Umani Springs August 2016

Montag, 1. August 2016
Als die Waisen heute Morgen aus den Gehegen kamen und ihren Tag begannen, hörten sie viele wilde Elefanten im Wald herumjagen, laut trompeten und durch ihre Rüssel blasen. Sie versuchten damit wohl, die Waisen zu sich zu locken, als diese, von Lima Lima angeführt, in den Wald gingen. Faraja schlug sich auch tatsächlich ins Unterholz und suchte nach den wilden Elefanten, konnte sie aber nicht sehen. Daraufhin brach er einfach ein paar Zweige ab und fraß von den Blättern, bevor er sich wieder dem Rest der Gruppe anschloss.
Am Wasserloch nahm Sonje Mwashoti und Ziwa zum Schwimmen mit, nachdem sie ihre Mittagsmilchflaschen bekommen hatten. Quanza trat ans Ufer, war sich aber noch nicht sicher, ob sie baden sollte oder nicht. Schließlich beschloss sie, heute auf das Bad zu verzichten. Im Wald sah Lima Lima, wie Mwashoti versuchte, über ein paar große rutschige Felsen zu laufen. Wegen seines beschädigten Vorderbeins hatte er einige Schwierigkeiten dabei, und so schob sie ihn ein wenig, um ihm hinüber zu helfen.

Faraja geht auf dem Weg

Dienstag, 2. August 2016
In den frühen Morgenstunden kamen alle Babys aus ihren Gehegen und rannten um die Wette zu den Akazienfrüchten, die in der Nacht vom Wind heruntergeweht worden waren. Lima Lima übernahm erneut das Kommando über die Babys, als sie in den Busch hinausgingen, und Alamaya und Mwashoti gingen ihr hinterher. Zongoloni hatte aber andere Pläne und hielt Mwashoti davon ab, Lima Lima zu folgen. Mwashoti schlug sich dann zu Sonje durch und griff nach ihrem Ohr, um daran zu nuckeln und es sich gutgehen zu lassen. Sonje lehnte sich zu dem jungen Bullen hinunter, der ihr etwas ins Ohr zu flüstern schien. Später führte Sonje Mwashoti zum Wasserloch, damit er dort saufen konnte, ehe alle Babys begannen, sich darin zu wälzen.
Nach einem langen Tag voller Wanderungen schienen einige der jüngeren Waisen sehr müde zu sein. Alamaya und Mwashoti schauten sehr schläfrig aus ihren Augen, was uns zeigte, dass es Zeit war, zu den Stallungen zurückzukehren, sodass die Babys sich endlich ausruhen konnten.

Lima Lima übernimmt die Führung

Mittwoch, 3. August 2016
Sonje kam zusammen mit Murera aus ihrem Nachtquartier, und die beiden Leitkühe liefen direkt zu Alamayas und Mwashotis Gehege, um den Babys Guten Morgen zu wünschen. Es war ein schöner Moment für die beiden Kleinen, zu sehen, wie Sonje und Murera zur Begrüßung auf sie zugerannt kamen. Sonje war zuerst da und berüsselte Mwashoti am ganzen Körper. So bereitete sie ihn auf einen neuen langen Tag draußen im Busch vor.
Auch Ziwa schien gut gelaunt zu sein, denn er rangelte mit den anderen Waisenbullen der Gruppe. Am Eingangstor wartete Mwashoti auf Lima Lima, damit sie ihm Akazienfrüchte auf den Boden werfen würde, an die er selbst nicht heranreichte, weil er noch zu klein ist. Lima Lima tat das sehr gern und zog an dem Zweig, sodass die Früchte herunterfielen. Die Babys griffen sofort danach, hoben die Früchte auf und steckten sie sich in den Mund; sie vertilgten sie schnell, damit sie danach noch mehr davon fressen konnten.

Jasiri und Ngasha

Donnerstag, 4. August 2016
Als Sonje am Morgen aus ihrem Gehege kam, ging sie sofort zu Jasiri, der gerade frühstückte. Sie versuchte zu erschnuppern, was in seinem Mund war, um herauszufinden, worauf er herumkaute. Sie stellte fest, dass es nichts besonderes war, also ging sie zum Erdhaufen, um ein morgendliches Staubbad zu nehmen. Sie hielt am Kratzfelsen an und versuchte, die Früchte der dortigen Akazie zu erreichen. Sie wollte sie herunterschütteln, damit alle Waisen davon fressen konnten. Alamaya, Zongoloni und Ngasha waren die ersten, die mitbekamen, was sie tat, und kamen sofort angerannt, um die heruntergefallenen Früchte zu verspeisen.
Bei der Mittagsfütterung leerte Alamaya zuerst seine drei Milchflaschen und schaute sich dann nach noch mehr Milch um. Er konnte aber nichts mehr finden, da auch die anderen ihre Milch rechtzeitig ausgetrunken hatten, damit die gierigen Waisen wie Alamaya sie nicht dabei stören würden. Wenn so etwas passiert, müssen meist die Keeper eingreifen und warnend mit dem Finger auf Alamaya zeigen, damit er aufhört, Milch zu stehlen. Die Waisen sind sehr schlau und wissen genau, wenn sie etwas verbotenes getan haben, insbesondere wenn sie einen Finger auf sich gerichtet sehen.

Sonje schnuppert an Jasiris Mund

Freitag, 5. August 2016
Heute versuchten Ngasha und sein Gehegegenosse Faraja, den Umani-Hügel hinaufzusteigen. Alamaya sah das und wollte den beiden folgen. Als Lima Lima das mitbekam, rannte sie hinüber und stellte sich Alamaya in den Weg, um zu verhindern, dass er mit Ngasha mit ging. Lima Lima weiß, dass Ngasha sehr ruppig zu den Kleineren der Gruppe sein kann und wollte vermeiden, dass Alamaya geschubst werden würde und er in eine Rangelei mit Ngasha geraten würde.
Nach der Milchfütterung und dem Schlammbad holte Murera den kleinen Mwashoti und die anderen Babys ab und brachte sie in den Schatten der großen Bäume, wo die Waisen darauf warteten, dass die Keeper ihr Mittagessen beendeten. Als das geschehen war, teilte sich die Herde in zwei Gruppen, von denen die größere zu den Chyulu Hills ging, während die anderen am Fuß der Berge blieben, da ihnen nicht nach Bergsteigen zumute war.

Ngasha mit Zongoloni

Samstag, 6. August 2016
Zongoloni ging heute zum dichtesten Gebüsch und hoffte, dass Ngasha ihr folgen würde. Ngasha hatte aber seinen eigenen Kopf und ging zu den Quellen, wo er etwas frisches Wasser direkt aus der Quelle bekommen konnte. Sein Freund Faraja folgte ihm, und als Mwashoti sah, dass er zurückgelassen wurde, ging er zu Murera und Sonje, die sich freuten, ihn bei sich zu haben.
Kurze Zeit später hob Murera ihren Rüssel und schnupperte, da sie es im Gebüsch rascheln hörte. Sie bemerkte, dass die Waisen von wilden Elefanten geradezu umzingelt waren. Es gab große und kleine Elefanten, und eine wilde Kuh säugte gerade im Gebüsch ihr Baby. Murera brachte die Waisen schnell von der wilden Herde weg.

Zongoloni

Sonntag, 7. August 2016
Murera schien heute lange zu brauchen, um die beste Gegend für das vormittägliche Grasen der Waisen auszusuchen. Nach einer Weile beschloss sie, zum Fuß des Kenze zu gehen, wo sie nun schon längere Zeit nicht gewesen waren. Sie hoffte, dass es dort schönes Grün geben würde, das die Waisen fressen könnten. Die Keeper machten sich zuerst Sorgen, dass Mwashoti nicht mithalten könnte und hinterherhängen würde, doch er überzeugte sie vom Gegenteil. Er war guter Stimmung und ging ein Stück vor Sonje und Murera, sodass er die Gruppe genau dorthin führte, wo die beiden Leitkühe sie haben wollten. Faraja ging etwas langsamer als die anderen Waisen, und einmal war er verwirrt und nahm einen falschen Abzweig. Quanza bemerkte das und holte ihn schnell zurück, indem sie ihm den richtigen Weg zeigte.
Bei der Milchfütterung suchten die Waisen den Schatten auf, nachdem sie ihre Milch geleert hatten. Murera und Sonje machten Schatten für Alamaya und Mwashoti, die nach der langen Wanderung zu den Kenze-Hügeln und zurück zur Fütterstelle sehr erschöpft waren und sich erst einmal ausruhen mussten.

Mwashoti füttert sich selbst

Montag, 8. August 2016
Heute kamen ein paar wilde Buschböcke durch das Tor auf das Gelände der Stallungen, das offen stand. Einmal drin, verlangten sie nach Luzernenheu; draußen gab es nämlich keines mehr, weil ein paar Büffel vorbeigekommen waren und alles aufgefressen hatten, was die Waisen übrig gelassen hatten.
Den Tag verbrachten die Waisen damit, herumzuwandern und zu fressen. Mwashoti wurde von Murera und Sonje vorwärts geschoben, nachdem er sich eine Weile im Schatten der älteren ELefanten ausgeruht hatte. Zongoloni und Sonje schlossen sich zusammen, um nach Quanza und Ziwa zu suchen; sie fanden sie, wie sie ein paar Zweige fraßen, die wilde Bullen zurückgelassen hatten, die kürzlich in der Nähe gewesen waren.
Es war ein langer Tag für die jüngsten Waisen der Gruppe, die am Nachmittag den ganzen Weg von den Kenze-Hügeln bis zurück zu ihren Gehegen laufen mussten. Mwashotis und Alamayas Augen sahen müde aus, und die beiden legten sich sehr schnell hin und waren froh, dass sie sich auszuruhen und schlafen konnten.

Mwashoti mit Murera und Sonje

Dienstag, 9. August 2016
Als die Waisen am frühen Morgen aus ihren Gehegen gelassen wurden, um das für sie bereitgelegte Luzernenheu zu genießen, trafen sie auf ein paar wilde Elefanten, die schon von dem Heu futterten, ehe sie die Chance hatten, selbst davon zu fressen. Die Keeper brachten ihnen noch etwas in der Schubkarre hinaus, was den wilden Elefanten sehr seltsam vorkam. Murera und Quanza brachten die Waisenherde von ihren wilden Artgenossen weg; sie waren natürlich auch auf die Sicherheit der Keeper bedacht.
Nachdem die Waisen ihre Mittagsmilch getrunken hatten, suchten sie nach etwas frischem Wasser zum saufen, bevor sie ins Gebüsch zurückkehrten, um den Nachmittag über zu grasen. Sie mussten genug fressen, um die Nacht damit auszukommen.

Sonje klettert über einen umgestürzten Baum

Mittwoch, 10. August 2016
Als Murera heute zur Luzernenheufütterung kam, bemerkte sie zuerst nicht, dass wieder wilde Elefanten und Büffel in der Nähe waren. Kaum hatte sie davon Wind bekommen, machte sie mit ihren Babys Mwashoti und Alamaya wieder kehrt. Später ließ Alamaya Murera stehen, um ein wenig mit Lima Lima im Wald zu grasen. Der Rest der Waisen soff zuerst noch Wasser an der Tränke, ehe auch sie sich Lima Lima und Alamaya, die schon im Gebüsch futterten, anschlossen.
Bei der Mittagsfütterung brannte Jasiri die Sonne auf den Rücken, und da er sehr helle Haut hat, war ihm sehr warm und er schaute sich nach einer Gelegenheit um, sich mit Wasser abzukühlen. Da er nicht viel fand, bedeckte er seinen ganzen Körper mit Schlamm, der ihn sogar noch länger kühl hält. Jasiri benahm sich heute gegenüber Ngasha daneben und versuchte, ihn zu besteigen, während er noch im Schlammloch war. Am Wasserloch schien sich Mwashoti einen Spaß daraus zu machen, Sonje beim Fressen das weiche Gras aus dem Mund zu stehlen. Auf diese Weise konnte er feststellen, was sie fraß, damit er das gleiche suchen konnte.

Faraja kommt aus dem Wasserloch

Donnerstag, 11. August 2016
Lima Lima eilte direkt zu Alamayas Gehege, als sie am Morgen aus ihrem eigenen kam. Sie begrüßte ihn mit lautem Kollern, was alle Waisen überraschte, sodass sie zu ihr rannten, um zu sehen, warum sie so ein Wesen machte. Als sie sahen, dass nicht besonderes los war, begannen sie ihre Wanderung zu den Chyulu-Bergen.
Murera und Sonje führten die jungen Waisen und rieten ihnen, nicht die Berge hinauf zu klettern, sodass Mwashoti sich mit seinem beschädigten Fuß etwas ausruhen und erholen konnte. Lima Lima wollte aber nicht auf sie hören und ging dickköpfig auf die Berge zu. Sie kam an ein paar Büffeln vorbei und machte den Eindruck, als wollte sie sie verscheuchen, doch die Keeper griffen ein, um sie zurückzuhalten. Büffel sind unberechenbar und können gefährlich werden, und wir wollen ja nicht, dass Lima Lima verletzt wird.
Der Tag wurde sehr heiß, sodass die Waisen sich zum Wasserloch aufmachten. Dort wälzten sie sich und kühlten sich ab, damit sie die Hitze besser ertrugen.

Lima Lima auf dem Weg zu Alamayas Gehege

Freitag, 12. August 2016
Seit Alamaya und Mwashoti in Umani sind, wird Ziwa, der vorher der jüngste Liebling von Sonje und Murera gewesen war, von den beiden nicht mehr so beachtet. Sie sind sehr auf die beiden Neulinge fixiert, die vor zwei Monaten ankamen. Ziwa zeigt seine Unzufriedenheit darüber auch und schubst Mwashoti, wann immer der Kleine in seine Nähe kommt. Heute hatte er es auf ihn abgesehen, als Mwashoti an ihm vorbei zu Sonje ging. Er stieß ihn zu Boden, sodass Mwashoti vor Schmerzen aufschrie, weil er auf seinem verletzten Bein landete. Die Keeper und Sonje waren sofort zur Stelle, um mit Ziwa zu schimpfen, und Sonje verjagte ihn. Die Keeper, Sonje und Murera ermahnten Ziwa, brav zu sein und Mwashoti nicht zu ärgern. Lima Lima kam langsam vom anderen Ende der Gruppe herbei, wo sie frisches Gras und ein paar Zweige gefressen hatte, und eskortierte Mwashoti zu Murera. Die Keeper rieben sein Bein, um die Schmerzen zu vertreiben und ihn nach seinem Aufeinandertreffen mit Ziwa zu trösten.

Lima Lima und Zongoloni fressen Zweige

Samstag, 13. August 2016
Heute Morgen schienen alle Waisen sehr durstig zu sein. Kaum waren sie aus ihren Gehegen gekommen, gingen sie direkt zum Saufen zur Tränke. Sie versammelten sich dort und löschten ihren Durst, indem sie Wasser mit ihren Rüsseln aufsaugten und herunterschluckten soviel sie konnten, um dann wieder nach Wasser zu greifen. Mwashoti und Alamaya soffen mit Ngasha und Faraja um die Wette, doch da sie viel kleiner sind, schafften sie nicht so viel. Ihren Durst konnten sie aber trotzdem löschen.
Murera holte Mwashoti ab und brachte ihn von Faraja und Zongoloni weg zum Staubbad. Die älteren Kühe nahmen Alamaya und Mwashoti zwischen sich, damit sie nicht unter den Dummheiten der älteren Jungs zu leiden hatten.

Die Waisen am Morgen an der Tränke

Sonntag, 14. August 2016
Die Keeper kamen heute Morgen etwas verspätet aus ihrem Zelt, sodass die Waisen schon begierig darauf warteten, in den Tag zu starten. Faraja und Ngasha benehmen sich oft noch immer wie kleine Jungs im Waisenhaus und warten darauf, dass die Keeper sie in den Wald hinausführen, weil sie nicht allein gehen wollen. Sie blieben am Tor stehen und warteten darauf, dass die Keeper ihnen den Weg zeigten; die anderen Waisen folgten ihrem Beispiel und standen auch in der Nähe herum. Murera nahm Mwashoti mit und brachte ihn zu Sonje. Die drei konnten gut mit den anderen Waisen mithalten, die von den Keepern, dicht gefolgt von Faraja und Ngasha, in den Wald geführt wurden.
Als die Waisenherde auf Wanderschaft war, kam sie an einem wilden Bullen vorbei, der sich ihnen und den Keepern näherte. Alle erschraken und suchten nach der besten Gelegenheit, sich zu verstecken. Die ganze Gruppe – Elefanten und Keeper – versammelte sich bei Murera und Sonje, die die größten Waisen sind. Die Keeper befürchteten, dass es der Bulle sein könnte, den sie Osama genannt haben, denn er macht ab und zu einmal Ärger. Er war es aber nicht, sondern wollte die Waisen nur begrüßen und etwas näher kennenlernen.

Ein wilder Bulle im Wald

Montag, 15. August 2016
Heute war Murera damit beschäftigt, Mwashoti mit Futter zu versorgen. Sie schleppte Gras mit ihrem Rüssel heran, brachte es dem Kleinen und steckte es in seinen Mund. Währenddessen lauschte sie aber auch, welche Geräusche um sie herum zu hören waren, und schnupperte in die Luft, weil sie spürte, dass wilde Elefanten in der Nähe waren. Es schien, als würde sich eine Elefantenherde langsam auf die Waisen zu bewegen. Die Keeper sind immer froh, wenn die Waisen wilde Artgenossen treffen können und diese nett zu ihnen sind – das wird ihnen bei ihrer Wiederauswilderung zugute kommen. Sonje und Murera waren heute einverstanden damit, dass ihre Herde die wilden Elefanten traf, von denen einige sogar im gleichen Alter wie die Waisen waren. Jasiri konnte sogar ein paar Ringkämpfe mit einem wilden Freund genießen, bevor er von einem großen Bullen verscheucht wurde.
Beim Wasserloch gab es einige Aufregung, als Mwashoti die Überreste von Alamayas Schwanz berüsselte. Das mag Alamaya gar nicht, da es ihn an den Angriff der Hyänen erinnert, den er ertragen musste. Alamaya schubste Mwashoti sofort weg und erteilte ihm eine Lektion, damit er sich für die Zukunft merkt, dass er nicht am Schwanz angefasst werden möchte.

Murera füttert Mwashoti

Dienstag, 16. August 2016
Ngasha wollte heute die Richtung vorgeben und die Waisen am Morgen in den Busch führen. Die Kühe in der Gruppe waren darüber gar nicht glücklich und weigerten sich, ihm zu folgen. Sogar die jungen Bullen Mwashoti und Alamaya, die Ngasha mögen, wollten nicht mitkommen, sondern kehrten zu Sonje zurück. Ziwa war der einzige, der bereit war, Ngasha zu folgen, doch er hielt auch nach Faraja Ausschau, denn Ngasha schubst Ziwa gern einmal, vor allem wenn sie allein und nahe beieinander sind.
Die Waisen waren sehr durstig und gingen direkt zur Tränke, nachdem sie das Luzernenheu gefressen hatten, das die Keeper ihnen gebracht hatten. Nachdem sie ihren Durst gelöscht hatten, witterte Murera wilde Elefanten im Gebüsch. Auch Sonje bemerkte sie und signalisierte Murera, dass sie die Babys wegführen müssen, damit sie weit genug von der Tränke weg sind, wenn die wilden Elefanten ankommen, um ebenfalls frisches Wasser zu saufen.

Ngasha überquert den Fahrweg

Mittwoch, 17. August 2016
Murera ging heute Morgen mit den jungen Waisen los und achtete darauf, sie immer vor sich zu haben, als sie zu den Wasserquellen liefen. Danach grasten sie sich zum Aussichtspunkt auf den Umani-Hügeln voran. Die meisten der Waisen liefen den ganzen Weg bis zum Aussichtspunkt hinauf, nur Sonje, Murera und Mwashoti blieben am Fuß des Hügels, da sie mit ihren verletzten Beinen nicht bis nach oben kommen.
Es war ein heißer Tag, sodass die Waisen sich nach Schatten und einem Schlammbad umsahen, in dem sie schwimmen und sich abkühlen konnten. Alamaya folgte Lima Lima, verlor aber ihre Spur, da er nicht mehr erkennen konnte, wo sie hin gelaufen war. Die Keeper bemerkten, dass er sich verlaufen hatte, als er seinen Rüssel hob und versuchte, Lima Lima zu erschnuppern. Als er sie nicht finden konnte, kollerte er nach ihr, damit sie zurückkommen und ihn wieder mitnehmen würde, sodass sie wieder zusammen grasen konnten.

Murera und Sonje grasen zusammen

Donnerstag, 18. August 2016
Lima Lima ging in Begleitung von Ngasha zum Tor, um die Waisen hinaus in den Busch zu führen, damit sie dort den neuen Tag beginnen konnten. Ein paar der Waisen gingen ihnen hinterher, machten aber bald wieder kehrt, um sich noch an der Tränke mit Wasser einzudecken, ehe sie zu den Chyulu Hills aufbrachen. Dort kamen sie an ein paar Büffeln vorbei. Die Keeper riefen die Waisen schnell herbei und hielten vor allem nach Mwashoti und Murera Ausschau, um sicherzugehen, dass die beiden auch in Sicherheit waren. Die Büffelherde war sehr groß, und die Keeper schrien laut, damit sie Abstand hielten. Einige der Büffel standen mit schüttelnden Köpfen da, während sie zuschauten, wie die Keeper mit ihren Waisen davongingen.

Ngasha versucht, die Führung zu übernehmen

Freitag, 19. August 2016
Nachdem die Babys am Morgen um die Tränke herum gelaufen und Wasser gesoffen hatten, war der nächste Anlaufpunkt das Staubbad, wo sie alle viel Spaß hatten. Quanza, die recht schüchtern ist und eher die Gesellschaft von Ziwa und Zongoloni bevorzugt, überraschte heute alle, als sie sich Alamaya und Mwashoti anschloss. Es dauerte aber nicht lange, bis Mwashoti Sonjes Gekoller hörte und zu ihr ging.
Die Waisenherde hatte ein wunderbares Mittagsschlammbad. Sie alle genossen es und wälzten sich besonders energiegeladen. Sie traten Wasser und Schlamm herum, sodass alles gut vermischt wurde und sie ihre Körper mit einer ordentlichen Schlammschicht bedecken konnten. Während des Wälzens versuchte der freche Ziwa, auf die anderen Waisen zu klettern. Er sprang auf Sonjes Rücken, als diese gerade schwamm, doch sie störte das nicht – sie wusste, dass er nur spielen wollte und sie nicht verletzen würde.

Quanza beim morgendlichen Staubbad

Samstag, 20. August 2016
Am Morgen, bevor die Babys ihren Tag im Wald begannen, ging Sonje zu Mwashoti und versuchte, gleichzeitig ein Auge auf Alamaya zu haben, der an der Tränke Wasser soff. Mwashoti wurde von Sonje liebevoll umsorgt: Sie legte ihren Rüssel über seinen Rücken und zog ihn dicht an sich heran. Sie versuchte, ihn zu beruhigen, denn er war offenbar unruhig, da Murera nicht in der Nähe war. Er kollerte hilfsuchend nach ihr, und daher blieb Sonje eine Weile bei ihm, sodass er sich beruhigte und wieder glücklich und zufrieden aussah.

Alamaya an der Tränke

Sonntag, 21. August 2016
Ziwa war heute sehr eifersüchtig und versuchte immer wieder, Mwashoti zu schubsen. Die Keeper und Murera waren sehr aufmerksam und behielten ihn im Auge, um sicherzugehen, dass er nicht zu dicht an den kleinen Mwashoti herankam. Murera nahm die beiden kleinen Jungs unter ihre Fittiche, damit sie niemand ärgern würde.
Beim Schlammbad hatten alle Waisen viel Spaß beim Wälzen und Spielen. Sie planschten im Wasser und gingen danach zum Staubbad. Nach einem kurzen Einstauben folgte Mwashoti Sonje zum Schlamm, bevor die Waisen zu den Chyulu-Hügeln gingen. Dort blieben sie den Rest des Tages, und am Abend kehrten sie zu den Stallungen zurück.
Heute trafen die Waisen keine wilden Elefanten, kamen aber an etwas Elefantenkot vorbei, und Alamaya schnupperte daran und probierte davon. Kleine Elefanten tun das, um herauszufinden, welche Pflanzen gut zum Fressen geeignet sind.

Ziwa im Gebüsch

Montag, 22. August 2016
Der Tag begann gut, und die Waisen verbrachten den Vormittag mit Grasen, bis es Zeit für die Mittagsmilch und das Schlammbad war. Lima Lima, die oft sehr gierig ist, beeilte sich zur Milchfütterung und wollte vor den anderen Waisen, die hinter ihr kamen, dort sein. Als sie angekommen war, wollten die Keeper aber noch warten, bis die anderen Waisen auch da waren; sonst wäre sie schon fertig, während die anderen noch trinken, und würde versuchen, ihnen die Milch zu stehlen. Nachdem sie ihre Milch geleert hatte, kratzte sich Lima Lima den Hintern auf dem Boden und legte sich hin, um Alamaya anzulocken, damit dieser auf ihr herumklettern würde. Alamaya kennt das schon und nutzte die Gelegenheit, um über ihren Rücken zu krabbeln und sich den Bauch an ihr zu kratzen.

Faraja kratzt sich im Gesicht

Dienstag, 23. August 2016
Heute wollten die Bullen eine andere Route in den Wald nehmen. Anstatt in Richtung der Wasserquellen zu laufen, machten Ngasha und Faraja hinter dem Zaun bei den Stallungen kehrt und gingen genau in die entgegengesetzte Richtung, als die Keeper und die Leitkühe eigentlich erwartet hatten. Da ihnen aber keiner der anderen Waisen folgte, hatten sie keine andere Wahl, als wieder umzukehren und sich der Gruppe wieder anzuschließen. Also folgten sie dem Weg, den Murera und Sonje vorgaben. Die Waisenherde ging erneut zu den Chyulu-Bergen, wo die Babys einige Akazienfrüchte bekamen, die Paviane in der Nacht fallengelassen hatten. So war es für Mwashoti und seine Freunde leicht, sie zu fressen, da sie nicht zu den Ästen hoch greifen und größeren Aufwand betreiben mussten, um die Früchte zu genießen.

Die Waisen im Grünen

Mittwoch, 24. August 2016
Alamaya wird mit jedem Tag kräftiger. Als er heute aufwachte, wollte er seine Stärke in einem Ringkampf mit Zongoloni messen, die viel älter und stärker als er ist. Zongoloni spielte aber vorsichtig mit ihm, da sie das auch weiß, und passte auf, dass sie ihn nicht verletzte.
Die Waisen kamen zum Saufen an der Tränke an, und Mwashoti wurde von Murera hin gebracht, die ihn unter ihre Fittiche genommen hat. Nachdem sie Wasser gesoffen hatten, gingen die Waisen in den Busch, wo Murera ihren Rüssel hob, weil sie einen wilden Bullen in der Nähe witterte. Lima Lima erkannte, dass es Osama war, der manchmal unberechenbar sein kann; den Waisen war das nicht geheuer, und sie zogen sich ein wenig zurück und hielten Sicherheitsabstand, damit sie nicht auf den wilden Bullen stoßen würden.

Die Waisen am Morgen beim Saufen

Donnerstag, 25. August 2016
Als die Waisen am Vormittag im Busch waren, hörte Lima Lima Alamaya schreien. Er steckte zwischen den großen frechen Jungs fest, und so eilte sie zu ihm, um zu sehen, was los war, und wem von den Frechdachsen sie die Leviten lesen müsste. Ziwa war etwas verwirrt und wusste nicht so recht, in welche Richtung er fliehen sollte, als er Sonje und Lima Lima näherkommen sah. Er erschrak und dachte, er würde bestraft werden, obwohl er gar nichts falsch gemacht hatte. Alamaya schrie aber nur, weil er zwischen die Jungs geraten war, die sich auf dem Weg zu den Chyulu-Bergen drängelten, sodass die Mädchen heute mit niemandem schimpfen mussten.
Obwohl es ein heißer Tag war, wollte sich keiner der Waisen im Schlamm wälzen. Stattdessen soffen sie nur etwas am Wasserloch, bevor sie weitergrasten.

Lima Lima eilt zu Alamaya

Freitag, 26. August 2016
Als die Waisen heute aus ihren Gehegen gekommen waren und ihre Milchflaschen getrunken hatten, nahmen Murera und Sonje den Weg, auf dem sie üblicherweise zu den Chyulu Hills gehen. Die Keeper, die schon langsam in Richtung Umani-Hügel losgegangen waren, drehten sich schnell um und folgten den Waisen. Die Keeper freuen sich immer, wenn die Waisen die Initiative ergreifen und selbst entscheiden, wo sie an diesem Tag grasen wollen. Insbesondere die älteren Waisen Quanza, Murera und Sonje, die nun gerne auch einmal weiter hinaus gehen. In ein paar Jahren werden sie auch anfangen, die Nacht ohne die Keeper zu verbringen, und so den nächsten Schritt zurück in die Wildnis getan haben.

Alamaya und Mwashoti mit den Leitkühen

Samstag, 27. August 2016
Die Babys wachten früh am Morgen auf und waren sehr durstig; sie hatten das Wasser in den Gehegen über Nacht komplett geleert. Ngasha, Faraja und Ziwa rannten hinaus und steuerten direkt die Tränke an, um ihren Durst zu löschen, bevor sie sich zu den Chyulu-Bergen aufmachen würden. Es dauerte nicht lange, bis sich der Rest der Waisen ihnen anschloss und sie alle Wasser soffen. Die kleinen Jungs Alamaya und Mwashoti versuchten, sich zwischen die älteren Waisen zu quetschen, und Murera, Sonje und Lima Lima behielten sie genau im Auge, damit niemand sie schubste.
Danach marschierten die Waisen in einer Reihe in den Busch hinaus. Es war ein heißer Tag, sodass es nicht lange dauerte, ehe sie erneut durstig waren. Murera ging zu den Leitungen, die das Wasser zu den umliegenden Gemeinden bringen und begann, sich daran zu schaffen zu machen, sodass Wasser herauslief. Die Waisen sind sehr clever – sie erschnuppern mit dem Rüssel, wo das Wasser ist und nutzen dann ihre Stoßzähne und Füße, um an es heranzukommen.

Die Waisen saufen am Morgen an der Tränke

Sonntag, 28. August 2016
Der freundliche wilde Elefantenbulle Ndugu kam heute zu den Waisen. Er besucht sie so oft es geht und hofft, dass Murera und ihre Waisenherde ihn als Freund akzeptieren. Selbst die Keeper waren erstaunt, als sie ihn heute direkt neben Murera stehen sahen, und Murera und Sonje sich sogar mit ihm und seinen Begleitern unterhielten. Es ist unglaublich, wie winzig Murera im Vergleich zu diesem großen Bullen aussieht. Mwashoti wollte auch dichter an die wilden Elefanten herangehen, doch die Keeper machten sich Sorgen um ihn und riefen ihn lieber wieder zurück.

Die Waisen mit einem wilden Bullen

Montag, 29. August 2016
Lima Lima war heute sehr verwirrt, als sie Alamaya und Mwashoti nicht sehen konnte. Die beiden waren in Begleitung ihrer Mamas Murera und Sonje und waren genau von ein paar großen Bäumen verdeckt. Lima Lima konnte sie nicht sehen, und so hob sie ihren Rüssel, um sie zu wittern und herauszufinden, wo sie waren.
Nach einer langen Wanderung von den Weidegründen zur Milchfütterung hielten die Babys bei den Keepern an, um ihre Milch zu trinken. Ziwa hatte großen Spaß im Schlammloch und zeigte, wie gut er schwimmen kann. Ngasha und Faraja wurden eifersüchtig, gingen ebenfalls zum Wasserloch und schoben Ziwa hinaus, damit sie ihre Badekünste zeigen konnten.

Lima Lima versucht, die kleinen Jungs zu finden

Dienstag, 30. August 2016
Heute war ein heißer und sonniger Tag, und die Hitze hielt bis in die Abendstunden an. Daher grasten die Waisen den Großteil des Tages unter den Bäumen, wo es Schatten gab und die Sonne nicht so brannte, sodass sie es etwas kühler hatten. Kurz nach der Milchfütterung ging Alamaya zum Schlammloch, wo er sich mit Wasser und Matsch bespritzen konnte. So kühlte er sich ab und blieb auch danach noch eine Weile kühl.
Gegen 17 Uhr machte sich Murera mit den Waisen auf die Suche nach Wasser, und sie fanden etwas, das aus der Wasserpipeline lief. Der Auslauf hatte ein schönes Schlammloch erzeugt, und so badete sie eine Weile darin und war damit der Schwimmstar des Tages. Nachdem sie sich abgekühlt hatte, führte sie die Gruppe für die Nacht zu den Stallungen zurück.

Murera badet

Mittwoch, 31. August 2016
Alamaya sucht immer die Keeper, wenn er Trost und Aufmerksamkeit braucht, die er normalerweise von seiner Mutter bekommen würde. Abends gibt es nichts, was er mehr genießt, als die Finger der Keeper zu greifen und daran zu nuckeln. Man kann ihm richtig ansehen, wie glücklich ihn das macht, denn er schließt dann seine Augen, wird sehr schläfrig, und es dauert nicht lange, bis er sich schlafen legt.
Heute sammelte Mwashoti eine ganze Weile Luzernenheureste auf, die die älteren Waisen liegengelassen hatten, weil sie das von den Keepern geschnittene Grün fraßen. Die nimmersatte Lima Lima ließ ihre Keeper nicht in Frieden und verlangte immer wieder Früchte von den Akazien. Leider gab es keine, da die Paviane alles gefressen hatten. Lima Lima durchsuchte sogar die Manteltaschen der Keeper, um sicherzugehen, dass sie keine Früchte vor ihr versteckten! Die Keeper schickten sie weg, damit sie von dem geschnittenen Grünfutter fressen würde.

Alamaya bekommt ein paar Streicheleinheiten von einem Keeper

(übersetzt aus dem englischen Original)