Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Juli

Nairobi Nursery: 

daphne_burra

Thoma und Seraa, unsere beiden kleinen Eli-Mädchen, sind dicke Freundinnen. Burra hat ein so rundes Gesicht bekommen, dass die Backenknochen vollständig unter seinen dicken Backen verschwunden sind. Kaum zu glauben, dass er derselbe kleine Elefant ist, der damals halb verhungert und in erbarmungswürdigem Zustand bei uns ankam. Solango ist kräftig gewachsen und hat Seraa jetzt größenmäßig überholt. Sie ist immer noch winzig, aber dabei etwas rundlich, und aus ihrem kleinen frechen Gesicht strahlt pure Lebensfreude. Sie ist wegen ihrer winzigen Statur der Liebling aller Besucher und hat ein ausgesprochen gewinnendes Wesen. Thoma, die Mini-Matriarchin der Nursery, genießt selbstbewusst ihren Rang. Sie wird von allen Nursery-Elis geliebt und respektiert, besonders von Burra, der ihr oft als Zeichen seiner Zuneigung den Rüssel über den Rücken legt. Aber auch die kleine Seraa bleibt ständig in ihrer Nähe.

Die Tsavo-Waisen:

Unsere Eli-Waisen treffen fast täglich mit wilden Elefanten zusammen. Es überrascht uns nicht, dass Mweya dabei besonders kontaktfreudig ist und – ohne im mindesten durch die Anwesenheit der wilden Fremden beunruhigt zu sein – bereits mit einem gleich großen wilden Kalb Freundschaft geschlossen hat. Sie kann immer auf die Unterstützung von Sweet Sally bauen. Diese beiden sind weiterhin enge Freundinnen, genauso wie Nasalot und Mulika. Emily und Aitong sind stets damit beschäftigt, die Babies zu ihrer mittäglichen Milchfütterung zu begleiten oder bei Bedarf einem von ihnen beizustehen. Emilys Vorliebe für die kleine Ndara ist offenkundig. Sie zieht die Kleine auch schon mal  von Aitong weg, damit sie in ihrer Nähe bleibt. Und als Mweya einer wilden Herde gefolgt war, hat Emily sie ganz entschlossen wieder Waisen-Familie geholt. Da gehört sie schließlich hin, mag sich unsere Mini-Matriarchin gesagt haben.

Emily und Aitong haben allerdings auch schon versucht, wilde Kälber von der Herde wegzulocken. Was natürlich dazu führte, dass sie von der aufgebrachten Mutter verfolgt wurden. Einmal kam Edo Emily zu Hilfe, als ihr eine wütende Mutter hart auf den Fersen war. Kurz bevor sie Emily ihren Stoßzahn ins Hinterteil rammen konnte, lenkte er die Kuh von ihr ab.
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Imenti spielt wie immer eine dominierende Rolle. Wir freuen uns, dass er jetzt öfter mit Edo unterwegs ist – allerdings ist er immer noch etwas schüchtern, wenn die beiden mit wilden Elis zusammentreffen. Von den „Big Boys“ ist Edo der einzige, der regelmäßig am Abend bei den Stockades erscheint und auch die Kleinen fast täglich in den Busch oder zum Schlammbad begleitet.

Laikipia und Salama balgen sich weiterhin darum, wer auf der Hierarchieleiter eins ‚rauf darf. Und dass Elefanten auch ganz schön frech sein können, zeigt sich zum Beispiel, wenn Salama und Mulika den armen Mukwaju mit gemeinsamer Kraft ins Schlammbad schieben, nur weil der immer ein bisschen wasserscheu ist. Mweya dagegen ist eine richtige Wasserratte, im „Pool“ ist sie immer die Erste und kommt als Letzte heraus. Sie und Maungu sind enge Freunde, nur die kleine Mvita ist noch auf der Suche nach einer besten Freundin.  Icholta und Kinna halten offensichtlich besonders eng zusammen, und immer, wenn Nyiro Kinna mal schubst, bekommt er es mit Icholta zu tun. Genauso kommt auch Edie immer schnell Natumi zu Hilfe, wenn es nötig ist, besonders dann, wenn sie in eine Balgerei mit Salama verwickelt ist, was in diesem Monat mehrere Male an der Tagesordnung war.  Natumi lernt allmählich, sich mehr durchzusetzen, denn bisher war sie eher babyhaft und weit weniger frech und vorwitzig als Edie, Ilingwezi und Kinna.

Es ist auch schön zu sehen, dass die jungen Bullen unabhängiger werden, mehr Zeit getrennt von den anderen verbringen und mit Imenti unterwegs sind. Mukwaju und Nyiro sind immer noch die freundlichsten unter den jungen Bullen, sie suchen immer eine Hand, an der sie nuckeln können, und wickeln Besuchern gern mal ihre Rüssel um den Hals . Lolokwe ist ein sehr unabhängiger Charakter, der um andere gleich große Bullen einen Bogen macht. Zweifellos wartet er ab, bis er sicher sein kann, dass er beim Kräftemessen Erfolg hat.

Lissa und ihr wildes Kalb kommen zusammen mit ihrem „Kindermädchen“ Mpenzi abends oft zu den Stockades und treffen sie auch tagsüber im Busch. Sie verbringen viel Zeit  mit unseren Waisen. Obwohl sich Lissa und Mpenzi  normalerweise bei den wilden Herden aufhalten, fühlen sie sich immer noch sehr mit der Waisenfamilie verbunden und werden von allen geliebt.

Weil unsere Waisen tagsüber auf Wanderschaft sind, bekommen sie es natürlich auch immer wieder mit anderen Tieren zu tun. Emily und Aitong versuchten, eine männliche Giraffe zu verjagen, die aber nur widerwillig davonlief. Und als sie auf eine Büffelherde trafen, wurde Aitong von einem Bullen attackiert, und Emily musste zu ihrer Rettung herbeilaufen. Am Schlammloch jagen die Waisen regelmäßig Paviane. Nur die Kleinsten konzentrieren sich lieber auf ein Eichhörnchen und einige Impalas. Besonders stolz waren sie allerdings, dass es ihnen gelungen war, einen Eisvogel zu verscheuchen…