Am 3. Juli erhielt der David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) eine Meldung von der Organisation „Space for Giants“ („Raum für Giganten“) und der Loisaba Ranch in Laikipia über einen Elefantenbullen, bei dem ein Speer im Kopf steckte. Das ist bereits der zweite Fall eines Elefanten mit einem Speer im Kopf, den die Tierärzte in der letzten Woche behandelt haben.
Angela Sheldrick koordinierte sofort von der DSWT Zentrale im Nairobi National Park aus den Einsatz der „Fliegenden Tierärzte“ vom DSWT und Kenia Wildlife Service (KWS), um diesen Notfall zu behandeln. Der KWS Tierarzt Dr. Bernard Rono, der die tierärztliche Einheit vom DSWT mit Sitz in Meru unterstützt, hatte zu der Zeit dienstfrei, aber er machte seinen Abflug möglich, um dafür zu sorgen, dass der Elefantenbulle behandelt und der Speer entfernt wird, während das Bodenteam ein wachsames Auge auf den Patienten hatte.
Dr. Rono bereitet den Betäubungspfeil vor
Dr. Rono bereitet die Betäubung des Elefanten vor
Der Bulle wird verfolgt
Der trockene Lebensraum von Loisaba im Norden Kenias
Die “Fliegenden Tierärzte“ verließen den Wilson Flughafen ungefähr 10:30 Uhr und landeten eine Stunde später auf dem Loisaba Landeplatz. Loisaba und ein Forscher der Organisation “Space for Giants“ stellten ein Bodenteam und ein Fahrzeug zur Verfügung, um bei der Suche und der Behandlung zu helfen. Nach einer kurzen Fahrt war es offensichtlich, dass die Betäubung zu Fuß vorgenommen werden musste. Zum einen aufgrund des unwegsamen Geländes, zum anderen aber auch, weil der Bulle leicht beunruhigt war, was verhinderte, nah genug heranzukommen. Dr. Rono und ein Scout aus Loisaba marschierten zu Fuß weiter und kamen schließlich nah genug an den Elefanten heran, um ihn unentdeckt betäuben zu können. Nach einem erfolgreichen Betäubungsschuss sank der Bulle schließlich auf sein Hinterteil und das Team rückte an, um ihn auf seine Seite zu drehen.
Wanderung in den Busch, um den Elefanten zu betäuben
Der Elefant beginnt, sich zu erheben
Der Elefant ist betäubt
Der Elefant ist erfolgreich betäubt
Das Team versucht, den Elefanten auf die richtige Seite – zu schieben, um die Verletzung zu behandeln
Während dessen stand der Elefant wieder auf, kurz bevor er glücklicherweise auf die richtige Seite fiel, was es einfacher machte, an den Speerschaft aus Metall zu kommen. Dr. Bernard Rono begann an dem Speer zu ziehen, der sehr fest im Kopf des Bullen steckte und jeder, der anwesend war, war entsetzt darüber, wie tief dieser eingedrungen war. Sobald der Speer entfernt war, floss etwas Blut aus seinem Rüssel, aber nicht so viel, wie erwartet. Seine Wunde wurde behandelt und es wurden Langzeit-Antibiotika verabreicht. Als der Tierarzt mit dem Abschluss der Behandlung zufrieden war, wurde ein Aufwachmittel verabreicht und das Team verfolgte stolz wie der Elefant aufstand. Er schien absolut in Ordnung zu sein und verschwand langsam im Unterholz. Es wurde ihm ein farbiges Kreuz auf seinen Rücken gesprüht, so dass seine Bewegungen in den kommenden Tagen überwacht werden können.
Nach der Behandlung, kurz bevor der Bulle zu sich kommt
Das Team bringt Wasser, um den Elefanten abzukühlen
Die Initiative “Fliegende Tierärzte“ vom DSWT ermöglicht es, zahlreiche Tierleben zu retten, besonders das der Elefanten – sie bietet rechtzeitig dringend benötigte ärztliche Behandlung, wenn diese am meisten gebraucht wird. All diese wilden Tiere wären zum Sterben verurteilt, ohne dieses unglaublich erfolgreiche Programm. Wir danken all jenen, die bei der Rettung dieses Elefanten unterstützt haben: dem Loisaba Bodenteam, der Organisation “Space for Giants“ und Boskivic aircharters, die ihre Charterraten gesenkt haben. Wir danken Sam, dem Piloten, der Teil unseres Einsatzteams vor Ort für solche Fälle geworden ist. Und natürlich danken wir unserem vom KWS entsandten Tierarzt Bernard Rono, der sich kurzfristig zur Verfügung stellte.
Das Team überwacht den Bullen
Das Bodentaem auf dem Loisaba Landeplatz
Wir sind überzeugt, dass dieser wunderschöne junge Elefantenbulle, der noch den größten Teil seines Lebens vor sich hat, wieder vollständig gesund wird.
Originalartikel erschienen auf der website des David Sheldrick Wildlife Trust, übersetzt aus dem Englischen.