Samstag, 1. April 2017
Nguvu machte es sich auf den Erdhaufen bequem, die das Bauarbeiter-Team herangeschafft hatte, doch er musste davon verscheucht werden, denn sie brauchten die Erde für ihre Arbeit. Nguvu sah, dass Nelion und Mashariki ihm dich folgten und ihn in ein Kräftemessen verwickeln wollten. Er wr aber nicht in der Stimmung, mit ihnen zu spielen und ging ihnen daher aus dem Weg.
Die Rettung des von einem Auto angefahrenen Elefants ‚Ajali‘ in Tsavo
Die Elefantenkuh, die wir Ajali genannt haben, wurde das erste Mal am 2. November beobachtet, nachdem sie auf der Schnellstraße nach Mombasa von einem Auto angefahren worden war. Vermutlich ist das in der Nacht passiert, als ihre Herde die Straße überquerte, um zur anderen Seite des Parks zu gelangen. Das Unglück geschah in der Nähe der Tsavo-Brücke, wo es einen Durchgang für Elefanten in der neuen Bahnstrecke gibt. Bei dieser Überquerung, die wohl sehr dramatisch ablief, muss sie angefahren worden sein und dabei leider ihre Herde verloren haben.
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Embus Abenteuer
Waisenelefant Embu wurde am 2. August 2014 an den Hängen des Mount Kenya gerettet. Sie war damals sehr abgemagert und wurde danach knapp zwei Jahre lang im Waisenhaus in Nairobi gepflegt und wieder aufgepäppelt. Zusammen mit ihren besten Freundinnen zog sie vor kurzem in die Auswilderungsstation in Voi um, eine von drei solchen Stationen, die der DSWT betreibt. Dort geht es ihr nun gut und sie wächst, zusammen mit ihren Waisenhaus-Freundinnen Arruba und Suswa, weiter auf und mischt sich regelmäßig unter die jetzt wild lebenden Ex-Waisen und die wilden Herden. In ihrem Alter von erst 3 Jahren braucht sie aber natürlich noch immer Milch, die Unterstützung der Keeper und nachts den Schutz der Gehege.
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Elkerama, Suswa und Embu ziehen nach Voi um
Für weitere drei Waisen aus Nairobi war es am 14. Dezember Zeit, nach Tsavo umzuziehen und sich dort ihren Freunden Arruba, Mashariki und Rorogoi anzuschließen, die diese Reise schon zwei Wochen zuvor gemacht hatten. Dies ist der nächste Schritt im Leben dieser Waisen. In Tsavo werden sie die Gelegenheit haben, mit den älteren Ex-Waisen zusammen zu sein und nach und nach Kontakt zu den wilden Herden zu haben. Sie werden Zeit mit ihnen verbringen, wichtige Dinge lernen und irgendwann ihr eigenes unabhängiges Leben führen können. Dieser Prozess dauert noch Jahre, wie auch bei menschlichen Kindern, und vermutlich werden sie noch 8 bis 10 Jahre in unserer Obhut sein, bevor sie schließlich vollkommen unabhängig sind. Aber auch dann werden sie wahrscheinlich noch in regelmäßigem Kontakt zu ihrer menschlichen Familie bleiben.
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Der Umzug von Arruba, Mashariki und Rorogoi
Der Umzug von Arruba, Mashariki und Rorogoi war ursprünglich für den 19. November geplant gewesen. Das Einladen verlief an diesem Tag sehr entspannt, und die drei Waisen waren bereits um 4 Uhr abfahrbereit. Dramatisch wurde es aber zwei Stunden nach der Abfahrt. Wegen heftiger Regenfälle und unbefestigten Umleitungen auf der Mombasa-Nairobi-Schnellstraße blockierte ein umgestürzter LKW die Straße völlig und hunderte weitere Lastwagen hatten sich schon in einem 20km langen Stau angesammelt. Wir entschieden sofort, den Umzug abzubrechen, da wir nicht riskieren konnten, die Elefanten über sehr lange Zeit in dem LKW eingesperrt zu lassen. Also wurden die drei Mädchen wieder nach Hause zum Waisenhaus chauffiert. Sie schienen von ihrem Ausflug gar nicht verwirrt zu sein und gingen gleich zur 9 Uhr-Fütterung wie gewohnt wieder in den LKW hinein. Sie wurden gleich wieder darin gefüttert, weil sie ja bei einem späteren Versuch noch einmal würden einsteigen müssen. Dieser etwas unwirkliche Morgen schien die Elefanten gar nicht zu beeindrucken, jedenfalls ließen sie sich nichts anmerken.
Der Umzug wurde dann für den 4. Dezember erneut geplant. Die Babys wurden um 3 Uhr geweckt und erhielten Beruhigungsmittel, damit die ganze Aktion ihnen nicht zuviel Stress bereiten würde. Rorogoi ging ohne Probleme in ihr Abteil. Als aber Arruba und Mashariki die Szene wiedererkannten und die vielen Keeper um sie herum und das Licht in den Bäumen sahen, wussten sie sofort, dass etwas Besonderes los war. Sie weigerten sich einzusteigen und knieten sich sogar hin. Ein Gummiband wurde um ihre Vorderbeine gelegt und mit Milch als Lockmittel wurden sie schließlich mit vereinten Kräften in den LKW geschoben. Sobald sie drin waren, schienen sie sich damit abgefunden zu haben, tranken ihre Milch mit großem Enthusiasmus und blieben ansonsten ruhig. Dieses Mal brach der Elefantenkonvoi erst etwas verspätet um 4:30 Uhr auf die Reise auf.
Die Keeper ließen den Elefanten eine Weile Zeit sich kennenzulernen, bevor sie die Neulinge zum Wasserloch riefen. Arruba und Mashariki war es sichtlich warm, denn Tsavo ist deutlich heißer als Nairobi. Sie kühlten sich begeistert am Wasser ab. Mashariki kletterte tatsächlich ins Wasserloch und Lesanju folgte ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. Bei der ganzen Aufregung versuchte Taveta, Arruba zu besteigen, doch die Keeper griffen ein und unterbanden den Versuch. Inzwischen war Rorogoi von allen anderen großen und kleinen Waisen umgeben. Es dauerte nicht lange, bis sie alle im Wasserloch waren und es schwierig wurde, die Neulinge von den angestammten Bewohnern zu unterscheiden. Nach einer Weile sammelten die Keeper ihre Schützlinge zusammen. Arruba und Mashariki antworteten sofort, und die Anderen folgten ihnen. Arruba und Mashariki führten dann gleich die Gruppe das erste Mal in den Busch. Rorogoi blieb zuerst zurück, bemerkte aber schnell, dass ihre Waisenhaus-Freunde weg waren und lief ihnen eilig hinterher. Draußen im Busch unterhielten sich Tundani, Lentili und Nelion mit ihnen, während Sinya die Rolle des Babysitters übernahm.
Die Waisen schliefen in der Nacht gut und schrien auch nicht in ihrem neuen Gehege, das sie sich mit den anderen teilen. Lesanjus Herde blieb in ihrem offenen Gehege, denn sie wollten die jungen Neulinge im Auge behalten. Bei Sonnenaufgang warteten die jungen Waisen geduldig an den Toren der Gehege auf ihre Milch. Sie wussten sofort, wo sie hingehen mussten, als die Tore geöffnet wurden. Dort schlossen sich ihnen bald die etwas älteren und schließlich auch die großen Waisen an. Als Lesanjus Herde zum Wasserloch herunterkam, machten die jüngeren Waisen ihnen Platz. Arruba, Mashariki und Rorogoi gaben den Weg in den benachbarten Busch vor und fingen gleich neben Sinya zu grasen an. Die anderen Waisen machten mit und niemand hatte es eilig, woanders hinzukommen. Als die Herde den Mazinga-Berg hinaufstieg, schienen die Neulinge wie Zuhause zu sein. Sie bewegten sich in dem felsigen Gebiet problemlos und genossen die neue Aussicht, die Gerüche und das Futter, das sie fanden.
Wir freuen uns darauf, ihren weiteren Fortschritt beobachten zu dürfen und sind gespannt, wie sich diese Mini-Leitkühe des Waisenhauses in die Voi-Herde integrieren, wo sie nun die Kleinsten sind. Das wird sicher eine Umstellung für sie werden, besonders für Arruba, doch auch sie wird ihren Weg zurück in die Wildnis mit Freuden gehen. Diese Reise wird noch einige Jahre dauern, und wir werden sie dabei wachsam begleiten. Die ersten Schritte sind getan, und die Neuankömmlinge sehen schon richtig glücklich in ihrem neuen Zuhause aus. Sie sind von einer sehr liebevollen Adoptivfamilie umgeben und werden, wie viele unserer Ex-Waisen, eines Tages wissen, was es bedeutet, eine eigenen Familie zu haben, mit eigenen, in der freien Wildnis geborenen Babys.