Nairobi Nursery März 2016

Dienstag, 1. März 2016
Heute war es früh am Morgen bereits sehr sonnig, und die Babys konnten sich ihren älteren Artgenossen recht zeitig draußen im Busch anschließen. Sie spielten alle schön miteinander. Nur Rapa hatte mit den älteren Mädchen zu kämpfen, weil diese ihn nicht zu den Kleinen lassen wollten. Immer wenn er sich einem von ihnen näherte, wurde er von Roi, Kamok, Dupotto, Mbegu oder Oltaiyoni wieder weggeschickt. Oltaiyoni war von allen am strengsten mit ihm und nahm ihre Aufgabe, die kleinen Babys zu beschützen, sehr ernst. Sie scheuchte ihn immer wieder zur Gruppe der älteren Jungs Balguda, Sokotei, Enkikwe und Olsekki, die in einigem Abstand zu den älteren Kühen mit den Babys grasten. Die Mädels blieben bis zur öffentlichen Besuchsstunde bei den Babys, dann mussten sie zur Fütterstelle aufbrechen, wo sie ihre Milch bekamen.
Murit ist wirklich ein sehr netter und höflicher Junge, und manchmal wird er von den anderen geärgert. Sogar die jüngeren, wie Lasayen und Godoma, schubsen ihn manchmal herum, obwohl er älter als sie ist! Heute bei der Besuchsstunde schob Godoma Murit von der Wassertonne weg, aus der er gerade soff. Später schubste Lasayen ihn von den Besuchern weg, mit denen er gerade spielte, sodass er beinahe hinfiel. Glücklicherweise waren die Zuschauer und ein Keeper zur Stelle und verhinderten, dass er ganz umfiel.

Rapa hat es nicht leicht mit den älteren Kühen

Mittwoch, 2. März 2016
Am frühen Morgen gegen 6:30 Uhr besuchte Solio die Stallungen. Sie näherte sich Maxwells Gehege und versuchte, ihn mit den leichten Quietschgeräuschen, die Nashörner so von sich geben, auf sich aufmerksam zu machen. Maxwell schlief gerade, doch als er Solio hörte, stand er eilig auf und ging dorthin, wo sie stand. Sie spielten durch die Absperrung hindurch miteinander, beschnupperten sich, sprangen im Kreis herum und rannten auf und ab. Das ging eine Weile so, bis Solio schließlich zu ihrem alten Gehege ging. Maxwell ging in sein Schlafgehege, das an Solios altes Gehege angrenzt, sodass sie weiter kommunizieren konnten. Das dauerte aber nicht lange, denn Solio rief nach Luzernenheu, und sobald sie welches bekommen hatte, konzentrierte sie sich aufs Fressen. Nachdem sie gesättigt war, brach sie wieder in den Busch auf. Maxwell rannte noch ein wenig herum und rief nach ihr, doch sie war verschwunden.
Naseku hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Früher war sie still und wurde oft von den Jungs wie Lasayen und Rapa herumgeschubst, doch nun ist sie stärker und selbstbewusster geworden. Sie ist jetzt richtig Teil ihrer neuen Waisenfamilie. Heute wehrte sie sich gegen Rapa und wies ihn in die Schranken, als er versuchte, sie zu ärgern.
Alle Babys sind anders, und jedes hat seinen eigenen Charakter. Siangiki hat auch ihren eigenen Kopf und kümmert sich nie darum, die anderen Waisen anzuführen. Trotz ihres Alters und Geschlechts ist sie auch nicht besonders fürsorglich mit den jüngeren Waisen und bringt nie eine Gruppe zur Milchfütterung oder in den Busch hinaus. Sie läuft immer hinten mit und bleibt manchmal sogar hinter den Keepern zurück.

Maxwell spielt durch die Gehegeabsperrung mit Solio

Donnerstag, 3. März 2016
Die meisten der älteren Jungs scheinen gelegentlich auf Kauro eifersüchtig zu sein, doch niemand weiß so richtig, warum eigentlich. Kauro meidet häufig die älteren Bullen, denn sie versuchen, ihn zu erwischen und zu schubsen. Draußen im Busch spielte er heute nett mit Boromoko, als Enkikwe und Olsekki herankamen und versuchten, die beiden zu trennen. Sie liefen in verschiedene Richtungen auseinander, und die beiden Störenfriede jagten hinter Kauro her. Die Keeper griffen ein, damit sie damit aufhörten. Von den Jungs können nur Balguda und Boromoko freundlich mit ihm spielen, manchmal auch Mwashoti.
Am Nachmittag gab es Aufregung, als Kiko mit den Babys sowie Pea und Pod die älteren Waisen besuchten. Die Herde graste im Busch um das Schlammbad herum. Sirimon sah sie aus der Ferne näherkommen, als er gerade Warzenschweine herumjagte. Kaum hatte er Kiko gesehen, der den anderen vorneweg lief, stand er still und stellte seine Ohren auf, um Kiko zu beeindrucken. Die kleine Giraffe lief direkt auf ihn zu, und kein Kollern und Trompeten von Sirimon hielt Kiko auf. Daraufhin floh Sirimon, um Hilfe schreiend, ins Gebüsch. Während die Keeper noch herzlich lachten, kamen Ndotto und Mbegu hervor, um die kleinen Babys zu begrüßen. Ndotto brachte einige von ihnen zu Mwashoti, der auch gekommen war, um Hallo zu sagen, und Mbegu kümmerte sich um Tamiyoi.

Kauro grast im Gebüsch

Freitag, 4. März 2016
Von allen Waisen liebt Mbegu vermutlich Ndotto am meisten. Sie erlaubt ihm sogar, ihr Futter aus dem Mund zu nehmen, was sonst niemand darf. Diese zwei verbrachten heute eine schöne Zeit zusammen im Wald. Mbegu streckte sich und pflückte die hohen Blätter, um auf ihnen herumzukauen, und Ndotto nahm sie ihr danach aus dem Mund. Als Godoma sich ihnen anschließen wollte, ging Mbegu zu einem anderen Baum. Später hatte auch Kauro viel Spaß mit Lasayen und Ndotto. Die zwei guten Freunde spielten im lockeren Gebüsch Verstecken, als Kauro sich ihnen anschloss. Kauro weiß, wie man mit den kleineren Bullen spielt und lud sie zu einer Rangelei ein. Er tat so, als hätten die kleinen ihn besiegt, dann forderte er sie wieder heraus und rannte davon – und sie ihm ins Gebüsch hinterher. Ndotto und Lasayen waren begeistert von den Ringkampf-Lektionen, die ihnen Kauro heute beibrachte.
Das Vertrauen der Waisen in ihre Keeper ist wunderbar. Egal, was ihnen Sorge bereitet, sie vertrauen immer auf die Hilfe ihrer Keeper. Als die älteren Waisen heute bei der öffentlichen Besuchsstunde waren, begannen Affen, in den großen Bäumen ringsum zu spielen. Das war mit viel Geschrei verbunden, sodass die Waisen und die Besucher unruhig wurden. Alle Babys rannten schutzsuchend zu den Keepern, und die Besucher fürchteten, die Elefanten würden sie in ihrer Panik umrennen. Doch alles war gut, und die Keeper konnten die Elefanten beruhigen. Die einzigen, die sich nicht fürchteten, waren Kamok und Simotua, die nicht zurückwichen und die Herde verteidigten.

Ndotto führt die Gruppe an

Samstag, 5. März 2016
Nicht alle Waisen verstehen den Funk; einige aber werden hellhörig und verhalten sich dann so, als würden sie die Zeit genau kennen. Heute Morgen gegen 8 Uhr testete jemand das Funkgerät, und Simotua mit seinem geschwollenen Bein führte fünf seiner Freunde an, um zur Milchfütterung zu gehen, als ob es Fütterzeit wäre. Er hatte das falsch verstanden und brach auf – gefolgt natürlich von der gierigen Roi, und von Dupotto, Ndotto, Godoma und Mwashoti. Als sie zur Fütterstelle im Wald kamen und dort niemand zu sehen war, gingen Dupotto und Godoma erst einmal zum Schlammloch. Als sie dort auch keine Milch vorfanden, begann Dupotto zu schreien. Mwashoti kam danach an und war auch nicht begeistert, sodass auch er lautstark nach Milch verlangte. Die Keeper versuchten, sie zu beruhigen, und Dupotto hörte auch auf sie, doch Mwashoti wollte nicht wieder in den Wald zurück. Er musste erst von den Keepern in die richtige Richtung geschoben werden. Inzwischen dauerte es nicht mehr lange, bis es tatsächlich Zeit für die Milch war und das richtige Funksignal zu hören war. Zwei Elefanten mit besserem Zeitgefühl, Sokotei und Kauro, fingen dann an, die anderen zur Milchfütterung im Wald zu bringen.

Simotua draußen im Busch

Sonntag, 6. März 2016
Es ist interessant zu sehen, wie selbst die jüngeren Waisen wie Tamiyoi bereits sehr viel wissen und sich an so einiges erinnern können. Zum Beispiel wissen sie, wo die Milch zubereitet wird und wo sie gefüttert werden. Als Tamiyoi heute Morgen aus dem Gehege kam, ging sie nicht in den Wald, sondern dorthin, wo die Milch gemischt wird. Ihr Keeper rief immer wieder nach ihr, doch sie beachtete ihn nicht und ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Zuerst dachten wir, sie würde ihre Freunde bei den vorderen Ställen suchen, doch sie ging weiter bis zur Milchzubereitungs-Stelle. Dort angekommen streckte sie ihren Rüssel aus und schnupperte überall herum. Schließlich stand sie ganz still und rührte sich nicht vom Fleck. Wir verstanden, was sie wollte, und bereiteten ihr etwas Milch zu, die sie auf der Stelle bekam. Danach folgte sie brav ihrem Keeper in den Wald.
Gegen 14:30 Uhr machte es Simotua ganz ähnlich wie Tamiyoi. Er kehrte früher nach Hause zurück und suchte in seinem Gehege nach Milch. Als er in den Wald zurückgeschickt wurde, weigerte er sich. Erst als um 15 Uhr die Milch fertig war, folgte er der Schubkarre in den Wald zurück.

Die kleine Tamiyoi ist schon sehr schlau

Montag, 7. März 2016
Bei der öffentlichen Besuchsstunde gab es heute einiges Chaos, als ein Warzenschweinbaby seine Mutter aus den Augen verlor. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Warzenschweine hatten sich im Schlamm gewälzt, bevor die Babys zu ihrer Milchfütterung kamen. Als die Waisen herunterkamen, trockneten sich die Warzenschweine gerade mit ihrer Mutter an den Felsen, mitten auf dem Weg, den die Waisen nahmen. Naseku und Godoma gingen vorneweg, und als sie die Warzenschweine vor sich sahen, nahmen sie einen anderen Weg. Murit kam als nächstes; er versuchte, sie zu verjagen, doch sie beachteten ihn gar nicht. Alle anderen Babys ignorierten sie, bis Mwashoti ankam. Er wollte partout nicht zur Milchfütterung weitergehen, bevor er nicht die ungebetenen Gäste vertrieben hatte. Er scheuchte sie in alle Richtungen davon und die, die sich wehrten, bekamen eins mit dem Rüssel verpasst. Er trompetete und stellte die Ohren auf, sodass die Warzenschweine um ihr Leben rannten! Einige der Zuschauer bekamen Angst vor den panischen Warzenschweinen, die ihnen nun zwischen den Beinen herumrannten. Die Situation eskalierte, als zwei Warzenschweinbabys ihre Mutter aus den Augen verloren und auf das Schlammbadgelände gerieten. Lasayen, Rapa und Tusuja jagten die Ferkel herum, und diese wussten nicht mehr wohin, denn es war sehr voll und die Besucher versperrten ihnen den Weg. Schließlich flohen sie in das Schlammloch. Die Mutter fand irgendwann einen Weg zurück, wurde dann aber von Roi und Mbegu aufgehalten. Die Keeper hatten alle Hände voll zu tun, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen! Schließlich gelang es ihnen, die Ferkel zu retten und gleichzeitig die Waisen wieder zu beruhigen. Die Warzenschweine machten sich mit ihrer Mutter davon.

Godoma auf dem Weg zur Milchfütterung

Dienstag, 8. März 2016
Wie bei Menschenkindern auch, verhalten sich junge Elefantenbullen wie Jungs und die kleinen Kühe wie Mädchen. Alamaya war heute schlecht gelaunt und benahm sich wie die etwas rüpelhafteren Jungs. Den ganzen Tag über forderte er Mwashoti zum Kräftemessen heraus. Immer, wenn er an einem anderen Baby vorbeikam, das gerade auf dem Boden spielte, kletterte auf dessen Rücken. Einmal hatte er allerdings Pech, denn er erwischte Mbegu und Oltaiyoni, die sich in der Erde herumrollten. Er fing an, auf Oltaiyonis Rücken zu klettern, was ihr gar nicht gefiel. Sie stand sofort auf und piekste ihm mit ihren kräftigen Stoßzähnen in den Hintern, um ihn wegzuscheuchen. Der schwanzlose Junge rannte davon und schrie laut auf; ein Keeper kam ihm zu Hilfe, allerdings war Oltaiyoni nicht gleich zu stoppen.
Die Waisen bildeten heute wieder interessante, neue Grüppchen. Kamok kommt normalerweise nicht so gut mit Olsekki und Enkikwe aus, doch heute gegen 14 Uhr zog sie mit den beiden Jungs und ihrem Liebling Ngilai los in den Busch. Die vier waren dann für fast drei Stunden verschwunden. Die Keeper suchten überall nach ihnen, bis es beinahe Zeit war, nach Hause zurückzukehren. Da kam die kleine Gruppe unvermittelt aus dem Gebüsch, bereit, nach Hause zu gehen!
Während des Tages kehrte Kiko dreimal zu den Stallungen zurück. Jedes Mal suchte er entweder nach Milch oder fraß von der Akazie neben Edwins Büro. Nur einmal versuchte er, in seinen Stall zurückzukehren, doch die Tür war geschlossen, sodass er nicht hineingehen konnte. Als es dann aber am Abend Zeit war, nach Hause zu kommen, weigerte er sich, bis er eine Milchflasche gebracht bekam und sein Keeper ihn damit hineinlocken konnte. Diese Giraffe hat ihren eigenen Kopf!

Alamaya war heute schlecht gelaunt

Mittwoch, 9. März 2016
Die Babys lieben ihre hängende Decke und lassen nichts und niemanden an sie heran, weder Warzenschweine noch die anderen Waisen. Murit mag die Decke auch noch immer, und er ging von seiner Gruppe zu den Babys hinüber, aber auf der anderen Seite der Decke. Eines der Babys merkte es und verpasste ihm durch die Decke eine Kopfnuss! Murit zog sich zurück und ließ die Babys mit ihrer Decke allein. Ngilai kam auch zur Decke, als er den Lärm der Warzenschweinbabys hörte. Er vertrieb die Warzenschweine schließlich von der Babygruppe und der Decke, und sie verschwanden im Busch. Er wollte dann aber nicht zurückgehen, ohne selbst noch ein wenig an einer Ecke der Decke genuckelt zu haben, als wäre er noch ein kleiner Junge. Die kleinen Babys wollten ihn aber nicht dabei haben und versuchten, ihn zu verjagen. Ngilai kann auch ruppig werden und wollte schon zurückschubsen, doch die Keeper ermahnten ihn, bevor er dazu ansetzen konnte. Er rannte dann in den Wald zu seinen grasenden Freunden zurück, und die Babys hatten endlich Ruhe mit ihrer Decke.

Die Babys und ihre Decke

Donnerstag, 10. März 2016
Heute gab es viel Aufregung in der Gruppe der älteren Waisen nach der öffentlichen Besuchsstunde. Als sie vom Schlammbad aufbrachen, wurde Oltaiyoni zurückgelassen. Sie rannte ihnen dann nach, um sie einzuholen, und trompetete mit aufgestellten Ohren. Kauro und Siangiki folgten ihr sofort in gleicher Art und Weise. Alle waren aufgeregt und rannten trötend herum, wie es ihre Anführerin vormachte. Nur Boromoko blieb ruhig, da er es niemals eilig hat. Pea und Pod fraßen gerade in der Nähe Gras, und Olsekki erwischte einen von ihnen mit seinem Rüssel. Die zwei Straußen flohen zur Babygruppe, und Olsekki rannte ihnen hinterher. Er schaffte es aber natürlich nicht, sie einzuholen, da sie sehr schnell rennen können. Als dann plötzlich alle älteren Waisen zu den jüngeren Babys rannten, erschreckten sich diese und flohen schreiend zu ihren Keepern. Die Babys mussten vor der ganzen Aufregung in Sicherheit gebracht werden, da Olsekki, Enkikwe und Sokotei etwas zu ruppig mit ihnen waren. Balguda beschützte einige von ihnen; er zog sie an sich heran, damit sie nicht einen Rüssel von den wilderen Jungs abbekamen. Auch Kiko blieb nicht verschont; Enkikwe jagte ihm hinterher und versuchte, ihn von der Elefantengruppe zu trennen. Kiko weiß sich aber zu verteidigen und trat nach jedem aus, der ihn bedrohte. Schließlich mussten die Keeper die Babys von den älteren Waisen wegbringen, da diese heute einfach zu stürmisch waren.

Oltaiyoni kommt aus dem Schlammbad gerannt

Freitag, 11. März 2016
Als sich die Waisen heute Morgen dem Wald näherten, rannten Kauro und Boromoko im Gebüsch herum, rangelten und trampelten die Büsche um. Ihr Spiel lockte auch Sokotei und Enkikwe an, die fröhlich mitmachten. Sie jagten trompetend herum, ehe sie ebenfalls zum Kräftemessen übergingen. Das Spiel nahm aber eine unverhoffte Wendung, als sich Sokotei und Enkikwe Kauro und Boromoko zuwandten und die beiden besteigen wollten! Kauro und Boromoko versuchten, sie abschütteln, und rannten dann, um Hilfe schreiend, davon. Ihr Geschrei rief dann Leitkuh Oltaiyoni auf den Plan, die angerannt kam, um herauszufinden, was los war. Sie sah, wie Kauro von Sokotei und dahinter Boromoko von Enkikwe gejagt wurde. Als Sokotei und Enkikwe Oltaiyoni näherkommen sahen, änderten sie schnell die Richtung und verkrümelten sich in die Büsche. Ihnen war klar, dass sie für ihren Unsinn bestraft werden würden. Oltaiyoni ermahnte sie, indem sie ihnen die Stoßzähne zeigte, die Ohren aufstellte und dazu trompetete. Das veranlasste Sokotei und Enkikwe, sich noch weiter in die Büsche hinein zurückzuziehen.

Boromoko spielte heute ein lustiges Spiel

Samstag, 12. März 2016
Murit und Simotua verbrachten heute den Tag bei der Babygruppe. Murit ist sehr höflich und nett zu den Babys, wenn er bei ihnen ist. Nachdem die Babys heute ihre 9-Uhr-Milch bekommen hatten, legte sich Murit auf den Boden und rollte sich herum, damit die Kleinen mit ihm spielen konnten. Sie machten alle mit und kletterten fröhlich auf ihm herum. Sie rutschten an ihm herunter, während die Keeper Erde auf sie warfen, um ihre Haut einzustauben. Kerio stand an der Seite und staubbadete für sich. Simotua ist immer vorsichtig mit seinem verletzten Bein und graste neben ihnen. Er wollte nicht so weit laufen wie die älteren und draufgängerischen Jungs es tun würden.

Murit verbrachte den Tag bei den Babys

Sonntag, 13. März 2016
Als heute die erste Gruppe zu ihrer Mittagsmilch rannte, waren Lasayen, Ndotto, Godoma, Murit und Ngilai ganz vorne mit dabei. Lasayen rannte wie üblich vorneweg und wollte sich partout nicht überholen lassen. Als sie sich der Fütterstelle näherten, versuchten Godoma und Ngilai, vorbei zu kommen, doch Lasayen schubste Godoma, die auf Ngilai fiel, der wiederum mit dem Gesicht vorneweg umfiel und lauf aufschrie. Lasayen blockierte weiterhin den Weg zum Schlammbad, was nun auch die Besucher sahen. Sie staunten über diesen dickköpfigen kleinen Elefanten! Selbst Lasayens bester Freund Ndotto kam nicht an ihm vorbei; Lasayen stellte sogar zur Warnung seine Ohren auf, sodass Ndotto lieber vorsichtig war. Die Keeper gingen hinüber und ermahnten Lasayen, dass er den anderen Platz machen sollte, und so kamen dann endlich alle Waisen zu ihren Flaschen.
Naseku wird auch langsam gierig und macht Probleme, wenn es Milch gibt, besonders wenn sie ihre Flasche vor den anderen bekommt. Wenn sie fertig getrunken hat, dann ärgert sie alle, die noch immer trinken. Die Keeper ermahnen sie, doch sie kommt immer wieder zurück und versucht in der Nähe der Schubkarre mit der Milch ihr Glück. Heute tat sie das auch wieder und kniete sich sogar hin, damit die Keeper sie nicht sehen konnten, als sie mit ihrem Rüssel an einer der Flaschen nuckelte! Als sie einen Keeper näherkommen sah, schrie sie laut auf, weil sie nicht weggeschickt werden wollte. Sie entwickelt sich zu einem ganz speziellen Früchtchen!

Lasayen ist ganz vorne mit dabei, wenn es zur Milchfütterung geht

Montag, 14. März 2016
Der Tag begann bei sehr blauem Himmel, was heißes Wetter ankündigte. Wie üblich kamen die Elefanten aus ihren Gehegen und konnten es kaum erwarten, den neuen Tag zu beginnen. Gegen 8:30 Uhr brach die arme Kerio draußen zusammen. Obwohl sie seit ihrer Ankunft gut frisst, ist sie doch noch immer sehr dünn und schwach. Wir nahmen sofort Blut zum testen und sahen, dass sie recht niedrige Blutzuckerwerte hatte, sodass sie an eine Infusion gelegt wurde. Nach kurzer Zeit war sie wieder auf den Beinen und schaute sich nach ihrer Milchflasche um, die sie dann glücklich trank. Den Rest des Tages machte sie wieder einen kräftigeren Eindruck, und sie graste mit ihren neuen Freunden.
Auch die Gesundheit von Simotua macht uns große Sorgen. Er legt sich öfter hin, und sein Bauch bereitet ihm wohl große Schmerzen. Wir entdeckten gegen 11 Uhr, dass er nicht mehr bei der Babygruppe war, sondern unter einem Busch lag und nicht wieder aufstehen konnte. Die Keeper halfen ihm hoch, und er lief herum und trank sogar seine Milch. Gegen 14 Uhr wurde er aber wieder schwächer und stürzte. Die Keeper halfen ihm erneut auf die Beine, doch nun konnte er nicht mehr alleine stehen. Seit seiner Ankunft im Waisenhaus litt der arme Simotua sehr an seinen Verletzungen. Vor kurzem ist sein Bein deutlich angeschwollen und sein Magen macht auch Probleme. Gegen 16 Uhr holten wir einen Pickup, der Simotua zu den Stallungen zurückbrachte, da die Keeper nicht stark genug waren, um ihn zu tragen. Er wurde die ganze Nacht an eine Infusion mit Hartmann-Lösung gelegt, um seinen Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.

Die Waisen an einem heißen Tag im Busch

Dienstag, 15. März 2016
Dem armen Simotua ging es heute Morgen nicht viel besser. Er war die ganze Nacht an einer Infusion, und sein Blutbild zeigte keine besonderen Auffälligkeiten. Er lag noch immer und konnte nicht aufstehen, und sein Magen macht ihm offenbar weiter große Probleme, gerade so als hätte er eine Elefanten-Kolik. Er verlangt aber auch im Liegen nach seiner Milch und Grünfutter, daher hoffen wir, dass er sich wieder erholt. Da es für große Säugetiere nicht gut ist, wenn sie längere Zeit liegen, legten wir ihm eine Schlinge um den Bauch, um ihn so auf den Beinen zu halten. Mit einem kleinen Gabelstapler hoben wir ihn hoch, so dass er stand. So konnte er stehen und nach ein paar Minuten sogar etwas herumlaufen! Nach einer Stunde schien er kräftig genug zu sein, um aus seinem Gehege zu kommen und vom Gebüsch daneben zu fressen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde wälzten sich die Waisen ausgiebig, da es sehr heiß war. Mwashoti, Tusuja, Godoma, Mbegu und Rapa hatten viel Spaß, und Godoma tauchte tief in den Schlamm ein und streckte ihren kleinen Rüssel in die Höhe, während sie spielte. Tusuja und Mwashoti vergnügten sich auch, und Mwashoti kratzte sich die Hinterbeine an Tusujas Kopf, als dieser sich ans Ufer gelegt hatte. Alle Besucher und Schulkinder waren begeistert, die lustigen Eigenheiten der Elefanten zu sehen und wie sehr sie sich doch unterscheiden.

Ndotto ist ein lustiger Elefant

Mittwoch, 16. März 2016
Lasayen sah heute etwas matt aus und spielte nicht so viel mit seinem Freund Ndotto. Er hielt sich viel bei seinen Keepern auf und fraß nicht so gut, aber seine Milchflasche mochte er noch immer sehr. Ndotto leistete ihm etwas Gesellschaft und versuchte, mit ihm zu spielen, doch Lasayen war nicht so recht danach. Als Ndotto sich damit abgefunden hatte, dass sein bester Freund nicht so in Spiel-Stimmung ist, forderte er stattdessen Ngilai zum Ringkampf heraus und freundete sich mit diesem kleinen Jungen an. Sie spielten eine ganze Weile zusammen, und Ndotto verhielt sich sehr fair gegenüber seinem neuen Sparringpartner. Lasayens Blut wurde untersucht, aber wir fanden keine Anzeichen von Infektionen oder anderen Problemen. Er wurde aber trotzdem etwas behandelt, damit es ihm schnell besser geht.
Während der öffentlichen Besuchsstunde kühlten die Waisen sich im Schlamm ab und zeigten dabei ein paar tolle Spiele. Enkikwe, Sokotei, Boromoko, Sirimon und Kauro stapelten sich alle bei dem gierigen Olsekki, der mitten im Schlammloch lag. Sie spielten ein Rugby-artiges Spiel, das die Besucher sehr lustig fanden. Alamaya bespritzte die Zuschauer mit Schlamm, während diese die Spiele von Olsekki und seinen Kumpanen fotografieren wollten.

Lasayen fühlt sich nicht besonders

Donnerstag, 17. März 2016
Als die Waisen früh am Morgen aus ihren Gehegen kamen, standen Oltaiyoni, Mbegu, Naseku, Sokotei, Roi und Siangiki eine Weile vor Simotuas Gehege. Der arme Simotua begrüßte sie mit tiefem Kollern, als er sie hörte. Oltaiyoni antwortete ihm kollernd, doch er war zu müde, um noch einmal zu antworten, da er eine sehr unruhige Nacht hinter sich hatte. Oltaiyoni und ihre Freunde brachen auf, nachdem sie sich damit abgefunden hatten, dass Simotua sich ihnen heute wohl nicht anschließen würde.
Als die älteren Waisen im Busch zur Milchfütterung hinunter rennen durften, waren Balguda, Boromoko, Siangiki, Kauro und Alamaya die ersten. Bevor sie das offene Gelände erreicht hatten, wo die Milchflaschen auf sie warteten, versperrten Balguda und Boromoko, die es sonst eigentlich nicht so eilig mit ihrer Milch haben, dem Rest der Gruppe den Weg. Alamaya, Kauro und Siangiki protestierten laut, sodass die Keeper zu ihnen laufen und die beiden älteren Jungs ermahnen mussten. Kauro, Alamaya und Siangiki rannten dann mit Höchstgeschwindigkeit an ihnen vorbei und kollerten dabei; keiner von ihnen wollte zuletzt bei den Milchflaschen ankommen. Die Schulkinder schrien auf, als sie die großen Elefanten so schnell auf sich zurennen sahen. Die Keeper konnten die Kinder davon überzeugen, dass sie nicht in Gefahr waren, denn die Waisen sind sehr nett zu Menschen. Die Kinder beruhigten sich und genossen es dann zuzusehen, wie Kauro und Siangiki ihre Flaschen selbst halten können.
Es war ein trauriger Nachmittag, denn wir verloren den armen, leidenden Simotua. Sein Zustand wurde gegen 16 Uhr noch einmal deutlich schlechter, und obwohl wir alles versuchten, um sein Leben zu retten, hatten wir keinen Erfolg. Schließlich mussten wir uns geschlagen geben und der Natur ihren Lauf lassen. Er wird von seiner menschlichen Familie und den anderen Waisen schmerzlich vermisst werden.

Balguda in der ersten Gruppe auf dem Weg zur Fütterung

Freitag, 18. März 2016
Als Kiko, Pea und Pod heute aus ihrem Stall kamen, folgten sie ihrem Keeper in den Busch. Pea und Pod breiteten ihre Flügel aus und rasten plötzlich an Kiko und dem Keeper vorbei. Kiko folgte ihnen und rannte mit ihnen weit in den Busch hinein. Schließlich hielten Pea und Pod an und drehten sich lustig im Kreis, während Kiko sich neben ihnen aufbaute und von oben herab zusah. Einer der Straußen drehte sich aber zu schnell und fiel um, was Kiko Angst machte, sodass er zu seinem Keeper zurücktrabte, der sie aus der Nähe beobachtete. Als er bei den Keepern ankam, die mit den Babyelefanten draußen waren, machte er auf dem Absatz kehrt und ging zu den Straußen zurück, die noch immer ihren Spaß hatten. Unterwegs kam er an ein paar Warzenschweinen vorbei, die tagsüber immer in der Nähe der Waisen grasen. Er flitzte durch das Grüppchen hindurch und scheuchte sie auf, indem er mit Vorder- und Hinterbeinen austrat.
Der kleine Lasayen hatte in den letzten paar Tagen eher matt und nicht so verspielt ausgesehen, doch heute während der öffentlichen Besuchsstunde war er wieder ganz der Alte. Er spielte mit Dupotto; als sie sich zum Staubbad hinlegte, kletterte auf ihr herum und rutschte ihr den Rücken herunter. Dann machte auch noch sein bester Freund Ndotto mit. Er legte seine Vorderbeine auf Lasayens Kopf, worüber die Besucher und die Schulkinder herzlich lachten. Die zwei Jungs sind wieder ganz in ihrem Element mit ihren ausgelassenen Spielen, die die Zuschauer sehr lieben und mit viel Applaus bedacht werden.

Kiko mit Pea und Pod

Samstag, 19. März 2016
Bei der öffentlichen Besuchsstunde hatten Godoma und Murit heute ihren Spaß im Schlamm. Godoma spielte und zog an Murits Hinterbeinen, als dieser aus dem Schlammbad gehen wollte. Dadurch rutschte er in den Matsch zurück und Godoma konnte sich an ihm kratzen! Als die Keeper sie ermahnen wollten, nicht zu ruppig mit Murit umzugehen, tat sie so, als wollte sie sie verjagen und bespritzte sie mit Schlamm. Ngilai machte sich unterdessen den Spaß und rannte an der Absperrung herum, wobei er immer wieder gegen die Besucher stieß und sie mit Schlamm beschmierte. Viele wichen zurück, um nicht matschig zu werden, doch andere genossen es, so nahe bei einem Elefanten zu sein. Ngilai ist inzwischen richtig verspielt.

Godoma hat viel Spaß

Sonntag, 20. März 2016
Draußen im Busch bereiteten sich die Waisen auf ihre 9-Uhr-Fütterung vor. Enkikwe und Sokotei forderten sich gegenseitig heraus, weil jeder beweisen wollte, dass er der stärkste Bulle in der Waisenherde ist. Das ist typisch für die jungen Bullen. Ihre Rangelei dauerte so lange, dass ihre Freunde schon längst die Milchflaschen genossen und die Keeper erst kommen und sie zum Aufhören überreden mussten. Sogar als sie endlich zu ihrer Milch rannten, war es noch nicht vorbei – sie blieben auf halbem Wege stehen und begannen erneut zu rangeln. Als sie schließlich ihre Milchflaschen tranken, war das Kräftemessen wohl beendet, und nach der Milch kehrten sie ohne weiteren Kampf zu den anderen Waisen zurück.

Enkikwe spielte heute lange mit Sokotei

Montag, 21. März 2016
Heute war ein äußerst stressiger Tag, denn wir mussten zu zwei Rettungen ausrücken. Zuerst wurden wir gegen 9 Uhr morgens von Samburu im Namunyak-Schutzgebiet informiert, dass das dortige Personal einen Babyelefanten aus einem Wasserloch gerettet hatte, in dem er stecken geblieben war. Sie hatten uns nun am darauffolgenden Tag kontaktiert, damit wir das Baby abholen und in die Sicherheit des Waisenhauses bringen konnten. Es kam gegen 14 Uhr bei uns an und ist ein junger Bulle, der wir Joto genannt haben, da es bei seiner Rettung in Nord-Kenia sehr heiß war. Sein Gesundheitszustand schien in Ordnung zu sein, und er hatte keine äußeren Verletzungen.
Gegen Mittag erhielten wir einen weiteren Rettungsnotruf aus Tsavo. Ein Team aus drei Keepern brach auf, um das Kalb abzuholen, das bereits in den frühen Morgenstunden von KWS-Wildhütern gesichtet worden war. Das Kalb war ohne seine Mutter oder andere Familienmitglieder in der Sobo-Gegend gefunden wurden. Wir wissen nicht, wie es verwaist ist, vermuten aber, dass der Mensch-Wildtier-Konflikt die Ursache ist. Gegen 15 Uhr wurde dieser kleine Bulle zum Waisenhaus geflogen, wo er gegen 17 Uhr ankam. Er ist etwas älter als der Waise, der am Vormittag gerettet wurde, und auch ihm ging es einigermaßen gut. Er ist noch etwas aggressiv, was normal ist für sein Alter und dafür, dass er von seiner Familie getrennt wurde. Wir haben ihn Galla genannt.

 

Dienstag, 22. März 2016
Sowohl Joto als auch Galla hatten eine friedliche erste Nacht im Waisenhaus. Sie genossen die liebevolle Fürsorge und Aufmerksamkeit ihrer menschlichen Familie wie auch ihrer neuen Waisenfamilie. Galla konnte die ganze Nacht mit seinen Nachbarn Olsekki und Enkikwe kommunizieren und sie berühren. Sie beruhigten ihn und gaben ihm das Vertrauen, das er braucht, um sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Galla blieb heute noch in seinem Gehege, da er noch nicht bereit ist, mit den anderen Waisen hinauszugehen. Weil er etwas älter ist, braucht er noch ein wenig Zeit, um sich einzugewöhnen und die Keeper und seine neue Umgebung kennenzulernen. Die älteren Waisen, insbesondere Mbegu und Oltaiyoni, begrüßten das neue Baby aber sehr erfreut. Sie nahmen ihn zwischen sich, und es war schön zu sehen, dass selbst der sonst so ruppige Enkikwe den neuen Waisen liebevoll in Empfang nahm. Er legte sich sogar hin, und der Neuling konnte ihn berühren und seinen kleinen Rüssel auf Enkikwes Kopf legen. Die Keeper behielten den sonst stürmischen Enkikwe aber die ganze Zeit gut im Auge.

Neuling Joto

Mittwoch, 23. März 2016
Kaum waren die Waisen heute Morgen im Busch angekommen, begannen die Bullen wieder mit ihren üblichen Rangeleien. Mwashoti spielte mit Tusuja. Rapa hängt immer noch sehr an Tusuja, und als er sah, wie dieser mit Mwashoti kämpfte, kam der kleine Junge trompetend angerannt und zertrampelte die Büsche neben den beiden Jungs. Das spornte Tusuja noch mehr an, aber Mwashoti wehrte sich nach Kräften und wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Rapa machte weiter und lief mit aufgestellten Ohren zu den beiden Jungs. Er versuchte, Mwashoti mit seinem Rüssel zu erwischen und ihn mit Staub zu bewerfen, um ihn abzulenken, aber beide Jungs konzentrierten sich vollkommen auf ihr Spiel. Es nahm eine unerwartete Wendung, als zwei Warzenschweine auftauchten und bei ihrer Jagd mitten durch die Elefanten hindurchliefen. Rapa, Mwashoti und Tusuja erschreckten sich so, dass sie kollernd und schreiend ins Gebüsch liefen, dorthin, wo ihre Freunde grasten. Die anderen Waisen ließen sich aber von ihnen nicht stören. Danach rannten die drei Jungs wieder zurück zu der Stelle, an der sie auf die Warzenschweine gestoßen waren, und jagten aufgeregt und die Büsche zertrampelnd herum. Das taten sie ein paar Minuten, ehe sie sich beruhigten und sich wieder den anderen Waisen anschlossen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde waren alle Waisen damit beschäftigt, sich abzukühlen, da es sehr heiß war – jenseits der üblichen Temperaturen. Selbst die Waisen, die sonst nicht so gern baden, wie Kauro, Kamok, Balguda und Murit, waren heute bei den ersten, die in den Pool liefen! Pea und Pod genießen die Bäder auch häufiger als früher, da auch ihnen die Hitze zu schaffen macht.

Enkikwe und Sirimon bei einer Rangelei

Donnerstag, 24. März 2016
Murit hat eine neue Angewohnheit entwickelt. Wenn die Waisen am Morgen aus ihren Gehegen kommen, versteckt er sich entweder in Mbegus oder in Kamoks Gehege, bis die Babygruppe auch herauskommt, damit er sich ihnen anschließen und mit ihnen in den Busch gehen kann. Erst danach reißt er sich von den Babys los und geht zur älteren Gruppe zurück. Als er heute aus seinem Gehege gelassen wurde, ging er schnell hinaus, als würde er sich den anderen anschließen. In Wirklichkeit kehrte er aber schnell um, lief in Kamoks Gehege und ließ sich dort nieder. Als später die Babys herauskamen und in den Busch gingen, kam Murit fröhlich aus Kamoks Gehege gelaufen und ging mit ihnen mit – sehr zur Überraschung ihres Keepers, der sich wunderte, wo er denn plötzlich hergekommen war. Murit ist sehr gern bei den kleinen Babys, da sie sehr ruhig sind und nicht soviel rangeln wie die Jungs in seiner Gruppe. Rapa, Lasayen und Ndotto schubsen ihn manchmal herum, und weil er nicht so kräftig ist wie sie, kann er sich nicht so gut wehren. Darum genießt er lieber die Gesellschaft der ganz Kleinen.

Murit ist gern bei den Babys

Freitag, 25. März 2016
Kurz nachdem die Waisen heute Morgen im Wald angekommen waren, rannten Siangiki, Naseku, Kamok, Alamaya, Roi und Kauro wild herum und jagten zwei weibliche Warzenschweine mit ihren Ferkeln. Die Warzenschweine wollten in der Nähe der Waisen grasen, da sie sich bei den Elefanten sicherer fühlten. Sie waren in der Nacht zuvor von Löwen angegriffen worden und konnten ihre Anwesenheit noch immer wittern! Sie waren daher sehr vorsichtig geworden, doch Siangiki und die anderen machten es ihnen schwer und verscheuchten sie. Siangiki, Kamok, Alamaya und Kauro gaben aber schließlich auf, sodass nur noch Naseku und Roi weiterspielten. Auch die beiden ließen es irgendwann bleiben, nachdem sie sich damit abgefunden hatten, dass die Warzenschweine sie heute nicht allein lassen würden. Die Warzenschweine folgten den Waisen sogar zur öffentlichen Besuchsstunde, blieben während der Besuchszeit bei ihnen und gingen dann wieder mit ihnen in den Busch zurück.
Auch Kiko ging heute vorsichtshalber nicht in den Busch, da die Löwen noch in der Nähe waren und er ein bevorzugtes Opfer für sie wäre. Er verbrachte den Tag auf dem Gelände der Stallungen, und sein Keeper besorgte ihm alles, was er den Tag über brauchte, auch seine geliebten Akazienblätter. Pea und Pod waren zusammen mit den Babys unter strenger Bewachung draußen. Es war ein ziemlich anstrengender Tag für alle, die Warzenschweine, die Straußen Pea und Pod und unsere Giraffe Kiko.

Roi jagt Warzenschweine

Samstag, 26. März 2016
Als die erste Gruppe zur öffentlichen Besuchsstunde rannte, um ihre Milchflaschen zu genießen, jagte die gierige Naseku hinter Pea und Pod her. Sie wollte von ihnen vorgelassen werden, aber die Straußen forderten sie mit ihren langen Beinen und schnellen Sprints heraus. Sie versuchte, ihre weichen Schwanzfedern zu erwischen, hatte aber keinen Erfolg; also trompetete sie, um sie zu vertreiben. Nachdem sie ihre Milchflasche geleert hatte, machte sie sich wieder auf die Jagd nach Pea und Pod. Ngilai wurde auf das Spiel aufmerksam und machte auch mit. Die Vögel machten es ihnen aber nicht leicht, und bei mehreren Versuchen, sie mit dem Kopf anzustoßen, fiel Ngilai um, da sie viel zu groß sind. Auch die Zuschauer fanden das Spiel interessant und applaudierten. Ngilai drehte sich prompt um, rannte an der Absperrung entlang und stieß gegen ein paar Besucher, bevor er wieder Pea und Pod hinterherrannte.

Ngilai, Naseku und Godoma

Sonntag, 27. März 2016
Nachdem die Waisen sich draußen im Wald breit gemacht hatten, jagten die größeren Bullen wie Sokotei, Olsekki, Enkikwe, Sirimon, Boromoko und Kauro wild herum, zertrampelten kleine Büsche und forderten sich gegenseitig heraus. Kamok gefiel das nicht, denn auch sie geriet ins Visier von Sirimon, als sie an ihnen vorbeilief. Er griff nach ihrem Schwanz und wollte sie besteigen, woraufhin Kamok laut aufschrie und Hilfe suchte. Oltaiyoni, Siangiki und Roi reagierten sofort und kamen zu ihrer Rettung geeilt. Als Sirimon, Sokotei und Olsekki die großen Mädchen näherkommen sahen, wussten sie sofort, was sie falsch gemacht hatten. Sie drehten sich von Kamok weg und setzten ihre eigenen Ringkämpfe etwas weiter entfernt fort.

Boromoko jagt im Gebüsch herum

Montag, 28. März 2016
Als die Waisen aus ihren Gehegen kamen und einige sich für ihre Wanderung in den Busch bereit machten, liefen Mwashoti, Kamok und Alamaya zu Maxwells Gehege und blieben bei der Tränke stehen, wo Maxwell gerade das frische Luzernenheu genoss. Die drei versuchten, ihm das leckere Gras zu stehlen; der arme Maxwell wollte sie von seinem Futter vertreiben, indem er mit dem Horn gegen das Tor schlug, doch sie ignorierten ihn. Während Maxwell versuchte herauszufinden, wo die Elefanten waren, um sie verscheuchen zu können, kam Mwashoti versehentlich mit dem Rüssel in Maxwells Ohr. Dieser erschrak sehr und rannte von seinem Luzernenheu davon. Dann kam er zurück, stellte sich aber diesmal mit dem Rücken zu den Waisen. Dieses Mal war es die freche Kamok, die seinen Rücken mit ihrem Rüssel berührte. Daraufhin spritzte Maxwell plötzlich Urin in Kamoks Gesicht, sodass sie schreiend und trompetend davon rannte, mit Mwashoti und Alamaya im Schlepptau! Ihr plötzlicher Rückzug ließ Maxwell in seinem Gehege vor Siegesfreude herumjagen, da es ihm gelungen war, die Störenfriede von seinem leckeren Heu zu vertreiben. Solio war in letzter Zeit nicht an den Stallungen zu Besuch, doch wir sind sicher, dass es ihr bei den wilden Nashörnern im Nairobi Nationalpark gut geht.

Mwashoti, Alamaya und Godoma

Dienstag, 29. März 2016
Heute Morgen verließen die Waisen sehr ruhig und gesittet ihre Gehege. Selbst die großen Jungs, die den Tag normalerweise mit Rangeleien beginnen, zeigten daran heute kein Interesse. Sie gingen alle brav in den Wald und widmeten sich dem Grasen. Die etwas vorlauteren Waisen wie Olsekki, Naseku, Roi, Sokotei und Enkikwe stritten sich darum, wer die anderen anführen durfte, und Naseku und Olsekki gewannen. In letzter Zeit führen diese beiden die Gruppe häufig sehr weit hinaus – manchmal auch kleinere Gruppen, wenn nicht alle mitkommen. Sie werden eines Tages sehr gute Anführer werden.
Während der öffentlichen Besuchsstunde war es heute wieder heiß, sodass alle Waisen schnell ihre Milchflaschen hinunterschütteten und dann in den Schlamm sprangen. Alle Waisen rollten sich heute herum, und es gab großes Gedrängel, weil jeder richtig untertauchen wollte. Während dieses Schauspiels kam Oltaiyoni nicht dazu, sich im Schlamm zu wälzen, weil sie als Mini-Leitkuh zuerst die Kleinen hineinließ und selbst zurücktrat. Erst als einige Waisen herausgekommen waren, nutzte auch sie die Gelegenheit, doch Enkikwe stand auf und rempelte sie an. Das ärgerte sie, sodass sie Enkikwe zum Ufer schubste. Er schrie auf, sodass auch Olsekki, Sokotei, Boromoko und Siangiki einen Schreck bekamen und sich verkrümelten. So konnte sich Oltaiyoni dann ganz allein im Schlamm umherwälzen. Enkikwe ging zur gegenüberliegenden Ecke des Schlammlochs zum Staubbad, und die anderen Waisen, die gerade aus dem Pool gekommen waren, schlossen sich ihm an.

Alle Waisen gehen brav hinaus in den Busch

Mittwoch, 30. März 2016
Kamok schleicht sich häufig am Morgen, wenn alle Waisen aus den Gehegen kommen, davon, um von den Büschen zwischen dem Parkplatz und den Gehegen von Naseku, Rapa und Sokotei zu fressen. Sie hat es sich so angewöhnt, jeden Morgen diese ungewöhnlichen Stellen auszukundschaften.
Draußen im Busch kam Kiko, nachdem er seine 9-Uhr-Milch genossen hatte und gerade von seinen Lieblingsakazienblättern fressen wollte, an einer großen Schildkröte vorbei, die langsam den Weg entlang krabbelte. Kiko ging langsam von hinten an sie heran und senkte seinen langen Hals, sodass sein Kopf bis zum Panzer der Schildkröte hinab reichte. Als die Schildkröte ihn bemerkte, zog sie schnell ihren Kopf ein. Das erschreckte Kiko so sehr, dass er auf dem Absatz kehrt machte, zurück zu den Keepern, Pea und Pod rannte und dabei mit allen vieren austrat. Nach ein paar Minuten ging er zur Schildkröte zurück, doch diese hatte sich inzwischen im Gebüsch versteckt.
Als die Waisen am Mittag die öffentliche Besuchsstunde verließen, trafen die beiden Anführer der Gruppe, Roi und Siangiki, auf ein paar Warzenschweine, die auf dem Weg zum Schlammloch waren, um nach den Waisen dort zu baden. Die beiden beschlossen, die Warzenschweine zu jagen und trompeteten laut, als sie versuchten, sie ins Gebüsch zu scheuchen. Die Aufregung brachte Stimmung in die ganze Herde, und alle rannten herum, trompeteten und zertrampelten die Büsche. Die Warzenschweine machten, dass sie wegkamen, da sie nicht zwischen die trampelnden Elefanten geraten wollten. Die Besucher lächelten über die Albernheiten der Waisen, da sie sahen, wie glücklich diese Herde von zufriedenen Baby-Elefanten ist.

Kamok schleicht sich gern davon

Donnerstag, 31. März 2016
Gegen 21:15 Uhr gestern Abend kam Solio zu den Stallungen zurück und besuchte Maxwell an einem seiner Tore bei der Tränke. Sie unterhielten sich eine Weile an der Absperrung und spielten dann miteinander, indem sie mit ihren Hörnern rangelten. Nach einer Weile ging sie in ihr altes Gehege, wo sie von den Keepern etwas Luzernenheu bekam. Sie blieb die Nacht über in der Nähe, sodass sie um 6:15 Uhr die Waisen traf, die in den Busch aufbrachen. Olsekki, Sokotei, Sirimon, Oltaiyoni und Siangiki hatten ihren Spaß dabei, spielerisch Solio zu drohen und ihr hinterherzutrompeten, sodass sie im Eiltempo im Busch verschwand. Die Waisen blieben in sehr ausgelassener Stimmung zurück, und die kleinen Jungs Ndotto, Lasayen, Ngilai und Murit hatten viel Spaß dabei, wild herumzurennen und zu posaunen. Dann fanden sie sich zu Paaren zusammen und rangelten miteinander, bevor sie wieder in die Büsche gingen, um weiter wild herumzutrampeln. Ndotto, der begeisterte Kletterer, versuchte, seinen Freund Lasayen zu besteigen, doch Godoma und Ngilai rannten ihm nach und schubsten ihn von Lasayen herunter. Der drehte sich schnell um und jagte seinem Freund nach, um das gleiche mit ihm zu versuchen. Ndotto war aber flink genug, um Lasayen auszutricksen; er legte sich auf den Boden, damit Lasayen stolperte, und als dieser umgefallen war, kletterte er wieder auf ihn! Insgesamt hatten die jungen Babys jede Menge Spaß und damit einen tollen Start in den Tag.
Gegen Ende des Tages mussten wir noch eine Rettungsmission nach Tsavo starten. Ein junges Kalb hatte schlimme Wunden an den Beinen, die der Tierarzt in den letzten Tagen mehrfach zu behandeln versucht hatte. Sie scheinen von Schusswaffen zu stammen. Da der Zustand des Kalbs sich verschlechterte, wurde entschieden, dass er ins Waisenhaus gebracht werden sollte, um sein Leben zu retten.

Max läuft in seinem Gehege herum

(übersetzt aus dem englischen Original)