Voi Oktober 2015

Donnerstag, 1. Oktober 2015
Es war ein wunderbarer Morgen, und es gab jede Menge Elefantenspiele an den Stallungen, nachdem die Babys ihre morgendliche Milch getrunken und Zusatzfutter gefressen hatten.
Die Wanderung zu den Weidegründen begann unter der sorgsamen Führung von Lesanju und Sinya. Die Waisen grasten um die Nordseite der Stallungen herum und ließen sich dabei Zeit, um später am Nachmittag am mittleren Wasserloch anzukommen. Die Sonne schein hell, und die Waisen hatten ein tolles Bad, bei dem sie sich abkühlten. Ndoria spielte mit viel Spaß und rollte sich im Wasser herum wie ein erfahrener Schwimmer. Das Geplansche erregte Mudandas Aufmerksamkeit, und sie kam herbei, um zuzuschauen. Schließlich forderte sie Ndoria zu einem Wettbewerb heraus, indem sie sich hinlegte und ein paar wunderschöne Rollen und Schwimmzüge machte. Sie konnte aber keine weiteren Zuschauer anlocken, da alle, inklusive Ndoria, das Wasser verließen. Nelion ging zurück, um sie aufzumuntern und blieb bei ihr, bis sie fertig war. Danach gingen sie beide zu ihren Freunden zurück, um den Rest des Tages zu grasen.

Die Waisen auf dem Weg zum Wasserloch

Freitag, 2. Oktober 2015
Der Morgen war gut, und die Waisen brachen von den Stallungen auf, nachdem das Frühstück vorbei war. Es war eine wunderbare Zeit zum grasen, und die Waisen waren damit den größten Teil des Vormittags beschäftigt, aufgereiht wie an einer Perlenschnur.
Dann gingen die jüngeren wie üblich zum Wasserloch, diesmal unter der Führung von Kihari und Ishaq-B. Ihre älteren Freunde schlossen sich ihnen dort an, und sie hatten alle zusammen ein tolles Bad. Kurz nachdem sie wieder aufgebrochen waren, näherte sich eine wilde Herde, um am Wasserloch zu saufen. Sie hatte ein winziges Kalb dabei, das ins Wasser sprang und spielte. Das lockte die Waisen zurück, die mit dem Kleinen spielen wollten. Taveta, Kenia und Ndii versammelten sich vor dem Wasserloch in der Nähe des wilden Kalbs und bewunderten seine tollen Spiele. Bald näherte sich eine weitere Elefantenherde, und Wasessa ging ihnen entgegen, um sie daran zu hindern, zu den Waisen zu gelangen. Die Aufregung der beiden wilden Herden auf der Suche nach genug Platz zum Saufen war den Waisen schließlich zu viel, und sie brachen auf, um den Rest des Tages zu grasen.

Mudanda trinkt aus ihrer Flasche

Samstag, 3. Oktober 2015
Es war ein fantastischer Tag, und die Waisen spielten auf dem Gelände Verstecken, nachdem sie ihre Milch getrunken und gefrühstückt hatten. Nachdem sie die Stallungen verlassen hatten, grasten sie in aller Ruhe und nutzten diesen wichtigen Teil des Tages, um genug Grün zu fressen. Sie kamen am Nachmittag langsam zum mittleren Wasserloch. Der Tag war recht warm, und alle Waisen sprangen in den dicken Schlamm hinein und genossen ein tolles Bad, bei dem sie auch miteinander spielten. Das laute Trompeten und das Hinein- und Herausrennen aus dem Wasser lockte selbst Sinya an mitzumachen. Genaugenommen planschte sie nur ein wenig am Ufer des Schlammlochs, doch es war schon erstaunlich zu sehen, dass sie überhaupt teilnahm. Das ist sehr selten und war sowohl für die Keeper als auch für die Waisen ein bemerkenswerter Anblick. Mzima kam dazu, um Sinya zum Badewettbewerb herauszufordern, während Dabassa zur gegenüberliegenden Seite des Ufers ging, um auch mitzumachen.
Wasessa konzentrierte sich darauf, ihren kleinen Bada zu bewachen, damit dieser in Ruhe baden konnte, abseits seiner stürmischen Freunde. Das Bad dauerte etwas länger als gewöhnlich, und alle Waisen kamen völlig erschöpft heraus und ruhten sich unter einer Akazie aus, ehe sie für den Rest des Tages zum Grasen zurückkehrten.

Die Waisen genießen das Schlammbad

Sonntag, 4. Oktober 2015
Es kündigte sich ein weiterer wunderschöner Morgen an, als die kleineren Elefanten aus ihren Gehegen kamen und zur Milchfütterung rannten, bevor sie sich den älteren Artgenossen in Lesanjus Herde zum Frühstück anschlossen. Er wurde nur kurz gespielt, und danach marschierten sie zum Grasen in den Busch. Die Waisen gingen heute wieder zum mittleren Wasserloch, wo sie viel Spaß bei den Bade-Spielen hatten.
Kurz nachdem sie das Wasserloch wieder verlassen hatten, bemerkte Layoni eine Herde Wasserböcke und eine wilde Elefantenherde, die zum Saufen kamen. Layoni schritt mutig zur Tat und verjagte die Wasserböcke, um den sich nähernden Elefanten Platz zum Saufen zu machen. Er hätte beinahe auch noch die Elefanten mit verscheucht, die nicht so recht wussten, was los war, als sie die Wasserböcke fliehen sahen. Sie kamen aber trotzdem und soffen kurz, bevor sie in Richtung des Voi-Flusses weitergingen. Die Waisen grüßten sie kurz und blieben dann zurück, um weiter zu grasen. Layoni ging zum mittleren Wasserloch zurück, um die Wasserböcke wieder hin zu lotsen, damit diese nun auch die Gelegenheit bekamen, Wasser zu saufen. Den Rest des Tages grasten die Waisen in der Nähe des Wasserlochs.

Naipoki genießt ihre Milch

Montag, 5. Oktober 2015
Wie üblich gingen die Waisen zu den Weidegründen, nachdem sie das Frühstück und die morgendlichen Spiele an den Stallungen beendet hatten. Sie grasten gewissenhaft und spielten am Vormittag nicht weiter. Lentili genoss es, die Waisen zum Wasserloch zu führen und anschließend zum Baden ins Wasser zu springen, während sie auf ihre älteren Freunde warteten. Bada kam aus dem Wasserloch und begann, riesige Erdklumpen in die Höhe zu werfen. Seine Freunde im Wasser fanden das interessant und brachen das Bad frühzeitig ab, um sich ebenfalls einzustauben und Erde herumzuwerfen. Dann brachen sie auf, um sich wieder dem Grasen zu widmen.

Bada wirft Erde in die Höhe

Dienstag, 6. Oktober 2015
An einem herrlichen sonnigen Morgen verließen die Waisen die Stallungen in Richtung der Weidegründe, wo sie sich verteilten, aber immer in Kontakt blieben, während sie den Großteil des Tages grasten. Die Kleineren schlossen sich später wieder zusammen, um für ihre Nachmittagsmilch zum Wasserloch zu gehen, und die älteren Waisen aus Lesanjus Gruppe folgten ihnen kurz darauf. Nach einem wunderbaren Schlammbad im Haupt-Wasserloch hatte sich Tundani als der Schwimmstar des Tages herauskristallisiert. Kenia wurde langsam eifersüchtig und schob schließlich Tundani aus dem Wasser. Sie übernahm dann den Pool, doch es gab keine Zuschauer, die sie anfeuerten. Also brach sie das Bad vorzeitig ab und schloss sich wieder ihren Freunden beim Grasen an.
Der Rest des Tages verlief wie am Schnürchen, und Lentili durfte die Waisen am Abend zu den Stallungen zurückführen.

Die Waisen verlassen die Stallungen an einem sonnigen Tag

Mittwoch, 7. Oktober 2015
Lesanju und Lempaute brachten die Waisen heute zum Grasen hinaus. Sie genossen eine kurze Kratzeinheit an den Felsen am Fuß des Mazinga-Bergs, ehe sie weitergingen und grasten. Rombo spritzte ausgiebig Wasser vom Ufer des Schlammlochs aus, bis Lempaute dazukam und das gleiche Spiel mitmachte. Dabassa kam herbei und nutzte die Gelegenheit, um sich hinzulegen und ein Bad in der feuchten, matschigen Erde außerhalb des Wasserlochs zu nehmen. Ihm schlossen sich Mzima, Lentili und Nelion an.
Kurz nachdem die Waisen wieder aufgebrochen waren, kamen die wilden Herden heran. Die Waisen spürten das und kehrten zum Wasserloch zurück, doch sie verpassten ihre wilden Artgenossen knapp.

Lempaute gibt den Weg vor

Donnerstag, 8. Oktober 2015
Es gab leichte Regenschauer, als die Waisen am Morgen die Gehege verließen. Sie alle genossen es, die feuchte Vegetation zu fressen. Nach drei Stunden ungestörten Grasens überraschte Kivuko Lentili, als sie sich auf ihre Vorderbeine kniete, um von einem Busch zu fressen, der dicht am Boden wuchs. Lentili beobachtete Kivuko mit großer Verwunderung, und überlegte, ob er das gleiche tun sollte, um an die frischen Keime zu kommen.
Mittags genossen die milchabhängigen Waisen ihre Flaschen, während die älteren, die keine Milch mehr bekommen, sich im Schlammloch abkühlten. Dank des dringend benötigten Regens legte sich der Staub heute, und die Waisen konnten einmal einen kühleren Tag genießen.

Kivuko kniet sich hin, um direkt vom Boden zu fressen

Freitag, 9. Oktober 2015
Es nieselte wieder, als die Waisen aus ihren Gehegen kamen und sie spielen fröhlich auf dem feuchten Boden, als sie zu den vormittäglichen Weidegründen gingen. Sie grasten in einer Reihe dicht beineinander und waren fast auf Tuchfühlung miteinander. Die Babys gingen weit östlich des Mazinga-Bergs und schienen den Regen auf ihren Körpern zu genießen. Nach ungefähr zwei Stunden hörte es auf zu regnen, und die Waisen kehrten langsam um und gingen zum mittleren Wasserloch, damit die Kleinen dort ihre Milch bekommen konnten. Als sie ankamen, versuchten Panda, Ishaq-B, Taveta und Naipoki ein kühles Bad zu nehmen, doch den Anderen war es zu kalt. Die vier nahmen nur ein ganz kurzes Bad und gingen dann schnell zu ihren Freunden zurück.

Ndoria (links), Lempaute und Wasessa

Samstag, 10. Oktober 2015
Die Waisen grasten den Vormittag über schön, bevor sie mittags zum Wasserloch gingen. Nelion, Tundani und Ishaq-B profitierten davon, dass sie die ersten am Wasserloch waren. Sie schlangen ihre Milch hinunter und sprangen ins Wasser, noch bevor die älteren Waisen ankamen. Die drei waren bereits mit dem Baden fertig, als die Anderen dazukamen, und sie gingen heraus und staubten sich stattdessen ein.

Nelion (links), Tundani und Ishaq-B sind zeitig im Wasser

Sonntag, 11. Oktober 2015
Während des heutigen Schlammbads hatten Ndii und Kihari ihren Spaß, als sie beide ins Wasser gingen, sich hinlegten und sich in einem Plansch-Wettbewerb verwickelten. Es war erstaunlich: Alle Waisen kamen dazu und warteten geduldig, bis die zwei ihr Spiel beendet und ihr bestes gegeben hatten, bevor sie alle zusammen mitmachten. Sie hatten dann spaßige Spiele im Schlammloch, bevor sie als eine große Herde zum finalen Grasen des Tages aufbrachen.

Ndii (links) und Kihari beim Plansch-Wettbewerb

Montag, 12. Oktober 2015
Nelion hatte es heute gut: er ließ seine Freunde bei den Tonnen, wo sie Wasser soffen, um sich selbst wie ein Sultan mitten ins Wasserloch zu legen. Die anderen Waisen sahen ihn zum Schlammbad gehen und spielen, bevor sie sich entschlossen, ebenfalls ins Wasser zu springen. Nelion blieb ruhig und störte sich nicht daran, dass sein tolles Spiel unterbrochen wurde.

Nelion wie ein König im Wasser

Dienstag, 13. Oktober 2015
Die Waisen genossen das Grasen wie üblich, als die Keeper eine Meldung über eine verwaiste Eland-Antilope erhielten, die von ein paar somalischen Hirten in Kore gerettet worden war. Der Kenya Wildlife Service, der in der Nähe stationiert ist, kümmerte sich um die Antilope und rief die Stallungen in Voi an, damit sie das Tier aus ihrem Camp abholen würden. Es war eine recht lange Fahrt von Voi durch viele Ländereien hindurch bis nach Kore, um diese kleine Elandwaise abzuholen, die dringend Milch und Gesellschaft brauchte. Das Baby, dessen Mutter vermutlich Opfer von Wilderern geworden ist, wurde zu den Voi-Stallungen gebracht, um eine zweite Chance auf ein Leben zu bekommen, nachdem es seine Mutter verloren hatte. Der Zustand des Waisenbabys war ok, doch es hatte einige Blessuren, die versorgt und behandelt wurden. Die Keeper versuchten, es zu füttern und es reagierte sofort positiv auf die Milch und die Keeper.

Kore wird gerettet

Mittwoch, 14. Oktober 2015
Die Keeper haben ein Auge auf Kenia, da sie in letzter Zeit etwas matt und wenig aktiv ist. Sie hat auch etwas abgenommen, und ihr Zustand scheint langsam schlechter zu werden. Wir haben Angela angerufen, damit sie uns beraten und Medikamente für sie vorschlagen kann. Die Medikamente wurden schnell per Kurier geliefert und ein Behandlungsplan erstellt.

Panda und Kenia stauben sich ein

Donnerstag, 15. Oktober 2015
Die Waisen grasten hoch auf dem Mazinga-Berg, der sich hinter ihren Stallungen befindet. Sie wurden heute von Lempaute und Wasessa geleitet. Die zwei großen Kühe, die immer noch nicht den Schritt in die Unabhängigkeit, hin zu den wilden Herden, getan haben, bevorzugen es, gemeinsam Leitkühe der Waisen zu sein, ebenso wie Lesanju und Sinya.
Die Waisen kamen später am Mittag zu den Stallungen, um ihren Durst zu löschen und mit den Schulkindern einer lokalen Grundschule zu spielen, die zu Besuch gekommen waren. Mbirikani vollführte ein beeindruckendes Bad im Wasserloch an den Stallungen, und die Kinder waren begeistert und können eine tolle Erfahrung mit nach Hause nehmen. Danach brachen die Waisen wieder auf und grasten den Rest des Tages im gleichen Gebiet wie am Vormittag.

Lempaute grast auf dem Weg den Berg hinunter

Freitag, 16. Oktober 2015
Es war ein wunderbarer Start in den Tag, als die Waisen ihre Milch und das Frühstück genossen, bevor sie zur Südseite der Stallungen gingen, um dort zu grasen. Sie kehrten am Nachmittag zu den Stallungen zurück, wo sie noch einmal mit Schulkindern spielten, die auf einen Schulausflug im Rahmen des Aufklärungsprogramms des David Sheldrick Wildlife Trust im dafür vorgesehenen Bus des Trust waren. Naipoki unterhielt die Schulkinder, indem sie ihren Hintern an den Felsen nahe der Tränke an den Stallungen kratzte. Sie kratzte noch intensiver und schneller, als sie von den Schulkindern angefeuert wurde.
Die Waisen grasten später weiter und gingen am Nachmittag tief in den Park hinein. Am Abend kehrten sie zu ihrem Grünfutter in den Stallungen zurück und legten sich schließlich zufrieden schlafen.

Naipoki unterhält die Schulkinder

Samstag, 17. Oktober 2015
Tundani trödelte heute hinterher und nahm sich viel Zeit, um frische Keime zu fressen. Er war so auf das konzentriert, was er tat, dass er gar nicht bemerkte, wie er zurückgelassen wurde. Als er schließlich mitbekam, dass er allein auf weiter Flur war, schrie er laut auf, sodass Wasessa, Lesanju und Sinya zu ihm zurückgerannt kamen und ihn zu Hauptherde zurückbrachten. Sie waren nicht sicher, ob ihm etwas zugestoßen war, also rannten sie eilig zu ihm und kümmerten sich besorgt um ihn. Damit ihm das nicht noch einmal passieren würde, behielt er den Rest des Tages die Anderen gut im Auge.

Tundani grast allein

Sonntag, 18. Oktober 2015
Es war am Morgen recht kühl, als die Waisen nur ein wenig an den Stallungen spielten, bevor sie zu den Weidegründen zum Grasen aufbrachen. Dann gingen sie weiter zum Wasserloch, um am Nachmittag dort zu saufen. Sie versammelten sich um den Pool herum und soffen nur vom Ufer aus, um dann wieder aufzubrechen. Mudanda war damit nicht ganz zufrieden und kehrte später zum Baden zurück. Sie wurde von ihrer Lieblingsmama Wasessa beaufsichtigt, als sie im Schlamm untertauchte.

Wasessa und Bada bei den Stallungen

Montag, 19. Oktober 2015
Die Waisen kamen am frühen Morgen sehr geordnet aus den Stallungen. Sie grasten sich nach und nach zum Wasserloch voran, wo sie am Mittag viel Spaß hatten. Kurz darauf erhielten die Keeper Meldung über ein Elefantenbaby, das verwaist war, nachdem seine Mutter bei der Behandlung einer stark infizierten Wunde durch einen vergifteten Pfeil gestorben war. Das Baby wollte nicht von der Seite seiner Mutter weichen und war daher leicht einzufangen. Es war auch schon schwach, da die Mutter schon eine Weile krank gewesen war. Die Keeper fuhren zu der angegebenen Stelle im Tsavo-East Nationalpark, um das Baby einzusammeln, dessen Alter sie auf etwa drei Jahre schätzten. Es wurde entschieden, die neue Waisenkuh namens „Araba“ zu den Voi-Stallungen zu bringen und dort gemeinsam mit den anderen Voi-Waisen aufzuziehen. Nachdem sie die anderen Waisen an den Stallungen getroffen hatte, beruhigte sie sich schnell und nahm auch schon Milch an.

Mzima spielt im Wasser

Dienstag, 20. Oktober 2015
An einem klaren und sonnigen Morgen kamen die Waisen in den Weidegründen an und hatten einen geschäftigen Tag des Grasens vor sich. Nach einer Weile bemerkten sie eine wilde Elefantenherde, die im Gebüsch graste. Sie beschlossen, sich ihr anzuschließen, doch als sie sich näherten, erschraken ihre wilden Artgenossen und setzten zur Flucht an. Nach ein paar Metern hielten sie aber an, als sie bemerkten, dass es nur die Waisen waren, die ihnen Gesellschaft leisten wollten. Sie grasten zusammen, bis die wilde Herde in Richtung Norden aufbrach und die Waisen zum Wasserloch gingen, um ihren Durst zu löschen und ein Bad zu nehmen. Mzima ging ein Stück mit der wilden Herde mit, kehrte aber eine oder zwei Stunden später zurück, um sich seinen Freunden wieder anzuschließen, die inzwischen wieder fleißig grasten.

Die Waisen begrüßen wilde Elefanten

Mittwoch, 21. Oktober 2015
Der Tag begann mit den üblichen Spielchen der Waisen auf dem Gelände der Stallungen, bevor sie zum Grasen losgingen. Der Tag wurde heiß, und sogar Sinya ging mit ins Schlammbad; nicht nur das, sie legte sich sogar hin und machte sich für Bade-Spiele bereit. Bada bemerkte das, und er beobachtete Sinya und die Anderen mit großem Interesse. Danach grasten die Waisen den Rest des Tages in der Nähe. Naipoki und Panda brachten sie am Abend zu den Stallungen zurück.

Naipoki und Taveta

Donnerstag, 22. Oktober 2015
Nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, gingen die Kleinen aus Pandas Gruppe zum Neuling Araba, um hallo zu sagen. Danach schlossen sie sich ihren Artgenossen beim Kopra-Frühstück an. Tundani und Nelion verguckten sich gleich in Araba und blieben ein wenig länger bei ihr; sie verzichteten dafür sogar auf ihr Frühstück. Später schlossen sich die beiden wieder ihren Freunden an, die sich langsam in den Busch aufmachten. Araba vermisste sie offenbar, doch sie war froh, als die Waisen am Abend zurückkehrten. Da sie noch milchabhängig ist, muss sie noch etwas länger im Gehege bleiben, damit sie sich an die Keeper und ihre neue Familie gewöhnt und nicht auf die Idee kommt, das Weite zu suchen.

Araba in ihrem Gehege

Freitag, 23. Oktober 2015
Araba reagierte heute schon besser auf die Keeper. Sie schaute es sich von den anderen Waisen ab und trank ihre Milch aus einer vom Keeper gehaltenen Flasche statt aus dem Eimer.
Draußen im Busch grasten die Waisen in aller Ruhe. Mzima, Kivuko und Mbirikani versuchten erfolglos, alle zu überzeugen, den Mazinga-Berg hinaufzuklettern, um dort zu grasen. Die Anderen hatten aber schon entschieden, zum Wasserloch aufzubrechen. Später grasten sie alle in der Nähe des mittleren Wasserlochs.

Araba trinkt Milch aus der Flasche

Samstag, 24. Oktober 2015
Nachdem sie ihr Frühstück genossen hatten, erhielten Kenia und Ndii von Sinya und Lempaute die Erlaubnis, die Waisen zu den Weidegründen zu führen. Dort verteilten sie sich weiträumig zum Grasen. Ndoria hing etwas hinterher, als die Waisen zum Wasserloch aufbrachen, kam aber bald angerannt, um sicherzugehen, dass sie ihren Milchanteil nicht verpasste. Nach dem Schlammbad grasten die Waisen friedlich weiter, bis es Zeit war, im Gänsemarsch zurück nach Hause zu gehen.

Die Waisen genießen das Schlammbad

Sonntag, 25. Oktober 2015
An einem wolkigen und kühlen Morgen kletterten die Waisen den Mazinga-Berg hinauf und grasten den Großteil des Tages dort. Nur die milchabhängigen Waisen kamen herunter und bekamen ihre Mittagsmilch an den Stallungen. Ihre älteren Freunde ließen sie oben auf dem Berg, kehrten aber später wieder zu ihnen zurück. Am Ende des Tages kamen sie dann alle zusammen herunter, um die Nacht in den sicheren Stallungen zu verbringen.

Die Waisen grasen auf dem Mazinga-Berg

Montag, 26. Oktober 2015
Die Waisen brachen nach dem Zusatzfutter am Morgen zu den Weidegründen auf. Wir erhielten eine Meldung über ein wildes Elefantenkalb, das im Schlamm an der Mombasa-Mzima-Pipeline steckengeblieben war. Als das Rettungsteam dort ankam, waren keine wilden Elefanten in der Nähe; das Kalb schien schon die ganze Nacht dort gewesen zu sein und seine Familie hatte wohl bereits die Hoffnung aufgegeben. Nachdem sie den kleinen Bullen befreit hatten, wurde er auf der Ladefläche des Trust-Pickups zu den Voi-Stallungen gefahren. Dort bekam er Wasser, während wir auf die Ankunft des Teams aus Nairobi warteten, das ihn per Flugzeug ins Waisenhaus bringen sollte. Nachdem das Flugzeug in Voi gelandet war, bekam das Kalb eine Flasche Milch und wurde auf den Flug vorbereitet. Obwohl er einiges durchgemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis er sich im Waisenhaus beruhigte, auch dank Mbegus Hilfe, die dort neben ihm wohnte. Er wurde Kwama genannt, was in Suaheli „steckenbleiben“ bedeutet.

Kwama steckt im Schlamm fest

Dienstag, 27. Oktober 2015
Die Waisen kamen aus ihren Ställen und waren gut gelaunt. Sie tranken ihre Milch und gingen zum Frühstück, ehe sie sich, wie üblich, ein paar Spielchen an den Stallungen widmeten und schließlich zu den Weidegründen aufbrachen. Kurz darauf erhielten wir schon wieder eine Meldung, dass ein wildes Elefantenkalb in dem berüchtigten Loch an der Wasserpipeline steckengeblieben war – das zweite Mal in zwei Tagen. Auch dieses Kalb hatte seine Familie verloren und musste nach Nairobi geflogen werden. Das zeigte eindeutig, dass dieses Schlammloch eine große Gefahr für die wilden Elefanten darstellt. Wir informierten die zuständigen Stellen beim KWS, und es ist geplant, das Wasserloch mit Hilfe des KWS-Planierfahrzeugs, das vom Trust betankt wird, zu begradigen. Das gerettete Kuhkalb wurde Kawaida genannt, was in Suaheli „das Gleiche“ bedeutet, da sie an genau der gleichen Stelle wie Kwama am Tag zuvor gerettet worden war.

Die gerettete Kawaida wird ins Flugzeug geladen

Mittwoch, 28. Oktober 2015
Während des morgendlichen Grasens erteilte Mudanda Ndoria eine Lektion, die nach ihrer Milchfütterung recht ruppig gewesen war. Das haben wir im letzten Monat häufiger beobachtet, es passiert aber nur vor und nach der Milchfütterung. Nachdem die Fütterung vorbei war, badeten die beiden wie ein Herz und eine Seele zusammen im Schlamm. Das legt den Verdacht nahe, dass das Problem nur besteht, wenn Futter im Spiel ist.

Mudanda und Ndoria friedlich beim gemeinsamen Schlammbad

Donnerstag, 29. Oktober 2015
Den Waisen freuten sich, dass es heute ein wenig regnete. Am Nachmittag war Ndii eifersüchtig auf Dabassa, der der Star des Schlammbads war. Sie versuchte, ihn aus dem Matsch zu vertreiben, doch Dabassa hielt die Stellung. Später kamen die Waisen aus dem Wasser und grasten für den Rest des Tages in der Nähe.

Ndii versucht, Dabassa aus dem Schlammloch zu schieben

Freitag, 30. Oktober 2015
Die Waisen grasten bis zum mittleren Wasserloch, wohin sie von Kihari und Ishaq-B geführt wurden. Er gab große Aufregung, als Lesanju die kleine Mudanda zum Schlammbadspiel mitnahm und Wasessa völlig von ihr fernhielt. Wasessa konzentrierte sich daraufhin auf Bada und bewachte ihn gut. Sie fordert Lesanju niemals heraus, denn sie ist die anerkannte Leitkuh der Herde. Es war aber trotzdem eine große Erleichterung für Wasessa, als Lesanju endlich aus dem Bad kam und Mudanda zurückließ, die noch weiter spielte. So hatte Wasessa die Gelegenheit, hin zu gehen und ihre Babys wieder beide in Beschlag zu nehmen. Als alle zufrieden mit dem Bad waren, gingen sie wieder zum Grasen in der Nähe über.

Kihari führt die Waisen an

Samstag, 31. Oktober 2015
Die letzten Regenschauer haben ein paar frische grüne Keime hervorgebracht, die die Waisen heute sehr genossen. Sie grasten in einer Reihe und kamen gegen Mittag am mittleren Wasserloch an, wo sie ihren Durst löschten und ein paar Spiele im Bad genossen.
Später am Nachmittag erhielten wir einen Bericht über ein verwaistes Kalb beim Satao-Camp in Tsavo East. Das Kalb war sehr dünn und kurz vor dem Zusammenbruch. Es hatte offensichtlich lange versucht, sich wilden Herden anzuschließen, die zum Saufen vorbeigekommen waren, doch ohne Erfolg. Ein Rettungsteam fuhr von den Voi-Stallungen aus dorthin. Das ungefähr dreijährige Kalb war so schwach, dass es leicht einzufangen war. Wir haben ihn Mtoni genannt, und als er die anderen Waisen getroffen hatte, insbesondere Araba, die noch immer im Gehege ist, wurde er gleich ruhiger. Er bekam eine Infusion, und wurde die Nacht über genau beobachtet.
Auch Kenia, der es nicht so gut ging, zeigt Anzeichen der Besserung, seit sie ihre Medikamente bekommt, und sie legt schon wieder an Gewicht zu.

Der erschöpfte Mtoni ist ganz auf sich allein gestellt

(übersetzt aus dem englischen Original)