Am 17. September gegen 22:30 Uhr kam unser mobiles Tierarzt-Team aus Meru gemeinsam mit KWS-Wildhütern und einem KWS-Pickup am Waisenhaus mit einem geretteten Elefanten an. Der Elefant war riesig, vermutlich schon vier bis fünf Jahre alt. Er war ungefähr einen Monat lang auf dem Gelände der lokalen Gemeinde Kimunye im Kirinyaga-Bezirk beobachtet worden. Die lokalen Bewohner hatten in den Wochen zuvor immer wieder gemeldet, dass sie diesen Elefanten gesehen haben — ganz allein und ohne Herde, doch außerhalb des Parks auf dem Gemeindeland an den Hängen des Mount Kenya. Der KWS hatte schon mehrere Rettungsversuche unternommen, doch das Kalb verschwand immer tief im Wald und war bisher unmöglich zu fangen.
Die Sache wurde ernst, als die Bewohner drohten, den Elefanten zu töten wenn der KWS ihn nicht bald von dem bewirtschafteten Land entfernen würde. Darum wurde das mobile Tierarzt-Team aus Meru mit dem abgeordneten KWS-Tierarzt Dr. Bernard Rono gerufen.
Nachdem sie länger gewartet hatten, gelang es ihnen, das Kalb mit einem Pfeil zu betäuben, ihn auf die Ladefläche des KWS Landcruiser zu laden und ihn bis tief in die Nacht hinein den ganzen Weg nach Nairobi zu fahren. Diese Reise dauerte ungefähr vier Stunden.
Die Rettung war sowohl wegen der ungünstigen Lage als auch wegen der Größe des Kalbs eine ganz besondere Herausforderung. Die unerwartete Ankunft eines weiteren Elefanten und dann noch dieser Größe ließ sich so manchen Keeper am Kopf kratzen. Inzwischen war der Elefant wieder erwacht, sodass das Abladen eine große Herausforderung darstellte.
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