Die kleine Kuishi ist noch zufriedener und lässt keine Gelegenheit aus, am Finger eines Keepers zu nuckeln.
In letzter Zeit haben Murit und Tamiyoi sich zusammengetan und sich eine neue Unsitte angewöhnt: Sie schleichen sich von der Gruppe weg zurück zu den Stallungen, um dort Luzernenheupellets zu naschen! Ihren eigenen Vorrat futtern sie über Nacht auf, und wenn sie tagsüber zurückkommen, plündern sie in den Gehegen ihrer Freunde alles, was diese zurückgelassen haben. Dabei sind sie sehr schlau, denn wenn sie hören, dass jemand kommt – wie etwa ein Keeper, der sie holen will – bleiben sie ganz still stehen und warten ab, bis er wieder weg ist. Wir mussten sehr lachen, als wir Tamiyoi das erste Mal erwischten – sie wusste, dass sie etwas Unerlaubtes getan hatte und rannte schreiend aus Jottos Gehege heraus zurück in den Wald, mit Murit auf den Fersen.

Murit ist ein sehr liebevoller Junge

Sonntag, 4. Dezember 2016
Godoma kann es gar nicht leiden, wenn es während der öffentlichen Besuchsstunde laut ist. Abgesehen davon ist sie einer der neugierigsten Waisen. Heute lieferte sie sich gerade eine Rangelei mit Frechdachs Rapa, als die Warzenschweine sie immer wieder bei ihrem Spiel im Schlammloch störten. Diese wollten sich auch nur abkühlen, da es so heiß war, doch Godoma wollte das Schlammbad mit niemandem anderen teilen. Als sie die Warzenschweine verjagen wollte, feuerte eine Gruppe Besucher sie an, und so wandte sie sich diesen zu: Sie hob ihren Rüssel hoch und trompetete sie an! Die Zuschauer verstanden aber die Warnung nicht, und als sie weiter riefen, kam sie aus dem Schlamm gestürmt und spritzte mit dem Matsch nach ihnen, den sie mit dem Rüssel aufgesaugt hatte. Danach war Ruhe, und Godoma war zufrieden mit ihrer Arbeit.
Malkia wurde zur Herde der älteren Waisen befördert, damit sie ein wenig von ihren älteren Artgenossen erzogen wird. Das hat allerdings zur Folge, dass nun Tagwa frech wird, sodass sie sich heute bei der öffentlichen Besuchsstunde ebenfalls der älteren Gruppe angeschlossen hat. So kann sie auch ein paar gute Manieren und was man als Elefant sonst noch wissen muss von den anderen Waisen lernen.

Godoma mag Lärm gar nicht!

Montag, 5. Dezember 2016
Es war ein froher Tag für Kuishi, die seit ihrer Ankunft in ihrem Gehege war: Nach der öffentlichen Besuchsstunde kam eine kleine Gruppe zurück zu den Stallungen und nahm sie zum ersten Mal mit in den Wald hinaus. Unsere Mini-Leithkuh Oltaiyoni, Roi, Ndotto, Maramoja und natürlich die treusorgende Mbegu waren es, die sie abholten. Als sie ankamen, war Kuishi begeistert, dass sie mit hinaus konnte. Die große Oltaiyoni stand erst einmal am Eingangstor im Weg, aber als sie etwas Platz gemacht hatte, nahmen sie Kuishi in Empfang und begleiteten sie hinaus zu den Anderen. Mbegu drängelte sich zwichen die anderen Waisen, um dem Neuling so nahe wie möglich zu sein, als sie alle um sie herum standen. Kaum war sie im Wald angekommen, fing Kuishi an, nach ihren Lieblingspflanzen zum Fressen zu suchen. Wanjala und Maramoja waren auch sehr froh, sie zu sehen und scharwenzelten beim Grasen immer um sie herum. Sogar Kauro kam herbei, um ihr Hallo zu sagen, nachdem er ziemlich weit weg gewesen war, als sie im Busch angekommen war. Er tätschelte sie liebevoll – er ist wirklich ein unglaublich freundlicher Bulle! Es dauerte nicht lange, dann kamen auch Roi, Mbegu und Dupotto wieder, um sich zu versichern, dass es ihr gut ging. Die fünf blieben bis 15 Uhr zusammen, und dann ging Kuishi zusammen mit Wanjala, Esampu, Malkia und Galla zur privaten Besuchsstunde. Sie war sehr brav, auch auf dem Rückweg zum Besuch der Pateneltern an den Stallungen um 17 Uhr – sie ist jetzt ein richtiges Mitglied der Waisenfamilie.

Kuishi und Malima (rechts)

Dienstag, 6. Dezember 2016
Manchmal ist eine Leitkuh sehr streng mit ihren Herdenmitgliedern, und Oltaiyoni ist da keine Ausnahme. Bei manchen Waisen dauert es eine Weile, bis sie sie als neue Mitglieder in der Herde akzeptiert hat, bei anderen braucht sie sie nur kurz anzuschauen und heißt sie willkommen. Heute war sie gar nicht nett zu der kleinen Kuishi, und die Keeper mussten eingreifen und mit ihr schimpfen.
Murit braucht manchmal ein wenig, bis er sich an etwas Neues gewöhnt hat, aber er ist immer offen für alles. In letzter Zeit hat er das Schlammbad für sich entdeckt, da es so heiß ist, aber er bleibt immer erst einmal am Rand des Schlammlochs stehen und wartet, bis die wilden Babys heraus gekommen sind, bevor er hinein geht. Heute genoss er den Matsch eine ganze Weile, aber erst nachdem Mbegu, Pare und Godoma genug von ihren Spielen und Rangeln hatten. Dabei zeigte er sein Talent zum Fußballspielen, und Rapa machte mit und schoss den Ball immer wieder zurück, wenn Murit ihn aus dem Schlammloch gekickt hatte. Als sie nach der Besuchsstunde zurück im Wald waren, forderte er Jotto und Luggard zum Kräftemessen heraus. Luggard und Murit scheinen große Freunde zu werden und betätigen sich mit Vorliebe an ausführlichen Ringkämpfen, wann immer sie sich über den Weg laufen.
Kuishi hat sich sehr schnell an ihre neue Familie gewöhnt, sowohl an die Elefanten wie auch die Menschen. Abgesehen von ihrem kleinen Problem mit Oltaiyoni am Morgen hatte sie einen wunderbaren Tag draußen im Busch. Sie kam wieder mit zur privaten Besuchsstunde; dort war sie die Ruhe selbst und war die meiste Zeit mit Schlammbaden mit ihren Freunden beschäftigt.

Oltaiyoni kann eine strenge Leitkuh sein

Mittwoch, 7. Dezember 2016
Seit einiger Zeit werden nun täglich Löwen rund um das Waisenhaus gesichtet. Diese Tatsache bereitet unserer Giraffe Kiko einiges Kopfzerbrechen, und er bleibt jetzt die meiste Zeit im Bereich der Stallungen. Die Löwen haben noch nie einen der Elefantenwaisen angegriffen – die Löwen im Nairobi-Nationalpark kennen so etwas nicht. Die Elefanten mögen es aber trotzdem nicht, wenn sie in der Nähe sind, und die Keeper natürlich schon gar nicht. Immer wenn welche auftauchen, sind Oltaiyoni, Kauro, Roi, Kamok und manchmal auch Tusuja sehr aufmerksam und behalten die Kleinen gut im Auge. Kamok jagt hinter ihnen her, und heute stampfte sie auf dem Boden auf und trompetete, um sie zu verscheuchen. An den Stallungen will Kiko manchmal unbedingt auch in den Wald hinaus, aber er weiß nicht, dass die Löwen dort sind und er bei den Gehegen, wo er in Ruhe fressen kann, besser aufgehoben ist. Nachdem die Löwen sich damit abgefunden hatten, dass es nichts zu holen gab, und sie von Kamok auch nicht freundlich empfangen wurden, ließen sie die Waisen in Ruhe und zogen sich wieder in den Park zurück.
Oltaiyoni kann eine sehr treusorgende Leitkuh sein. Wenn es am Nachmittag wieder zurück zu den Stallungen geht, ist sie immer die letzte. An der Stelle, an der die Pateneltern stehen, wenn sie den Waisen am Nachmittag beim Heimkommen zuschauen, wartete sie, bis das letzte Baby da war. Plötzlich rannte sie eilig ganz nach vorn, um die Zuschauer davon abzuhalten, ihre Schützlinge anzufassen; wann immer jemand es versuchte, ging sie gleich hin, um denjenigen zur Seite zu schieben. Sie kümmert sich vorbildlich um ihre Herde und ist eine sehr beschützende Mini-Leitkuh.

Kiko grast in letzter Zeit hauptsächlich an den Stallungen

Donnerstag, 8. Dezember 2016
Nachdem die Waisen heute Morgen im Wald angekommen waren, wartete Godoma eine Weile und schlich sich dann zu den Stallungen zurück. Als sie dort ankam, marschierte sie geradewegs in Dupottos Gehege und fing an, sich mit Kelelari in dessem Gehege zu unterhalten. Sie blieb eine ganze Weile dort und spielte mit ihm, und jedesmal wenn sie jemanden kommen hörte, versteckte sie sich in der hintersten Ecke. Nachdem die Person wieder gegangen war, kam sie wieder hervor und plauderte weiter mit Kelelari. Schließlich fand ein Keeper sie, als sie gerade wieder in die Ecke schleichen wollte, und er begleitete sie wieder hinaus in den Wald.
Ukame ist meistens mit Malima zusammen draußen, aber heute begleiteten sie die stets grantelnde Esampu und Wanjala. Die drei schlugen beim Grasen allmählich eine andere Richtung ein als der Rest der Herde. Weil alle im dichten Gebüsch unterwegs waren, dachten die Keeper, sie wären mit den Anderen zusammen. Erst als sie plötzlich aus einer ganz anderen Richtung zurückkamen, merkten die Keeper, dass sie abseits der restlichen Waisen gegrast hatten.
Nach der 9-Uhr-Fütterung gingen Mbegu, Roi, Oltaiyoni, Tamiyoi und Ndotto zu den Stallungen zurück, um Karisa zu seinem ersten Tag draußen mitzunehmen. Als das Tor geöffnet wurde, ging Roi als erste hinein, aber als Karisa sie auf sich zukommen sah, stellte er die Ohren auf und machte sich zum Angriff bereit! Roi versperrte ihm daraufhin den Weg nach draußen. Dann wollte auch Ndotto hinein gehen. Erst als ein Keeper auch hinein ging, um ihn nach draußen zu bringen, sah er sehr erfreut und glücklich aus, dass er sich der Gruppe draußen anschließen und mit in den Wald aufbrechen konnte. Er wollte dann alle Anderen kennenlernen, und als er an Kuishi, Tamiyoi und Malima geriet, war er sehr interessiert an den dreien, vor allem an Malima, die aber immer wieder vor ihm wegrannte! Insgesamt hatte er einen wunderbaren Tag draußen im Busch und machte keinerlei Schwierigkeiten – er ist außerhalb des Geheges viel braver als darin!

Die Waisen spielen im Wald

Freitag, 9. Dezember 2016
Kelelari scheint sein Leben im Gehege sehr zu genießen. Jeden Morgen, wenn seine Nachbarin Dupotto in den Wald hinaus geht, scheint ihn das gar nicht zu kümmern, und er schaut zu, wie die anderen Waisen vorbei gehen, während er sein Grün frisst. Offenbar ist ihm sein momentaner Lebensstil ganz recht. Irgendwann soll er sich aber natürlich den anderen Waisen im Busch anschließen und mit ihnen zusammen sein. Er hat ordentlich an Gewicht zugelegt, seit er im Waisenhaus ist, und sieht gesund und munter aus. Auch seine Wunden heilen gut.
Es ist sehr rührend, wie ein so großes Mädchen wie Ukame an einem so kleinen wie Malima hängt. Sie folgt Malima immer noch, wohin sie auch geht. Heute brachte Malima kurz vor der Fütterung um 15 Uhr eine Gruppe von Waisen zum Schlammloch hinunter. Sie und ihre Freundin Ukame beschlossen, ein Bad zu nehmen, da es wieder sehr heiß war. Offenbar war sie genau deshalb so zielstrebig hinunter gegangen. Nicht weit hinter ihnen hatten sich auch ein paar Andere fort geschlichen und kamen ihnen hinterher. Das waren Ambo, Oltaiyoni, Tagwa, Pare, Lasayen, Ndotto und Malkia, aber sie interessierten sich nicht so fürs Schlammbad, sondern eher für ihre Milchflaschen! Als Malkia ankam, sah sie niemanden mit Milch dort stehen – was auch nicht verwunderlich war – und begann, nach ihrer Flasche zu schreien. Oltaiyoni und ihre Freunde wunderten sich, was da los war, und als die Keeper versuchten, sie zum Zurückgehen zu bewegen, wichen sie ihnen aus und hörten überhaupt nicht auf sie. Während all dem Hin und Her genossen Ukame und ihre kleine Freundin in aller Ruhe ihr Schlammbad. Nachdem sie fertig waren, führte Malima Ukame wieder heraus und zurück in den Wald. Daraufhin folgten ihnen auch die anderen Waisen und warteten geduldig, bis es wirklich Zeit für die Fütterung war und sie alle zusammen wiederkommen würden.
Rapa ist seit kurzem hin und weg von einem quietschenden Spielzeug, mit dem er die ganze Zeit spielt, sogar in seinem Gehege. Maramoja kann es aber gar nicht leiden, und Rapa scheint das zu wissen. Er scheint absichtlich damit zu spielen, wenn Maramoja in der Nähe ist, vor allem gegen Abend, wenn sie wieder in ihren Gehegen sind.

Kelelari in seinem Gehege

Samstag, 10. Dezember 2016
Heute verpasste Ukame Malima, als es hinaus in den Wald ging, und hatte stattdessen Karisa als Begleitung dabei. Die ganze Herde graste den Vormittag über zusammen, nur diese beiden beschlossen, sich von den anderen Waisen abzusetzen. Karisa freundet sich gerne mit jedem an, der ihn zu einem Spaziergang mitnehmen will, und ist immer offen für neue Bekanntschaften. Als die erste Gruppe zur Milchfütterung am Schlammbad aufbrechen wollte, fiel auf, dass Ukame und Karisa nicht bei den anderen Waisen waren. Es begann eine Suche nach den beiden, aber sie waren nicht so einfach aufzufinden, und es war bereits Zeit für die Fütterung. Ein paar Keeper blieben zurück, um weiter nach ihnen zu suchen, während die anderen zur Milch gingen. Schließlich verpassten Ukame und Karisa die komplette Fütterung und wurden erst später beim geschäftigen Grasen tief im Gebüsch gefunden. Als Ukame die Keeper kommen sah, schien sie sich wieder zu erinnern und kam aus den Büschen gerannt – und Karisa hinterher. In dem Moment fiel ihnen offenbar ihre geliebte Milch ein, nach der sie sofort bei den Keepern suchten. Aber es war schon nicht mehr lange zur nächsten Fütterung, und so schlossen sie sich einfach dem Rest der Herde an und bekamen kurz darauf ihre nächsten Milchflaschen.

Malima draußen beim Grasen

Sonntag, 11. Dezember 2016
Die Waisen kamen heute morgen in bester Laune aus ihren Ställen und tröteten überall herum. Naseku gab den Ton an und trompetete und rannte umher, sodass die anderen Waisen auf sie aufmerksam wurden. Ndotto, Lasayen und Murit waren natürlich sofort dabei! All das spielte sich direkt neben Maxwells Gehege ab, und er wollte auch mitmachen. Er begann also, im Kreis herumzurennen und auf und ab zu jagen. Die guten Freunde Kamok, Mbegu und Kauro spielten auch mit und neckten Max, indem sie zu seinem Tor rannten und an den Stäben rüttelten. Das ging eine ganze Weile so, bis die Waisen schließlich beschlossen, grasen zu gehen. Dabei kamen Murit und Lasayen irgendwie abhanden, als sie weiter ins dichte Gebüsch hinein wanderten. Kamok, Kauro und Mbegu rangelten lange miteinander, wobei Kamok allerdings zwischendurch erst einmal ein paar Warzenschweine verscheuchen musste, sodass Mbegu und Kauro ihren Ringkampf zu zweit genießen konnten. Kurz darauf konnte man Murit und Lasayen rufen hören, die sich im Wald verlaufen hatten und ihre Herde nicht mehr fanden. Roi hörte sie und antwortete, wodurch sie den Weg zurück zur Gruppe wiederfanden. All die Aufregung und die Spiele waren dann sogleich beendet, da es Zeit für die 9-Uhr-Fütterung war.

Naseku ist gut gelaunt

Montag, 12. Dezember 2016
Bei der morgendlichen 9-Uhr-Fütterung begann das Training für die Waisen, die bald den nächsten Schritt zu ihrer Auswilderung antreten und zu den Stallungen in Ithumba umziehen werden. Dies werden Oltaiyoni, Kamok, Kauro, Naseku, Tusuja und Roi sein. Dafür dass es für sie das erste Mal war, dass sie ihre Milch im Umzugs-LKW bekamen, und sie sich erst einmal daran gewöhnen müssen, verlief das Ganze recht erfolgreich. Oltaiyoni, Kamok, Kauro und Naseku machten alle brav mit, nur Tusuja machte ein paar Schwierigkeiten, wie auch Roi, die sonst bei den Fütterungen gerne Milch stiehlt. Diesen beiden war das Training nicht ganz geheuer, und sie wollten nicht in den LKW hinein gehen. Also bekamen die, die problemlos hinein gingen, ihre leckere Milch und die anderen mussten warten. Das gefiel Tusuja gar nicht, und er war neidisch auf die Waisen, die schon trinken konnten. Während er abwartete, ob die Keeper es sich nicht noch anders überlegen und ihm doch etwas geben würden, ging Naseku an ihm vorbei, die ihre Flasche schon geleert hatte. Aus lauter Trotz gab er ihr eine Kopfnuss, sodass sie aufschrie und Oltaiyoni ihre Milch stehen lassen musste, um ihr zu Hilfe zu eilen.
Kiko musste in letzter Zeit häufig auf die Gesellschaft der Waisen verzichten, da er wegen der Löwen im Wald meistens an den Stallungen bleibt. Daher war er heute sehr überrascht, als plötzlich zu unerwarteter Zeit einige der Elefanten zu ihrem Umzugstraining zurückkamen. Als sie im LKW ihre Milch bekamen, stand er daneben, schaute ihnen zu und versuchte sogar, selbst in das Fahrzeug zu gelangen. Nachdem alle gefüttert worden waren, kam plötzlich Kamok auf ihn zu, womit er nicht gerechnet hatte, und verpasste ihm eine mit dem Rüssel, um zu verscheuchen. Er galoppierte davon, da Kamok die Ohren aufgestellt hatte und ihn ganz offensichtlich nicht in der Nähe haben wollte. Kamok verfolgte ihn trompetend, und Oltaiyoni und Roi stiegen auch noch in die Jagt mit ein! Schließlich suchte er in einem Gehege Zuflucht, und die Keeper kamen hinterher, um ihn vor den wildgewordenen Elefantenbabys zu beschützen. Armer Kiko!

Kamok draußen im Wald

Dienstag, 13. Dezember 2016
Die kleine dickköpfige Malkia stahl sich heute von der älteren Gruppe davon und ging mit der ersten Gruppe zur öffentlichen Besuchsstunde. Sie schien das schon von langer Hand geplant zu haben, da sie sich rechtzeitig im Gebüsch positionierte, um sich dann davonzuschleichen. Als sie dann auf der anderen Seite des Dickichts auf die Lichtung trat und zur Fütterstelle hinunter rannte, konnte man sie rufen hören – wahrscheinlich wollte sie den anderen Bescheid geben, dass sie auch kommen würde, damit sie Flaschen für sie bereithielten. Sie hat sich noch nicht mit den Gepflogenheiten abgefunden, und nach ihren zwei Flaschen schrie sie nach mehr. Sana Sana war ein paar Meter entfernt und schaute zu, wie Malkia ihre Freunde nervte, um an Milchflaschen zu kommen. Auch bei den Keepern war sie störend, weil sie zur Schubkarre zu gelangen versuchte. Sana Sana ging dann zu ihr hinüber und Als Malkia einen Keeper mit einer leeren Flasche schubste, schritt Sana Sana ein. Sie passte bis zum Ende der Besuchsstunde auf Malkia auf und hielt sie von der Schubkarre wie auch von allen anderen Waisen fern.
Zurück im Wald standen die Elefanten herum und grasten friedlich, während sie wie üblich darauf warteten, dass die Keeper mit ihrem Mittagessen fertig werden würden. Ndotto, der seine Keeper über alles liebt und eine enge und vertraute Beziehung zu ihnen hat, jagte immer wieder um einen kleinen Busch herum, nicht weit von der Stelle, an der die Keeper saßen. Er rannte dorthin und wieder zurück zu den Keepern und trompetete dabei nach Kräften. Er hörte nicht auf damit, als ob er den Keepern etwas sagen wollte, aber niemand verstand, was er meinte. Schließlich ließen sie sich überzeugen, mitzukommen und nachzusehen, warum er so einen Lärm machte. Er blieb dicht bei ihnen, aber man konnte ihm anmerken, dass er sich durch ihre Anwesenheit bestärkt fühlte. Als sie an dem Gebüsch ankamen, sprang plötzlich ein Löwenweibchen auf, die darin ein gerissenes Impala gefressen hatte! Da begann Ndotto wieder, so laut er konnte zu trompeten und herumzujagen, sodass auch Kauro und Kamok aufmerksam wurden und angerannt kamen. Als die Löwin die Keeper und die großen Elefanten näherkommen sah, machte sie sich schnell durch das Dickicht davon. Die Waisen wurden zusammengerufen, und sie gingen zu einer anderen Stelle des Waldes, um dort in Ruhe zu grasen.

Malkia schleicht sich davon

Mittwoch, 14. Dezember 2016
Kuishi ist gerne bei den Keepern und versucht, sich so viel wie möglich bei ihnen aufzuhalten. Als sie heute mit ihnen spielte, wurde Tamiyoi eifersüchtig, da auch sie die Keeper sehr gern hat, und so schubste sie Kuishi weg, als diese an den Fingern nuckeln wollte. Kuishi wehrte sich allerdings nicht, denn sie hat Respekt vor den Älteren in der Waisenherde.
Das LKW-Training für die Elefanten, die bald umziehen werden, geht weiter, was für Oltaiyoni, Kamok, Kauro, Tusuja, Roi und Naseku bedeutet, dass sich ihr Tagesablauf etwas ändert. Sie gewöhnen sich aber daran, und alle außer Tusuja trinken jetzt ihre Milch im LKW. Tusuja verzichtet lieber auf seine Milch als sie darin zu trinken, aber wir hoffen, dass sich dieses Problem mit der Zeit gibt.
Heute kamen Kuishi, Luggard und Karisa das erste Mal mit zur öffentlichen Besuchsstunde. Luggard und Kuishi kamen mit der ersten Gruppe zusammen mit Mbegu herunter. Luggard war sehr froh, dabei zu sein, denn das bedeutete, dass er sich ausführlich in seinem geliebten Schlammloch tummeln konnte. Nachdem er seine Milch getrunken hatte, ging er geradewegs in den Matsch und spielte dort, bis die Zeit um war. Kuishi ging an der gesamten Absperrung entlang und schnüffelte und tätschelte an den Zuschauern herum. Nachdem sie alles untersucht hatte, schloss sie sich Luggard und einigen anderen Waisen im Schlammloch an. Godoma und Mbegu wollten am Ende partout nicht aus dem Schlammbad kommen, nicht einmal nachdem die Keeper sie aufgefordert hatten, ihnen und dem Rest der Herde zu folgen. Schließlich kamen sie heraus, als der Rest der Gruppe schon wieder bei den Felsen war. Karisa kam als letzte, zusammen mit Ukame, und die beiden wurden nebeneinander gefüttert. Danach nahm Ukame Karisa mit ins Schlammbad, wo sie sich genüsslich wälzten. Insgesamt waren alle drei Neulinge heute bei der öffentlichen Besuchsstunde sehr brav!

Kuishi kuschelt gerne mit den Keepern

Donnerstag, 15. Dezember 2016
Heute Morgen, als einige der Waisen grasten und andere spielten, trieb sich Kamok wieder am Parkplatz herum und jagte dort den Warzenschweinen hinterher. Sie versuchten sich immer wieder zu verstecken, aber Kamok scheuchte sie wieder heraus. Sie versperrte jedem den Weg, der zum Haupteingang hereinkommen wollte, und ein Buschbock-Männchen hatte das Pech, dass er zwischen die Fronten geriet! Als die Warzenschweine sich unter einem Container in Sicherheit gebracht hatten, wandte sich Kamok dem Buschbock zu, der sich dort aufhielt. Das erschreckte ihn gehörig, und er rechnete schon damit, dass Kamok jetzt hinter ihm her jagen würde. Er machte sich aus dem Staub, und Kamok konnte sich wieder auf die Warzenschweine konzentrieren. Das Spiel war aber bald vorbei, denn ein Keeper – der, auf den sie noch am ehesten hört – rief sie zurück, damit sie sich wieder ihren Artgenossen im Wald anschloss, und sie ging brav mit ihm mit.
Kuishi wird inzwischen sehr viel selbstbewusster. Noch vor kurzem ärgerte Malkia sie hin und wieder, aber jetzt lässt sie sich nicht mehr alles gefallen. Murit hatte heute viel Spaß mit Ngilai. Ngilai ist beim Spielen oft etwas ruppig, aber als er heute mit Murit spielte, war er sehr zurückhaltend. Ndotto und Rapa werden auch langsam gute Freunde und rangeln gern miteinander. Sie genehmigten sich heute einen ausführlichen Ringkampf, bis Lasayen dazu kam und auch mitspielen wollte. Ndotto macht Anderen gern eine Freude, und so machte er Lasayen Platz, damit auch er schön mit Rapa rangeln konnte. Er selbst ging zu Dupotto hinüber, die in der Nähe im hohen Gras lag, und kletterte ein wenig auf ihr herum.

Kamok ist mal wieder frech!

Freitag, 16. Dezember 2016
Draußen im Busch spielte Murit am Morgen herrlich mit Luggard; die beiden sind in letzter Zeit häufig zusammen unterwegs, und es scheint, als ob sie große Freunde werden. Bei der öffentlichen Besuchsstunde folgte die erste Gruppe – nachdem sie alle ihre Milchflaschen geleert hatten – Mbegu ins Schlammbad, um sich von der Mittagshitze abzukühlen. Die kleinen Waisen Malima, Jotto, Tamiyoi, Ambo, Esampu und Kuishi waren alle vollauf damit beschäftigt, im Matsch herum zu wirbeln, sich gegenseitig zu schubsen und aneinander herunterzurutschen. Daneben schob Rapa an Lasayen herum, und als Lasayen aus dem Schlammloch kommen wollte, hielt er ihn am Hinterbein und versuchte, ihn wieder zurück zu ziehen! Lasayen wollte sich am Rand festhalten, aber am Ende gelang es Rapa tatsächlich, ihn zurück in den Matsch zu zerren, wo er auf dem Hintern landete. Rapas Albernheiten waren natürlich ein großer Spaß für die Besucher, die es genossen, diesem kleinen frechen Elefanten zuzuschauen.

Murit hat viel Spaß beim Spielen mit Luggard

Samstag, 17. Dezember 2016
Als die Waisen heute Morgen auf dem Weg in den Wald waren, schlichen sich Kuishi, Tamiyoi, Malima und Esampu zurück zu den Stallungen. Die Rädelsführerin Tamiyoi führte sie zum Luzernenheu bei Maxwells Gehegetor, von dem sie ein wenig naschten. Kuishi begann zu kollern, als sie die Keeper sah, die die Gehege säuberten. Als sie einen von ihnen eine Schubkarre mit Mist schieben sah, rannte sie ihm hinterher und begann, an ihm herumzuschubsten, weil sie dachte, es wäre Milch in der Schubkarre! Es war aber noch lange nicht Fütterungszeit, sondern erst kurz nach 7 Uhr, sodass ihre Begeisterung fehl am Platz war. Als sie merkte, dass die Schubkarre keine Milchflaschen enthielt, schrie sie protestierend auf und Tamiyoi und die anderen Waisen kamen herüber, um zu sehen, was los war. Die Keeper brachten sie zurück in den Wald, damit sie mit dem Rest der Herde grasen konnten, anstatt Durcheinander an den Stallungen anzurichten.

Tamiyoi schleicht sich gerne zurück zu den Gehegen

Sonntag, 18. Dezember 2016
Als die Waisen heute Morgen aus ihren Stallungen kamen und den neuen Tag begannen, nahmen sich Kamok und Roi die Zeit, Kelelari ‚Guten Morgen‘ zu sagen und durch die Gitterstäbe Rüssel mit ihm zu umschlingen. Kelelari freute sich über die Begrüßung und sah heute schon eher so aus, als wollte er sich den anderen Waisen draußen anschließen. Er ist aber bei seiner menschlichen Familie noch immer nicht ganz entspannt. Wir sind aber zuversichtlich, dass er sich mit der Rund-um-die-Uhr-Betreuung und all der Liebe der Keeper bald an sie gewöhnen wird. Bis jetzt trinkt er die Milch noch aus einem Eimer statt aus einer Flasche, aber sein Gesundheitszustand hat sich sehr verbessert, und die Wunden an seinem Rücken und Schwanz heilen gut.

Roi genießt das leckere Gras

Montag, 19. Dezember 2016
Am Morgen konnten wir im Wald sehen, wie Karisa einen kleinen Ringkampf mit Tusuja genoss – er lebt sich wirklich gut in seine neue Familie und den Tagesablauf ein. Er ist ein wunderbarer und freundlicher Junge, der auch seine menschlichen Freunde liebt, trotz allem, was Menschen seiner Mutter angetan haben. Auch seine Milchflasche liebt er sein.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde bekamen gerade die Waisen der ersten Gruppe ihre Milch, und es war interessant zu beobachten, wie die kleine Tamiyoi Malima und Kuishi ins Visier nahm, die sich dem Keeper nähern wollten, der Tamiyoi gerade fütterte. Sie rannte schnell zu ihnen hinüber, noch bevor sie da waren, um sie fernzuhalten. Sie ist inzwischen gesund und kräftig geworden und lässt das die Anderen im Waisenhaus auch spüren, damit niemand ihr die Milch streitig macht!
Wegen der immer noch anhaltenden Gefahr durch die Löwen im Wald verbringt Kiko noch immer seine Tage auf dem Gelände der Stallungen. Dort ist er sicher vor ihnen und bekommt alles, was er braucht: Grünfutter und Milch. Trotzdem ist er unzufrieden und lässt seinen Ärger darüber, dass er nicht mit den anderen Waisen hinaus darf, manchmal an seinen Keepern aus, indem er nach ihnen austritt. Er versteht aber nicht, dass ihm draußen im Wald Gefahr droht.

Tusuja grast

Dienstag, 20. Dezember 2016
Als heute bei der öffentlichen Besuchsstunde die zweite Gruppe gerade ihre Milch trank, richteten Roi und Naseku großes Chaos an, nachdem sie selbst ausgetrunken hatten. Sie versuchten, sich Maramojas Flasche zu schnappen, während sie noch daraus trank. Als die Keeper Roi warnten, dass sie sich von Maramoja fernhalten sollte, erwischte sie ihre Flasche und rannte damit davon. Sie trank den leckeren Inhalt aus, und Maramoja blieb nichts anderes übrig, als lautstark zu protestieren. Auch Naseku gab keine Ruhe und versuchte, Roi die Milchflasche wegzunehmen; Roi war aber schlau genug, ihr mit dem Hinterteil den Weg zu versperren. Naseku schrie auch auf und versuchte, mit ihrem Rüssel nach der Flasche zu greifen. Schließlich ließ Roi sie fallen, aber erst nachdem sie sie geleert hatte. Naseku hatte einige Mühe, sie vom Boden aufzuheben, da die Flasche immer wieder weg rollte. Irgendwann gab sie auf und rannte zur Fütterstelle zurück, wo sie aber feststellen musste, dass die Schubkarre mit den Flaschen schon nicht mehr da war. Ihr Plan, Milch zu stehlen, war fehlgeschlagen, und zum Trost begab sie sich ins Schlammloch und wälzte sich darin herum.

Die gierige Roi (links) und Naseku

Mittwoch, 21. Dezember 2016
Als die Waisen sich heute im Busch zum Grasen breit machten, wollten Naseku, Kauro, Galla, Wanjala, Roi und Ukame in eine andere Richtung als der Rest gehen, und folgten Naseku und Galla tief in den Wald hinein. Dabei wurden sie allerdings von einer dort grasenden Büffelherde eingeschüchtert. Naseku und Galla, die ganz vorn liefen, machten als erste kehrt und rannten schreiend zurück zur Herde, und Roi, Kauro und Wanjala kamen hinter ihnen her. Ihr abrupter Richtungswechsel und das Geschrei erregten die Aufmerksamkeit von Oltaiyoni und Mbegu, die trompetend zu ihnen rannten. Als die Gruppe um Naseku mit ihnen zusammentraf, kollerten sie sich gegenseitig zu, was passiert war, und machten sich dann daran, herumzustampfen und Büsche umzutreten, um möglichst gefährlich auszusehen. Sie blieben eine Weile so unruhig, bis ihnen klar wurde, dass keine Gefahr drohte und sie sich keine Sorgen machen mussten. Daraufhin gingen sie wieder zum Grasen über und schlossen sich schließlich den restlichen Waisen wieder an, die die ganze Aufregung mit den Büffeln völlig kalt gelassen hatte.

Wanjala und ein paar Andere auf Abwegen

Donnerstag, 22. Dezember 2016
Kaum hatten heute bei der öffentlichen Besuchsstunde Lasayen und Ndotto ihre Milchflaschen geleert, begannen sie einen Ringkampf, bei dem der verspielte Ndotto seinem besten Freund Lasayen auf den Kopf zu klettern versuchte! Lasayen zahlte es ihm heim, indem er ihn schubste, und Ndotto kullerte mitten ins Schlammbad. Lasayen kam ihm hinterher, gefolgt von Ngilai, und sie setzten ihr Gerangel und Geklettere fort. Beide Jungs traten gegen Ndotto an, aber ihm gelang es, den Spieß umzudrehen und stattdessen auf Ngilai zu klettern; Ndotto ist ein großer Kletterer!
Als die Waisen nach der öffentlichen Besuchsstunde in den Wald zurückkehrten, hatten Malkia und Esampu alle Hände voll damit zu tun, die Warzenschweine und ihre Jungen zu jagen, die in der Nähe der Keeper warteten und hofften, dass von ihrem Mittagessen etwas übrig bleiben würde. Die Warzenschweine machten es den Elefanten allerdings nicht leicht, denn sie waren nicht abzuschütteln und kamen immer wieder zurück, um etwas von den Resten aufzuklauben. Durch die ganze Aufregung wurden Rapa, Ngilai und Pare aufmerksam, aber statt ebenfals hinter den Warzenschweinen herzujagen, verfolgten sie die Elefantenmädchen! Malkia und Esampu mussten ihr Spiel aufgeben und sich bei Oltaiyoni, Roi, Naseku und Mbegu in Sicherheit bringen. Dorthin kamen die frechen Jungs nicht, und so war auch ihre Jagd schnell beendet.

Lasayen nach der Milchfütterung und dem Schlammbad

Freitag, 23. Dezember 2016
Als die Waisen den neuen Tag im Busch begannen, waren Malkia, Sana Sana und Ngilai alle in Spiellaune und alberten herum, trompeteten und gingen auf die kleinen Büsche los – warum auch immer! Murit, Luggard, Tamiyoi, Ambo, Tagwa und Jotto wurden auf ihr Treiben aufmerksam, und sie schlossen sich ihnen an und jagten einige Zeit mit ihnen um die Büsche herum. Das ganze wurde allerdings abrupt beendet, als Ndotto, Pare und Lasayen dazu kamen und hinter Tagwa und Tamiyoi her waren, um sie zu besteigen. Aber Auch das war schnell wieder vorbei, denn die Keeper ermahnten sie, es nicht zu übertreiben.
Das Training für den geplanten Umzug der nächsten Waisen geht voran, aber Tusuja will noch immer nicht seine Flasche im LKW trinken. Immer wenn Oltaiyoni, Roi, Kauro, Naseku und Kamok fröhlich ihre Milch im Wagen genießen, bleibt Tusuja draußen stehen und lärmt aus Protest darüber, dass er seine Flasche nicht außerhalb bekommt.

Ngilai in Spiellaune

Samstag, 24. Dezember 2016
Maxwell wachte heute in verspielter Stimmung auf, nachdem Kamok zu seinem Gehegetor herüber gekommen war und daran gerüttelt hatte, sodass er erschrak und gleich in seinem Gehege umher lief. Dann drehte er sich um und klopfte dort mit seinem Horn an das Tor, wo Kamok zuvor gestanden hatte. Schließlich machte er wieder kehrt und rannte auf und ab, wobei Kamok ihm interessiert zuschaute. Irgendwann kam er wieder zum Klopfen ans Tor zurück, und Kamok antwortete mit Trompeten und rannte auf ihn zu. Maxwell drehte sich wieder um, und um Kamok zu vertreiben, spritzte er ihr Urin ins Gesicht! Daraufhin verdrückte Kamok sich eilig, und Maxwell verteilte weiter Urin überall in seinem Gehege – er kann zwar nichts sehen, aber trotzdem markiert er sein Territorium gewissenhaft!

Maxwell macht ein Nickerchen

Sonntag, 25. Dezember 2016
Es war ein schöner Weihnachtstag für die Waisen und ihre menschliche Familie, die ihren Tag draußen im Wald begannen. Sie sahen alle gesund und munter aus, als sie gutgelaunt Oltaiyoni, Mbegu, Roi und Naseku hinaus folgten und dabei herumalberten, Büsche zertrampelten und tröteten. Es ist wunderbar, sie so beim Spielen zu sehen, vor allem den süßen, kleinen Luggard. Er rannte auf seinen drei gesunden Beinen herum und ging auf die Büsche los, blieb aber immer in der Nähe von Murit, Tamiyoi, Jotto und Malima, da sie von allen Anderen am liebevollsten mit ihm umgehen. Es gab eine kurze Schrecksekunde, als Ukame die Balance verlor und mit einem Schrei umfiel. Während sie sich wieder aufrappelte, drehte sich die gesamte Herde um, doch bis die Anderen bei ihr angekommen waren, war sie schon wieder auf den Beinen. Dann gingen sie alle wieder fröhlich zum Grasen weiter in den Wald.

Luggard hat gute Laune

Montag, 26. Dezember 2016
Als es sich die Waisen heute im Busch zum Grasen gemütlich machten, genehmigten sich Galla und Wanjala einen Ringkampf und hatten dabei ihren Spaß. Dabei trafen sie auf eine Gruppe Eland-Antilopen, die in der Nähe grasten. Galla und Wanjala beschlossen, ihr Kräftemessen zu beenden und stattdessen die Antilopen zu verscheuchen. Sie stellten die Ohren auf, trompeteten so gut sie konnten und schafften es tatsächlich, die Elands zu erschrecken! Diese rannten ins Gebüsch davon, und Galla und Wanjala blieben zurück und malträtierten die Büsche. Sie hatten allerdings nicht bemerkt, dass auch noch ein großer Eland-Bock da war, der sich von ihrem Getobe überhaupt nicht beeindrucken ließ. Er begann, auf die zwei Jungs zu zu traben, woraufhin diese schreiend zu den anderen Waisen zurück rannten, die friedlich grasten. Galla schaffte es zu ihnen zurück, aber Wanjala verirrte sich im Gebüsch und wusste nicht mehr wohin. Er bellte laut auf, um sich bemerkbar zu machen und herauszufinden, wo seine Freunde waren, damit ihn jemand abholen kommen konnte. Als die Keeper mit dem Rest der Herde dorthin kamen, wo sie Wanjala gehört hatten, war er überglücklich sie wiederzusehen und machte sich neben seinem Freund Galla ans Grasen.

Der süße Galla

Dienstag, 27. Dezember 2016
Der Umzug der sechs älteren Elefanten nach Tsavo rückt langsam näher und wird in den nächsten Tagen vonstatten gehen. Zwei der Waisen bereiten den Keepern allerdings noch etwas Kopfzerbrechen, weil sie nicht in den LKW gehen wollen! Wenn die Babys am Umzugstag um 3 Uhr morgens in den LKW geladen werden, muss alles klappen, denn dann gilt es, keine Zeit zu verlieren und möglichst schnell in Richtung Ithumba loszufahren. Oltaiyoni geht manchmal hinein, manchmal bleibt sie draußen stehen, aber Tusuja stellt sich noch mehr an – er war noch nicht ein einziges Mal drin! Er bleibt ein ganzes Stück entfernt stehen, fängt zu schreien an, damit die Keeper ihm die Milch bringen, und schaut zu, wie die anderen Waisen im Wagen gefüttert werden. Weil Roi häufig bei der Milchfütterung Ärger macht – vor allem bei der öffentlichen Besuchsstunde – wird nun doch nicht der freundliche Kauro bei der ersten Umzugsgruppe dabei sein, sondern erst einmal Oltaiyoni, Kamok und Roi. Wenn alles klappt, geht es morgen früh vor Sonnenaufgang los. Die anderen drei Waisen werden Naseku, Tusuja und Kauro sein; Naseku und Kauro gehen brav in den Umzugs-LKW, und Tusuja hat noch ein paar Tage zum Üben.

Tusuja mag den Umzugs-LKW nicht

Mittwoch, 28. Dezember 2016
Bevor die Sonne aufging, ging es für Oltaiyoni, Roi und Kamok auf die Reise zurück in die Wildnis. Der LKW, der sie nach Ithumba bringen würde, wartete um kurz vor 4 Uhr morgens, und die drei sollten ihren Keepern und einer Milchflasche hinein folgen. Mit Kamok und Roi gab es keine Schwierigkeiten, und die beiden hatten es sich schnell in ihrem Abteil mit ihren Milchflaschen gemütlich gemacht. Aber als Oltaiyoni sah, wie ihre Freunde in den Wagen gingen und hinter ihnen das Gitter geschlossen wurde, konnte sie sich ausmalen, wofür das ganze Training gut gewesen war. Sie wollte nicht in dem LKW eingeschlossen werden und machte sich schnell davon! Sie machte es den Keepern nicht leicht, und blieb neben Kelelaris Gehege stehen, das auch einmal ihr eigenes gewesen war. Die Keeper versuchten, sie mit mehr Milch zu überreden, aber ohne Erfolg. Weil die Zeit langsam knapp wurde und sie, bevor es zu heiß werden würde, den langen Weg über die Schnellstraße nach Mombasa bis nach Tsavo antreten mussten, musste sie also von hinten geschoben werden. Mit noch ein paar Milchflaschen war es dann endlich geschafft: Sie war im Wagen, und es ging los. Als sie wohlbehalten in Ithumba ankamen, sahen sie von der langen Fahrt und der Hitze, die am Vormittag schon herrschte, sehr müde aus. Sie wollten nicht sofort ihre Milch, sondern sich erst einmal etwas Wasser hinter die Ohren spritzen. Ein paar Minuten später wurden sie in ihrem neuen Gehege von ihren alten Bekannten Olsekki, Sokotei, Boromoko, Sirimon, Siangiki und auch Kithaka und Barsilinga empfangen. Olsekki und Barsilinga wurden gleich frech und versuchten, auf ihnen herumzuklettern, sodass sich Kamok lieber nahe bei den Keepern aufhielt. Insgesamt schienen sie sich ganz gut mit ihrem neuen Zuhause zu arrangieren – der nächste Schritt auf dem Weg zu einem wilden Leben.

Oltaiyoni wird in den LKW bugsiert

Donnerstag, 29. Dezember 2016
Der Umzug von Oltaiyoni, Roi und Kamok nach Tsavo hat die Gruppendynamik der Waisenhausherde ordentlich durcheinander gebracht. Die Waisen waren bisher immer Oltaiyoni und Roi nach draußen gefolgt, aber heute brachte Naseku die Anderen – Kauro, Tusuja, Galla, Wanjala, Karisa, Ukame und den kleinen Ambo – hinaus in den Wald. Sie drehte sich um und suchte Oltaiyoni und Roi, machte sich dann aber nichts daraus und fing an, mit den Anderen zu grasen. Ab und zu schaute sie sich um und kollerte nach ihren Freunden, und Ambo blieb die ganze Zeit bei ihr. Naseku bemuttert die Babys aber nicht so ausführlich, sodass Ambo nach einer Weile Mbegu aufsuchte, die sich liebend gern um ihn kümmerte und ihm jeden Wunsch von den Augen ablas. Mbegu blieb heute den ganzen Tag bei ihrer ganzen Familie; in der Vergangenheit hatte sie sich vorwiegend bei Roi, Kauro, Oltaiyoni, Ambo, Tusuja, Galla, Wanjala, Ukame und Karisa aufgehalten. Nun stehen alle Babys unter ihrer Aufsicht, und so ging sie nicht weit weg, sondern hielt sich immer in der Nähe der Anderen, ganz besonders der Kleinen, auf.

Naseku führt den Weg nach draußen an

Freitag, 30. Dezember 2016
Am frühen Morgen konnte man draußen im Wald beobachten, wie die Waisen immer in der Nähe ihrer Keeper grasten, sogar die Älteren wie Naseku, Kauro, Tusuja, Maramoja, Karisa und Ukame. Sie wollten nicht weiter hinaus gehen, und Tusuja, Kauro, Naseku und Maramoja versuchten gelegentlich, die Kleinen wie Ambo, Jotto, Tamiyoi, Tagwa, Murit, Malima und Malkia, zur Seite zu schieben, sodass sie den Keepern am nähesten sein konnten! Das lässt vermuten, dass sie sich noch nicht daran gewöhnt haben, ohne die Führung von Oltaiyoni auszukommen, die sie normalerweise weiter in den Wald hinein gebracht hatte. Mbegu dagegen bleibt mit Vorliebe in der Nähe der Kleinen. Mit der Zeit wird sich das aber alles geben, wenn die Älteren auch umgezogen sind, und dann wird Mbegu wahrscheinlich die neue Mini-Leitkuh der Waisenherde werden und die Jüngeren führen und leiten.
Für Kauro, Tusuja und Naseku war heute die letzte Möglichkeit, das Einsteigen in den LKW zu üben. Kauro und Naseku haben kein Problem damit, ihre Milch darin zu trinken, aber Tusuja weigert sich standhaft. Morgen früh wird es spannend werden, wenn sie für ihre Abreise nach Ithumba einsteigen müssen. Wir werden sehen!

Ambo bei Naseku

Samstag, 31. Dezember 2016
Vor Sonnenaufgang begann der Umzug von Kauro, Naseku und Tusuja in die Auswilderungsstation in Ithumba, wo sie ihre Freunde Oltaiyoni, Roi und Kamok wiedersehen werden, die ein paar Tage zuvor dorthin kamen. Kauro und Naseku stiegen ohne Probleme in den LKW ein, doch Tusuja, der bis zu diesem Moment noch gar nicht hinein gegangen war, stellte sich quer. Er blieb ein ganzes Stück von dem Fahrzeug entfernt stehen und schaute zu, wie Naseku und Kauro ihre leckere Milch tranken. Weil nicht allzu viel Zeit blieb, hatten die Keeper keine andere Wahl, als ihn mit Decken in den LKW zu manövrieren, und als er schließlich drin war, war plötzlich alles gut! Da die Keeper erwartet hatten, dass er einige Probleme machen würde, hatten sie frühzeitig mit dem Verladen angefangen, und so war der Umzugswagen so zeitig unterwegs wie nie zuvor und machte sich auf der Mombasa-Autobahn auf die Reise in Richtung Tsavo. Wir wünschen ihnen allen für ihren Weg zurück zu einem freien Leben in der Wildnis das Allerbeste und hoffen, dass sie ein langes und erfülltes Leben führen können!

Naseku, Tusuja und Kauro im Umzugs-LKW

(übersetzt aus dem englischen Original)