Umani Springs Dezember 2015

Dienstag, 1. Dezember 2015
Ngasha kam zusammen mit Lima Lima aus den Stallungen, und sie begannen, mit ihren Rüsseln Gras zu pflücken, die Erde davon abzuschütteln und es in ihre Münder zu stecken. Sie hatten es eilig, das leckere frische Gras zu fressen, das es dank des Regens im Wald jetzt im Überfluss gibt.
Die anderen Waisen gingen zu Murera, die in aller Ruhe graste. Sie schien an den anderen gerade nicht interessiert zu sein und ließ sich auch von den sehr ruppigen Babys wie Jasiri und Zongoloni nicht stören. Murera erschrak aber, als sie hörte, wie die Keeper laut ihren Namen riefen. Sie stellte sofort ihre großen Ohren auf und versuchte herauszufinden, wo die Stimmen herkamen. Sie war etwas genervt, weil sie gerade einen sehr leckeren Zweig gefunden hatte, doch sie willigte ein und folgte den Keepern.
Am späten Abend war die Zeit für den Heimweg gekommen. Als die Babys fast die Stallungen erreicht hatten, war es schwierig, sie in zwei Gruppen zu teilen, sodass Murera, Sonje und Ziwa nach den anderen ankommen würden. Ziwa und Sonje wollten nicht zurückbleiben, ebensowenig wie Lima Lima, die auch nicht einverstanden war, in der letzten Gruppe zu sein. Sie fürchtete wohl, dass Quanza ihr die Milchflaschen wegschnappen würde. Quanza ist aber ein liebes Mädchen und weiß, wieviel Milch ihr zusteht. Nach ihren zwei Flaschen geht sie zur Tränke oder zum Grünfutter und beschäftigt sich, bis Lima Lima ankommt, die mit ihr im Gehege wohnt. Lima Lima versuchte hartnäckig, ganz vorne zu bleiben, und schließlich gelang es ihr auch; sie fand eine Abkürzung und rannte davon, ehe die Keeper sie daran hindern konnte. So stürmte sie vor allen anderen Waisen in die Stallungen.

Ngasha frisst im Wald

Mittwoch, 2. Dezember 2015
Seit die Regenzeit begonnen hat, haben sich die wilden Elefanten seltener an den Stallungen gezeigt. Sicherlich gehen sie jetzt weiter weg. Sie scheinen zu den Chyulu-Hügeln hinauf zu laufen, über das hügelige Grasland und in die wunderschönen nebelverhangenen Wälder. Der Wald ist jetzt sehr buschig und es gibt langes Gras. Nur Murera und ihre kleine Familie grasen um die Umani-Hügel herum und in der Nähe der Wasserquellen. Die Waisen müssen auch nicht mehr so weit laufen wie in der Trockenzeit. Murera und Sonje bringen ihre Babys gerne zu dem Weg, der um die Umani-Hügel herum geht, während Quanza und Lima Lima die große Gruppe in eine andere Richtung führen.
Murera hielt beim Grasen an und sah sich um, um herauszufinden, wo die Keeper waren. Sie konnte sie zwar nicht sehen, aber zumindest riechen, und so graste sie in Ruhe weiter, weil sie wusste, dass sie in der Nähe waren. Zongoloni und Sonje gingen zu Ziwa, und Ziwa fühlte sich sehr wohl zwischen den beiden Kühen, die ihre Rüssel auf ihn legten. Nach einer Weile begann es für kurze Zeit zu nieseln. Ziwa rollte sich auf dem Boden in der nassen Erde herum und hatte dabei viel Spaß.

Ngasha sucht seinen Freund Faraja

Donnerstag, 3. Dezember 2015
Jasiri kam aus dem Gebüsch und jagte Schmetterlinge. Er schaffte es allerdings nicht, sie zu erwischen oder mit seinem Rüssel niederzuschlagen, obwohl er es lange versuchte. Schließlich fiel er hin, als er über einen Stein stolperte. Daraufhin hielt er inne und schaute sich um, was geschehen war, während die Schmetterlinge weiter über seinem Kopf hinwegflogen. Als er aufstand, begann die Schmetterlingsjagd erneut, und Zongoloni und Ngasha schlossen sich ihm an. Es war wunderschön, diese schillernd bunten Schmetterlinge in grün, blau, orange und weiß zu beobachten. Kleine, grazile Tiere gegen große, kräftige – und die Schmetterlinge gewinnen immer.
Quanza kam aus dem Wald und trompetete dabei sehr laut und sah sehr aufgeregt aus. Zusammen mit ihrer Gehegegenossin Lima Lima führte sie die Babys zu einem anderen Ort an den Hängen des Ithumba-Bergs, wo es frischere Zweige gab. Ngasha nahm aber seinen eigenen Weg und graste sich zum Wasserloch voran, um rechtzeitig für die Milchflaschen dort zu sein. Es begann wieder zu regnen, und die Waisen sahen, wie die Keeper ihre Regenmäntel anzogen. Ziwa ging dichter an die Keeper heran und versuchte, seinen Kopf unter einen Regenmantel zu stecken. Er passte aber nicht hinein, und so suchte er Murera und Sonje, um sich unter ihren großen Bäuchen unterzustellen. Zongoloni war schlauer und ging zu einem Keeper, der einen Regenschirm hatte, unter den sie sich zumindest halb unterstellen konnte. Inzwischen hatten die meisten der Waisen Schutz unter den großen Bäumen um sie herum gefunden.

Jasiri wedelt mit seinen großen Ohren

Freitag, 4. Dezember 2015
Als die Babys aus ihren Gehegen kamen, um ihre täglichen Wanderungen zu beginnen, waren sie alle sehr verspielt. Sie machten an der Laderampe Halt und spielten eine Weile dort. Sonje und Zongoloni kletterten hinauf und sahen von oben auf ihre Freunde hinunter, während einige andere sich ihre Körper an der Wand kratzten, um die Zecken loszuwerden. Murera konnte wegen ihres steifen Beins nicht hinunterspringen wie die anderen Babys.
Die frechen Bullen Faraja und Ngasha schubsten einander, um herauszufinden, wer von ihnen der Stärkere ist. Ngasha fand es sehr schwer, gegen Faraja anzukommen; als ihm das klar geworden war, begann er, Faraja zu besteigen. Bei der Mittagsfütterung schnappten sich Jasiri und Zongoloni ihre Flaschen, ehe die Keeper bei ihnen waren, um ihnen zu helfen!

Die Waisen spielen am Morgen

Samstag, 5. Dezember 2015
Alle Babys gingen in den Wald zu einem Festmahl aus frischem Grün. Sonje und Ziwa grasten dicht bei Murera, die Akazienfrüchte und Wurzeln fraß, die sie mit ihrem Rüssel sammelte. Die Keeper riefen laut nach Murera und Sonje, um herauszufinden, wo die beiden steckten, und sie antworteten mit lautem Kollern. Dann gingen sie zu ihnen hinüber, wo sie hinter Lima Lima her liefen. Die Wanderungen gingen heute bis zu den Chyulu-Bergen, wo Lima Lima und Quanza die anderen hinführten. Ziwa blieb stehen und benahm sich wie der kleine Junge der Herde. Als er durch den Wald lief, kam er an Elefantendung vorbei und nahm etwas davon in den Mund, um festzustellen, was dieser Elefant gefressen hatte. Auf diese Weise lernte er, wovon es sich lohnen würde noch mehr zu fressen.

Murera frisst Früchte und Knollen

Sonntag, 6. Dezember 2015
Alle Babys waren sehr froh, draußen im Wald zu sein und leckeres Grün zu fressen. Sonje und Ziwa grasten nahe bei Murera, die nicht weg wollte, weil sie ein paar Früchte und Knollen gefunden hatte, die sie mit ihrem Fuß ausgrub. Ein Keeper rief „Murera, Murera“; Sonje antwortete sofort und kam zu ihrer menschlichen Familie gerannt, die Murera rief, damit auch sie mitkam. Die Wanderungen gingen zu den Chyulu-Bergen, und Lima Lima und Quanza gingen vorneweg. Die Keeper beobachteten neugierig, welche Führungsqualitäten Lima Lima und Quanza so zeigen. In den Chyulu-Hügeln fanden die Waisen noch mehr frisches Grün. Auch die wilden Elefanten sind seit Beginn der Regenfälle hierhin gewandert.

Quanza führt die anderen Waisen

Montag, 7. Dezember 2015
Als Ziwa heute sah, wie sich seine Adoptivmama hinlegte und sich den Bauch rieb, ging er hin, um auf ihren Rücken zu klettern. Sonje mag ihren Ziwa und schubste ihn nicht weg, nachdem sie den Kopf gehoben und gesehen hatte, dass er es war. Sie entspannte sich und schuffelte weiter ihren Bauch am Boden, während Ziwa auf ihr herumkletterte. Nachdem Murera und Sonje ein wenig diskutiert hatten, brach die ganze Herde zu einem Ort mit frischerem Gras auf. Innerhalb kürzester Zeit versammelten sich dann alle Babys im Schatten der großen Bäume und warteten auf das Fahrzeug, das ihre Milchflaschen brachte. Zongoloni und Jasiri gingen mit Lima Lima mit, und die zwei griffen direkt nach ihren Flaschen, während Lima Lima, nachdem sie ihre Flaschen geleert hatte, versuchte, noch mehr als ihren Anteil zu bekommen.
Danach gingen alle Babys zum Wasserloch. Doch bevor sie ins Wasser sprangen, rannte ein kleines Krokodilbaby vom Ufer weg und sprang hinein. Alle Waisen sahen die Spritzer, die es dabei verursachte. Daraufhin entschieden sie sich, heute doch nicht zu baden, sondern kehrten lieber zum Grasen zurück – sie scheuen sich vor etwas, was sie nicht sehen können!

Ziwa klettert auf Sonje herum

Dienstag, 8. Dezember 2015
Als die Waisen durch den Wald wanderten, kam Murera an einem umgestürzten Baum vorbei, dessen Wurzeln in der Luft hingen. Sie nutzte ihn, um ihren Kopf und ihre Schultern daran zu kratzen. Als sie ihren Rücken kratzte, kam ein Eichhörnchen aus dem Baum und rannte über ihren Rücken. Sie hörte sofort auf mit kratzen, war sehr verwirrt und rannte von dem Baum weg zu den Keepern, um bei ihnen Schutz zu suchen. Das Eichhörnchen sprang im hohen Bogen von ihrem Rücken herunter, weil es um sein Leben fürchtete. Als Zongoloni sah, wie Murera auf sie zugerannt kam, ging sie ihr entgegen und hielt ihr den Rüssel hin. Sie unterhielten sich geräuschlos, und vermutlich fragte Zongoloni, was dort an dem großen umgestürzten Baum passiert war, von dem sie so hastig weggegangen war. Murera wusste aber auch nichts genaueres, nur dass etwas auf ihrem Rücken entlanggelaufen war und sie es nicht hatte sehen können.

Murera kratzt sich an einem großen umgefallenen Baum

Mittwoch, 9. Dezember 2015
Die Waisen waren heute Morgen sehr verspielt. Sie rollten in der nassen Erde herum; nach den nächtlichen Regenfällen war der Boden sehr rutschig. Immer wenn die Waisen versuchten zu rennen, rutschten sie aus, doch sie schienen das sehr zu genießen. Die frechen Jungs Faraja und Ngasha schubsten sich gegenseitig, wie sie es gern tun. Die jungen Bullen versuchen immer, ihre Kräfte zu messen, und die zwei hielten es heute sehr lange durch. Jasiri beschäftigte Lima Lima, die immer wieder vor ihm weglaufen musste, weil er versuchte, sie zu besteigen. Lima Lima wusste sich nicht anders zu helfen, als zu den Keepern zu flüchten, damit die sie vor der Nervensäge Jasiri beschützen konnten. Als Jasiri das sah, gab er auf, denn ihm war klar, dass das Spiel vorbei war. Er ließ seinen Frust an einem Baumstamm aus, der auf dem Boden lag und ihm den Weg zum hohen Gras versperrte. Nachdem er ihn herumgeschoben und zerlegt hatte, kratzte er sich den Kopf daran.

Die Waisen spielen nach der Milchfütterung am Morgen

Donnerstag, 10. Dezember 2015
Am frühen Morgen war das laute Trompeten der wilden Elefanten zu hören, von dort, wo die Waisen neben den Stallungen grasten. Das Echo hallte durch den Wald, und die Babys erstarrten, lauschten und versuchten herauszufinden, woher die Geräusche kamen. Lima Lima und Zongoloni gingen los und dachten wohl, sie wären schon groß genug, um sich ihren wilden Freunden anzuschließen. Sonje folgte ihnen und stellte fest, dass die wilden Elefanten vor den Waisen wegrannten. Auch die Keeper folgten in sicherem Abstand. Sonje und Quanza brachten die Waisen dann zu den Keepern zurück, die mit Murera im Wald warteten. Murera ist normalerweise nicht so erpicht darauf, sich mit den großen Bullen anzufreunden.
Als die Milchfütterung näher rückte, blieb Jasiri im Grasland stehen und schaute in die Richtung, aus der der kleine Suzuki mit den Milchflaschen auf der Ladefläche kommen würde. Er hoffte sehnsüchtig, dass seine geliebte Milch früher als üblich ankommen würde. Als sie das Auto endlich sahen, rannten Jasiri und Lima Lima ihren Flaschen entgegen. Die Keeper hatten keine Gelegenheit mehr, die Waisen zu kontrollieren oder sie in Gruppen aufzuteilen, um die Fütterung zu vereinfachen. Jasiri und Lima Lima hatten sie vor vollendete Tatsachen gestellt! Murera und Sonje kamen in einem vernünftigen Tempo heran und warteten, bis sie an der Reihe waren. Ihr Liebling Ziwa kam ganz zum Schluss. Ziwa geht es blendend, und er ist in bestem Zustand, ganz anders als damals, als er nach Nairobi zurückkehren musste, weil es ihm in Ithumba nicht gut ging. Die angenehmere Umgebung hier in Umani Springs hat ihm gut getan, und er hat zwei wunderbare Mamas gefunden.

Jasiri hält Ausschau nach dem Fahrzeug mit den Milchflaschen

Freitag, 11. Dezember 2015
Heute war allgemeines Kratzen angesagt bei den Babys. Als sie herauskamen, sahen sie sich alle nach einer geeigneten Stelle dafür um. Quanza ging zum Felsen, während Murera einen großen Baum suchte, der ihr Gewicht aushalten würde. Ngasha kratzte sich an einem Pfosten seinen juckenden Bauch. Sonje spielte mit den anderen Waisen; sie legte sich hin, damit die jüngeren auf ihr herumklettern konnten. Die Keeper riefen die Waisen, um in den Wald aufzubrechen, doch Zongoloni brachte sie zum Wasserloch, da sie spürte, dass es heiß werden würde. Sie alle fanden die Idee prima, und die Keeper gaben sich geschlagen und gingen mit.
Als Murera und Sonje fanden, dass es Zeit für den Aufbruch war, schoben sie Ziwa vor sich her, um sicherzugehen, dass er bei ihnen und in Sicherheit war. Sie gingen zu den Umani-Hügeln, durch Akazienwälder hindurch, und konnten das leckere, weiche, lange Gras fressen. Es gibt überall jede Menge Futter und leckere Pflanzen. Wir Keeper ruhen uns auf den Felsen und unter Bäumen aus. Wir beobachten und bewundern die Schönheit dieses besonderen Ortes und freuen uns, dass wir das Glück haben, mit dieser Elefantenherde zusammen zu sein, ihre täglichen Erfahrungen zu erleben und ihre Liebe und ihr Vertrauen erfahren zu können.

Quanza kratzt sich

Samstag, 12. Dezember 2015
Murera und Sonje brachen zu ihren morgendlichen Wanderungen auf und waren bereit, den neuen Tag zu beginnen. Sonje kam zu Murera und überzeugte sie, mit ihr über den Fahrweg hinüber zur Wasserquelle zu gehen. Es ist ein wunderbarer Ort, voller Palmen wie sie hier in Kibwezi wachsen und frischer Vegetation, die gut für die Babys geeignet ist. Lima Lima und Zongoloni kratzten sich zusammen mit den anderen Waisen an den kürzlich aufgestellten Hinweisschildern. Angela hat sehr schöne Routen für Pirschfahrten durch den Wald geplant, die unsere Besucher genießen können; die Hinweisschilder aus dem örtlichen Lavagestein sind beliebte Kratzfelsen für unsere Elefanten geworden! Die Waisen warteten auf die Keeper, die etwas langsamer waren und hinterher kamen. Während sie warteten, spielten sie ausgelassen auf dem staubigen Weg.
Bei der Milchfütterung eilte Ngasha sofort wieder weg und rannte, gefolgt von Faraja, zum Staubhaufen. Als Ngasha das Staubbad erreichte, begann er sofort, sich herumzurollen. Er spielte großartig, rutschte an den Seiten herunter und kullerte wie ein Ball herum. Zwei Kraniche, die sich häufig den Waisen beim Baden anschließen, schrien laut, als sie am Staubbad aufflogen. Ngasha und Faraja unterbrachen ihr Spiel und rannten, von den Geräuschen erschreckt, vor den Vögeln davon. Das war überraschend, denn die Vögel wohnen dort und machen diese Geräusche täglich, sodass sich die Waisen inzwischen daran gewöhnt haben sollten. Wir vermuten, dass die Kraniche in dem sumpfigen Gebiet in der Nähe ein Nest haben, wie letztes Jahr auch schon. Wir sind damals an dem Nest vorbeigekommen und passten auf, dass die Waisen nicht zu dicht daran vorbeigingen, damit die Eier nicht beschädigt wurden.

Murera und Sonje bei der Wanderung

Sonntag, 13. Dezember 2015
Ngasha begann den Tag damit, bis zu den Umani-Sümpfen zu laufen. Sein Freund Faraja ging langsam hinter ihm her. Sie genossen es, knietief im Wasser zu stehen und Sumpfgras zu fressen. Ziwa kratzte sich in der Nähe von Sonje und Murera. Von links quetschte Jasiri seinen dicken Körper zwischen zwei seiner Freunde, die in der nassen und rutschigen Erde spielten. Sonje war gut gelaunt und saß mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf dem Hintern.
Die Waisen, vor allem Murera und Sonje, hoben ihre Rüssel in Richtung der Büsche. Die Keeper versuchten zu erkennen, was sie gewittert hatten, doch sie konnten nichts sehen. Später entdeckten wir auf einem Ast des Baumes einen liegenden Leoparden; er hatte die Augen zu und schien tief und fest zu schlafen. Später würde er vermutlich auf Buschbock-Jagd gehen, denn die Buschbock-Population hat sich in den letzten Jahres stark vergrößert. Als Murera den Leoparden zeitgleich mit den Keepern sah, entschieden sie, den Ort zu wechseln. Sie gingen davon, um den Leoparden bei seinem Mittagsschlaf nicht zu stören.

Ngasha grast im Sumpfgebiet

Montag, 14. Dezember 2015
In der Nacht hatte es durchgehend geregnet und der Boden war noch immer sehr nass, als die Waisen aus ihren Gehegen kamen. Sonje, Lima Lima und Ngasha waren froh darüber. Sie mussten erst einmal auf der rutschigen Erde herumrollen und ihre ganzen Körper mit Matsch beschmieren. Sie waren vollständig mit dunkler, matschiger Erde bedeckt, selbst im Gesicht und an den Augen, sodass sie kaum noch auseinanderzuhalten waren!
Nachdem sie in der nassen Erde gespielt hatten, suchten die Waisen auf den Lichtungen weiter nach weichem Gras zum fressen. Dabei genossen sie die Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brachen. Ngasha spürte, wie sein Körper zu jucken begann und suchte etwas, an dem er sich den Hals kratzen konnte. Er fand einen guten Felsen, der zu seinem Hals passte und machte sich ausführlich daran zu schaffen.

Sonje auf der nassen, rutschigen Erde

Dienstag, 15. Dezember 2015
Der Tag begann gut für die Babys, und sie kamen aus ihren Gehegen sobald die Tore geöffnet wurden. Murera und Sonje liefen direkt zu Ziwas Gehege und begrüßten ihn, bevor sie aus dem Haupttor hinausgingen. Dort warteten sie darauf, dass er herauskam und brachten dann ihn und die anderen Babys in den Busch hinaus. Sie gingen heute so schnell, dass sich die Keeper fragten, was in sie gefahren war. Sie hoben alle ihre Rüssel hoch über ihre Köpfe und schnupperten. Zongoloni, Lima Lima und die Jungs warteten nicht lange, als sie bemerkten, dass der Geruch, den sie witterten, von einem wilden Elefantenbullen kam. Er war sehr groß, und heute kam er näher und wollte Mureras Herde kennenlernen. Die wilden Elefanten fangen langsam an, unseren Waisen zu vertrauen; zuvor hatten sie immer Angst vor den Keepern, was es für die Babys schwer machte, mit ihren wilden Artgenossen Kontakt aufzunehmen. Sonje und Lima Lima waren sehr mutig und gingen begeistert zu dem wilden Bullen, der sie heute besuchte. Er war sehr freundlich, was niemand von einem so großen wilden Bullen erwartet hatte. Auch nachdem er die Keeper gesehen hatte, rannte er nicht davon, sondern ging zu Jasiri und Faraja hinüber, die gegen ihn geradezu winzig aussahen. Es war zu sehen, wie sie ihn anhimmelten – allein die Gelegenheit, in seiner Nähe stehen zu dürfen machte unsere Mini-Bullen schon sehr stolz.

Ziwa folgt Sonje

Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der buschige Wald war heute sehr ruhig; nur die Kraniche und Nashornvögel riefen laut. Die Büffel kamen langsam aus dem Gebüsch und gingen dorthin, wo die Waisen gerade grasten. Sie kamen fast bis an die Waisen heran, die sich gerade im rutschigen Schlamm wälzten. Die Babys konnten wegen des rutschigen Bodens nicht so schnell aufstehen und davonlaufen; Ngasha versuchte aufzustehen, fiel aber immer wieder hin. Bald waren die Babys von Büffeln umgeben, die ihnen interessiert zuschauten. Die Keeper hielten lieber Sicherheitsabstand.
Nachdem die Babys zur Fütterstelle gekommen waren und ihre Milchflaschen geleert hatten, ging Lima Lima zum Wasserloch, um herauszufinden, ob das Wasser warm genug war. Es fühlte sich aber offenbar zu kalt an und so wollte niemand darin baden. Es sah aber ganz danach aus, als ob wilde Elefanten in der Nacht darin gebadet hatten. Alle Waisen folgten dann Lima Lima in den Wald, wo sie weiter wanderten. Sie fraßen weiche Zweige, und die Keeper gingen langsam hinterher, um sicherzustellen, dass es ihnen allen gutging.

Ngasha auf dem Weg zum Grasen

Donnerstag, 17. Dezember 2015
Die braven Zongoloni und Ziwa führten heute die anderen Babys zum Grasland, wo sie frisches Gras fressen konnten. Zongoloni benimmt sich manchmal daneben und versucht, Ziwa zu schubsen, doch heute war sie sehr nett und zeigte Ziwa, dass er auch einmal mit ihr mitgehen kann und nicht immer nur bei Murera und Sonje sein muss. Die Herde teilte sich in zwei Gruppen: Zongoloni führte Ziwa durch den Wald herum, während Lima Lima sich mit den anderen zum Grasen zusammenschloss. Quanza und ein paar andere kratzten sich lustig die Hintern an den umgestürzten Bäumen im Wald. Ziwa und Zongoloni grasten weiter zusammen und etwas von ihren Freunden entfernt. Keiner wusste, was diese beiden heute zusammengebracht hatte. Murera und Sonje machten sich keine Sorgen um ihren Liebling und waren zufrieden damit, dass er bei Zongoloni war. Murera rollte sich auf der nassen Erde herum und schmierte sich den Matsch ins Gesicht und an den ganzen Körper. Auch die anderen Babys spielten mit der nassen Erde. Murera entspannte sich schließlich und schlief ein.

Zongoloni im Grasland

Freitag, 18. Dezember 2015
Wilde Elefanten kamen am Morgen zu den Stallungen, um nach den Babys zu sehen, noch bevor diese überhaupt herausgekommen waren. Quanza war sehr gewillt, sich den wilden Elefanten anzuschließen, aber nicht ohne Begleitung. Lima Lima wollte heute nicht zu ihnen gehen, sondern rannte ängstlich zu den Keepern und ihren Leitkühen. Möglicherweise erinnerte sie sich daran, dass die wilden Bullen schon einmal nicht so nett zu ihr waren. Sie bat Murera und die Keeper, sich von den wilden Elefanten fernzuhalten. Murera fühlte sich auch nicht allzu wohl bei der Anwesenheit der wilden Elefanten, da sie gelegentlich etwas ruppig sind, was ihr mit ihrem steifen Bein nicht geheuer ist. Sie rannte auch vor ihnen weg und ließ Sonje und Ziwa zurück. Die Keeper versuchten, Murera zur Herde zurückzuholen, aber sie rannte in Richtung der Chyulu-Hügel und wollte nicht wieder dorthin zurückkommen, wo die wilden Elefanten waren.

Die Waisen am frühen Morgen

Samstag, 19. Dezember 2015
Faraja machte sich auf den Weg zu seinen Freunden, die ein ganzes Stück entfernt grasten, nachdem er gemerkt hatte, dass er zurückgefallen war. Er fand Murera, wie sie im sumpfigen Grassland fraß und fröhlich mit den Ohren wedelte, nicht weit von Zongoloni. Sonje und Quanza wanderten zusammen weiter und suchten Stellen mit besonders frischen, weichen Zweigen, die sie fressen konnten, bevor der Tag sich neigte. Während sie so gingen, kamen die Waisen an einem Waran vorbei, der aus dem Gebüsch gerannt kam und versuchte, nicht von den Elefanten zertrampelt zu werden. Bevor die Babys ihn sehen konnten, hatten sie ihn schon gewittert, und Quanza, Jasiri und Zongoloni kamen erschrocken zu den Keepern zurückgerannt. Es schien, als hätten nur die Keeper gesehen, was es eigentlich war, und sie konnten die Waisen recht schnell wieder beruhigen.

Murera genießt das lange Gras

Sonntag, 20. Dezember 2015
Ziwa freute sich auf einen neuen Tag mit den anderen Babys und steckte sich so schnell es ging leckere Zweige in den Mund. Ngasha dagegen wedelte mit seinen Ohren, um sich bei diesem heißen Wetter richtig abzukühlen.
Vor der Mittagsfütterung blieben Murera und Sonje mit ihrem Baby Ziwa zurück, da sie langsam gingen, während die anderen Waisen eilig zur Fütterstelle rannten und sich direkt über ihre Flaschen hermachten. Lima Lima war die natürlich die erste, die dort ankam – sie nimmt immer den kürzesten Weg, um zu vermeiden, dass die Keeper sie auf ihrem Weg zu den Flaschen aufhalten. Als Murera und Sonje den anderen zur Milchfütterung folgten, witterten sie den freundlichen wilden Elefantenbullen in der Nähe. Murera merkte es zuerst und auch Sonje hob den Rüssel, um den Geruch besser wahrnehmen zu können. Murera wusste sofort, wer es war und änderte die Richtung, um dem wilden Elefanten aus dem Weg zu gehen. Womöglich dachte sie, der wilde Bulle wollte ihre Herde entführen. Quanza und Jasiri wollten ihm folgen, doch es war nicht leicht für sie, ohne ihre Leitkühe weiterzugehen – diese liefen aber in die andere Richtung davon, weg von ihrem wilden Freund. Die Keeper versuchten, Murera und Sonje zu überreden, ihrem neuen Freund hallo zu sagen, doch sie wurden geradezu ungehalten und hörten nicht auf sie.

Jasiri versucht, an einen leckeren Zweig heranzukommen

Montag, 21. Dezember 2015
Sonje hatte am Morgen plötzlich viele Babys auf ihrem Rücken, weil jeder mit ihr spielen wollte. Alle kletterten auf ihr herum, und Jasiri versuchte, sie zu besteigen, da er dachte, er wäre der dominante Bulle der Familie. Auch Ziwa versuchte, auf sie zu klettern, doch er ist noch zu kurz und reichte nicht hoch genug, denn Sonje ist inzwischen ganz schön groß geworden. Sie ist so eine liebevolle Elefantenkuh, dass sie sich immer viel Zeit nimmt, mit den kleinen zu spielen.
Die Keeper brachten die Waisen zur Milchfütterung. Lima Lima rennt immer sehr schnell, und wenn sie sieht, dass sich ihr ein Keeper in den Weg stellt, sucht sie einen anderen Weg. Die Keeper versuchen immer, sie zurückzuhalten, denn wenn sie zuerst zur Fütterstelle kommt, trinkt sie ihre Flaschen sehr schnell aus und versucht dann, den anderen Elefanten die Flaschen zu stehlen!

Sonje spielt mit ihrem Adoptivkind Ziwa

Dienstag, 22. Dezember 2015
Heute Morgen waren die Jungs sehr verspielt und frech. Jasiri fing mit dem Unsinn an, und Quanza und Lima Lima machten es ihm nach: sie kratzten ihre juckenden Bäuche an ihren Freunden, die auf dem Boden herumlagen. Faraja musste ganz schön leiden und das Gewicht von Jasiri auf seinen Rücken ertragen, der auf ihm liegen blieb. Quanza dagegen lag auf Ngashas Rücken. Die beiden waren so schwer, dass Ngasha und Faraja ihr Gewicht nicht ertragen konnten und Sonje und Murera um Hilfe riefen. Die Hilferufe von Ngasha und Faraja erschreckten Sonje, und sie und Murera rannten hinüber, um den schreienden Babys zu helfen. Als Sonje ankam, schubste sie zuerst Jasiri davon und nahm sich dann Quanza vor. Faraja und Ngasha standen auf und eilten davon, glücklich, wieder frei zu sein.

Verspielte, freche Jungs

Mittwoch, 23. Dezember 2015
Quanza kam heraus und jagte den frechen Affen hinterher, die auf den Bäumen herumsprangen und sehr viel Krach machten. Als Zongoloni Quanza sah, kam sie auch heraus und trompetete mit weit aufgestellten Ohren, in der Hoffnung, die Affen vertreiben zu können. Die Affen schrien so viel herum, weil sie einen Leoparden auf den Felsen auf der anderen Seite des kleinen Waldes gesehen hatten; das wussten die Waisen allerdings nicht.
Unsere Rabauken störten sich nicht an dem Krach und rangelten weiter miteinander, um ihre Kräfte zu messen. Jasiri folgte Murera zur Kratzwand, die eine sehr rauhe Oberfläche hat und daher gut geeignet ist, die Insekten loszuwerden. Als Murera zufrieden war, machte sie sich auf in den Wald, in Richtung der Chyulu-Hügel. Sie flüsterte Sonje und Ziwa zu, dass sie ihr folgen sollten. Als sie das hörten, antworteten alle Babys sehr schnell und folgten ihrer Leitkuh den Hügeln entgegen.

Quanza droht den lauten Affen

Donnerstag, 24. Dezember 2015
Jasiri schubste heute Ziwa und musste lernen, dass Ziwa sehr kräftig geworden ist und nicht mehr so leicht herumzuschubsen ist. Er wehrte sich und Jasiri musste sich richtig anstrengen. Der kleine Junge scheint langsam groß zu werden! Murera stand in der Nähe und sah zu, wie Jasiri Ziwa herumschubsen wollte. Sie war bereit einzugreifen, um Ziwa vor Verletzungen zu schützen, doch am Ende gewann Ziwa! Jasiri musste klein beigeben und ging zu den anderen Waisen.
Einige der Babys waren schon sehr schnell aufgebrochen und gingen im Gänsemarsch in den Busch. Faraja führte die Waisen in eine Richtung, die Murera nicht erwartet hatte. Als sie weiter in Richtung Staubbad gingen, war Lima Lima in Spiellaune, rollte sich herum und setzte sich auf ihren Hintern, während die anderen Waisen an ihr vorbeigingen. Als Ngasha und Faraja Lima Lima auf dem Boden sahen, kletterten sie auf sie, weshalb sie erst einmal nicht wieder aufstehen und den anderen Waisen folgen konnte.
Beim Staubbad hatten sie alle viel Spaß. Murera wartete darauf, dass ihr Schützling Ziwa fertig gespielt hatte, damit sie zusammen nach Hause gehen konnten.

Ziwa wehrt sich gegen Jasiri

Freitag, 25. Dezember 2015
Es war ein wunderbarer Tag für alle, die Keeper und die Babys. An diesem Weihnachtstag hatten wir Mama Daphne mit Angela, Robert und den Jungs zu Besuch. Es war schön für alle, Daphne zu sehen, die sozusagen die Leitkuh des Waisen-Projekts ist. Alle Babys und die Keeper versammelten sich bei der Milchfütterung am Schlammloch, um Daphne zu treffen. Alle waren sehr froh, hatten ein fröhliches Lächeln im Gesicht und begrüßten Daphne. Nachdem Lima Lima ihre Flaschen geleert hatte, ging sie zum Fahrzeug, hob den Rüssel und witterte Daphnes Geruch. Die anderen Babys wurden sehr eifersüchtig und wollten auch ihre Rüssel in das Auto stecken. Es war ein toller Tag für alle. Die cleveren Zongoloni und Jasiri stahlen den anderen die Show: sie hoben ihre Flaschen auf und rannten wie freche Kinder zu dem Fahrzeug mit Daphne, das im Schatten geparkt war.

Die Waisen gehen zum Schlammbad

Samstag, 26. Dezember 2015
Zongoloni rannte in den Wald, wollte spielen und stocherte mit ihren winzigen Stoßzähnen in der Erde herum. Sie nutzte auch gleich die Gelegenheit, um sie etwas zu schärfen. Dann nahm sie ihre Zehen, um etwas weiter zu graben und warf sich mit dem Rüssel Erde auf den Rücken. Murera und Quanza wanderten bis auf die Umani-Hügel hinauf, wo die wilden Elefanten gerne grasen. Murera stieg nicht bis zur Spitze hinauf, sondern blieb an den Hängen, während Quanza weiter ging. Sie begann langsam, die wilden Elefanten zu wittern, die in der Nähe waren.
Zur Milchfütterungszeit brachte Quanza mit Hilfe von Lima Lima die Waisen zurück. Lima Lima rannte so schnell sie konnte, um die erste an der Fütterstelle zu sein, gerade so, als ob sie einen Marathon laufen würde! Murera und ihr Adoptivkind Ziwa gingen langsam hinterher und kamen nach allen anderen an. Als Lima Lima sah, dass sie ihre Flaschen erst so spät bekamen, versteckte sie ihren Kopf hinter Mureras großen Ohren und versuchte, von hinten noch an eine zusätzliche Flasche heranzukommen. Doch auch mit diesem hinterhältigen Trick gelang es ihr nicht.

Zongoloni gräbt mit ihren Stoßzähnen im Boden herum

Sonntag, 27. Dezember 2015
Nach einer wunderbaren Weihnachtswoche bekamen die Waisen noch einmal ein Festmahl serviert: die Keeper sammelten ein paar Früchte für die Babys, die sie sich als Weihnachtsessen teilen konnten. Lima Lima schnupperte an dem Eimer mit den Früchten, und bevor die Keeper sie verteilen konnten, schnappte sie sich den Eimer und verschwand damit im Gebüsch. Die Keeper rannten ihr nach, weil sie auch noch etwas für die anderen Babys übriglassen sollte, doch Lima Lima dachte, der ganze Eimer wäre nur für sie! Nachdem sie sie eingefangen hatten und die restlichen Früchte verteilt waren, widmeten sich auch die Keeper einem angemessenen Weihnachtsessen.
Ngasha zeigte, was für ein Spaßvogel er ist, indem er auf die Rücken der anderen Waisen kletterte. Er bestieg sogar seinen Freund Jasiri, den dominanten Bullen der Waisenherde, woraus sich eine Rangelei ergab, bei der sie ihre Kräfte verglichen. Sie rangelten immer weiter und waren schnell im Busch verschwunden, um zu vermeiden, dass die Keeper sie von ihrem Spiel trennen würden. Nach alledem gingen die Babys auf ihre lange Wanderung. Sie folgten Murera und Ziwa zum Staubbad, bei dem es noch mehr Spaß gab, sowie mehr Grünfutter und Früchte, mit denen sie ihre Mägen füllen konnten. Nach dem Staubbad entspannten sich einige der Babys.

Jasiri und Faraja beim Kräftemessen

Montag, 28. Dezember 2015
Die Elefanten kamen eilig aus ihren Gehegen und rannten zu den Felsen, um ihre Hinterteile zu kratzen. Auch zu den großen Bäumen und der Laderampe konnte man Waisen eilen sehen. Ziwa ging Ngasha hinterher, und das war ein Fehler. Ngasha sah sich um und bemerkte, dass Ziwa ihm folgte. Er schob Ziwa zurück, musste heute aber feststellen, dass Ziwa schon so kräftig ist, dass er ihn nicht mehr so leicht herumschubsen konnte, wie er dachte.
Nach langen Wanderungen kam Ngasha, gefolgt von den anderen Waisen, zum Staubbad. Sie waren aber heute nicht so sehr am Staubbad interessiert, sondern schauten sich mehr nach den natürlichen Salzvorkommen um. Einige Buschböcke warteten in der Nähe, bis die Elefanten fertig waren, damit sie und ihre Jungen auch etwas von dem Salz naschen konnten.
Am späten Nachmittag liefen die Waisen in einer Reihe nach Hause zurück, wo die abendliche Milchfütterung sie erwartete. Die zwei Bullen, die auf eine Gelegenheit warten, um sich mit den Waisen anzufreunden, liefen auch durch den Wald und folgten ihnen. Als sie die Keeper Mureras Namen rufen hörten, verschwanden sie. Sie kamen aber in der Nacht zurück, um die Babys von außerhalb des Zauns zu beobachten.

Die Waisen lecken natürliches Salz

Dienstag, 29. Dezember 2015
Am frühen Morgen, als Murera aus dem Gehege kam, flogen viele weiße Schmetterlinge vor ihr her. Sie sah ihnen eine Weile zu und begann dann, ihnen hinterher zu jagen. Sie drehte sich um und rollte ihren Rüssel auf dem Boden herum, um sich auf die Schmetterlingsjagd vorzubereiten. Als sie laut zu trompeten begann, verstanden auch Sonje und Ziwa das Signal und schlossen sich ihr bei der Jagd an.
Ngasha juckte der Bauch sehr; er schaute sich um und fand einen kleinen Felsen in der Nähe, an dem er sich kratzte. Nachdem er zufrieden war, folgte er den anderen Babys, die ihn zurückgelassen hatten und bereits im Gebüsch verschwunden waren. Er kollerte, um herauszufinden, in welche Richtung alle gegangen waren. Er konnte sie nicht finden, also kollerte er noch lauter und schrie nach den Keepern, damit diese ihn auch hören konnten. Als die Keeper ihn riefen, kam er trompetend angerannt. Das wiederum löste ein Schreien und Herumrennen der anderen Babys aus, und sie zertrampelten alle Büsche und kleinen Bäume um sich herum.

Murera jagt Schmetterlinge

Mittwoch, 30. Dezember 2015
Als Quanza in den Wald kam, um sich ihren Freunden anzuschließen, lag ihr ein großer Baum im Weg. Er war von ihren großen wilden Freunden umgestoßen worden, die in der Nacht zu Besuch gekommen waren. Als sie den Geruch der wilden Elefanten an dem Baum wahrnahm, war sie zufrieden und begann, sich an ihm zu kratzen. Murera machte es ihr auf der anderen Seite nach und kratzte ihre Schultern, um einige Insekten an ihrem Körper loszuwerden.
Als die Babys weitergrasten, tauchten plötzlich wie aus dem Nichts zwei wilde Büffel hinter ihnen auf, die niemand bemerkt hatte. Ngasha, Zongoloni und Lima Lima waren sehr aufmerksam und hoben ihre Rüssel. Nachdem sie die Büffel bemerkt hatten, liefen sie zu ihren Keepern und Murera, um ihnen zu berichten, dass sie verfolgt werden. Die Jungs fingen an zu trompeten, was im ganzen Wald zu hören war. Dann rannten die Waisen zur Milchfütterung und zum Schlammbad und ließen die Büffel zurück.

Quanza wedelt mit den Ohren, und Murera kratzt sich

Donnerstag, 31. Dezember 2015
An diesem letzten Tag des Jahres 2015 waren alle Babys sehr brav. Selbst die sonst so frechen Jungs benahmen sich tadellos. Alle waren damit beschäftigt, ihre Mägen mit Leckereien aus der abwechslungsreichen Vegetation zu füllen, die sie umgab. Die Babys verbrachten lange Zeit damit, sich im Wasserloch zu wälzen, sich abzukühlen und sich mit Matsch zu bedecken.
Beim Wasserloch flogen ein paar Bienen herum, die wohl Wasser für ihren Honig suchten. Als Zongoloni es hinter sich summen hörte, rannte sie in den Wald zurück, um sich zwischen den großen Bäumen zu verstecken. Die Keeper und die anderen Babys folgten ihr, denn auch sie wollten nicht gestochen werden. Als die Bienen wieder verschwunden waren und die Luft wieder rein war, kehrten die Waisen zum Schlammloch zurück und hatten viel Spaß bei einem Staubbad.

Die Waisen ruhen sich nach dem Schlammbad aus

(übersetzt aus dem englischen Original)