Welche Siege für die Tierwelt könnten wir in 2016 erleben?

Rob Brandford

Geschäftsführer des David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) in Großbritannien

Rob Brandford, Geschäftsführer DSWT UK
Rob Brandford, Geschäftsführer DSWT UK

 

Im vergangenen Jahr erlebten wir hinsichtlich Afrikas Tierwelt einige unglaubliche Höhen aber auch entsetzliche Tiefschläge. Von Löwen, über Elefanten und Nashörnern bis hin zu Geiern – wir haben unvorstellbar tragische Geschichten über unsere beliebtesten Arten gelesen, die die Weltöffentlichkeit zum Handeln veranlassten. Wir haben aber auch einige positive Geschichten erfahren, die uns Hoffnung gegeben haben, wie z.B. die des Waisenelefanten Simotua.

 

In Anbetracht der Geschehnisse der Vergangenheit wirft ein Blick in die Glaskugel die Frage auf, welche Auswirkungen die drei Ereignisse, die 2015 in Zusammenhang mit Afrikas Tierwelt am meisten Aufmerksamkeit erregten, auf den Naturschutz in diesem Jahr haben. Und was noch viel wichtiger ist, was zeichnet sich für die Schlüsselarten ab. „Welche Siege für die Tierwelt könnten wir in 2016 erleben?“ weiterlesen

Junger Elefantenbulle von einem LKW auf der Nairobi-Mombasa Schnellstraße getötet

Am 19. Januar wurde in den frühen Morgenstunden wieder ein junger Elefantenbulle von einem LKW auf der Nairobi-Mombasa Schnellstraße getötet, direkt hinter Mtito Andei Richtung Voi.

 

Mit dieser Straße, die durch LKWs und Fahrzeugverkehr befahrener ist als je zuvor, und der zusätzlichen Erschwernis der fast fertiggestellten Hochgeschwindigkeitsbahnlinie, die auf einem an die Schnellstraße angrenzenden erhöhten Damm errichtet wurde, wird für die Elefanten das Überqueren von Tsavo Ost nach Tsavo West zu einer nervenaufreibenden Sache; es ist geradezu unmöglich. Es gibt zwar Unterführungen, die beim Bau der Eisenbahnlinie berücksichtigt wurden, allerdings ist es ein Spießrutenlauf, die Straße zu überqueren.

 

Es muss überlegt werden, wie man diese Situation mit den Elefanten künftig angehen will, da dies ansonsten ein Anblick sein wird, den man viel zu oft zu sehen bekommen wird. Es kann außerdem zu einem verstärkten Mensch-Tier-Konflikt in den Community Gebieten kommen, denn die Elefanten können nicht mehr ihren Weg zurück von den Farm-Gebieten nach Tsavo Ost finden, da dieser Weg durch die kürzlich neu geschaffene Infrastruktur und die immer verkehrsreichere Nairobi-Mombasa Schnellstraße blockiert ist.

 

Originalartikel erschienen beim David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.

Die Behandlung eines durch eine Schlinge verletzten Elefantenbabys in der Mara durch das Sky Vet Team

Das SkyVet Team musste im Januar schnell und effektiv viele Notfälle behandeln.

Am 05. Januar wurden wir in die Mara gerufen, nachdem ein Elefantenbaby mit einer furchtbaren Schlingenwunde an seinem Hinterbein gesichtet wurde. Angestellte vom Cottar’s 1920s Safari Camp fuhren das SkyVet Team, das am frühen Nachmittag in die Mara geflogen war, ins Olderekesi Naturschutzgebiet, wo das verletzte Elefantenbaby und dessen Mutter mitten in einer Herde von ungefähr 12 Elefanten beobachtet wurden.

 

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Behandlung eines durch eine Schlinge verletzten Elefanten, nachdem die SkyVets bereits einer verletzte Löwin helfen mussten

Am 4. Januar, als wir uns um die Meldung einer durch eine Schlinge verletzten Löwin in Tsavo kümmerten, wurde vom Team des David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) auch ein Elefant mit einer Schlinge um eins seiner Hinterbeine gesichtet. Sowohl die Behandlung der Löwin als auch die des Elefanten wurde für den 5. Januar geplant, da es, als die SkyVets ankamen, bereits zu dunkel geworden war, um ihnen zu helfen.

 

Der Tierarzt des Kenya Wildlife Service (KWS) wurde am 5. Januar morgens mit dem DSWT Helikopter abgeholt und man begann sofort, den Elefanten zu lokalisieren. Der junge Bulle wurde gegen 09:45 Uhr aus der Luft betäubt, die Schlinge entfernt und die Verletzungen an seinem Bein sowie seinem Fuß behandelt. Nur 30 Minuten später war er wieder auf den Beinen und hat gute Aussichten auf eine vollständige Genesung.

 

Anschließend kümmerte sich das Team um die durch eine Schlinge verletzte Löwin. In nur wenigen Stunden konnten wir das Leben von zwei Wildtieren retten. Diese Arbeit ist nur Dank Ihrer Unterstützung möglich – Danke!

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Originalartikel erschienen beim David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.

Die Behandlung einer durch eine Schlinge verletzte Löwin in Tsavo

Am 4. Januar 2016 meldete ein Safari-Guide, dass er eine Löwin mit einer Schlinge um den Hals gesehen hat. Das Team vom David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) eilte zur Stelle und fand ein Rudel mit 7 Löwen, deren Bewegungen überwacht wurden, während das Sky Vet Team gerufen wurde.

 

Als der Tierarzt ankam, war es leider schon zu spät am Abend, um die Löwin zu behandeln. Deshalb wurde beschlossen, am 5. Januar mit dem DSWT Helikopter hinauszufliegen. Das Löwenrudel wurde wieder gefunden und der Tierarzt vom Kenya Wildlife Service (KWS) betäubte die junge Löwin am Nachmittag fachmännisch von einem Fahrzeug aus. Die Löwin schlief abseits vom Rudel und um die Sicherheit des Tierarztes zu gewährleisten, wurde das Rudel mit Hilfe des Fahrzeuges vertrieben. Die Schlinge wurde problemlos entfernt und hatte Gott sei Dank nur eine kleine Verletzung am Hals der Löwin verursacht. Gegen 13:30 Uhr war sie wieder bei vollem Bewusstsein und mit ihrem Rudel vereint.

 

Ein großer Erfolg Dank der Zusammenarbeit des DSWT und des KWS – unser Dank gilt allen Beteiligten.

 

Originalartikel erschienen beim David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.