Umani Springs Oktober 2014

Mittwoch, 1. Oktober 2014
Nach einer langen und kühlen Nacht zeigte Murera den Babys, wo sie den Tag beginnen sollten. Auf dem Weg zu den Weidegründen musste Quanza anhalten und sich an einem umgefallenen Baum kratzen, bevor sie auch nur einen Schritt weiterlaufen konnten, denn die Zecken störten sie sehr. Zongoloni beobachtete Quanza beim Kratzen und suchte sich unterdessen ein paar weiche Blätter zum Fressen. Als die Waisen schließlich im Busch angekommen waren, trafen sie auf einige Buschböcke (Schirrantilopen), die sich hingelegt hatten und neben einer Gruppe Paviane entspannten. Als Lima Lima sie sah, gestikulierte sie Sonje zu, flüsterte etwas und dann rannten alle Waisen los, um die Paviane zu verjagen. Die Buschböcke verschwanden dann auch gemeinsam mit den Affen.
Beim Wasserloch spürten alle Waisen das heiße sonnige Wetter und wälzten sich energisch. Quanza vergrub ihren Hintern tief im Matsch. Nach dem Schlammbad gingen sie direkt in den Schatten der Bäume und stellten sich dort in einer Reihe auf, als ob sie abgezählt werden sollten.

Murera geht vorneweg

Donnerstag, 2. Oktober 2014
Als die Tore heute geöffnet wurden, kamen alle Waisen glücklich aus den Gehegen und begannen gemeinsam mit den Keepern den neuen Tag. Als sie am Wasserloch bei den Stallungen ankamen, waren sie sehr unruhig, streckten ihre langen Rüssel in die Höhe und versuchten, ihre wilden Freunde zu erschnuppern, die sie in der Nacht besucht hatten. Einer der wilden Bullen hatte in der Nacht ein Schlammbad genommen und sie versuchten, seinen Spuren in den Wald zu folgen, gaben aber bald auf und kehrten zurück.
Da heute besonders viele Fliegen unterwegs waren, gingen die Waisen erst einmal gründlich staubbaden, um die beißenden und stechenden Insekten von ihren Körpern fernzuhalten. Als Murera und Sonje vom Staubbad aufgestanden waren, folgten ihnen die anderen Waisen im Gänsemarsch zu den Weidegründen. Lima Lima überholte alle und rannte vorneweg. Bevor sie am Ziel angekommen waren, trafen sie auf einen einzelnen Büffel, der sich bedrohlich vor ihnen aufbaute. Lima Lima rannte zu den Keepern und Quanza spürte die Gefahr und trompetete laut, in der Hoffnung, so den Büffel, der geradewegs auf sie zulief, zu vertreiben. Alle Waisen und die Keeper schlossen sich zusammen und machten soviel Krach, dass der Büffel schließlich vor ihnen floh.

Sonje staubbadet

Freitag, 3. Oktober 2014
Heute führten die Keeper die Elefanten an, die ihnen zu einem neuen Gebiet des Kibwezi-Walds folgten. Dort gibt es kein Lavagestein, das Murera beim Laufen behindert. Lima Lima und Zongoloni sahen zu, dass sie in der Nähe der Keeper blieben und genossen und erkundeten diese neue Umgebung. Murera gefiel es gar nicht, dass Lima Lima und Zongoloni so schnell vorneweg eilten. Sie kollerte Sonje zu und Lima Lima und Zongoloni gehorchten sofort und warteten auf die beiden. Als Murera bei ihnen ankam, ging der Marsch weiter. Sie grasten, bis es Zeit für das Mittagsschlammbad war, wo sie ihre Milchflaschen bekamen. Währenddessen machte sich Quanza wieder den Spaß, mit der zweiten Flasche wegzurennen und diese genau im Matschloch fallen zu lassen, sodass die Keeper sie herausholen mussten. Es war sehr heiß und alle Waisen gingen ins Wasserloch. Lima Lima nahm das Wälzen heute besonders ernst und genoss den kühlenden Schlamm auf ihrem Körper.

Murera und die Anderen bekommen Milch

Samstag, 4. Oktober 2014
Die Waisen waren heute morgen gar nicht glücklich, denn sie wollten nicht glauben, dass es keine Akazienfrüchte mehr gibt. Lima Lima, Quanza und Sonje kamen bis zum Zelt der Keeper gelaufen, um nach den Früchten zu suchen, doch sie fanden keine. Die Keeper mussten sie zurück in den Wald locken, wo sie ihr Futter selbst an den Büschen suchen sollten. Murera interessierte sich nicht für Früchte, sondern ging zur anderen Seite des Gebüschs und graste allein und ungestört.
Nach dem Grasen tauchten alle Waisen beim Matschloch auf, um ihre Milch zu trinken. Sie fanden das Wasserloch mit lauter frischem, fließenden Wasser gefüllt. Zongoloni und Quanza genossen ein richtiges Bad und spielten im Wasser wie Hippos, mit nur ihren Rüsseln außerhalb des Wassers. Nach dem Bad führte Sonje sie zum Ausruhen unter die großen schattigen Büsche und nach einiger Zeit grasten sie weiter.

Murera grast abseits von den Anderen

Sonntag, 5. Oktober 2014
Mitten in der Nacht kam eine große Zahl wilder Elefanten zu den Stallungen und die Keeper waren sicher, dass die Waisen mit ihnen kommunizierten und nun langsam Freundschaften schließen. Die wilden Elefanten verbrachten viel Zeit bei den Stallungen und flüsterten einander zu. Lima Lima war nicht so sicher, was ihre wilden Artgenossen wollten, doch Sonje und Murera fanden es gut, Besuch zu haben und Freundschaften zu schließen. Sie werden Verbündete brauchen, die ihnen zeigen, wie man im Wald überlebt, wenn sie in die Wildnis zurückkehren und die Keeper nicht mehr da sind, um für sie zu sorgen.

Die Babys sind mit Grasen beschäftigt

Montag, 6. Oktober 2014
Der Tag begann mit sehr durstigen Elefanten, die sofort zum Wasserloch eilten, als die Tore für sie geöffnet wurden. Nachdem sie ihren Durst gelöscht hatten, brachte Zongoloni sie zum Staubbad, wo sie sehr viel Spaß dabei hatten, sich herumzurollen und aufeinander herumzuklettern – manchmal kletterten sie sich sogar gegenseitig auf die Köpfe. Murera und Sonje mochten es gar nicht, wenn auf den Köpfen herumgetrampelt wurde und schubsten dann die Übeltäter aus dem Staubbad. Zongoloni und Quanza wurden heftig geschubst, da sie auf Mureras Kopf und ihren Rüssel getreten waren und sie rannten zu den Keepern.
Im Busch hielt sich die kleine Zongoloni dicht bei Sonje auf, um herauszufinden, wo diese noch Akazienfrüchte gefunden hatte.
Beim Schlammbad schwammen Murera und Sonje wie beste Freunde zusammen, während Lima Lima nur ihren Bauch und Zongoloni mit Schlamm bewarf.

Die Waisen an der Tränke

Dienstag, 7. Oktober 2014
Murera kam als erstes aus dem Gelände der Stallungen heraus und wartete vor dem Tor auf die Babys. Als auch die anderen herauskamen, gingen sie alle gemeinsam zu den Kratzfelsen, um die Zecken zu entfernen, die sich an ihren Bäuchen versteckten. Danach gingen Sonje und Zongoloni zum Staubbad, um die fliegenden Insekten fernzuhalten und genossen es sehr, Staub auf ihre Bäuche zu werfen. Danach machten sie sich gemeinsam auf zu den Wasserquellen. Lima Lima blieb immer dicht hinter den Keepern und sie alle – auch die Keeper – erschraken sich heftig, als sie plötzlich ein sich sonnendes Krokodil vorfanden. Als das Krokodil sie hörte, sprang es mit einem lauten Platsch ins Wasser und die Keeper und ihre Elefanten zogen sich auch schnell zurück. Die Elefanten trompeteten laut, als sie flohen und sie sahen sehr erschrocken aus. Das war ihre erste echte Krokodilerfahrung.
Am Abend bei den Stallungen zeigten Quanza und Zongoloni, dass sie beste Freundinnen sind, als sie sich das Kraftfutter aus einer Schale teilten, doch die gierige Lima Lima war schon wieder auf der Suche nach mehr davon, als ihr zusteht.

Lima Lima kratzt sich

Mittwoch, 8. Oktober 2014
Quanza begann den Tag damit, ihre winzigen Stoßzähnchen zu schärfen, um damit (Gelbrinden-)Akazien entrinden zu können, was manchmal gar nicht so einfach ist! Sie ging zu einem umgefallenen Baum in der Nähe und begann damit, die linke Seite ihrer Stoßzähne zu wetzen. Sonje suchte Schutz und Trost bei den Keepern, als Murera sie weggeschickt hatte, nachdem sie sich in ihrer Nähe nicht ordentlich benommen hatte. Doch dank ihrer Freundschaft wurde Sonje schnell vergeben und sie grasten im Busch gemeinsam nebeneinander in der Nähe von Zongoloni, die sich mit einem Ast im Mund entspannte.
Beim Schlammbad drohte Quanza Zongoloni mit aufgestellten Ohren und Zongoloni sah sehr müde aus, nachdem sie den langen Weg zu ihren Milchflaschen hinter sich gebracht hatte und auf dem Weg mit vielen Wurzeln zu kämpfen gehabt hatte. Einige der Elefanten fanden es sehr heiß und gingen direkt zum Wasserloch. Nach dem Bad rannten sie geradewegs ins Gebüsch, um etwas Schatten zu finden.

Quanza schärft ihren Stoßzahn

Donnerstag, 9. Oktober 2014
Es war ein sehr schöner Tag für die Waisen, an dem sie Patrick Omondi vom Kenya Wildlife Service trafen, der es erst möglich gemacht hatte, dass die Auswilderungsstation im Kibwezi-Wald gebaut werden konnte. Sowohl Murera und ihre Gruppe als auch die Keeper waren glücklich, ihn zu empfangen und danach wurde er von dem zutraulichen Mädchen Lima Lima unterhalten. Sonje und Murera wurde das schnell zu langweilig und sie wollten in den Busch verschwinden, doch als sie sich entfernten, begannen einige Buschböcke, die Luzernenheureste zu fressen. Quanza und Lima Lima scheuchten sie auf und die Buschböcke flohen, während die beiden Elefanten die Verfolgung aufnahmen.
Beim Wasserloch in der Nähe der Lodge wurde es plötzlich sehr heiß und sofort nach der Milch gingen die Babys direkt zum Schwimmen ins Wasserloch, das mit fließendem Wasser gefüllt war. Sie hatten ein tolles Schlammbad, das über eine Stunde dauerte.

Patrick Omondi füttert Lima Lima

Freitag, 10. Oktober 2014
Letzte Nacht kamen ungefähr vier wilde Elefanten und stießen Bäume in der Nähe der Stallungen um. Die Keeper mussten aus ihrem Zelt kommen, um zu sehen, was los war. Die wilden Elefanten rannten alle davon, als sie die Anwesenheit der Keeper spürten und ließen Murera und die Babys verängstigt zurück. Se machten viel Krach, trompeteten, kollerten und kletterten auf die Gehegeabsperrungen, weil sie ihren wilden Freunden folgen wollten.
Als sie am Morgen aus den Gehegen gelassen wurden, versuchten Murera und Sonje der Spur der lauten nächtlichen Besucher zu folgen, doch diese waren längst weg und nur ihr Dung lag noch auf dem Weg. Zongoloni und Quanza fraßen etwas Dung, ein übliches Verhalten bei jungen Elefanten.

Murera versucht, der wilden Herde zu folgen

Samstag, 11. Oktober 2014
Heute morgen waren die Elefanten nicht sehr aktiv, als sie aus den Gehegen kamen. Lima Lima führte mit Hilfe der Keeper die anderen Waisen zu den Umani-Hügeln, wo sie versuchten, ein paar grünere Zweige zum fressen zu finden, denn weiter unten, wo sie vorher einige Zeit gegrast hatten, ist es noch immer sehr trocken. Viele Vögel machten seltsame Geräusche auf dem Berg und die Waisen stellten ihre Ohren auf und wussten nicht genau, was los war. Später stellten wir fest, dass die Vögel eine große Python entdeckt hatten und hielten die Babys von ihr fern. Die Keeper riefen ihre Elefanten mit ihrem üblichen Ruf „Kwata, kwata“ und wie immer kam Lima Lima sofort angelaufen und dachte, es wäre schon Milch-Zeit; doch es war natürlich noch viel zu früh für die Flaschen. Quanza und Zongoloni folgten ihr und Murera und Sonje kamen langsam hinterher, denn sie wussten, dass es noch nicht Zeit für die Fütterung war. Die Waisen wichen von dem normalen Pfad ab und suchten einen neuen, der nicht über Lava-Gestein ging, da dieses Murera und Sonje Schwierigkeiten macht.

Lima Lima in Führung

Sonntag, 12. Oktober 2014
Sonje wird immer stärker und energiegeladener. Jeden Morgen versucht sie, große Bäume umzustoßen und man würde kaum vermuten, dass sie ein verletztes Bein hat. Auch Murera versucht, Bäume umzustoßen, doch ihre Behinderung verhindert dies noch.
Ein paar Kraniche kamen auf der Suche nach Insekten, die sie fressen konnten, zum Wasserloch. Die Babys bemerkten die Vögel nicht und Quanza schreckte auf, als sie neben ihr landeten und dabei mit ihren Flügeln beinahe ihren Schwanz berührten. Die Vögel machten sehr viel Krach, und Quanza und Lima Lima suchten Schutz bei den Keepern.
Nach dem Schlammbad gingen die Elefanten gemeinsam mit den Keepern in den Schatten eines Baumes, unter dem die Keeper ihr Mittagessen einnahmen.
Die Elefanten hatten einen tollen Tag draußen und als das heiße Wetter etwas abkühlte, kamen sie aus den Büschen und grasten, bevor sie zu ihren Milchflaschen und dem Kraftfutter nach Hause zurückkehrten.

Sonje in den Weidegründen

Montag, 13. Oktober 2014
Am frühen Morgen, als die Waisen gerade ihre Milchflaschen bekamen, hörten wir Leoparden, die die Paviane im Busch beunruhigten. Die Paviane und ihre Babys schrien laut, als ob ein Leopard eines ihrer Babys getötet hatte und sie einen weiteren Angriff fürchteten. Murera und ihre Miniherde wollten aus Angst vor dem Krach der Paviane und Leoparden gar nicht herauskommen und blieben in ihren Gehegen. Lima Lima und Quanza wichen vor lauter Angst den Keepern nicht von der Seite und blieben dicht bei ihnen, als würden sie von ihnen Geschichten erzählt bekommen. Als das Geschrei ein Ende gefunden hatte, wurden die Elefanten schließlich von den Keepern hinausgebracht und in die entgegengesetzte Richtung geführt, wo sie sich nicht fürchten mussten. Nach einiger Zeit hatten sie sich beruhigt und grasten friedlich, bis es Zeit für das Schlammbad war. Als sie im Matschloch waren, sprang eine Schildkröte hinein und rutschte dabei dicht an Quanzas Bein entlang. Quanza bellte auf und rannte wie von der Tarantel gestochen aus dem Wasserloch, da sie dachte, etwas hätte sie am Zeh festgehalten.

Die Babys beim Matschloch

Dienstag, 14. Oktober 2014
Es war etwas ganz besonderes heute, als Zongoloni die großen Waisen in den Wald führte. Sie machte das Lima Lima nach, die von Leitkuh Murera die Aufgabe, die Waisen anzuführen, übernommen hat. Zongoloni war offenbar eifersüchtig auf Lima Lima, und so übernahm sie heute einmal diese Rolle. Sie ist noch immer sehr jung für diese Aufgabe und das ist das erste Mal, dass sie es versucht hat, seit sie in Umani ist. Doch Lima Lima übernahm später wieder und führte die kleine Zongoloni und die Anderen. Sie unternahmen heute eine weite Wanderung, um ihre Mägen zu füllen, und mittags waren sie erschöpft und ruhten sich erst einmal im Schatten aus, bevor sie zum Schlammbad gingen. Das Wälzen war nett und die lustige Quanza saß im Schlamm und kratzte ihren Hintern und die Seite des Körpers, die noch nicht genug Schlamm bekommen hatte. Auch Murera wälzte sich und kam dann an ihrer Wälz-Stelle nicht wieder hoch. Sonje versuchte, sie hochzuziehen, doch sie war zu schwer für Sonje. Murera wurde unleidlich und schubste sie weg, um ihr zu zeigen, dass sie sich nur entspannt und nicht etwa feststeckt.

Zongoloni übernimmt die Führung

Mittwoch, 15. Oktober 2014
Die Waisen gingen am frühen Morgen zu den Kratzfelsen, um ein paar Zecken zu entfernen. Danach gingen sie gleich zum Staubbad und besprühten sich mit Erde, um auch die restlichen beißenden Insekten loszuwerden.
Als die Babys heute zum Grasen aufbrachen, gingen sie zu den Umani-Hügeln und suchten dort nach grünerem Futter. Lima Lima, Quanza und Zongoloni sahen, dass es auf dem Hügel noch immer grün ist und es dort noch weiches Grünfutter geben könnte. Murera und Sonje blieben unten, da sie nicht so gut klettern können und es problematisch für sie wäre, wieder herunterzukommen. Die Babys kamen zur üblichen Zeit wieder herunter, um ihre Milch abzuholen, und da es immer heißer wurde, rannten sie nach der Milchfütterung zum Wasserloch.

Sonje kratzt sich an einem Felsen

Donnerstag, 16. Oktober 2014
Die Elefanten waren sehr durstig und machten sich gleich am Morgen auf dem Weg zum Wasserloch. Lima Lima kam an einem Baum vorbei, der in der Nacht von wilden Elefanten umgestoßen worden war. Sie begann, die grünen Blätter von der umgestürzten Akazie zu fressen. Der Rest der Herde beschäftigte sich damit, ihre Körper am Boden staubzubaden. Sonje und Murera gingen auf Patrouille, um im Wald nach grünerem Futter zu suchen, doch es waren nur trockene Äste zu finden. Lima Lima änderte die Richtung und Murera und Sonje folgten langsam mit den Keepern. Diese fanden unterwegs ein paar grünere Blätter und hielten an, um sie Murera zu geben. Murera steckte sie alle in ihren großen Mund, während Zongoloni versuchte, die grünen Blätter von der Spitze der Akazie selbst zu pflücken.
Nach den Wanderungen am Morgen und Nachmittag waren die Waisen sehr fröhlich und gingen am Abend zufrieden nach Hause zurück.

Lima Lima pflückt etwas Grün

Freitag, 17. Oktober 2014
Nach einem langen, heißen Vormittag ging Murera zum Matschloch und bespritzte ihren Körper mit Wasser, beginnend mit der Brust. Später sah sie, wie sich die anderen Waisen im Schlamm wälzten und schloss sich ihnen an, so dass sie alle gemeinsam ihren Spaß hatten. Sonje rollte begeistert im Matsch herum. Lima Lima ging dann los und führte Quanza zum Staubbad, wo sie sich abtrocknen konnten. Auch die anderen Babys staubbadeten und es dauerte nicht lange und ihre Haut nahm die Farbe der Erde an und sie waren schöne braune Elefanten. Sonje ging zum Kratzfelsen, doch dieser schien nicht zu helfen: ihr Körper juckte wohl noch immer sehr, also suchte sie einen umgestürzten Baum und kratzte ihre Beine an diesem.
Der Tag verlief sehr geschäftig, und die Waisen füllten ihre Mägen, nachdem sie etwas Zeit im Schatten verbracht hatten.

Murera macht sich bereit zum Planschen

Samstag, 18. Oktober 2014
Um 10 Uhr kamen die Babys an einem herumlaufenden Büffel vorbei. Sie versuchten, ihn mit lautem Getröte zu verscheuchen, doch als das nicht klappte, suchten sie Schutz bei den Keepern. Als diese den Büffel sahen, schrien sie laut, bis er sich aus dem Staub machte und die Waisen konnten in der Nähe der Keeper weitergrasen. Zongoloni ging zu Lima Lima hinüber, die ihren Rüssel über ihren Kopf hielt. Quanza schärfte ihre kleinen Stoßzähne am Boden, damit sie damit die Ringe von den großen Akazien schälen konnte. Nach dem Staubbad gingen die Waisen zum sumpfigen Gebiet nahe der Lodge, um wenigstens dort etwas weiches Grün zu finden. Sie verschwanden dann aber wieder in den Büschen und kamen erst wieder heraus, als es am Abend zu den Stallungen zurück ging.

Quanza schält Rinde ab

Sonntag, 19. Oktober 2014
Sonje begann den Tag damit, sich an einem Felsen zu kratzen, doch Murera und Quanza folgten ihr nicht, sondern gingen stattdessen zum Luzernenheu. Quanza lief mit einem Rüssel voller Luzernenheu davon, um alles für sich haben zu können. Lima Lima war noch mit Wassersaufen beschäftigt, als Murera sich den anderen im Wald anschloss.
Als sie im Busch angekommen waren, konnten sie gut fressen, denn sie fanden endlich etwas frisches, grünes Gras, nach dem sie seit Beginn der Trockenzeit auf der Suche waren.
Als es Zeit für die Milch war, wurde Murera von einem Keeper gefüttert und ging danach direkt zum Matschloch, um sich mit den anderen zu wälzen. Lima Lima stand sehr unpraktisch zwischen Sonje und Quanza, denn sie bewegte sich sehr viel und verursachte Unmut unter den Anderen. Murera musste sie beiseite schubsen, damit die anderen sich in Ruhe wälzen konnten. Die arme Lima Lima musste zur Seite treten und machte ihr eigenes Schlammbad auf, wo sie nach Herzenslust planschen und spritzen konnte, ohne die Anderen mit ihrem Übermut zu stören.

Murera und Quanza genießen Luzernenheu

Montag, 20. Oktober 2014
Sonje ging zur Wassertränke und stellte fest, dass kein Wasser darin war. Sie kletterte hinein, um sicherzugehen, dass auch wirklich nichts auf dem Boden ist. Sie konnte Wasser riechen, aber wenn sie danach griff, war nichts da. Sie gab schließlich auf und drehte sich um, um ihren Bauch an der Wand der Tränke zu kratzen und die nervigen Zecken zu entfernen. Die Keeper füllten die Tränke wieder auf, die offenbar in der Nacht von wilden Elefanten geleert worden war.
Als Sonje zum Staubbad kam, sprühte sie etwas Staub auf ihren Rücken, um die beißenden Tsetse-Fliegen abzuhalten, während die anderen Babys spielten, hüpften und aufeinander herumkletterten.
Nach einem Tag voller Wanderungen wurden die Elefanten von ihrer liebevollen menschlichen Familie zurückgeführt. Lima Lima war der erste Offizier der Keeper.

Sonje klettert in die Tränke

Dienstag, 21. Oktober 2014
Die Elefanten kamen in den frühen Morgenstunden gut gelaut und sehr verspielt aus den Gehegen. Sie machten viel Krach, als sie trompetend durch das dichte Gebüsch rannten und verscheuchten damit sogar die Vögel. Murera drohte den Affen, die auf den Bäumen um sie herum kletterten und dann stieß sie sogar eine Akazie um. Die Anderen machten es ihr nach und das ganze Drohen und Trompeten verursachte ein lautes Echo bei den Hügeln. Zwei Affen saßen auf einem Baum über den Elefanten fest und schrien diesen zu, doch die Waisen ließen sich nicht stören und genossen das ganze Chaos, das sie verursacht hatten.
Nach der Spielerei kam Lima Lima zum Staubbad zurück und schärfte ihre Stoßzähnchen, während sie im Staub spielte. Murera folgte Sonje; beide hatten sehr viel Energie bei der Affenjagd verbraucht. Auch die Anderen kamen dann zum Staubbad und sie spielten dort, während Lima Lima und Sonje einen Kratzfelsen suchten.
Mittags nahmen die Waisen ein Schlammbad, nachdem es ein langer, trockener und heißer Vormittag gewesen war.

Murera droht

Mittwoch, 22. Oktober 2014
Murera sah ein paar Vögel genau dort, wo sie gerade zum Grasen hingehen wollte. Sie wedelte mit ihren großen Ohren, um sich auf einen Angriff vorzubereiten, doch die Vögel wussten, was die großen Ohren zu bedeuten hatten und flogen hoch hinauf in einen Baum. Murera blieb nur noch, Richtung Himmel zu schauen und die Vögel im Baum zu beobachten. Die Keeper riefen die Elefanten zusammen, um in Richtung des Umani-Hügels zu gehen. Murera und Zongoloni gingen gemächlich und grasten unterwegs an den trockenen Zweigen, an denen sie vorbeikamen. Im ausgetrockneten Busch beschäftigten sie sich mit dem Gras, bevor plötzlich Büffel herauskamen, die sich zuvor versteckt hatten. Als die Waisen die Büffel sahen, suchten sie Hilfe bei den Keepern. Um den Büffeln aus dem Weg zu gehen, führten diese die Waisen dann zum Schlammloch, wo sie ein tolles Schlammbad genossen.

Zongoloni hebt einen trockenen Zweig auf

Donnerstag, 23. Oktober 2014
Sonje und Zongoloni waren die Stars des Morgens, als sie sich auf den Weg in den Busch begaben und die Führung über die Gruppe übernahmen. Sie führten die Waisen zu einer Stelle mit vielen kleinen grünen Zweigen, doch die großen Äste sind noch immer trocken.
Alle Babys staubbadeten heute und als sie den Staub in die Luft warfen, sah es aus als wäre es sehr windig. Die Keeper mussten den Staubwolken ausweichen. Lima Lima sah, wie die Keeper sich vom Staubbad entfernten und dachte, sie würden aufbrechen; also begann sie, ihnen zu folgen. Als sie verstand, dass es noch gar nicht losging, kehrte sie wieder um und staubbadete ebenfalls weiter.

Zongoloni in Führung

Freitag, 24. Oktober 2014
Erneut übernahmen heute morgen Zongoloni und Sonje die Führung. Lima Lima und Murera folgten Sonje und Quanza folgte Zongoloni in eine andere Richtung. Sonjes Gruppe ging in den Schatten, während Zongoloni und Quanza grüne Zweige suchten, aber immer in Sichtweite der Keeper und der anderen Babys blieben.
Mittags rannten die Waisen zum Matschloch, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Die Keeper widmeten sich ihrem Mittagessen im Schatten in der Nähe des Wasserlochs und beobachteten die Waisen bei Wälzen. Quanza wurde heftig von Zongoloni in den Schlamm geschubst und schrie laut auf. Sie rappelte sich wieder auf und schubste Zongoloni von sich weg. Die Keeper waren von dem Geschrei überrascht, doch als sie nachsahen, was los war, war Zongoloni bereits aus dem Schlammbad verbannt worden und die anderen wälzten sich friedlich.

Zongoloni gefolgt von Quanza

Samstag, 25. Oktober 2014
Die Bäume lebten heute gefährlich, als Lima Lima aus ihrem Gehege kam und sich direkt auf die Suche nach großen Zweigen machte, um sie sich in den Mund zu schieben.
Quanza führte die Waisen am Morgen in eine ungewöhnliche Richtung auf der Suche nach frischen Zweigen und dem leckersten Grün für den Tag. Nach einer langen Wanderung suchten die Keeper und die Waisen etwas Schatten zum Ausruhen und warteten darauf, dass sich das Wetter abkühlte. Als es fast Zeit für dem Heimweg war, gingen die Waisen noch einmal zum Wasserloch und spritzten schlammiges Wasser auf ihre Rücken, um sich weiter abzukühlen. Die Keeper riefen nach Murera und Sonje, doch es war Lima Lima, die sofort angerannt kam, gefolgt von Murera und danach erst den anderen Babys. Sonje war genervt von Zongoloni, die ihr im Weg stand, doch sie wollte Zongoloni nicht bestrafen und ließ sie deshalb einfach vor. Sonje weiß, dass Zongoloni noch sehr klein ist und nicht weiß, was sie falsch gemacht hat.

Lima Lima pflückt trockene Zweige

Sonntag, 26. Oktober 2014
Zwei Nashornvögel schrien laut in einem Baum, als die Waisen aus ihren nächtlichen Gehegen kamen. Quanza führte die Gruppe an und die Keeper liefen ihr hinterher, um zu sehen, wohin die Reise gehen sollte. Als Quanza die Nashornvögel hörte, machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte zurück zu den Anderen, weil sie sich vor den Geräuschen fürchtete. Lima Lima übernahm dann die Führung und ging weiter in den Wald, denn sie kannte den Weg zu frischem Grün.
Zur Schlammbadzeit war den Elefanten sehr heiß und sie brauchten dringend das kühlende Wasser des Matschlochs. Während des Wälzens hielten sie alle plötzlich inne, um einige Buschböcke zu beobachten, die zum Saufen gekommen waren. Zongoloni fürchtete sich und eilte aus dem Wasser, was auch die anderen Waisen erschreckte, die daraufhin ebenfalls alle fortrannten. Als Quanza und Zongoloni bemerkten, dass sie vor ein paar Buschböcken davongelaufen waren, kamen sie sich sehr albern vor und rannten zurück, um die Buschböcke mit lautem Trompeten zu verjagen.

Lima Lima führt die Waisen an

Montag, 27. Oktober 2014
Es war noch sehr früh am Morgen, als die Waisen entschieden, schon den Schatten aufzusuchen. Es war ein sehr trockener Tag und sie entspannten sich erst einmal, während sie diskutierten, wohin sie heute gehen sollte, um frisches Grün und Zweige zu finden, die sie auf ihren üblichen Routen nicht mehr finden können. Murera und Sonje blieben nicht sehr lange im Schatten, sondern ruhten sich nur kurz aus und gingen dann los, um den anderen Babys den Weg zu frischen Zweigen zu zeigen. Die Keeper folgten ihnen und beobachteten sie genau. Sie gingen zur Tongrube, wo es noch etwas grünes Futter gab.
Zongoloni führte dann die Babys zum Wasserloch, wo sie ihre Milch bekamen und dann direkt zum Wasser gingen. Danach brachten die Keeper sie zu einem neuen Ort, wo sie im Schatten entspannen konnten, bis es kühl genug war, um am Abend zurück zu gehen. Die Elefanten freuten sich auf Zuhause und trompeteten den ganzen Heimweg über und stießen hier und dort Bäume und Büsche um. Es war ein Zeichen großer Freunde nach einem langen Tag im Wald.

Die Weisen knabbern an Akazien

Dienstag, 28. Oktober 2014
Sonje führte die Waisen zu Beginn des Tages in den Busch, gefolgt von Murera und dann von Lima Lima. Quanza war sehr beschäftigt damit, sich an großen Bäumen zu schaffen zu machen und ihre Rinde zum Fressen abzuschälen.
Zongoloni hatte schließlich genug von dem trockenen Zeug und suchte nach den Keepern, denn diese hatten ganz vergessen, dass es schon fast Zeit für das Schlammbad und die Milchflaschen war! Nachdem sie die Keeper gefunden hatten, flüsterte Lima Lima Zongoloni etwas zu und die beiden gingen direkt zum Wasserloch. Dort bekamen sie ihre Milch und nahmen ein Schlammbad, bis die Keeper sie mit „Kwata kwata kwata“ zurück in den Busch riefen, wo sie eine Weile im Schatten entspannen konnten. Alle Babys kamen dann zum Staubbad zurück und sie warfen große Haufen Staub in die Luft. Die Keeper mussten Abstand halten, da sie sonst den Staub in die Augen bekommen hätten. Quanza und Lima Lima waren überglücklich bei ihren Spielen und insbesondere Lima Lima probierte viele neue Arten, mit der Erde zu spielen, aus.

Sonje kommt zur Milchfütterung

Mittwoch, 29. Oktober 2014
Die vergnügte Lima Lima wollte am Morgen die beißenden Tsetse-Fliegen abhalten, indem sie ihren Rüssel gegen ihre Brust schleuderte. Dann ging sie zum Staubbad, setzte sich auf ihren Hintern und zerquetschte jede Zecke, die sich dort versteckt haben könnte.
Als die Waisen in den Busch gingen, nahm Lima Lima Quanza mit auf einen Ausflug, bei dem sie versuchten, ein paar trockene Zweige vom Boden aufzuheben. Es wurde immer heißer und die Waisen gingen zum Wasserloch, um sich beim Wälzen abzukühlen. Sie hatten jede Menge Wasser zum Spielen und wie üblich gingen Lima Lima und Quanza ganz hinein und schwammen. Sogar Sonje schloss sich ihnen an und sie waren die Schwimmmeister des Tages. Murera suchte dagegen nach umgefallenen Bäumen, an denen sie sich ordentlich kratzen konnte. Nach dem langen Schlammbad gingen die Waisen bis zum Abend auf ihre üblichen Wanderschaften. Als sie nach Hause kamen, gingen sie erneut bei einem Wasserloch vorbei und fanden dabei eine Schildkröte am Ufer vor. Diese machte den Babys soviel Angst, dass sie sich gegen ein Schlammbad entschieden und lieber wegliefen und den Keepern folgten, die sie nach Hause brachten.

Lima Lima versucht, die Tsetse-Fliegen fernzuhalten

Donnerstag, 30. Oktober 2014
Am Morgen mussten die Waisen noch in ihren Gehegen bleiben, weil wilde Elefanten da waren. Ihre wilden Freunde besuchten die Mädchen, doch sie konnten sich nicht unter sie mischen und kollerten stattdessen ununterbrochen. Das ist ihre übliche Art zu kommunizieren und wir Menschen haben keine Ahnung, worüber sie reden. Die Keeper hörten von ihren Zelten aus viel Krach und das Gekollere der Elefanten, doch als sie herauskamen, um sie zu sehen und ein paar Fotos zu machen, rannten sie sofort in den Wald davon, da sie Angst vor dem Geruch von Menschen haben. Murera versuchte mehrmals, aus ihrem Gehege zu kommen und ihnen zu folgen, ebenso wie Zongoloni, Quanza und Lima Lima. Als Lima Lima schließlich aus dem Gehege kam, war sie noch immer in der Stimmung, den wilden Bullen zu folgen, doch sie fand sie nicht mehr. Die Anderen hatten das Interesse verloren und so kam auch Lima Lima zurück und kratzte ihren Hintern und ihre Hinterbeine an einem umgestürzten Baum. Nach den Wanderungen mussten die Babys sich alle ordentlich einstauben und ihre Hautfarbe änderte sich vom normalen Grau zu Braun.

Murera steht auf

Freitag, 31. Oktober 2014
Lima Lima war gar nicht glücklich über die zwei Buschböcke, die zur morgendlichen Luzernenheufütterung vorbeigekommen waren. Als sie sie sah, drohte sie ihnen mit großen aufgestellten Ohren. Sonje griff etwas Erde und warf Staub in Richtung der Buschböcke, um Lima Lima beim Vertreiben der unwillkommenen Gäste zu helfen.
Auf dem Weg zu den Weidegründen waren die Waisen sehr verspielt und sie fanden süße, aber noch immer sehr trockene Zweige. Später gingen sie zum Staubbad und wälzten sich ein zweites Mal am heutigen Tag darin.

Sonje wirbelt Staub auf

(übersetzt aus dem englischen Original)