GRAUE RIESEN IN BAYERN – Bericht über die Eröffnung der neuen Elefantenausstellung in Oettingen

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Gleich im Eingangsbereich steht ein Baum, hinter dem sich große, graue Schatten in orangefarbenem Licht bewegen: Elefanten!-  Also bin ich hier richtig.

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Gläser sind schon vorbereitet, gut gelaunte Menschen begegnen sich und werden einander vorgestellt: Die Ausstellung „Graue Riesen – Wie der Elefant den Menschen prägte“ wird hier in Oettingen, einem Zweigmuseum des Völkerkundemuseums München, eröffnet.

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Die meisten Gäste sind hier, weil sie in irgendeiner Weise für die Entstehung der Ausstellung verantwortlich waren oder dazu beigetragen haben. Zusätzlich sind die Oettinger und Münchner Museumsfreundeskreise eingeladen, und alle sind neugierig auf die neue Ausstellung, die ab jetzt 4 Jahre lang hier ihren Platz haben wird.

 

Auch auch unser Verein Rettet die Elefanten Afrikas e.V. – (REAeV) – und der David-Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) haben zur Ausstellung einen Beitrag geleistet, und als Vertretung des REAeV bin ich hier, unter Anderem, um mit den anwesenden Verantwortlichen weitere Aktionen des REAeV in Bezug auf die Ausstellung zu besprechen.

 

Im Vortragssaal stellt Herr Rößle, der Landrat des Donau-Ries, in seiner Einführungsrede die rhetorische Frage, warum das Thema dieser Ausstellung in Oettingen ausgerechnet die grauen Riesen seien. Naja, die Elefanten zähle man zu den Dickhäutern… und die Bewohner des Donau-Ries, deren Leben hier nicht immer einfach sei, wohl auch. Ein Lacher geht durch den Vortragssaal. Die Stadt Oettingen ist wohl recht geplagt mit den Kosten des Museums, ein Thema, das auch in den Einführungsreden des Ersten Bürgermeisters und der Museumsdirektorin aus München Erwähnung findet.

Nach den Reden werden die Wißbegierigen von den Experten des Völkerkundemuseums durch die Ausstellung geführt – während sich die Anderen schon mal den bereitgestellten Erfrischungen widmen.

 

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Der Rundgang durch die Ausstellung hinterläßt vielfältige Eindrücke. Der Elefant ist nicht nur als Ausstellungsstück prominent, sondern auch gegenwärtig über Akustik und beeindruckende Lichteffekte, über die ich aber weiter nichts erzählen will, damit die Spannung erhalten bleibt, bis Sie selbst die Ausstellung besuchen.

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Als Elefantenliebhaber wird einem bei dem reichhaltigen Angebot an Objekten aus Elfenbein ein bißchen schwummrig, obwohl die Stücke natürlich alle alt sind. Außerdem tröstet der Raum 4 ein wenig, in dem es um das Elfenbeinhandelsverbot und die Zollkontrollen geht. Offiziell ist das Thema des Raums „Wilderei und Trophäen“ – ich habe ihn insgeheim jedoch den „REA-Raum“ getauft, denn dort sind u.a. die Texttafeln zu sehen, die unser Verein konzipiert hat.

 

Im Raum nebenan wird die Jagd auf Elefanten, die bereits seit Jahrtausenden Tradition hat, eindrucksvoll dargestellt. Die Zeit, in der noch mehrere Jäger, nur mit Speeren bewaffnet, nötig waren, um einen Elefanten zu erlegen, wird hier anschaulich gezeigt. Leider hat ja auch das Thema der Jagd den Elefanten in seiner Existenz immer begleitet.

 

Weitere Themen der Ausstellung sind: Der Elefant als Herrschertier, Elefantendarstellungen in der Kunst – und als krönendes Ende: Der Elefant als Gott.

 

Insgesamt ist es eine sehr schöne, informative und attraktive Ausstellung geworden. Obwohl sie nicht groß ist, gibt es auch für Elefantenfans noch einige überraschende Informationen zu entdecken. Das schöne Oettinger Städtchen und die sanfte Landschaft drumherum tun ihr Übriges, um einen Besuch lohnenswert zu machen.

 

Sie werden Ihren Besuch genießen!

 

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Birgit Hampl

15.4.2014

 

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