Monatsbericht für die Nursery-Gruppe:
Der 13. Oktober, der Tag, an dem die chilenischen Bergleute gerettet wurden, brachte uns die wunderschöne kleine „Naisula“. Sie wurde aus Archer’s Post eingeflogen, das an das Samburu-Reservat angrenzt. Dort sind chinesische Arbeiter zum Bau der Straßen stationiert und zeitgleich stieg auch die Zahl der Elfenbeinwilderei in dieser Region dort deutlich an. Für uns war sie ein kleines „Wunder“, denn schon bei ihrer Ankunft war sie unheimlich freundlich gegenüber allen Menschen. Das ist für eine 2-jährige aus solch einer krisengeschüttelten Region sehr ungewöhnlich. Die meisten Waisen in diesem Alter sind nach ihrer Odyssee eher aggressiv oder wollen Vergeltung. Naisula war die Ausnahme. Sie und Kitirua, ein September-Neuzugang aus dem Amboseli-Nationalpark, haben sich gesucht und gefunden und sind seit Anfang an unzertrennlich. Murka und Melia mussten nach Naisulas Ankunft ihre Schlafquartiere abgeben und waren daher ein bisschen wehleidig. Die beiden, besonders aber Melia, sind nicht sehr freundlich gegenüber Kitirua und Naisula. Das ist merkwürdig, aber Mutara, Tano, Suguta und Olare machen diese Missgunst mit ihrer Zuneigung wieder wett.
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