Vorentscheidung auf der CITES-Konferenz: Afrikas Elefanten weiterhin in Gefahr!

Nach der Abstimmung in einer Fachgruppe der CITES-Konferenz in Santiago de Chile soll Südafrika, Botswana und Nambia ab Mai 2004 der einmalige Verkauf ihrer Elfenbein-Vorräte erlaubt werden. Die drei Länder dürften damit insgesamt 60 000 Kilogramm Elfenbein exportieren. Der Hauptabnehmer wird wiederum Japan sein. Diese Vorentscheidung muss Ende der Woche im Plenum der CITES-Konferenz bestätigt werden.
Abgelehnt wurden dagegen der Antrag Zimbabwes, einen einmaligen Verkauf seiner Elfenbein-Vorräte zu genehmigen, und der Antrag Sambias, seine Elefantenpopulation auf Anhang II herunterzustufen (was einen erneuten Elfenbein-Handel möglich gemacht hätte). Zur Erinnerung: Kenia und Indien hatten beantragt, alle afrikanischen Elefanten auf Appendix I zu listen und somit auch jeden Handel von Elfenbein zu verbieten. Dieser Antrag wurde vom Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ sowie von vielen Artenschutzorganisationen ausdrücklich unterstützt. Mit einer Entscheidung, für drei Länder einen begrenzten Handel freizugeben, wird dieser Antrag jedoch abgelehnt.

Hans-Helmut Röhring, 1. Vorsitzender des Vereins „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“: „Ein solches Ergebnis wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für viele afrikansiche Elefanten den Tod bedeuten. Die Erfahrung der Vergangenheit hat gelehrt, dass selbst partielle Handelsgenehmigungen für Elfenbein stets zum Wiederaufleben der Wilderei führten.“ Auch Michael Wamithi, Leiter des Ostafrikas-Büros des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) in Kenia zieht resigniert Bilanz: „Nicht der Schutz der Elefanten, sondern Handelsfragen standen im Mittelpunkt der Debatten auf dieser CITES-Konferenz.“ Wenn sich dieVorentscheidung bestätigt, wäre dies eine schwere Niederlage für alle, die für das Überleben der Afrikanischen Elefanten kämpfen. Was bleibt: Jeder von uns muss auch weiterhin alles daran setzen, dem ElfenbeinHandel jegliche Grundlage zu entziehen. Niemand darf Elfenbein kaufen, tragen oder als Geschenk annehmen. Weder in Deutschland noch in den afrikanischen Urlaubsländern. Denn jedes Stück Elfenbein bedeutet den Tod für den nächsten Elefanten.