Nairobi Nursery Juni 2013

Samstag, 1. Juni 2013

Nachdem die Waisen heute morgen aus ihren Ställen und Gehegen kamen, versammelten sie sich zuerst am Tor des Geheges von Arruba, die erst kürzlich angekommen war. Kihari und Sonje versorgten den neuen Elefanten mit Fürsorge und Mitgefühl während Quanza, Lima Lima, Teleki und Laragai mehr an dem weichen Grünfutter in Arrubas Gehege interessiert waren!
Kwale war heute wieder aktiver, nachdem er in den letzten Wochen etwas geschwächt war.

Arruba

Sonntag, 2. Juni 2013

Kithaka und Lemoyian sind beste Freunde. Derjenige, der morgens zuerst aus seinem Gehege kommt, eilt immer zuerst zum Gehege des Anderen. Sie halten sich dann gegenseitig am Rüssel und erneuern ihre Freundschaft, bevor sie sich mit viel Freude einem Ringkampf hingeben. Dieser wurde heute von Ishaq-B unterbrochen.

Lemoyian und Kithaka

Montag, 3. Juni 2013

Arruba lehnt noch immer die Milch ab. Sie kostet sie und spuckt sie danach wieder aus. Trotz allem ist sie ruhiger geworden, was ein gutes Zeichen ist und inzwischen geht sie langsam auf die Keeper zu, nachdem sie gesehen hatte, wie die anderen Waisen direkt vor ihrem Gehege ihre Milch bekommen haben.

Arruba probiert die Milch

Dienstag, 4. Juni 2013

Heute um 14 Uhr hat Arruba endlich ihre erste Flasche Milch getrunken, was uns alle
sehr glücklich machte.

Arruba trinkt endlich Milch

Mittwoch, 5. Juni 2013

Kihari, Naipoki und Ishaq-B rannten sofort zu Arrubas Gehege, als sie nach Sonnenaufgang aus ihren eigenen gelassen wurden. Sie berührten ihren Mund mit ihren Rüsseln, was unter Elefanten beruhigend wirkt und Freundschaft signalisiert. Als die drei Kühe sich auf den Weg in den Wald machten um dort zu grasen, protestierte Arruba und wollte sich ihnen anschließen, doch sie ist noch nicht ruhig genug um herausgelassen zu werden.

Kihari

Donnerstag, 6. Juni 2013

Klein-Ajabu geht es noch immer gut, doch sie hat auch noch immer keine Zähne bekommen und dabei gibt es meistens Probleme. Die Besucher des heutigen öffentlichen Mittagsschlammbads waren alle von ihr entzückt, als sie Erde über sich warf und sich darin wälzte. Danach lief sie am Absperrband entlang, damit alle Besucher sie streicheln konnten. Ajabu mag die Keeper lieber als die anderen Elefanten, obwohl ihr Kihari, Ishaq-B und Naipoki jede Menge Aufmerksamkeit schenken.

Ajabu kratzt sich an einem Pfosten

Freitag, 7. Juni 2013

Nach der Milchfütterung um 15 Uhr durfte Arruba aus ihrem Gehege um sich den anderen anzuschließen, was sie und die anderen Waisen sehr glücklich machte.
Sobald sich die Tür öffnete, gingen Kihari, Ishaq-B und Naipoki gemeinsam ihn ihr Gehege um sie hinaus- und zur Herde zu führen. Dabei war Arruba von den großen Mädchen umzingelt. Naipoki war eifersüchtig auf Kihari und Ishaq-B und versuchte daher gelegentlich Arruba hervorzuschubsen, doch die beiden Mädchen beschützen den Neuling.
Kurz vor 19 Uhr erhielten wir die Nachricht, dass ein waises Breitmaulnashorn auf den Weg zum Waisenhaus war. Das Baby war ein Mädchen und kam gegen 23 Uhr bei uns an, war sehr schwach und hatte noch einen feuchten Bauchnabel. Das Kalb war in ein Loch gefallen und nachdem es herausgezogen worden war, zeigte die Mutter kein Interesse mehr an ihrem Kind. Das Kalb trank eine Flasche Milch, bevor es an die Infusion gelegt wurde.

Arruba darf mit den Anderen hinaus

Samstag, 8. Juni 2013

Das Babynashorn war heute morgen in sehr kritischem Zustand. Obwohl sie noch immer an der Infusion war, konnte sie nicht alleine stehen und Schleim und Blut kamen aus ihrer Nase. Sie starb um 10 Uhr. Der Tierarzt machte eine Obduktion und stellte fest, dass bei dem Sturz einige Rippen eine Lunge durchbohrt hatten. Wir hatten also keine Chance dieses kleine Nashorn zu retten.

Das Breitmaulnashornbaby

Sonntag, 9. Juni 2013

Arruba hat sich nun gut eingelebt und fühlt sich unter den anderen Waisen sehr wohl und lernt von ihnen, wie das Leben im Waisenhaus abläuft.
Kwale, der längere Zeit traurig und matt aussah, hatte heute wieder ein fröhlicheres Gesicht.

Arruba und die Waisen gehen in den Wald

Montag, 10. Juni 2013

Als die Waisen sich heute morgen auf den Weg hinaus in den Busch machten, sahen sie plötzlich mehrere Giraffen, die in einem Dickicht grasten. Sie hielten an und Kihari, Ishaq-B und Sonje trompeteten. Das erschreckte die Giraffen und die Waisen eilten davon. Die Keeper konnten sie beruhigen und der Rest des Tages verlief ohne weitere Aufregungen.

Ishaq-B

Dienstag, 11. Juni 2013

Tundani hat sich mit Kwale und Ngasha angefreundet. Diese beiden haben Antibiotika bekommen, da sie sich sichtlich unwohl fühlten.
Tundani ist ein sehr höflicher kleiner Elefant und Jedermanns Liebling. Er mochte die Keeper von Anfang an, zeigte keine Aggressionen und akzeptiert die Milch von jedem Menschen, während die anderen Waisen ihre Milch nur von den Keepern annehmen.

Tundani und Lima Lima

Mittwoch, 12. Juni 2013

Alle Waisen waren nach dem Aufwachen glücklich. Die kleinen Jungs Kithaka, Lemoyian, Barsilinga, Ngasha und Tundani genossen ihre Ringkämpfe.
Nur Kwale sah wieder matt und aufgebläht aus, sodass er eine Buscopan-Spritze bekam, nach der er sich deutlich besser fühlte. Wir haben ihm Blut abgenommen, das untersucht wird.

Kithaka und Ngasha

Donnerstag, 13. Juni 2013

Ajabus Stuhl hat nun eine weichere Konsistenz. Das heißt, dass sie wahrscheinlich das Zahnen beginnt. Sie wird in den nächsten Tagen sehr genau beobachtet werden.

Ajabu liebt ihre Keeper

Freitag, 14. Juni 2013

Heute war Freitag, also Kokosnuss-Öl-Tag für die Waisen. Die Einölung fand nach der 9-Uhr-Milchfütterung statt. Ajabu wurde abseits von den anderen eingesalbt, da die Jungs Kithaka, Barsilinga, Lemoyian und Ngasha sich gern beim Einölen umherschubsen. Arruba versuchte dem Öl zu entkommen, aber kam zurück als sie sah, dass auch das große Mädchen Murera das Einölen hinnahm.
Zur Besuchsstunde vermieden nur Kwale und Ajabu das Schlammloch, alle anderen hatten viel Spaß beim Wälzen. Kithaka und Lemoyian unterhielten die Zuschauer auch mit ihren Fußballgeschick.

Naipoki, Narok und Kithaka beim Schlammbad

Samstag, 15. Juni 2013

Sobald die Gehegetore morgens geöffnet werden, gehen die großen Mädchen zuerst nach den kleinen Elefanten sehen, die in Ställen schlafen. Heute sahen Naipoki, Ishaq-B, Narok, Lima Lima und Laragai zu allererst nach Kwale, dem es in letzter Zeit nicht so gut ging und der immer noch Medikamente bekommt. Seine Leukozytenzahl deutet auf eine Bakterieninfektion hin.

Kwale und Kithaka

Sonntag, 16. Juni 2013

Heute sah Kwale schon besser aus, obwohl man bei Elefanten nie sicher sein kann, denn sie sind in der Kindheit sehr anfällig. In Begleitung von Tundani, Barsilinga, Lima Lima und Laragai sah er deutlich glücklicher aus als gestern.
Auch der Zustand von unserem Baby Ajabu hat sich heute verbessert. Sie war sehr liebevoll zu den ihren Keepern.

Arruba, Kihari und Tundani

Montag, 17. Juni 2013

Als die Waisen heute auf den Weg in den Busch waren, trafen sie auf eine Büffelherde. Die Büffel standen einfach nur da und starrten die kleinen Elefanten an, die mit aufgestellten Ohren zurückstarrten. Murera, Sonje und Kihari versuchten sich den Büffeln zu nähern, doch diese rührten sich nicht vom Fleck. Daraufhin begannen die drei Mädchen, die Büsche anzugreifen. Die Keeper entschieden, ihre Schützlinge zusammenzutrommeln und einen anderen Weg zu nehmen.

Murera

Dienstag, 18. Juni 2013

Klein-Ajabus Stuhl war heute wieder fester und sie hat nach wie vor viel Appetit. Das waren gute Nachrichten.
Um 14 Uhr besuchte Kenias First Lady, Margaret Kenyatta gemeinsam mit der Umweltministerin die Waisenherde. Die beiden Besucher wurden von Angela Sheldrick und Chef-Keeper Edwin Lusichi herzlich willkommen geheißen. Die First Lady hatte Freude daran, Murera und Tundani mit ihren Milchflaschen zu füttern und entschloss sich danach, eine Patenschaft für Tundani abzuschließen. Tundani ist sehr liebevoll gegenüber Menschen und hat auf diese Weise schon viele menschliche Freunde gewonnen. Frau Kenyatta war auch angetan von Ajabu, da sie so viel kleiner ist als alle anderen Elefanten im Waisenhaus. Der First Lady und der Umweltministerin hat diese Erfahrung viel Freude bereitet.

First Lady Margaret Kenyatta zu Besuch

Mittwoch, 19. Juni 2013
Einige der älteren Waisenhaus-Elefanten (nämlich Murera, Orwa, Bomani, Teleki, Quanza, Sonje, Kihari, Ishaq-B und Naipoki) bekommen nun nur noch alle 6 Stunden eine Milchfütterung und nicht mehr alle 3 Stunden wie vorher. Nur Kihari, Ishaq-B, Sonje und Naipoki begleiten die kleineren Waisen noch immer zu ihren 3-stündlichen Fütterungen und schauen ihnen eifersüchtig zu. Die 6-stündlichen Fütterungen dienen der Vorbereitung auf ihre zukünftige Auswilderungsphase, die der nächste Lebensabschnitt der Waisen sein wird. Murera und Sonje sind durch die Wildereien, die auch für ihre Verwaisung verantwortlich waren, verletzt wurden und nun in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Sie werden daher in die neue Auswilderungsstation umziehen, die der Trust im Kibwezi Wald eröffnen wird. Dort ist das Leben für Elefanten etwas leichter, da die Umweltbedingungen etwas milder als in Tsavo sind.

Teleki säuft

Donnerstag, 20. Juni 2013
Kurz vor 9 Uhr verwickelten sich Jasiri und Faraja gegenseitig in einen Ringkampf, der die Aufmerksam von Balguda, Tundani, Kithaka und Barsilinga auf sich zog, die allesamt von solchen Kämpfen begeistert sind. Nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, folgten die vier kleineren Jungen dem Vorbild von Faraja und Jasiri und schubsten sich auch gegenseitig herum.

Jasiri und Faraja

Freitag, 21. Juni 2013
Heute morgen haben Lima Lima und Laragai den kleinen Elefanten Ajabu, Barsilinga, Tundani und Lemoyian ganz besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Doch zur öffentlichen Besuchsstunde begann Laragai zur Besorgnis aller plötzlich zu zittern und hatte sehr weichen Stuhl. Sie bekam Aktivkohle und eine Spritze, und am Abend schien es ihr wieder normal zu gehen. Wir vermuten, dass sie versehentlich eine giftige Pflanze gefressen hatte. Glücklicherweise wirkte sie in der Nacht wieder gesund.

Laragai

Samstag, 22. Juni 2013
Nachdem sie gestern krank war, einen sehr aufgeblähten Bauch und weichen Stuhl hatte, ging es Laragai heute besser. Sie hatte wieder ein fröhliches Gesicht und alle waren erleichtert. Zur heutigen öffentlichen Besuchsstunde lieferten Kithaka und Lemoyian den Besuchern eine tolle Show, indem sie sich gegenseitig in ihren geliebten Ringkampf verwickelten – und zwar direkt am Absperrband! Dabei rempelten sie absichtlich jeden an, der sich in Reichweite befand, was sehr viel Gelächter verursachte.

Lemoyian und Barsilinga teilen sich einen Ast

Sonntag, 23. Juni 2013
Heute morgen fühlte sich Balguda leicht unwohl und ein Bluttest zeigte an, dass seine Leukozytenzahl erhöht war. Er bekam zur Sicherheit Nuroclav-Antibiotika, um einer Lungenentzündung vorzubeugen, denn es war heute ein eher kalter Tag.

Balguda mit Milch

Montag, 24. Juni 2013
Kwale scheint sich langsam zu erholen, doch manchmal wirkt er noch immer sehr matt und möchte keine Milch. Er wird medikamentös gegen ein mögliches Geschwür behandelt.
Arruba, die die ersten acht Tage im Waisenhaus keine Milch trinken wollte, ist nun auf den Geschmack gekommen und ein sehr gieriger Elefant geworden. Genau wie Lima Lima und Laragai schubst sie (unabhängig von deren Größe) alle Elefanten weg, die ihr während der Milchfütterung zu nah kommen. Heute hat sie Faraja geschubst, als er gerade seine Milch bekam. Dieser ließ das nicht mit sich machen, jagte ihr sofort hinterher und versuchte sie durch einen Biss in den Schwanz zu bestrafen. Arruba schrie daraufhin um Hilfe. Die Keeper griffen ein, doch auch Arruba muss lernen, die Jungs nicht zu sehr zu ärgern. Sie suchte die schützende Nähe von Naipoki.

Arruba und Jasiri

Dienstag, 25. Juni 2013
Balguda geht es nun viel besser. Sein Appetit und sein Stuhl sind wieder normal.
Ajabus erster Zahn im Unterkiefer ist kurz davor durch das Zahnfleisch durchzubrechen, doch noch frisst sie gut. Wir hoffen, dass sie durch diesen problematischen Prozess des Zahnens erfolgreich durchkommt.

Ngasha gibt Ajabu einen hilfreichen Schubs

Mittwoch, 26. Juni 2013

Heute war ein ganz besonderer Tag für den blinden Maxwell, der am frühen Morgen von Solio besucht wurde. Er war dadurch sehr aufgeregt und rannte wild in seinem Gehege mit erhobenem Schwanz herum, bevor er Solio zu ihrem üblichen Ringkampf herausforderte. Dabei stoßen sie sich durch die Stäbe von Max‘ Gehegezaun mit ihren Hörnern gegenseitig an. Das Spiel endete als Maxwell sich plötzlich herumdrehte und Solios Gesicht mit Urin besprühte. Solio floh daraufhin, was Max verärgerte. Er machte seinem Ärger Luft, indem er gegen die Stäbe seines Geheges stieß.

Maxwell

Donnerstag, 27. Juni 2013

Heute vormittag um 10 Uhr tötete ein Löwenrudel in der Nähe der Gehege der Waisen ein Warzenschwein, was die 2km entfernt grasenden Waisen sehr verängstigte. Sie eilten sofort schutzsuchend zu den Keepern. Nach diesem Vorfall blieben die Waisen dicht beieinander und in der Nähe der Keeper. Sie waren für den Rest des Tages sehr nervös.

Tundani

Freitag, 28. Juni 2013

Unsere zwei Albinoelefanten Faraja und Jasiri sind harte Konkurrenten. Faraja versucht immer, Jasiri unterzubuttern (schließlich war er zuerst im Waisenhaus) doch Jasiri ist der ältere. Nach dem heutigen Schlammbad forderte Faraja Jasiri heraus, aber unterlag. Danach musste er seinen Frust am armen kleinen Lemoyian auslassen und stieß diesen zu Boden, was ihm eine deutliche Rüge der Keeper einbrachte.

Jasiri führt die Gruppe an

Samstag, 29. Juni 2013

Klein-Ajabu geht es immer noch gut und sie hat immer noch keinen Zahn, obwohl das Zahnfleisch auf einer Seite bereits geschwollen ist. Sie hängt sehr an ihren Keepern, obwohl sich Naipoki und Narok alle Mühe geben, sie in ihren Obhut zu übernehmen. Trotzdem bleibt Ajabu sehr besessen von ihrer menschlichen Familie.

Ajabu und Narok kratzen sich gemeinsam

Sonntag, 30. Juni 2013

Balguda ist wieder gesund nachdem er Nuroclav-Antibiotika-Spritzen bekommen hatte. Doch nachdem er nun fünf Abende in Folge gespritzt wurde, geht er gerade abends nur etwas zögerlich in seinen Stall. Er, Ngasha und Tundani hatten heute nach der Milchfütterung um 15 Uhr sehr viel Spaß dabei, Warzenschweine zu jagen.

Ngasha und Faraja bereiten sich auf einen Ringkampf vor