Nairobi Nursery November 2016

Dienstag, 1. November 2016
Die Waisen machten es sich am Morgen im Wald gemütlich, und Ngilai, Ndotto, Sana Sana, Lasayen, Murit und Godoma waren alle in Spiellaune, rannten herum und jagten den Warzenschweinbabys hinterher. Die winzigen Warzenschweine machten es ihnen aber nicht leicht und verschwanden immer wieder im Gebüsch, sodass Ngilai und seine kleinen Kollegen protestierend trompeteten, weil sie ihnen nicht folgen konnten. Plötzlich kamen die Warzenschweinbabys, verwirrt von dem vielen Tröten und Stampfen, aus dem Dickicht gerannt und flitzten zwischen Ndottos Beinen hindurch, wobei sie lustige Grunzgeräusche von sich gaben. Das erschreckte Ndotto ordentlich, und er flüchtete sich zu Oltaiyoni und dem Rest der Herde. Sein Geschrei schreckte auch die restlichen Waisen der Gruppe auf, und sie rannten ihm hinterher. Als sie bei der Herde ankamen, standen sie alle zusammen und stellten die Ohren auf; sogar die Kleinen, Jotto, Ambo, Tamiyoi, Esampu und Malkia machten große Ohren, verkrochen sich aber ganz in der Mitte der Gruppe, zwischen Roi, Mbegu, Oltaiyoni, Kamok, Kauro und Maramoja. Oltaiyoni marschierte los, um herauszufinden, was die ganze Aufregung sollte, war aber froh als sie sah, dass es nur die Warzenschweine waren. Sie trompetete ihnen laut zu und trat mit Staub nach ihnen, um sie zu verscheuchen, und ging dann zu ihrer Waisenherde zurück.

Ngilai hat am Morgen seinen Spaß

Mittwoch, 2. November 2016
Die Waisen grasten heute Morgen schön zusammen, als plötzlich Naseku, Tusuja, Kauro, Roi, Galla, Wanjala und Maramoja beschlossen, von der Gruppe weg zu gehen. Beim Herumlaufen trafen sie auf einen einzelnen Büffelbullen, der im freien Gelände graste. Als Naseku, Roi, Tusuja und Kauro ihn sahen, versuchten sie gemeinsam, ihn zu verjagen, indem sie trompeteten und ihre Ohren aufstellten, um möglichst groß auszusehen. Der Büffel ließ sich aber überhaupt nicht stören und fraß einfach weiter. Dann stampften sie herum, als sie sich ihm näherten, und da schaute der Büffel auf und begann, ihnen mit erhobenem Kopf entgegenzulaufen. Daraufhin traten Galla und Wanjala schreiend die Flucht an und rannten zurück zur Herde. Nur Kauro, Tusuja, Roi, Naseku und Maramoja blieben zurück. Sie machten sich so groß wie möglich und drohten dem Büffel, der schließlich umkehrte und in die Büsche zurück trabte. Kauro und seine Mitstreiter feierten ihren Sieg mit Trompeten und Herumrennen, aber die Feierlichkeiten wurden unterbrochen, als eine Gruppe Paviane anfing, in den Bäumen zu lärmen. Sie hatten eine Hyäne erspäht, die von den Elefanten und den Keepern wegrannte! Kauros Gruppe machte kehrt und rannte kollernd ins Gebüsch zurück, um den Rest der Herde wiederzufinden.

Naseku gibt den Weg vor

Donnerstag, 3. November 2016
Heute Morgen spielten die Waisen nicht viel, sondern konzentrierten sich ganz aufs Grasen. Galla, Wanjala und Naseku waren weit voraus, da sie immer gerne ganz vorne dabei sind, wenn es zum Grasen in den Busch geht. Als sie fraßen, begann es ein wenig zu nieseln, woraufhin die Kleinen wie Tamiyoi, Jotto, Ambo und Esampu zurück zu den Stallungen rannten, um sich unterzustellen. Ihr Gekollere ließ vermuten, dass ihnen das Ganze nicht gefiel, weshalb Mbegu und Oltaiyoni sie eskortierten. Die Babys wurden in ihren Ställen untergebracht, wo sie sicher vor dem Regen und der Kälte waren, gegen die sie sehr empfindlich sind. Danach wurden die beiden Mini-Leitkühe wieder zurück in den Wald gebracht. Oltaiyoni protestierte dabei kurz, da sie bei ihrem Adoptivkind Ambo bleiben wollte, aber schließlich kam sie mit zurück in den Wald.
Der Regen hielt an, und einige der Waisen, wie Ngilai, Ndotto, Lasayen, Sana Sana, Tagwa, Godoma und Murit, konnte man beim Herumrollen in der feuchten Erde sehen – sie genossen die Regentropfen, die ihnen auf den Rücken fielen! Ngilai, Ndotto und Lasayen hatten es wieder mit Vorliebe auf Godoma und Sana Sana abgesehen und kletterten auf ihnen herum. Godoma ist aber ein kleines Mädchen, das weiß, was es will, und kann sich auch wehren, wenn sie keine Lust zum Spielen hat! Sie drehte sich ruppig um und verpasste den drei Jungs eine Lektion, sodass ihnen das Klettern am Ende doch wesentlich weniger Spaß machte, als sie am Anfang gedacht hatten.

Galla beim Grasen im Wald

Freitag, 4. November 2016
Bei der öffentlichen Besuchsstunde leerten heute Malkia, Esampu und Tagwa schnell ihre Milchflaschen, und danach rannten sie rastlos herum und suchten irgendwen, dem sie die Milch streitig machen konnten. Als sie keine Flaschen fanden, die sie klauen konnten, und noch dazu von den Keepern ausgeschimpft wurden, waren sie bockig und drückten sich um die Schubkarre mit den leeren Flaschen herum, wo sie einiges Durcheinander verursachten. Esampu versuchte, den Keeper, der die Schubkarre schob, zu schubsen, während Tagwa es auf die Schubkarre direkt abgesehen hatte; Malkia dagegen griff nach den Flaschen, erwischte aber keine davon, sodass sie laut protestierend aufschrie. Diese drei süßen Mädchen sind manchmal sehr dickköpfig! Als die Keeper versuchten, sie wegzuschicken, weigerten sie sich lautstark und wollten nicht Platz machen. Den Keepern blieb nichts anderes übrig, als sie mit einer leeren Milchflasche wegzulocken, sodass der Keeper mit der Schubkarre das Gelände verlassen konnte. Damit war der Frieden wiederhergestellt, obwohl Malkia und Esampu dann noch versuchten, sich unter dem Absperrband durch zu schleichen, um den Keeper mit der Schubkarre zu verfolgen. Diese drei Frechdachse brachten zumindest die Besucher heute sehr zum Lachen!

Tagwa kann sehr dickköpfig sein, wenn es um ihre Milch geht!

Samstag, 5. November 2016
Heute Morgen machten sich die Waisen im Wald breit, und es war wunderbar anzuschauen, wie der kleine Murit zusammen mit Rapa und Godoma im Gebüsch herumalberte. Erstaunlicherweise war er es, der das Gerangel mit Rapa begann! Er forderte ihn ganz selbstbewusst zum Kräftemessen heraus, wobei er seine kleinen Stoßzähne gegen den starken Rapa benutzte. Er jagte sogar Godoma hinterher, nachdem er versucht hatte, auf sie zu klettern. Die kräftige Godoma stellte sich ihm entgegen, überlegte es sich aber anders und legte sich schließlich auf den Boden, sodass Murit auf sie krabbeln konnte und sie zusammen spielten. Der freche Rapa kam dazu und wollte mitmachen, aber als sie ihn kommen sahen, standen sie auf und jagten stattdessen ihm hinterher!

Murit ist jetzt gesund und munter

Sonntag, 6. November 2016
Es war wieder bemerkenswert, als heute Morgen die Waisen aus ihren Ställen kamen und Oltaiyoni, Mbegu und Roi sich beeilten, zu dem Stall des neuen Babys zu kommen, das gestern Nachmittag angekommen war. Alle drei versuchten verbissen, die Tür zu öffnen und das neue Baby zu sehen. Roi zog an der Tür herum, während Oltaiyoni mit dem Rüssel dagegen klopfte und Mbegu da stand und dem Baby antwortete, das die drei Mädchen schon gehört und laut zu kollern begonnen hatte. Als die Keeper sie ermahnten, nicht die Stalltür kaputt zu machen, protestierten Oltaiyoni und Roi lautstark. Daraufhin drehten sich die anderen Waisen, die schon auf dem Weg in den Busch waren, um und kamen zurück zu den Stallungen gerannt, dorthin wo die drei Mädchen standen. Kurz darauf wurden aber alle Waisen in den Wald gebracht, obwohl Roi, Mbegu und Oltaiyoni noch einmal versuchten, sich zurück zu schleichen. Sie wurden aber davon abgehalten und gingen schließlich mit den Anderen hinaus. Wenig später kam auch die Babygruppe dazu, und sie verbrachten einen schönen Tag zusammen. Die Kleinen lieben es, bei ihrer menschlichen Familie zu sein, mit den Kitteln der Keeper zu spielen und sich an sie zu kuscheln.

Roi und Oltaiyoni

Montag, 7. November 2016
Als die Babys heute in den Wald hinaus gingen, trafen sie auf die älteren Elefanten, und es war wunderbar anzusehen, wie Godoma sich um die Kleinen kümmerte. Einem davon widmete sie besondere Aufmerksamkeit und verbrachte die meiste Zeit beim Kuscheln und Spielen mit diesem Mädchen. Sie legte sich auf den Boden, damit die Kleine mit ihr spielen konnte, und diese tätschelte Godomas Gesicht und stellte dann eines ihrer winzigen Beine auf ihren Kopf. Auch Mbegu wollte mit den Babys spielen, und sie kam herüber, um sie von Godoma zu übernehmen. Godoma stand schnell auf und schnappte sich ihr Lieblingsbaby – Mbegu wollte es gerade mitnehmen, doch Godoma schüttelte den Kopf und protestierte lautstark dagegen, dass ihr kleiner Spielkamerad weggebracht wurde. Mbegu hatte Verständnis dafür, dass Godoma noch mit dem Baby spielen wollte und brachte es zurück, sodass die beiden weitermachen konnten. Godoma hat sich offenbar sehr in die Kleine verguckt!

Große und kleine Waisen zusammen

Dienstag, 8. November 2016
Heute Morgen konnten wir zusehen wie Tamiyoi Malima und Jotto zum Grasen nahe der Stallungen brachte, während der Rest der Waisen hinaus in den Wald ging. Sie ging mit ihnen zu Maxwells Tor, wo sie sich gerne morgens aufhält, weil sie dort von den Resten von Maxwells Luzernenheu fressen kann. Offenbar wollten sie dort warten und sich die Zeit vertreiben, bis die Milchflaschen für ihre 9-Uhr-Fütterung fertig waren. Als die Keeper sie in den Wald bringen wollten, beschwerte sich Tamiyoi lautstark und versuchte sogar einmal, zu der Stelle, an der die Milch bereitet wird, zu rennen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde war es heute sehr feucht und kühl, sodass die Waisen sich ein ausführliches Staubbad gönnten. Die Kleinen, Tamiyoi, Malima, Esampu und Jotto, blieben bei dem kalten Wetter in ihren Ställen. Die Spielkinder Ngilai, Ndotto, Rapa, Lasayen, Sana Sana, Tagwa, Malkia, Godoma, Mbegu und Pare waren damit beschäftigt, herumzurollen, gegeneinanderzustoßen und aufeinander herumzurutschen, als sie sich auf dem feuchten Boden übereinander stapelten – sie hatten jede Menge Spaß. Ngilai stand plötzlich auf und fing an, am Absperrband entlang zu rennen und die Besucher anzurempeln. Dann machte er wieder kehrt, um sich wieder seinen Freunden anzuschließen, und wollte auf Tagwa klettern, die aber protestierend aufschrie. Er tat sein bestes, um gleich wieder von ihr herunter zu kommen, aber das war gar nicht so einfach, weil sie alle matschig waren und er immer wieder wegrutschte, während sie versuchte aufzustehen.

Die süße Malima mit ihren vielen Haaren

Mittwoch, 9. November 2016
Der arme kleine Wacha hing gestern schon den ganzen Tag an einer Infusion, die ihn ein wenig belebte, sodass er wieder etwas besser aussah, doch heute verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiter. Er brachte nicht einmal die Energie zum Fressen auf, geschweige denn, seine Milch zu trinken. Es wurde nicht besser, und so entschlossen wir uns, die Infusionen abzusetzen, die ihn am Leben hielten, und am Morgen starb er friedlich inmitten seiner Keeper. Wir sind äußerst traurig, dass wir ihn verlieren, nach all den Versuchen, sein Leben zu retten.
Wir beobachten, dass Wanjala und Galla, die beide ähnlich gefaltete Ohren haben, immer zusammen spielen und miteinander unterwegs sind. Sie werden gute Freunde. Das ist wunderbar für Galla, der immer für sich allein und etwas abseits der Anderen gegrast hatte. Manchmal sind die Beiden zusammen mit Pare draußen im Wald, der sich ihnen gerne anschließt und das eine oder andere Kräftemessen mit ihnen veranstaltet. Malima hat sich auch gut daran gewöhnt, mit den anderen Waisen draußen im Wald zu sein. Nachdem es etwas abenteuerlich angefangen hatte, als sie das erste Mal mit ihnen mit ging, hat sie sich jetzt eingelebt und es gefällt ihr, mit der Waisenherde und den Keepern draußen herum zu laufen. Sie freut sich immer schon auf ihre Milchflasche und vertreibt sich die Zeit dazwischen damit, an den Fingern der Keeper zu nuckeln!

Wanjala und Tagwa

Donnerstag, 10. November 2016
Es war ein kalter Morgen, und es nieselte immer wieder, sodass die Kleinen in ihren Ställen unter ihren Decken bleiben mussten, um der Kälte zu trotzen, die sehr gefährlich für sie ist. Die älteren Waisen waren alle draußen im Busch und rollten sich fröhlich auf dem Boden herum und spielten in der nassen Erde. Als der Nieselregen sich fortsetzte, schlammbadeten Kauro und Tusuja begeistert weiter und schubsten sich gegenseitig herum, um ihre Kräfte zu messen. Das Ganze verwandelte sich schließlich in eine Kletterei auf Roi, Oltaiyoni und Mbegu. Der verspielte Ndotto, der immer noch am meisten Begeisterung von allen für das Klettern aufbringt – egal, wer da auf dem Boden liegt, ob groß oder klein – wollte nicht außen vor gelassen werden und kam dazu, um auch auf den großen Mädchen herumzukrabbeln. Er passte aber gut auf, dass er nicht von den größeren Waisen Kauro und Tusuja herumgeschubst wurde, und als er sie auf sich zukommen sah, stellte er sich schnell zum Spielen neben die älteren Mädchen, sodass sie nicht an ihn herankamen. Er ist ein cleverer kleiner Elefant!
Ukame, die eine der größten Elefanten seit langer Zeit im Waisenhaus ist, kam in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung bei uns an und brach immer wieder zusammen, doch inzwischen scheint sich ihr Gesundheitszustand tatsächlich zu verbessern. Sie ist schon länger nicht mehr zusammengebrochen, frisst gut und liebt die Luzernenheupellets. Sie bleibt noch im Gehege, da sie sehr groß und schon etwas älter ist, aber jeden Morgen kommen Oltaiyoni, Roi, Kauro, Tusuja, Mbegu und Dupotto bei ihr vorbei, begrüßen sie und lassen sie wissen, dass alles gut ist. Sie hat große Fortschritte gemacht und vertraut jetzt auch langsam ihrer neuen menschlichen Familie.

Jotto stapft mit seiner Decke durch den Matsch

Freitag, 11. November 2016
Als die erste Gruppe heute zu ihrer Milch bei der öffentlichen Besuchsstunde ging, konnte man die kleine Tamiyoi sehen, wie sie so schnell sie konnte hinunterrannte. Sie lief mit Malkia, Esampu und Tagwa um die Wette, von denen jeder der Erste sein wollte. Sie ist jetzt guter Dinge, wird immer selbstbewusster und scheint die Krankheit, die ihr lange zu schaffen gemacht hatte, überwunden zu haben. Nachdem die Waisen die Milch geleert hatten, wandten manche sich dem Grün zu, das für sie bereitgelegt war, während andere, wie Tamiyoi, Jotto, Esampu und Malima, Wasser aus der gleichen Tonne soffen. Sie versuchten ihr Bestes, das Wasser mit ihren kleinen Rüsseln aufzusaugen, damit sie es trinken konnten. Der Frieden war aber vorbei, als Sana Sana dazukam und nicht aufpasste; sie schubste Malima in Tamiyoi hinein, und die beiden fielen zu Boden und jaulten laut auf. Die Keeper mussten Sana Sana verwarnen, netter zu den Babys zu sein, aber noch bevor sie bei ihr angekommen waren, hatte sie sich schon aus dem Staub gemacht, da sie wusste, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Bei der Absperrung forderten sich Ambo und Ngilai gegenseitig heraus, schubsten sich und rangelten mit umschlungenen Rüsseln. Ngilai war aber klar, dass Ambo noch klein ist und er nicht mit all seiner Kraft spielen darf. Ambo dagegen nahm den Kampf sehr ernst und versuchte, Ngilai so kräftig wie möglich zu schubsen. Er machte dabei die Ohren breit, und man konnte ihm seine Entschlossenheit richtig ansehen, sodass die Zuschauer von dem süßen kleinen Racker begeistert waren.

Tamiyoi kommt zu ihrer Milch gerannt

Samstag, 12. November 2016
Bei der öffentlichen Besuchsstunde passierte heute nichts besonderes, außer dass Malkia und die kleine Malima Ärger an der Schubkarre machten, wo sie versuchten, Milchflaschen zu stehlen und sich beschwerten, als sie weggeschickt wurden. Ukame hat nun zwei Wochen in ihrem Gehege verbracht, um sich an die Keeper zu gewöhnen, und heute gegen 14 Uhr wurde sie heraus gelassen, damit sie mit den anderen Waisen zusammen sein und sich in ihre neue Familie eingewöhnen konnte. Als das Tor geöffnet wurde, traute sie sich aber nicht heraus und wollte sich auch nicht Roi, Mbegu, Oltaiyoni, Kauro, Tusuja und Dupotto anschließen, denen es auch nicht ganz geheuer war, in das Gehege eines so großen Elefanten hinein zu gehen und sie heraus zu holen. Die Keeper gingen hinein, um sie hinaus zu begleiten, und plötzlich rannte sie nach draußen, aber in die entgegengesetzte Richtung der anderen Waisen. Sie flüchtete sich in die Büsche beim Parkplatz, und die Gruppe folgte ihr, doch sie rannte vor den Waisen weg! Daraufhin vermuteten wir, dass sie wohl noch nicht bereit war, sich den Anderen anzuschließen, und so wurde sie mit einer Milchflasche zu ihrem Gehege zurückgebracht; wir werden es an einem anderen Tag noch einmal versuchen.

Malkia und Tagwa

Sonntag, 13. November 2016
Schon seit einigen Tagen hält sich Kiko jetzt von den Elefantenwaisen fern. Immer wenn er aus seinem Stall kommt, bleibt er in der Nähe der Stallungen, schleicht sich ab und zu hinunter zu der Stelle, an der die Milch bereitet wird und vertreibt sich die Zeit, indem er von den Blättern der Akazien in der Umgebung frisst. Er bleibt aber nicht lange an einem Ort, geht ab und zu zur Garage, über den Parkplatz und dorthin, wo die Elefantenbabys den Tag über im Wald sind. Dort bleibt er ein paar Minuten und geht dann weiter zum Schlammbadgelände, bevor er wieder an den Stallungen ankommt. Wenn er sieht, dass die Schranke zu ist, bleibt er einfach am Parkplatz stehen und freut sich, dort auf alle möglichen Leute zu treffen. Heute verbrachte er den ganzen Tag damit, um die Stallungen und den Parkplatz herum zu wandern und ging gar nicht in den Wald zu den Waisen. Pea dagegen verbrachte den ganzen Tag mit den Babys, wie sie es am liebsten tut.

Kiko mit seinem Keeper

Montag, 14. November 2016
Als die Waisen es sich gerade im Gebüsch am oberen Ende von Maxwells Gehege gemütlich gemacht hatten, staunten die Keeper nicht schlecht, als fünf Löwen-Weibchen einfach so quer durch die Gruppe spazierten, ohne sich um die Elefanten oder die Menschen zu kümmern! Die Waisen waren etwas unruhig, und Galla, Maramoja, Wanjala, Sana Sana, Rapa und Malkia fürchteten sich vor den großen Raubkatzen. Die Aufregung brachte Oltaiyoni, Roi, Mbegu und Kamok auf den Plan, die laut und mit aufgestellten Ohren trompeteten und herauszufinden versuchten, was die Kleinen erschreckt hatte. Bis sie zu ihnen vorgedrungen waren, waren die Löwen aber schon wieder tief im Gebüsch verschwunden. Wegen der Gefahr durch die Raubkatzen musste Kiko an den Stallungen bleiben, und Pea war sowieso vollauf zufrieden, bei der Babygruppe zu bleiben, die sie sehr gern hat.
Die kleine Malima war heute sehr lustig. Sie ist noch neu im Waisenhaus und lernt noch die Tagesabläufe der Babys. Heute schlich sie sich von der Herde weg und ging früher zurück zu den Stallungen, um nach mehr Milch zu suchen! Sie stellt eine echte Herausforderung für die Keeper dar, die sie immer wenn es gegen 9 Uhr, 15 Uhr oder 17 Uhr auf die Fütterung zugeht gut im Auge behalten müssen, denn zu diesen Zeiten stiehlt sie sich mit Vorliebe davon. Manchmal bekommen es die Keeper nicht mit, weil sie erst lange dicht bei ihnen bleibt und sie sich dann in Sicherheit wiegen, bevor sie plötzlich verschwindet und sie erst von den Stallungen erfahren, dass sie dort schon angekommen ist!

Maxwell in seinem Gehege

Dienstag, 15. November 2016
Als sich heute Morgen die Waisen im Wald breit gemacht hatten, jagten Kauro und Tusuja hinter Dupotto her und versuchten, auf sie zu klettern. Sie übernahmen abwechselnd die Verfolgung um die Büsche herum, und Dupotto versuchte, es ihnen schwer zu machen, indem sie mitten hindurch lief. Dann erwischte Kauro sie am Schwanz, und sie schrie auf und schimpfte, denn er wollte nicht wieder loslassen! Das Geschrei lockte Oltaiyoni, Roi und Mbegu an, die herbeigelaufen kamen, und kaum hatten Kauro und Tusuja sie gesehen, machten sie sich schnell aus dem Staub, um nicht von Leitkuh Oltaiyoni bestraft zu werden. Als sie da waren, kümmerten sie sich um Dupotto, versicherten sich, dass es ihr gut ging, und tätschelten sie mit den Rüsseln. Kauro und Tusuja waren da schon über alle Berge und hatten schon einen neuen Ringkampf miteinander gestartet.
Unsere wunderbare ehemalige Waisen-Nashorndame Solio, die jetzt in Freiheit im Nairobi-Nationalpark lebt, war schon eine ganze Weile nicht mehr zu Besuch; aber wir sind natürlich glücklich und stolz, dass sie den Sprung in die Wildnis so erfolgreich hinter sich gebracht hat. Maxwell, unser blindes Nashorn, das in seinem Gehege an den Stallungen lebt, ist ebenfalls froh und munter und vertreibt sich die Zeit gerne damit, den Warzenschweinen hinterherzujagen, die sich auf sein Territorium schleichen und von seinem leckeren Luzernenheu fressen.

Kauro nach seiner Jagd auf Dupotto

Mittwoch, 16. November 2016
Kamok erinnert uns manchmal sehr an unsere freche Ex-Waise Wendi, die jetzt in Tsavo lebt. Am Morgen fuhr im Wald ein Fahrzeug, das die Reste des Grünzeugs abtransportierte, nahe an den Elefanten vorbei, während diese dort grasten. Kamok hörte das Auto schon von weitem und versteckte sich im Gebüsch, als es näher kam. Es schien, als ob sie sich ihm in den Weg stellen wollte, aber sie war ein paar Sekunden zu spät dran, denn der Fahrer sah noch, wie sie im Busch verschwand. Als sie herauskam, war das Auto schon vorbei, und statt ihm den Weg zu versperren, konnte sie nur noch trompetend hinter ihm her rennen, bis zu den Stallungen hinauf! Das Getröte alarmierte Oltaiyoni und Roi, die schnell reagierten. Als sie dort ankamen, wo Kamok mit dem Fahrzeug stand, merkten sie, dass es eines war, das sie alle gut kennen, und verstanden die ganze Aufregung nicht. Kamok wollte nur ein wenig Aufruhr verbreiten! Also machten sie kehrt und gingen zur Herde zurück, um weiter zu grasen.
Gleich nach der 9-Uhr-Fütterung kam Oltaiyoni mit ein paar der Waisen zurück zu den Stallungen, um Ukame zu ihrem ersten Tag draußen im Wald abzuholen; das letzte Mal, als wir es versuchten, gab es großes Geschrei und Herumgerenne, und es lief nicht gerade nach Plan! Ukames Tor wurde geöffnet, und erst wollte sie wieder nicht herauskommen, aber dann gingen Oltaiyoni, Roi, Dupotto, Mbegu, Lasayen und Ndotto hinein, und mit der Hilfe eines Keepers konnten sie sie schließlich überzeugen, mit nach draußen zu kommen. Anstatt mit den Anderen mit in den Busch zu kommen, wollte sie allerdings diesmal in Peas Gehege laufen! Mit einer Milchflasche wurde ihr der richtige Weg gezeigt, und schließlich kam sie mit den Keepern und den anderen Waisen mit. Nach einer Weile beruhigte sie sich auch und versuchte nicht mehr, sich ins Gebüsch davon zu machen. Sie plauderte sogar mit Oltaiyoni und Wanjala, die sehr nett zu ihr waren und ihr nicht von der Seite wichen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde gab es große Aufregung, als versehentlich mehr Waisen aus der Gruppe, die im Wald wartete, hinunter liefen als Keeper dort bereitstanden, um sie zu füttern. Tagwa, Esampu, Malima und Jotto machten jede Menge Lärm und waren nicht leicht unter Kontrolle zu behalten, als sie nach ihrer Milch verlangten und die Keeper, die versuchten, noch die anderen Waisen zu füttern, verfolgten. Die Keeper hatten große Mühe den Überblick zu behalten, wer alles schon Milch bekommen hatte und wer nicht!

Kamok ist ein echter Frechdachs!

Donnerstag, 17. November 2016
Letzte Nacht regnete es endlich etwas, und es wurde recht kalt, sodass die Waisen ziemlich fröstelten, als sie am Morgen herauskamen. Heute konnte Ukame das erste Mal zum morgendlichen Ausflug in den Wald mitkommen – sie schien sich sehr wohl zu fühlen in der Gesellschaft von Ndotto und Mbegu, die immer äußerst freundlich sind. Nach der 9-Uhr-Fütterung jagte sie den Keepern allerdings wieder einen Schrecken ein, als sie einfach aus der Herde verschwand. Zum Glück wurde sie nicht weit entfernt wieder gefunden, und sie schloss sich gerne der Gruppe wieder an. Es war ziemlich leicht, sie wieder aufzuspüren, denn bei dem matschigen Untergrund konnten die Keeper ihre Fußabdrücke gut sehen. Mbegu, Tamiyoi, Murit und Jotto halfen auch nach Kräften mit, sie heute Morgen wieder zu beruhigen. Mbegu ist ein großartiges Mädchen, und sie lief mit ihrer kleinen Gruppe vor Ukame her, sodass die Kleineren um sie herum verteilt waren und sie davon abhielten, wieder davonzulaufen. Von da an wich Mbegu nur zur Besuchszeit und zur Fütterung von Ukames Seite, sonst blieb sie ständig bei ihr. Den Rest des Tages verhielt sich Ukame tadellos, bis es am Abend zu den Stallungen zurück ging.
Malkia war bei der öffentlichen Besuchsstunde ungezogen, und sie musste mit der letzten Gruppe der Älteren zur Fütterung kommen. Esampu wollte auch Scherereien machen und musste von Tamiyoi davon abgehalten werden, Ambo beim Trinken umzuschubsen. Abgesehen davon verlief die Besuchsstunde gut, und alle in der ersten Gruppe spielten schön miteinander. Malkia kam als letzte zusammen mit Oltaiyoni, und bis dahin hatten alle ihre Milch ausgetrunken, sodass nur sie und die Leitkuh noch ihre Milch bekamen – und sie würde es nie wagen, Oltaiyoni zu schubsen! Als Malkia ihre Flasche geleert hatte, ging sie allerdings dorthin, wo die Schubkarre immer steht und war empört, als sie feststellte, dass dort nur noch leere Flaschen zu finden waren. Sie war so verärgert, dass sie gegen den Lautsprecher trat, ihn schließlich sogar umwarf und wie einen Ball malträtierte. Sie beruhigte sich erst, als sie einen Finger von einem Keeper zum Nuckeln bekam, bis Kamok schließlich dazu kam und sie zum Schlammbad einlud – damit waren sie dann beschäftigt, bis es wieder zurück in den Wald ging.
Am Abend begleiteten Kamok, Pare, Esampu, Rapa und Mbegu Neuling Ukame etwas früher zurück nach Hause, bevor der 17-Uhr-Besuch begann. So war es für sie nicht ganz so stressig, als sie nach Hause kam.

Ukame neben Naseku

Freitag, 18. November 2016
Es war von Beginn an ein nasser Tag, und die ganz Kleinen kamen bei dem Wetter immer nur kurz aus ihren Ställen, um gleich wieder hinein zu gehen. Es scheint, als ob Mbegu Godoma beibringt, wie man sich um die Babys kümmert. Obwohl sie von selbst noch nie so richtiges Interesse an den Babys gezeigt hatte, scheint sie mit Mbegus Hilfe etwas interessierter zu sein. Wann immer Mbegu aus irgendeinem Grund nicht mit den älteren Waisen hinaus gegangen ist und die Babys in der Nähe sind, achtet sie darauf, dass Godoma auch da ist, wenn sie sich um sie kümmert. Heute war Godoma eigentlich mit Naseku aufgebrochen, um Tusuja und den anderen Waisen zu folgen, aber Mbegu überzeugte Godoma, nicht mit Naseku mitzugehen, sodass die beiden eine schöne Zeit mit den Kleinen hatten, als diese aus dem Wald kamen. Als sie auf sie getroffen waren, blieb Mbegu etwas entfernt stehen, während Godoma mit der Gruppe spielte, und schaute zu, wie sie sich so machte. Vielleicht wird Godoma mit der Zeit auch einmal eine gute Mini-Leitkuh, obwohl sie im Moment noch etwas Hilfe von den älteren Mädchen braucht.
Kauro ist ein sehr netter Junge, aber Oltaiyoni spielt nicht gern mit ihm, sondern lieber mit Tusuja. Oltaiyoni rollte sich heute in der lockeren Erde herum, als Kauro dazukam und sich ihr anschloss. Kaum war er aber auf ihren Rücken gestiegen, um zu spielen, stand sie schnell auf und begann, ihn mit den Stoßzähnen in den Hintern zu pieksen. Er lief schreiend davon, aber als sie sich wieder zum Spielen hingelegt hatte, kam Tusuja herbei. Er rutschte auf ihr herum und spielte, womit sie vollkommen einverstanden war! Sie genossen das Herumrollen in der lockeren Erde ausführlich.

Mbegu mit ihrem Adoptivkind Jotto

Samstag, 19. November 2016
Der strömende Regen begann heute kurz nachdem die erste Gruppe, bestehend aus drei Elefanten, bei der öffentlichen Besuchsstunde ihre Milchflaschen geleert hatte. Das verkomplizierte das Geschehen, sowohl für die Keeper als auch für die Waisen, noch dazu, weil die drei Esampu, Jotto und Tamiyoi waren und Esampu bekanntlich häufig für Ärger bei der Fütterung sorgt. Tamiyoi dagegen trinkt recht langsam, und Esampu hatte ihre Milch so schnell geleert, dass sie sich danach Tamiyois Flasche schnappen wollte. Tamiyoi musste kurz unterbrechen, um sie davon abzuhalten, aber Esampu schubste zurück. Jotto sah das und kam herbeigeeilt, um seiner Freundin Tamiyoi zu helfen, und die ganze Situation wurde für die Keeper noch haarsträubender als es bei dem starken Regen ohnehin schon der Fall war. Ngilai, Sana Sana und Godoma kamen dann im Regen an, während die ersten drei noch immer Chaos verursachten. Immerhin kann Tamiyoi den Regen nicht leiden, sodass sie nicht auf weitere Rangeleien aus war, sondern sich lieber unter einer Akazie unterstellte. Jotto gab sich damit ebenfalls zufrieden, nachdem er gesehen hatte, dass Tamiyoi keine Probleme mehr mit Esampu hatte. Nachdem der größere Junge Ngilai da war, benahm sich auch Esampu wieder. Als alle ihre Milch getrunken hatten, brachte Malima Rapa, Mbegu und Murit zum Schlammbad. Sie wälzten sich bis zum Ende der Besuchszeit darin, obwohl es die ganze Zeit in Strömen regnete! Tamiyoi, Jotto und der Rest der Waisen spielten inzwischen freudig in der nassen Erde.

Der süße kleine Jotto

Sonntag, 20. November 2016
Bei dem morgendlichen Nieselregen rannte Maxwell fröhlich in seinem Gehege auf und ab. Keiner der Elefantenwaisen interessierte sich für ihn, selbst dann nicht, als er versuchte, durch die Gitterstäbe seines Tores die zu erreichen, die sich an seinem Luzernenheu bedienten. Dupotto, Roi und Lasayen waren schon eine Weile damit beschäftigt, als Max versuchte, sie durch das Tor hindurch zu necken, aber sie widmeten ihm heute keine Aufmerksamkeit. Irgendwann machten sie sich dann schlechtgelaunt auf in den Wald. Max dagegen hatte hervorragende Laune – er wälzte sich in dem Schlamm, der sich in seinem Gehege gebildet hatte und rannte im Kreis herum, um den Regen zu genießen. Schließlich ging er ein Nickerchen halten, nachdem er von der vielen Herumtollerei ganz geschafft war.
Als es Zeit für die öffentliche Besuchsstunde war, stellten die Keeper fest, dass Oltaiyoni mit ihrem Lieblingsbaby Ambo fehlte! Bis die Keeper sie tief im Gebüsch beim Grasen gefunden hatten, war schon die zweite Gruppe dran. Ambo musste dann mit seiner Adoptivmama und den älteren Elefanten hinunter zur Milch gehen. Während der ganzen Zeit bei der Besuchsstunde wich Oltaiyoni nicht von seiner Seite – sie verhält sich ihm gegenüber wie eine richtige Mutter, oder zumindest wie eine ältere Schwester! Malima und Ukame freunden sich auch gut an, und erstaunlicherweise ist es die ältere und größere Ukame, die immer Malima sucht; das kleine Mädchen begleitet Ukame überall hin, und sie scheinen ihre gegenseitige Gesellschaft sehr zu genießen.

Maxwell rennt in seinem Gehege auf und ab

Montag, 21. November 2016
Die Milch ist die Leibspeise der Waisen, und manche legen sich mit den anderen an, um mehr zu bekommen als ihnen zusteht! Roi ist so eine Kandidatin: Obwohl sie schon älter ist, lässt sie die Schubkarre nicht in Ruhe, bis sie weggefahren wird. Nachdem sie ihren Anteil bekommen hat, lungert sie an der Schubkarre herum und schiebt alle anderen Elefanten weg, um an mehr Milch zu kommen. Falls die Keeper die Flaschen einmal aus den Augen lassen, schafft sie es meistens, sich mit einer Extra-Flasche davon zu machen – was bedeutet, dass irgendein anderer Waise weniger Milch bekommt oder noch etwas gemischt werden muss. Wenn sie keine von der Schubkarre erwischt, dann nimmt sie einen der Waisen, die ihre Flasche selbst halten können, ins Visier, und wenn er oder sie die Flasche nicht fest genug hält, ist sie im Nu weg! Das Ganze endet dann meistens in einem Streit zwischen Roi und dem Opfer des Diebstahls. Genau das passierte auch heute bei der öffentlichen Besuchsstunde. Die Keeper bewachten die Schubkarre, während sie darauf warteten, dass mehr Elefanten zur Fütterung kommen würden. Roi hatte schon zweimal erfolglos versucht, eine Flasche zu stehlen, und wandte sich daher Tusuja zu, der sehr schön ohne Hilfe Milch trinken kann. Er passte aber einen Moment lang nicht auf, und Roi rannte herbei, schnappte sich die Flasche aus seinem Mund und machte sich damit aus dem Staub. Tusuja rannte schreiend hinterher, aber vergeblich. Die Keeper versuchten ebenfalls, Tusuja wieder zu seiner Milch zu verhelfen, aber Roi entwischte ihnen allen, trank die Flasche aus und warf sie weg. Vorher hatte auch Esampu, die heute offenbar schlechte Laune hatte, schon die Keeper zur Verzweiflung gebracht. Sie schubste jeden, der ihr über den Weg lief, sogar die Keeper! Kritisch wurde es, als sie sich Tagwa vornahm, die aber zurückschubste! Tagwa hatte gesehen, wie sie schon Ambo, Jotto, Sana Sana und Malkia geschubst hatte und beschlossen, ihr eine Lektion zu erteilen. Selbst die Keeper konnten sie nicht von ihrem Streit abhalten. Am Ende war es Mbegu, die dazu kam und den Frieden wiederherstellte.

Die Waisen gehen nach der Milchfütterung in den Busch

Dienstag, 22. November 2016
Ndotto und Mbegu waren heute blendender Laune und unterhielten den Rest der Waisenfamilie mit ihren Ringkämpfen. Godoma unterbrach die beiden immer wieder, weil sie auch mit Ndotto spielen wollte. Ndotto ist immer dazu zu haben und hätte sie gerne mitspielen lassen, doch Mbegu war nicht einverstanden damit, wie Godoma sich einmischte und schickte sie immer wieder weg. Godoma ließ aber nicht locker und versuchte es immer wieder, obwohl Mbegu nicht nachgab und sie schließlich weg schubste. Godoma schrie auf und rannte weg, woraufhin die älteren Mädchen aus dem Gebüsch kamen, um nachzusehen, was los war. Oltaiyoni, Roi und Kamok kamen herbei, und Roi kollerte, worauf Mbegu ebenfalls mit einem Kollern antwortete. Oltaiyoni und Kamok kollerten auch noch einmal Mbegu zu und verschwanden wieder im Dickicht, um wieder ihren Angelegenheiten nachzugehen. Wir haben schon öfter beobachtet, dass bei solchen Gelegenheiten die älteren Kühe nichts mehr unternehmen, wenn sie Mbegu schon vor Ort vorfinden, da sie sich gegenseitig als Mini-Leitkühe respektieren.
Ukame kam heute zum ersten Mal mit zum Schlammbad bei der öffentlichen Besuchsstunde. Sie entfernt sich selten weit von ihrer kleinen Freundin Malima und folgte ihr auf dem Weg hinunter zur Fütterung. Als sie ankamen, schaute Ukame sich etwas nervös und verwirrt um, aber als Malima zur Schubkarre mit der Milch lief, rannte Ukame ihr hinterher und ließ den Keeper, der schon mit ihrer Flasche bereit stand, einfach stehen. Ein anderer Keeper musste schnell eine Flasche direkt von der Schubkarre nehmen, um ein größeres Drama zu vermeiden. Nachdem sie getrunken hatten, ging Ukame wieder Malima hinterher, und diesmal brachte sie sie zum Schlammloch, wo sie anfingen, im Matsch zu spielen. Luggard, der ein großer Schlammbadliebhaber ist, gesellte sich zu ihnen, und die drei hatten ihren Spaß und kamen erst wieder heraus, als es in den Wald zurück ging. Bevor sie gingen, nahmen sie zum Abtrocknen noch ein kurzes Staubbad.

Ndotto hat gute Laune

Mittwoch, 23. November 2016
Es war ein strahlender Morgen für die Waisen, die sich an Maxwells Tor tummelten, um von seinem Futter zu naschen. Einige spielten Verstecken und rannten kreuz und quer in der Gegend herum und in die nun offenstehenden Gehege hinein. Es war ein himmelweiter Unterschied zu den letzten Tagen, an denen die Waisen am Morgen bei all der Nässe nur müde und lustlos aussahen. Heute war Spiel und Spaß angesagt, besonders für Rapa, Lasayen, Ndotto und Ngilai, die die Anderen zum Spielen animierten. Sogar nachdem sie in den Wald aufgebrochen waren, spielten sie noch weiter, und viele von ihnen forderten sich gegenseitig heraus. Kauro rangelte mit Tusuja, Dupotto mit Mbegu, und Galla, der sonst kaum mit irgendwem spielt, hatte seinen Spaß mit Maramoja. Malkia und Sana Sana waren damit beschäftigt, eine große Gruppe Paviane zu verscheuchen, die gerade vorbeikam. Malkia versuchte sogar, auf die Bäume zu klettern, um die zu erwischen, die sich nach oben geflüchtet hatten, und stellte sich mit den Vorderbeinen auf die Baumstämme. Die Waisen beruhigten sich erst wieder, als die Milch für ihre 9-Uhr-Fütterung in den Wald gebracht wurde.
Roi ist in letzter Zeit bei der Milchfütterung sehr störrisch geworden, ähnlich wie die kleine Malkia. Sie ist aber ziemlich kräftig und weiß genau, wenn sie einen neueren Keeper vor sich hat, anstatt einen der alteingesessenen, die sie mehr respektiert. Sie schiebt dann den neuen Keeper von der Schubkarre weg und versucht, Milchflaschen davon zu stibitzen, die eigentlich für ihre Waisenkollegen gedacht sind. Bei der öffentlichen Besuchsstunde schubste sie heute einen der neueren Keeper, der auf die Schubkarre aufpassen wollte, zur Seite und rannte mit der Flasche weg – und das schon zum zweiten Mal!
Heute wurde ein Waisenelefant aus Maralal gerettet, dessen Mutter ins Bein und noch dazu zweimal in den Kopf geschossen worden war, sodass das Bein gebrochen war! Das Rettungsteam brach um 7 Uhr auf und kam gegen 14:30 Uhr mit dem Kalb zurück zum Waisenhaus. Wir haben ihn Karissia genannt. Er ist noch recht wild, aber es geht ihm ganz gut.

Lasayen spielt mit den anderen Waisen

Donnerstag, 24. November 2016
Es war ein toller Morgen für die Waisen, der mit dem Aufbruch in den Wald begann. Dupotto, Roi und Mbegu blieben allerdings noch kurz an den Stallungen, um Karissia zu begrüßen. Sie standen eine Weile an seinem Gehegetor, unterhielten sich mit ihm und hießen ihn im Waisenhaus willkommen. Als sie zufrieden waren, gingen sie weiter, um sich ihren Freunden im Wald anzuschließen. Zu der Zeit war das Wetter noch sehr schön und die Sonne schien, doch kurz vor 9 Uhr änderte es sich: Wolken zogen auf und wenig später begann es, in Strömen zu regnen. Der Regen kam unerwartet, und den Keepern blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten bis es nachgelassen hatte, bevor sie die Waisen füttern konnten. Es blieb gerade so lange trocken, bis die Hälfte der Waisen ihre Milch bekommen hatte, dann fing es wieder an. Die restlichen Waisen konnten sich aber nun natürlich selbst bei dem Regen nicht mehr gedulden, nachdem sie schon gesehen hatten, wie ihre Freunde getrunken hatten, während sie noch auf ihre geliebte Milch warten mussten. Nachdem alle zufrieden waren und sie nun schon einmal durchnässt waren, machte es ihnen auch nichts mehr aus, sich noch mehr einzumatschen. Tamiyoi, die eigentlich nicht gerne nass ist, und schon gar nicht bei kaltem Wetter, war erstaunlicherweise eine der ersten, die begann, sich im Schlamm herumzurollen; sie war mit Begeisterung dabei und hatte jede Menge Spaß dabei. Sie steckte den Rest der Gruppe an, und Jotto spielte mit ihr. Ukame nutzte ihre kurzen Stoßzähne und lockerte etwas nasse Erde, so dass sie zu dritt spielen konnten – sie scheint den Schlamm auch sehr zu mögen. Es regnete eine ganze Weile, und am Ende waren die Waisen alle ziemlich erschöpft vom vielen Spielen.
Wenn ein neuer Waise in einem solchen Alter wie Ukame im Waisenhaus ankommt, braucht er immer etwas länger, um sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Daher kommt sie noch nicht regelmäßig mit zur öffentlichen Besuchsstunde und bleibt stattdessen im Wald bei Luggard, der auch noch nicht mit hinunter geht. Heute allerdings hatte sie einen anderen Plan und schlich sich von dem Keeper weg, der auf sie und Luggard aufpasste. Sie ging dann den Weg zum Schlammloch hinunter, den die anderen Waisen eingeschlagen hatten, ohne dass jemand sie dorthin geführt hätte! Als sie dort ankam, erwartete sie natürlich eine Milchflasche, die sie auch bekam, und verhielt sich bis zum Ende der Besuchszeit sehr brav.

Dupotto und Naseku

Freitag, 25. November 2016
Heute war ein sehr trauriger Tag für alle im Waisenhaus. Normalerweise warten die Waisen bei den Büschen nahe der Stallungen, bevor sie am Morgen zum Grasen in den Wald hinein gehen. Pea ist dann immer hinter den Elefanten, und wenn nicht gerade Kamok sie herumscheucht, hält sie sich inmitten der Babygruppe auf. Keiner weiß mehr so recht, wie es passiert war, denn Pea spielte vorher mit Tamiyoi und Luggard bei der Einfahrt zu den Stallungen. Die beiden Babyelefanten schlossen sich dann dem Rest der Waisen an, und Pea blieb an der Einfahrt zurück, doch keiner weiß, wie sie danach zu den Babys im Gebüsch kam. Oltaiyoni, Naseku und Roi schlugen plötzlich Alarm und trompeteten und kamen auf die Keeper zu gerannt, als ein Rudel Löwen in der Gegend Impalas jagte. Die Keeper riefen alle Elefanten zusammen, und alle antworteten brav und kamen angerannt, sodass alle schnell in Sicherheit waren. Doch Oltaiyoni und auch Kamok tobten noch immer herum und kollerten in tiefen Tönen und mit aufgestellten Ohren und Rüsseln, sodass die Keeper misstrauisch wurden und ein ungutes Gefühl hatten. Dann fiel ihnen auf, dass Straußendame Pea nicht da war, und sie fragten sich, wo sie wohl steckte. Sie fragten die Kollegen an den Stallungen, ob Pea noch in ihrem Gehege war, aber dort war sie nicht. Auch als die Waisen ihre Milch bekamen und sie tranken, tauchte Pea nicht auf, obwohl sie eigentlich immer dabei ist. Also gingen die Keeper in die Richtung, aus der die Elefanten ursprünglich gerannt gekommen waren, und suchten sie dort. Während der Suche sprang ihnen plötzlich ein Löwe aus dem Gebüsch entgegen, sodass sie in einem Fahrzeug zurückkommen mussten. Da merkten sie, dass die Löwen unsere geliebte Pea gerissen hatten! Alle Mitarbeiter des DSWT trauern sehr um dieses wunderbare Geschöpf, das im Laufe der Zeit so sehr Teil der Waisenfamilie geworden war und die Elefantenbabys so sehr geliebt hatte. Ruhe in Frieden, Pea!

Wir verloren heute unsere geliebte Pea

Samstag, 26. November 2016
Gestern wurde ein sehr großer Waise aus der Maasai Mara gerettet, der am späten Nachmittag im Waisenhaus ankam. Er war dreimal von Löwen angegriffen worden und konnte sich keiner wilden Herde anschließen. Wir beschlossen trotz seines Alters, ihn zu retten, da sich sein Zustand merklich verschlechterte und er in großer Gefahr schwebte. Nachdem er in einer Mammutaktion gerettet worden war und seine Wunden behandelt waren – eine tiefe Wunde am Rücken und ein von Löwen abgebissener Schwanz – verbrachte er eine geruhsame Nacht in seinem Gehege und fraß ordentlich Grün, das er offenbar schon lange nicht mehr genießen konnte. Dupotto half, indem sie ihm die ganze Nacht gut zuredete und ihm versicherte, dass alles gut werden würde. Wir haben ihn Kelelari genannt, und er ist vermutlich schon dreieinhalb bis vier Jahre alt. Er beruhigte sich in der Nacht sehr, nachdem Dupotto und Kamok sich mit ihm unterhielten, und am Morgen versammelten sich Dupotto, Mbegu, Oltaiyoni und Roi mit ihren Lieblingsbabys vor seinem Tor, um ihn kennenzulernen. Bei so einer großen Gruppe war er allerdings etwas schüchtern und scheute zurück.
Als die Herde in den Wald hinaus ging, erspähte Kamok die Löwengruppe – ein Männchen und zwei Weibchen – die am Vortag Pea gerissen hatte. Sie begann, lang und tief zu kollern. Sie war keine ausgesprochen gute Freundin von Pea gewesen, aber die Anwesenheit der Löwen irritierte sie, und sie warnte die Waisen durch ihr Kollern, bevor sie dazu ansetzte, mit vollem Tempo auf die Raubkatzen loszujagen. Das gleichzeitige heftige Kollern, gefolgt von lautem Trompeten des großen Jungen Kauro reichte, um die drei Löwen in die Büsche zu vertreiben. Auch die Keeper, die immer noch wütend über das Ende der armen Pea waren, fühlten sich bestärkt und rannten schreiend hinter ihnen her! Weil die Löwen aber immer noch in der Nähe waren, blieb Kiko den Rest des Tages in einem Gehege an den Stallungen.

Der arme Kelelari aus der Maasai Mara

Sonntag, 27. November 2016
Bei Elefanten sind es manchmal nicht nur die Kühe, die sich liebevoll um die Kleinen kümmern und sie beschützen – auch die Bullen haben manchmal ein Herz für den Nachwuchs. Als die Waisen heute Morgen in den Busch gingen, war es sehr nebelig. Die Mini-Leitkühe waren besorgt, weil ihre kleinen adoptierten Babys in kleinen Grüppchen in alle Richtungen liefen. Eine kleine Gruppe hing ein paar Meter hinterher, und dort war kein älterer Elefant, der auf sie aufpassen konnte. Es waren Malkia, Tamiyoi, Esampu, Tagwa, Sana Sana und die kleine Malima, die niemand Größeren dabei hatten. Doch da trat Kauro auf den Plan. Er ist sehr freundlich und mitfühlend; ursprünglich war er voraus gegangen, aber nachdem er gemerkt hatte, dass ganz hinten bei den kleinen Mädchen niemand war, ging er dorthin und begleitete sie. Befor er sich mit ihnen auf den Weg machte, schaute er bei jeder einzelnen von ihnen vorbei, tätschelte sie mit dem Rüssel und vergewisserte sich, dass es ihnen allen gut ging. Danach führte er sie in den Wald und stellte sicher, dass sie immer zusammen blieben. Er kümmerte sich um sie bis die Milch ankam und ging dann zurück zum Rest der Herde.

Kauro und Ndotto

Montag, 28. November 2016
Heute Morgen war es sonnig, als die Babys in den Park hinaus gingen. Ukame kommt nicht aus ihrem Gehege, bevor sie ihrem neuen Nachbarn Karissia Hallo gesagt hat. Er rüttelt heftig am Tor, weil er hinaus und sich ihr anschließen will, aber es ist noch zu früh für ihn. Roi hat auch Ukame sehr lieben gelernt, und sie hat es sich zur Angewohnheit gemacht, morgens zu ihrem Gehege zu kommen und nach ihr zu sehen, bevor es in den Wald hinaus geht. Als sie heute Morgen ankam, war Ukame schon draußen und stand an Karissias Tor. Roi kam dazu und begrüßte sie beide. Nach kurzer Zeit brachen sie zusammen auf und gingen zu Maxwells Gehege, um etwas von seinem Luzernenheu zu stibitzen. Sie blieben aber nicht lange dort, sondern gingen gleich weiter in den Wald.
Tusuja und sein Freund Rapa grasten ein Stück hinter der Gruppe, und als Tusuja Roi und Ukame sah, stellte er die Ohren auf. Als sie näherkamen, sagte er Roi beim Vorbeigehen Hallo, aber Ukame verpasste er einen Kopfstoß! Roi war sehr verärgert darüber, als sie sich umdrehte und Ukame schreiend auf dem Boden liegen sah. Sie machte sich daran, ihm eine Lektion zu erteilen, auf dass er das nächste Mal nicht Anderen weh tun und sie so respektlos behandeln würde. Auch Kamok, Ngilai und Mbegu kamen herbeigeeilt, als sie Ukame hatten aufschreien hören, doch bis sie angekommen waren, hatte sie sich schon wieder aufgerappelt. Nachdem sie Tusuja verbannt hatte, ging Roi zu Ukame zurück, die jetzt bei den anderen Waisen stand, und sie gingen zusammen zum Rest der Herde.
Direkt nach der öffentlichen Besuchsstunde bekamen wir einen Anruf von der Auswilderungsstation in Voi, wo die Keeper ein Kalb gesichtet hatten, dessen Mutter aus Altersgründen zusammengebrochen und dem Hungertod sehr nah war. Das Rettungsteam brach sofort auf, und als sie in Voi ankamen, wartete dort ein sehr abgemagertes kleines Kalb auf sie. Sie brachten dieses neueste Dürre-Opfer zurück nach Nairobi, wo es gegen 17 Uhr ankam und einen Platz neben Wanjalas Gehege bekam. Das kleine Kuhkalb ist noch unter einem Jahr alt und wurde Kuishi genannt.

Ukame ist ein freundliches Mädchen

Dienstag, 29. November 2016
Kuishi verbrachte eine gute erste Nacht im Waisenhaus, aber weder mit Rapa noch mit Wanjala freundete sie sich an. Stattdessen ging sie auf sie los, wann immer sie ihre Rüssel durch die Gehegepfosten hindurch ihr entgegen steckten. Immerhin trank sie in der Nacht auch etwas Milch. Als all die anderen Waisen zu ihrem Tag draußen im Busch aufbrachen, war sie sehr unruhig und versuchte herauszukommen. Es ist aber noch zu früh für sie, denn sie muss erst lernen, den Keepern und ihrer neuen Familie zu vertrauen, und wir werden noch ein wenig abwarten müssen.
Die Waisen sahen die Löwen heute wieder, aber ihre Anwesenheit tat ihrer guten Laune diesmal keinen Abbruch. Murit und Luggard hatten jede Menge Spaß mit einem Ringkampf. Murit ist ein äußerst mitfühlender Bulle und behandelt Luggard sehr vorsichtig, da er um sein gebrochenes Bein weiß. Luggard vertraut ihm und genießt die Zeit, die er mit ihm verbringt immer wieder. Es ist so süß zu sehen, wie Murit immer so tut, als würde er von Luggard besiegt werden, und umfällt, sodass Luggard versuchen kann, auf seinen Rücken zu klettern. Mbegu schaute den beiden zu, zusammen mit ihrer Gruppe kleiner Babys, und kam herbei, um sich zu vergewissern, dass es den beiden Jungs gut ging. Die älteren Mädchen passten gut auf, dass die Kleinen immer bei ihnen waren, da sie wussten, dass die Löwen noch in der Gegend waren. Godoma und Lasayen spielten aber trotzdem ausgelassen Verstecken und rannten auf und ab. Die Löwen entschieden, dass bei den Waisen nichts zu holen war und machten sich davon.
Kuishi war sehr glücklich, als sie ihre neue Familie gegen Abend wieder zurückkehren sah. Als sie an ihrem Gehege vorbei liefen, um in ihre eigenen Zimmer zu gehen, wo die Milch auf sie wartete, schien sie sich zu wundern, wo sie alle hinrannten! Nachdem Rapa in sein Gehege gekommen war und Wanjala in das ihre auf der anderen Seite, sah sie schon sehr viel ruhiger und zufriedener aus. Heute Nachmittag spielte sie schon viel harmonischer mit ihnen.

Wanjala kaut auf einem schönen Stock herum

Mittwoch, 30. November 2016
Als Ambo heute Morgen aus seinem Stall kam, hatte er noch seine Decke umgebunden. Als seine Adoptivmama Oltaiyoni ihn sah, kam sie herüber, um ihm einen guten Morgen zu wünschen, denn sie waren schon eher als die Kleinen herausgelassen worden. Offenbar hatte sie etwas dagegen, dass ihr Lieblingsbaby noch mit seiner Decke herumlief, denn nachdem sie ihn mit tiefem Kollern begrüßt hatte, versuchte sie, die Knoten an dem Befestigungsband zu lösen. Sie schaffte es tatsächlich, das Band abzubekommen und schließlich auch die Decke, die beiseite geworfen wurde. Dann ging sie mit ihrem Liebling los und ließ die anderen zurück. Mbegu kam dazu, um auch Hallo zu sagen, und sie war in Begleitung von Jotto. Sie brachte ihn zu einer kleinen Kuhle mit ein paar Erdlöchern, in denen immer die Warzenschweine schlafen. Sie schien sich mit Jotto zu unterhalten, während er ihr alles nachmachte. Sie begann zu spielen und Kopfstand zu machen und er tat genau das gleiche. Dann setzte sie sich auf den Boden und streckte den Rüssel in die Höhe, und er machte es genauso. Mbegu häufte dann etwas Erde auf, indem sie mit ihren kleinen Stoßzähnen im Boden herumstocherte, und lud alle Babys ein, dort zu spielen. Oltaiyoni sah, wie Mbegu ihren Spaß mit den Kleinen hatte und beschloss, ihren Ambo auch dorthin zu bringen. Kaum waren sie dort, stand Mbegu auf, stellte sich an die Seite und schaute zufrieden zu, wie die Babys schön miteinander spielten.

Ambo bei Oltaiyoni

(übersetzt aus dem englischen Original)