Nairobi Nursery Juli 2014

Dienstag, 1. Juli 2014
Nachdem die erste kleine Gruppe der Waisenbabys ihre Milch bei der öffentlichen Besuchsstunde verschlungen hatte, entschieden Balguda und Barsilinga, einen Ringkampf zu veranstalten. Lemoyian sah das und ergriff sofort die Gelegenheit und versuchte auf Balguda zu klettern. Balguda aber gestattete solch ein Verhalten nicht und gab Lemoyian schnell einen Kopfstoß. Lemoyian war völlig geschockt über Balgudas Reaktion und ließ seinen Frust am kleinen Kauro aus, der ganz unschuldig an einem Stock nagte. Lemoyian schubste Kauro zu Boden und zog damit die Aufmerksamkeit sämtlicher Keeper auf sich. Sie griffen schnell ein und stoppten Lemoyians Stänkereien. Die Keeper scheuchten Lemoyian allein in den Busch, damit er aus seinem ungezogenen Verhalten eine Lehre zieht. Der kleine Kauro nagte weiter an seinem Stock als sei nichts geschehen. Lemoyian versuchte zur Gruppe zurückzukehren, doch die Keeper verjagten ihn erneut. Er trötete seinen Frust laut heraus, denn er ist gar nicht gern allein. Schließlich holten die Keeper ihn in die Gruppe zurück. Er ging nicht nochmal in die Nähe der Babys und sein ruppiges Verhalten von vorher war ihm nun wohl sehr peinlich.

Balguda und Barsilinga nach dem Ringkampf

Mittwoch, 2. Juli 2014
Heute konnte man gut beobachten, dass Sokotei auch ein sehr gieriger Elefant geworden ist, wenn es um die Milch geht. Während der 11-Uhr-Fütterung trompetete er laut und warnte alle, dass er jetzt kommt, um seine Milch zu trinken und niemand im Weg stehen sollte. Oltaiyoni scheint diesen neuen gierigen Elefanten auch bemerkt zu haben, denn sie hat heute versucht, sich mit Absicht in Sokoteis Weg zu stellen. Sokotei stieß sie mit dem Kopf zu Boden, da nichts zwischen ihn und seine Milch kommen darf.
Während der Mittagspause der Keeper machten sich die kleinen, aber frechen Babys Kamok und Kauro daran, Warzenschweine zwischen den Bäumen zu jagen. Es war für die Keeper sehr spaßig, diesen zwei kleinen Babys zuzusehen, wie sie die ausgewachsenen Warzenschweine herumjagten. Die drehten den Spieß aber irgendwann um und jagten ihrerseits die Babys. Die arme kleine Kamok stürzte beim Laufen und das Warzenschwein ergriff die Gelegenheit und rannte auf sie auf. Glücklicherweise war Arruba in der Nähe und schritt gleich ein, um die Babys zu retten und die Warzenschweine wegzujagen. Danach kamen die Warzenschweine nicht zurück, was ungewöhnlich war, da sie sich sonst immer nach Kräften wehren. Kamok und Kauro folgten Arruba dann zur Herde zurück, wo sich Mbegu und Oltaiyoni ihnen anschlossen.

Ashaka und Kamok auf Erkundungstour

Donnerstag, 3. Juli 2014
Jasiri, Faraja und Suswa zogen heute aus den hinteren Ställen aus, um die freigewordenen Gehege von Murera, Sonje, Quanza und Zongoloni zu beziehen, nachdem diese nun nach Umani-Springs umgezogen sind. Das verursachte zuerst Unruhe, da die drei ihre Freunde und die bekannte Umgebung vermissten. Inzwischen haben sich aber alle an die neue Situation gewöhnt und die Abende sind wieder friedlich und ohne großes Drama. Jasiri, Faraja und Suswa müssen sich ganz schön allein gefühlt haben in den hinteren Ställen und sind nun wieder unter all ihren Freunden. Sie sind sehr entspannt und glücklich.
Die wunderbare Solio kam heute abend wieder einmal nach Hause. Wir haben festgestellt, dass sie in letzter Zeit wieder häufiger vorbei kommt und die Nacht in der Nähe des Geländes verbringt. Dabei frisst sie alle Blumen und Büsche, die sie finden kann. Sie ist gesund und glücklich und alle Keeper begrüßten sie, ebenso wie Maxwell.

Solio kommt am Abend nach Hause

Freitag, 4. Juli 2014
Rorogoi, Mashariki, Nelion und Tundani führten die Herde zum Grasen in den Busch. Als sie draußen waren, trafen sie auf zwei Büffelbullen, die dort grasten. Die vier Elefanten näherten sich den Büffeln mit aufgestellten Ohren und versuchten sie zu verscheuchen. Die vier Büffel reagierten aber gar nicht auf die Babys und blieben einfach stehen. Als sie sich den Büffeln näherten, merkten die Babys, dass diese doch viel größer waren als sie selbst und nach einigem Trompeten und viel Krach rannten sie zur Sicherheit ihrer Herde und der Keeper zurück. Die ganze Aufregung bei der Begegnung von Rorogoi, Mashariki, Nelion und Tundani mit den Büffeln verursachte große Unruhe in der Herde. Da Büffel sehr launische Tiere sind und sich jeden Moment an den Waisen hätten rächen können, führten die Keeper die Herde woanders hin und versuchten, sie zu beruhigen.

Rorogoi geht zu den Keepern

Samstag, 5. Juli 2014
Kurz nach 9 Uhr heute morgen, nachdem die Waisen ihre Milch getrunken hatten, wurde die ganze Waisenherde mit Kokosnussöl überschüttet. Alle schienen das Öl sehr zu lieben, außer die kleinen Kamok und Mbegu. Sie versuchten sich zu verstecken und aus dem Ölbad zu schliddern, doch sie waren zu langsam und ehe sie sich versahen, hatten die Keeper sie von Kopf bis Fuß mit Öl eingeschmiert. Nach dem Ölbad alberten die Waisen außerordentlich fröhlich und verspielt im Schlamm und Staub herum. Die begeisterten Spiele dauerten über eine Stunde lang an, bevor die Waisen schließlich zum Grasen übergingen.

Elefantenliebe

Sonntag, 6. Juli 2014
Während die Waisen auf die Lieferung ihrer Milch warteten, begannen die frechen Jungs Kithaka und Lemoyian sich zu zanken. Ein verbissener Kampf begann, der den Rest der Herde in Unruhe versetzte – doch keiner von beiden wollte aufgeben. Balguda und Jasiri versuchten sogar, den harten Kampf zu beenden, doch ohne Erfolg. Schließlich ließ die Herde einfach die beiden Streithähne stehen und ging ihre Milch trinken. Kithaka und Lemoyian bemerkten dann, dass sie alleine zurückgelassen wurden und eilten schnell der Herde hinter – nun wieder als beste Freunde.

Kithaka begrüßt die Keeper

Montag, 7. Juli 2014
Die Waisen waren alle erstaunlich gut gelaunt und erfreut über den Beginn des neuen Tages. Die Babys Mbegu, Ashaka, Kamok und Kauro waren zuerst draußen. Ashaka war so aufgeregt, dass sie in das Gebüsch flitzte und dabei das Gleichgewicht verlor und stürzte. Sie sprang sofort wieder auf und rannte im Höchsttempo zu ihren kleinen Freunden zurück, um ihnen von ihrer Expedition in das Gebüsch zu erzählen.
Später, gegen 15:30 Uhr, erhielten wir einen Anruf von Joseph Sauni über eine Waisenrettung in Satao Tsavo. Ein Elefantenbaby, nach dem die DSWT-Tsavo-Teams gesucht hatten, war endlich gefunden worden. Es wurde gefangen und war nun bereit für den Weg nach Nairobi. Das Baby war drei Tage zuvor allein gesehen worden, aber es verschwand im Gebüsch und war aus den Augen verloren worden. Der DSWT-Pilot flog gleich am ersten Tag gemeinsam mit Josephs Team über das Gelände, konnte es aber nicht finden. Am zweiten Tag ging Joseph mit dem Anti-Wilderei-Team noch einmal in die Gegend, um das Baby am Boden aufzuspüren – auch ohne Erfolg. Am dritten Tag wurde das Baby endlich von einer Luftpatrouille entdeckt und Joseph wurde sofort informiert. Ein Team machte sich auf den Weg, um das Baby zu fangen und mit ihm auf das Rettungsflugzeug zu warten, das am Satao Flugfeld ankommen und das Baby zur Nursery bringen sollte. Das Rettungsflugzeug verließ Nairobi um 16 Uhr und kam um 17 Uhr am Satao-Flugfeld an. Das Baby wurde sofort untersucht. Es war ungefähr 18 Monate alt und sehr dünn – ein deutliches Zeichen dafür, dass das Baby schon längere Zeit auf sich allein gestellt war. Das Baby kam um 20:15 Uhr im Waisenhaus an. Sie trank keine Milch und war sehr aggressiv, was normal für neue Elefanten ist. Es war ein gutes Zeichen, dass sie noch Kraft hatte, sich zu wehren und in der Nacht trank sie auch etwas Milch aus einem Eimer. Sie wurde Kono genannt.

Kono wird am Flugfeld aufgesammelt

Dienstag, 8. Juli 2014
Am Morgen nach ihrer Ankunft sah Kono kräftiger aus und die anderen Waisen begrüßten sie herzlich – insbesondere Suswa, die in den Stall neben sie gezogen war. Suswa zeigte ihr große Zuneigung und Trost, denn sie weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, eine Mutter zu verlieren und wollte Kono sicherlich mitteilen, dass nun alles wieder gut wird. Die Milch und die Liebe der anderen Elefanten und der Menschen sind die zwei wesentlichen Bestandteile, um einen Neuankömmling zu beruhigen und in die Herde zu integrieren. Den Rest des Tages fraß Kono ihr Grünfutter und trank Milch aus dem Eimer, doch sie weigerte sich noch immer, den Menschen zu vertrauen.

Kono ist sehr aggressiv

Mittwoch, 9. Juli 2014
Obwohl Kono die Nacht über sehr kräftig aussah, brach sie heute morgen um 8 Uhr zusammen. Wir nahmen Bluttests und sie bekam eine Infusion, um ihre Kräfte wiederherzustellen. Der Bluttest ergab, dass die arme Kono eine Infektion hatte und sie bekam Antibiotika. Während des Tages trank sie keine Milch und fraß kein Grünzeug und das machte uns große Sorgen. Die Infusion gab ihr wieder Kraft und am Nachmittag war sie wieder auf den Beinen und lief in ihrem Gehege herum. Später brach sie aber erneut zusammen und kam wieder an die Infusion. Ihr Stuhl war sehr wässerig und enthielt Würmer. Das alles waren schlechte Zeichen.

Kono ist ängstlich

Donnerstag, 10. Juli 2014
Es war ein trauriger Morgen, denn Kono starb im Beisein ihrer menschlichen Familie, die alles getan hatte, um ihr wertvolles Leben zu retten. Ihr Gesundheitszustand hatte sich im Laufe der Nacht weiter verschlechtert und sie war häufiger zusammengebrochen. Suswa war im Gehege neben ihr und war sehr unglücklich, denn auch sie bemerkte, dass es Kono schlecht ging. Die Keeper mussten Suswa am Morgen fortschieben, damit sie mit den anderen Waisen in den Busch ging, denn sie wollte das Gehege und Kono nicht verlassen.
Als die Waisen am Abend nach Hause kamen, standen Suswa, Lentili, Balguda und Arruba einige Zeit vor Konos Gehege und trauerten.
Am gleichen Morgen, an dem wir Kono verloren hatten, erhielten wir einen Anruf aus Samburu, dass ein weiterer Babyelefant gerettet werden musste. Es war ungefähr einen Monat alt und war in einen Brunnen gefallen. Seine Mutter wurde nirgends gesehen. Ein Kuhhirte hatte das Baby gefunden, als er seine Herde zum trinken an den Brunnen bringen wollte. Er meldete das Kalb sofort dem KWS. Es wurde sogleich gerettet und hatte die Nacht im Namunyak Naturschutzgebiet verbracht. Am nächsten Morgen kam das Rettungsteam und holte das Baby ab. Es trank sofort Milch und kam um 14 Uhr im Waisenhaus an. Seine neue Familie begrüßte den kleinen Bullen herzlich und er wurde nach seinem Fundort Murit genannt.

Murit trinkt Milch

Freitag, 11. Juli 2014
Baby Murit sah heute morgen stark aus. Er wurde rund um die Uhr von seiner menschlichen Familie überwacht, die alles tat, damit dieser kleine Kerl gesund und glücklich ist, wie es seine Mama tun würde. Murit genießt die Gesellschaft seiner anderen kleinen Leidensgenossen Ashaka, Kauro, Mbegu und Kamok. Kauro und Ashaka bleiben sehr dicht bei Murit und versuchen, ihn zu beschützen. Sie lieben ihn, doch Murit scheint dies nicht zu bemerken. Es scheint, dass der Verlust seiner Mutter noch zu frisch ist und er noch etwas Zeit braucht, bevor er wieder spielen und Spaß haben wird. Die Keeper haben schon bemerkt, dass Murit ein sehr netter und freundlicher kleiner Junge ist. Er liebt es, an den Fingern der Keeper zu nuckeln und er ist von ihren Staubkitteln fasziniert und spielt liebend gern damit. Seine vier Zähne sind bereits alle da, was uns sehr erleichtert, da das Zahnen eine lebensbedrohliche Phase für Waisenelefanten ist – Murit scheint diese aber schon hinter sich zu haben.

Kamok mit ihrem Keeper

Samstag, 12. Juli 2014
Zur 11-Uhr-Besuchsstunde spielten die Kühe Mashariki, Lentili, Rorogoi, Arruba, Suswa und die kleine Oltaiyoni im Staub und blieben unter sich. Die jungen Bullen dagegen waren energiegeladen und wechselten sich im Rampenlicht ab. Die Besucher sahen, wie sich die Bullen gegenseitig in Ringkämpfe verwickelten oder sich herumjagten. Unser frechster Junge, Kithaka, entschied wie üblich, Lemoyian zu einem Kopfstoß-Duell herauszufordern, das in lautem Trompeten und tiefem Kollern endete. Barsilinga und Tundani schlossen sich zusammen, um sich Jasiri und den jungen Sokotei vorzunehmen. Die wollten ihrerseits gerade Mashariki und Oltaiyoni besteigen, die auf dem Boden lagen und die Jungs nicht beachteten. Diese ganzen Aktivitäten verursachten viel Gelächter bei den Besuchern und Freude über diese lustigen Elefanten.

Kauro und Kamok spielen im Dreck

Sonntag, 13. Juli 2014
Sobald die Elefanten in den Park gegangen und sich einen Fleck zum Grasen gesucht hatten, entschieden Ngasha und Faraja, etwas weiter entfernt liegendes Gelände zu erkunden als die anderen, in der Hoffnung, leckerere Büsche zu finden. Nachdem sie einiges entdeckt hatten, wurde Faraja sehr besitzergreifend und versuchte, Ngasha aus dem Weg zu schubsen. Das verursachte einen Kampf, doch Nelion griff schnell ein, um die Situation zu kontrollieren. Nelion, Tundani und Jasiri begannen dann, die Büsche zu fressen und als Ngasha und Faraja ihren Kampf um den Busch beendet hatten, war dieser schon aufgefressen.

Ngasha erkundet das Gebüsch

Montag, 14. Juli 2014
Es scheint so, als ob wir einen weiteren Elefanten zur Liste der vielen gierigen Kleinen hinzufügen müssen: Der süße Ngasha ist zu Fütterungszeiten gar nicht mehr süß! Er rast zu seiner Flasche und nachdem er sie geleert hat, verwandelt er sich in einen Plagegeist für die Keeper und die anderen Elefanten, denn er möchte die Milch aller anderen Elefanten auch haben! Während der heutigen Baby-Fütterzeit schlang Ngasha seine Milch hinunter, schubste dann Sokotei zu Boden, stieß ihn weiter mit dem Kopf an und versuchte danach, seine Milch zu trinken. Die Keeper mussten eingreifen und Ngasha fortjagen. Suswa beobachtete das alles und unterstützte die Keeper gerne dabei, Ngasha zu verjagen um ihm zu zeigen, dass es so nicht geht. Ngasha ging in den Busch und verbrachte einige Zeit allein. Immer wenn er versuchte zurückzukehren, wurde er von den Keepern wieder weggeschickt. Einen Elefanten eine Weile von der Herde zu isolieren ist eine gute Möglichkeit ihm zu zeigen, dass er etwas falsch gemacht hat. Die Leitkuh einer Herde würde ihre Mitglieder immer auf diese Waise bestrafen; insbesondere die rebellischen jungen Bullen müssen häufiger mal etwas Zeit allein verbringen. Das ist eine ganz normale Strafe in jeder wilden Herde.

Oltaiyoni und Mbegu sagen ‚Hallo‘ zu den Keepern

Dienstag, 15. Juli 2014
Als Murit ankam, zeigte ein Bluttest, dass er an einer Bakterieninfektion litt und er bekam sofort eine Infusion. Wir haben heute einen weiteren Bluttest gemacht, um zu sehen, ob es sich gebessert hat. Er sieht sehr kräftig aus und trinkt seine Milch sehr gut. Wir alle hoffen, dass es so bleibt.
Oltaiyoni kümmert sich inzwischen sehr viel um die kleine Mbegu. Ursprünglich hing Mbegu sehr an Arruba, doch selbst sie bekommt ihn nun gar nicht mehr zu sehen. Oltaiyoni verlässt ihre Gruppe, um sich den Babys anzuschließen und widmet Mbegu dabei immer ganz besondere Aufmerksamkeit. Es heißt, dass Elefanten unabhängig vom Alter sehr gut auf die Kleineren aufpassen und genau dies beobachten wir nun bei der kleinen Oltaiyoni.

Arruba interessiert sich für die Kamera

Mittwoch, 16. Juli 2014
Gestern wurde erneut ein Elefantenkalb aus Satao in Tsavo gerettet und blieb über Nacht bei den Voi-Keepern, bevor es heute nach Nairobi geflogen wurde. Der kleine Bulle wurde allein mit einem sehr geschwollenen Vorderbein gesehen und humpelte stark. Doch die größte Sorge war eine Kugelwunde ungefähr einen Finger tief in seiner Stirn. Trotz seines Zustands sah der Elefant kräftig aus und wehrte sich ordentlich. Sobald er in seinem Gehege angekommen war, begann das Team damit, nach seinen Wunden zu sehen. Zuerst reinigte Chef-Keeper Edwin die Wunde an seiner Stirn, damit sie nicht durch Infektionen noch schlimmer wird. Danach wurde das Bein des Babys geröntgt und die Ergebnisse waren niederschmetternd. Das Bein war so schlimm gebrochen, dass er keine Chance auf Heilung oder ein normales Leben hatte. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass seine Mutter oder ein anderes Familienmitglied auf ihn gestürzt war, als sie von Wilderern erschossen wurden. Dieser Bruch war irreparabel und der Elefant wäre für den Rest seines Lebens verkrüppelt. Der Knochen würde niemals heilen und so auch nie das unglaubliche Gewicht eines erwachsenen Bullen tragen können, so dass er keine Chance auf ein Leben in der Wildnis hätte. Gegen 15:45 Uhr haben wir den erst einjährigen Elefanten eingeschläfert. Alle trauerten an diesem Abend. Er war so mutig und hat mit aller Kraft gekämpft, doch wieder musste ein junges Leben so unnütz von uns gehen. In solchen Zeiten müssen wir uns dem Rest der Waisen zuwenden, um uns an die Elefanten zu erinnern, die eine zweite Chance bekommen haben und uns damit zu trösten.

Mbegu und Ashaka sagen ‚Hallo‘

Donnerstag, 17. Juli 2014
Heute war ein schöner Tag und die Elefanten schienen wieder sehr zum Spielen aufgelegt zu sein. Die Älteren grasten nur kurz, bevor sie unsere Gruppe aus fünf Babys entdeckten. Ashaka und Kauro nahmen die größeren Elefanten gar nicht wahr, da sie vollauf damit beschäftigt waren, miteinander zu spielen. Doch Kamok, Murit und Mbegu genossen die Aufmerksamkeit von Arruba, die sie alle mit einer geradezu mütterlichen Liebe überschüttete.
Später am Nachmittag erhielten wir einen Anruf aus Eldoret, dass ein weiteres einsames Elefantenkalb gerettet werden musste, dessen Mutter von Wilderern getötet worden war. Das Rettungsteam machte sich sofort auf den Weg und kam nach einem eineinhalbstündigen Flug auf dem Kabarnet-Flugfeld in Eldoret an. Das Kalb kam in einem Auto voller Ranger, die bei dessen Rettung geholfen hatten. Sie war sehr schwach und in schlechtem Zustand, da sie schon lange ohne ihre Mutter gewesen war. Die Ranger berichteten, dass die Leiche der Mutter viele Speerwunden hatte, und die Stoßzähne verschwunden waren. Es war offensichtlich gewesen, dass dieser Elefant noch gestillt hatte und daher hatten sie nach dem Kalb gesucht.
Das Baby bekam etwas Milch, doch sie trank nicht viel, da sie sehr schwach war und ihre Umgebung sie verwirrte. Nach der langen Reise ins Waisenhaus bekam sie den Stall direkt neben Murit, der sehr erfreut über seine neue Freundin war. Obwohl die beiden durch Holzbretter getrennt waren, steckten sie ihre Rüssel durch die Absperrung und berührten sich gegenseitig, was das neue Baby, das Kerio genannt wurde, sehr beruhigte. Nachdem Murit das neue kleine Baby getröstet hatte, trank sie ihre Milch und schien etwas beruhigter zu sein.

Ashaka bemerkt ihre Milch nicht

Freitag, 18. Juli 2014
Um 6 Uhr kamen die meisten der älteren Waisen, um nach dem neuesten Zuwachs zur Herde zu schauen. Es brachte nichts, den Neuankömmling zu verstecken, da sie in der Nacht soviel Krach gemacht hatte, dass alle sehen wollten, wer der laute Neuling war. Arruba, Mashariki, Balguda und Oltaiyoni sammelten sich an Kerios Tür und streckten ihre Rüssel hinein, um die kleine Kerio zu fühlen und zu riechen. Die älteren Waisen versuchten sogar, die Tür aufzuschieben, um einen Blick auf sie werfen zu können. Schließlich mussten die Keeper die Waisen überzeugen aufzubrechen, da es für die Babys zu kalt war, um herauszukommen. Die Waisen gingen in den Busch, grasten den Rest des Tages und spielten.
Später traf Kerio auf die anderen kleinen Babys, die den Neuankömmling faszinierend fanden. Ashaka versuchte sogar, Kerio zu schubsen, aber nur um zu sehen, was Kerio so für ein Elefant ist. Draußen im Busch grasten die älteren Elefanten, aber sobald sie die Babys gesehen hatten, kamen sie alle herüber, um den Neuankömmling zu begrüßen. Nachdem jeder das neue Baby gesehen hatte, grasten sie weiter – alle außer Oltaiyoni, die zurückblieb, um sich um die Kleinen zu kümmern. Doch sie schien ihre Aufmerksamkeit nicht so sehr Kerio zuzuwenden, da sie immer noch sehr auf die kleine Mbegu fokussiert ist.

Kerio und Mbegu spielen mit dem Keeper

Samstag, 19. Juli 2014
Heute war wieder Kokosnuss-Öl-Tag. Einige der Waisen lieben es, andere versuchen sich mit allen Mitteln davor zu drücken. Sie flüchten in das Dickicht, doch es ist aussichtslos, denn am Ende des Tages ist jeder vollständig mit Öl eingeschmiert! Die vier, die das Öl-Bad am meisten verabscheuen, sind Rorogoi, Oltaiyoni, Ngasha und Arruba. Sie machen es den Keepern nicht leicht, sie alle einzuölen, doch am Ende schaffen wir es immer. Sobald das Öl-Bad beendet war, rollten sich sich die Waisen im Staub und spielten aufgeregt miteinander. Danach gingen die Babys zum Schlammloch, an dem die 11-Uhr-Besuchsstunde stattfand. Mashariki und Oltaiyoni entschieden, in den Schlamm zu hüpfen und zu spielen, was die Besucher sehr amüsierte. Doch Faraja und Lemoyian stahlen ihnen die Show, als sie begannen, Fußball zu spielen und beim Jagen des Balls in das Schlammloch fielen.

Kamok im Wald

Sonntag, 20. Juli 2014
Kauro ist ein Rabauke geworden, insbesondere gegenüber der kleinen Kerio. Das ist vermutlich seine Eifersucht, denn sie ist das neueste Baby und braucht noch immer besonders viel medizinische Fürsorge und bekommt dadurch am meisten Aufmerksamkeit. Immer wenn Kerio versucht, etwas Zuneigung von Kauro zu bekommen, erhält sie einen Schubser von ihm und die Keeper müssen eingreifen. Kamok dagegen ist sehr nett und fühlt sich mit dem neuen kleinen Mädchen viel wohler als Kauro.
Nach der Besuchsstunde versammelten sich alle Waisen zu einem Weiterbildungskurs. Das ist wichtig, damit die Babyelefanten von den älteren etwas lernen können. Arruba, Suswa und Oltaiyoni lieben es, da sie während dieser Zeit bei den jüngsten Babys sein dürfen. Diese drei scheinen die nächsten Mini-Leitkühe der Waisenherde zu werden.

Murit rennt zu seiner Milch

Montag, 21. Juli 2014
Oltaiyoni und Sokotei sind sich nicht grün, denn seit Sokoteis Ankunft stritten die beiden um Oltaiyonis Adoptivmamas Murera und Sonje. Obwohl die beiden älteren Kühe nun nach Umani Springs umgezogen sind, mögen sie sich immer noch nicht besonders. Sie streiten sich ohne ersichtlichen Grund und stören damit die Ruhe in der ganzen Herde. Das Hauptproblem ist, dass Oltaiyoni kleiner aber dickköpfiger als Sokotei ist. Sie weigert sich zurückzuweichen, obwohl Sokotei viel stärker ist und sie keine Chance gegen ihn hat. Heute schienen sie den ganzen Tag nur zu streiten und zu kämpfen, bis Tundani und Barsilinga sich einmischten und die beiden auseinanderzwangen. Tundani stand vor Oltaiyoni, während Barsilinga Sokotei in die andere Richtung schob. Das war die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass der Kampf noch böse endet.

Die Elefanten kämpfen am Schlammbad

Dienstag, 22. Juli 2014
Die beiden Albino-Babys Faraja und Jasiri spielten heute endlos mit Nelion. Es begann heute morgen bei den Stallungen, nachdem alle Elefanten herausgelassen worden waren und sich auf den Weg in den Busch machten. Jasiri neigt in letzter Zeit dazu, die anderen Waisen in den Schwanz zu beißen. Heute folgte er Nelion und biss ihn in den Schwanz. Nelion trompetete laut und floh in die Büsche, um dort Schutz zu suchen. Während all der Aufregung entschied Faraja, sich einzumischen und alles endete damit, dass die drei miteinander rangen und sich gegenseitig bestiegen. Den Rest des Tages wichen sie sich dann nicht mehr von der Seite.

Rorogoi löscht ihren Durst

Mittwoch, 23. Juli 2014
Ngasha und Rorogoi sind die beiden Waisen, die während der Milchfütterungen am schwierigsten zu kontrollieren sind, besonders zur öffentlichen Besuchsstunde. Die zwei frechen Elefanten sind wie Kinder, die sich danebenbenehmen, wenn Besuch da ist. Es ist so, als ob sie wüssten, dass ihre Aufpasser sie nicht vor den Besuchern bestrafen würden und sobald sie wieder im Busch sind, benehmen sie sich hervorragend. Wie üblich beschäftigten sie sich damit, die Milch der anderen Elefanten oder von der Schubkarre zu stehlen. Ihre frechen Spiele endeten damit, dass sie über die Schubkarre fielen und dabei großes Trara machten, bevor sie von den Keeper verscheucht wurden und in den Busch stürmten. Kithaka lenkte aber die Aufmerksamkeit der Besucher von den Bösewichten ab, indem er sich auf dem Boden herumrollte und sich direkt neben den Besuchern auf sein Hinterteil setzte.
Leider war heute kein guter Tag für die kleine Kerio. Sie wachte heute morgen wie üblich auf und bekam um 8 Uhr ihre Milch, dann erneut um 10 Uhr, doch direkt danach wurde sie sehr schwach und die Keeper mussten sie zum Stall zurückbringen und an eine Infusion legen. Sie trank zwar ihre Milch, aber war sehr geschwächt. Alle machten sich große Sorgen, aber hofften, dass es ihr morgen besser gehen würde.

Kithaka entspannt sich

Donnerstag, 24. Juli 2014
Heute morgen um 3:30 Uhr brach Baby Kerio zusammen und kam sofort an eine Infusion. Um 6 Uhr wurde sie von den Keeper gestützt, damit sie ihre Milch trinken konnte. Nach einiger Überzeugungsarbeit trank sie ein wenig und sank dann wieder in den Schlaf. Die Keeper mussten sie den ganzen Tag an der Infusion lassen, um ihr die benötigten Nährstoffe zu geben, doch leider half es alles nichts. Während des Tages wurde sie immer schwächer und ihre Atmung wurde flacher, was ein sehr schlechtes Zeichen war.

Die Keeper helfen den Babys auf den Hügel

Freitag, 25. Juli 2014
Wir alle erwachten heute morgen und erhielten die traurigen Neuigkeiten vom Tod der kleinen Kerio. Sie ging von uns und wir können uns nur damit trösten, dass sie jetzt in einer besseren Welt ist. Es war schwer, damit fertig zu werden, da sie so hart um ihr Leben gekämpft hat und wir alles in unserer Macht stehende versucht haben.
Die älteren Waisen grasten heute im Wald, als sie von Büffeln erschreckt wurden, die auch gerade auf ihrer täglichen Runde durch den Park waren. Die Elefanten flohen in alle Richtungen und trompeteten und kollerten, während Ngasha, Lemoyian, Arruba und Rorogoi die Flucht in den Busch anführten. Doch innerhalb weniger Minuten hatten sie sich alle gesund und munter am Schlammloch eingefunden. Die Keeper eilten den Waisen hinterher und riefen ihre Namen um sie zu beruhigen. Glücklicherweise war es Fütterungszeit und die Aufregung war bald vergessen und alle waren wieder glücklich.

Ruhe in Frieden, kleine Kerio

Samstag, 26. Juli 2014
Oltaiyoni ist immer beschützender gegenüber Mbegu geworden und weicht ihr kaum noch von der Seite. Sie hat jetzt wirklich die Rolle von Mbegus neuer kleiner Mama im Waisenhaus übernommen.
Ashaka ist inzwischen sehr eifersüchtig auf jeden Waisen, der die Aufmerksamkeit der Keeper bekommt, insbesondere, wenn irgendjemand an den Fingern der Keepern nuckeln darf. Baby Mbegu durfte das heute und Ashaka fand das gar nicht gut! Sie näherte sich dem Keeper und schubste Mbegu aus dem Weg, doch Mbegu schubste genauso hart zurück. Mbegu begann protestierend aufzuschreien, was sofort Oltaiyoni auf den Plan rief. Innerhalb von Sekunden kam Oltaiyoni mit aufgestellten Ohren zu Mbegu gerannt, um sie zu beschützen. Sie schlang ihren Rüssel um die Kleine, um sie zu beruhigen. Ashaka wollte sie noch einmal schubsen, doch Oltaiyoni schirmte Mbegu komplett ab – solange sie in der Nähe war, sollte niemand mehr ihr Baby ärgern!

Ashaka und Kamok saufen Wasser

Sonntag, 27. Juli 2014
Die Waisen hatten einen spaßigen Morgen: Sobald die größeren Waisen aus ihren Gehegen gelassen worden waren, entschieden Kithaka, Barsilinga und Lemoyian, Maxwell zu besuchen. Maxwell schlief noch tief und fest am Tor zu seinem Gehege und er bemerkte die drei Elefanten nicht, die sich näherten und ein Festmahl aus seinem Luzernenheu machten. Das Luzernenheu ist eine echte Leckerei für die Elefanten und sie versuchten, soviel sie konnten zu fressen, bevor Maxwell aufwachte. Als sie sich satt gefressen hatten, begannen Kithaka und Lemoyian, an dem Tor zu rütteln und mit ihren Rüsseln an Maxwells Ohren zu ziehen. Zuerst schien es, als ob Maxwell die Aufmerksamkeit sehr genießen würde, denn er bewegte seinen Kopf so, dass die Waisen ihn im besten Winkel kitzeln konnten. Doch es dauerte nicht lange, bevor Maxwell völlig erwachte und sehr genervt von den drei Plagegeistern war. Er stieß mit den Kopf kräftig gegen das Tor und die drei Elefanten flohen trompetend, aber glücklich und schlossen sich der Herde für einen schönen Tag im Busch an.

Balguda entspannt sich bei den Keepern

Montag, 28. Juli 2014
Während der 11-Uhr Besuchsstunde waren die Gäste sehr laut, was die Elefanten immer sehr aufregt und sie schubsten und stießen gegen die Absperrung. Bei soviel Krach begann auch das kleine aufmüpfige Mädchen Kamok, die Schulkinder zu schubsen, die die Hauptursache des Krachs waren. Die Kinder rannten schreiend davon und lernten, dass Krach machen Ärger verursacht.
Gegen 15 Uhr bekam Sokotei seine Milch und der freche Lemoyian schubste ihn zu Boden und wollte auf ihn klettern. Die Keeper schimpften mit ihm, doch das interessierte ihn gar nicht, also mussten drei der Keeper zu ihm hingehen und ihn verjagen, damit er einige Zeit allein verbringt.
Murit hatte heute etwas Durchfall und wir machten einen Bluttest, der bestätigte, dass er etwas dehydriert war und sehr schlechte Zuckerwerte hatte. Er wurde sofort für den Rest des Tages an eine Infusion gelegt, was sein Immunsystem stärkte und er schien abends schon wieder fitter zu sein.

Ashaka und Kamok spielen in der Erde

Dienstag, 29. Juli 2014
Tundani ist ein sehr netter Elefant. Während der Fütterzeiten rennt er nicht alle und jeden um, wie einige der gierigen Jungs, sondern wartet höflich und geduldig, bis die Keeper Zeit für ihn haben. Um 15 Uhr kamen die Elefanten aus dem Wald, um ihre Milch zu trinken. Sie wurden in zwei Gruppen geteilt, da wir nicht genug Keeper haben, um alle gleichzeitig zu füttern. Heute aber war in der zweiten Gruppe ein Elefant zu viel und es musste jemand warten. Glücklicherweise war der nette Tundani dabei und wartete geduldig, bis ein Keeper frei war und sich um ihn kümmern konnte.
Wenn die Elefanten abends in ihre Gehege kommen, dann gibt es in jedem Gehege genügend frisches Grünfutter. Aus irgendeinem Grund meinen aber viele der Elefanten, dass die Zweige im Gehege ihres Nachbarn viel leckerer sind als die eigenen. Heute war wieder so ein Tag und Lemoyian stahl das Futter von Balguda, während Oltaiyoni Sokotei beklaute. Doch Sokotei, der einer der gierigeren Jungs ist, wollte nichts teilen und schon gar nicht mit seiner Erz-Feindin Oltaiyoni, also kämpfte er um seinen Anteil. Der Kampf kam aber bald zu einem Ende, als Sokotei bemerkte, dass die Absperrung zwischen den Gehegen härter ist, als er dachte und er auf diese Weise nicht zu Oltaiyoni durchkommen würde. Der Spruch „Die Kirschen in Nachbars Garten schmecken immer etwas süßer als die eigenen“ scheint auch bei Elefanten ein zutreffendes Motto zu sein.

Tundani nach der Milchfütterung

Mittwoch, 30. Juli 2014
Die Keeper haben festgestellt, dass Lentili ganz anders ist als die anderen Waisenkühe, die wir im Waisenhaus haben. Ihr fehlt jeder Mutterinstinkt und sie hat gar kein Interesse an den kleineren und zerbrechlicheren Elefanten. Die Babys Mbegu und Kauro spielten fröhlich miteinander und bemerkten nicht, dass Lentili in der Nähe war. Kauro rannte versehentlich gegen sie und sie schubste ihn ziemlich hart. Kurze Zeit später kam Mbegu zur mürrischen Lentili und wollte an ihren Ohren nuckeln, erntete aber auch nur einen kräftigen Stoß. Mbegu schrie auf, was Arrubas Aufmerksamkeit auf sich zog und sie kam sofort. Sie kontrollierte, ob mit Mbegu alles in Ordnung war und tastete mit ihrem Rüssel das kleine bestürzte Baby ab. Sobald Arruba sichergestellt hatte, dass Mbegu OK war, knöpfte sie sich Lentili vor, was diese dazu veranlasste in den Busch zu fliehen.

Lentili in Angriffsstellung

Donnerstag, 31. Juli 2014
Die Elefanten waren heute morgen sehr aufgeregt und es schien, als wenn jeder entweder spielend kämpfte oder um Büsche herumjagte. Kithaka und Lemoyian hatten ein Kräftemessen, während Barsilinga und Ngasha sich Tundani vornahmen. Nelion wurde von Oltaiyoni um einen Baum gejagt. Die Spiele dauerten an, bis die fünf winzigen Babys dazukamen, die sich dann schnell in den Spaß mit einbrachten. Es war wunderbar, solch fröhliche Elefanten zu sehen, als die Sonne im Nairobi Nationalpark weiter stieg.
Später am Nachmittag erhielten wir einen Anruf aus Malindi, dass die Gemeinde ein einsames Elefanten-Bullkalb gefunden hatte, ohne dass Elefanten in der Nähe waren. Das Rettungsteam aus Nairobi machte sich sofort auf den Weg nach Malindi. Als es dort ankam, wartete das Baby schon auf dem Flugfeld. Es war sehr dünn, konnte aber laufen und hatte keine sichtbaren Wunden. Der Grund für seine Trennung von der Herde konnte nicht festgestellt werden, doch er sah so aus, als wäre er schon einige Zeit allein. Nachdem sie das Baby in das Flugzeug geladen hatten, machten sie sich auf den Heimweg und kamen gegen 20 Uhr im Waisenhaus an. Das kleine Baby beruhigte sich schnell und trank sogar etwas Milch. Oltaiyoni wohnte nebenan und als angehende Mini-Leitkuh schaffte sie es, das Baby zu beruhigen. Es wurde Arrabuko genannt und schlief dicht an der Absperrung, die ihn von Oltaiyoni trennte, ein. Oltaiyoni legte sich dicht daneben und so sie schliefen die beiden gemütlich nebeneinander.

Arabuko schläft nach seiner Ankunft

(übersetzt aus dem englischen Original)