Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Januar 2006

Die Nursery-Waisen

Wir bekamen zwei Neuzugänge nach dramatischen Rettungsaktionen. Die sieben Monate alte Loijuk wurde ganz alleine, völlig abgemagert aufgefunden. Wir sind sehr optimistisch, dass sie durchkommt und wir sie aufpäppeln können. Kurze Zeit später wurde die neun Monate alte Sian aus den Sümpfen des Amboseli Nationalparks gerettet. Sie war noch stark genug, um sich zu wehren und wir brauchten zehn Männer, um sie in die Nursery zu bringen. Sie versuchte immer wieder, die Stallwand zu durchbrechen, und sogar Koras Nähe konnte sie nicht beruhigen. Während der Nacht jedoch begriff sie wohl, dass die Keeper es gut meinen und nahm Milch und Nahrung an. Sie wurde mit den anderen Elis zusammengebracht, und schon nach einem weiteren Tag war sie ruhig, durfte mit in den Busch und war sofort voll integriert in die Herde.

Den Nursery-Waisen geht es gut: Challa nimmt rapide zu und kämpft spielerisch mit seinem besten Freund Kora. Der kleine Zurura ist ein sehr lieber Junge geworden und überhäuft die Neulinge Loijuk und Sian mit Aufmerksamkeit und ist nie weit entfernt von ihnen. So wie vorher Naserian ist jetzt Lualeni geradezu besessen von Makena und überwacht auch ihr Spiel mit Zurura.

The Nursery orphans April.jpg Makena.jpg

Die Ithumba-Waisen

Galana und Ndomot sind sehr eng befreundet, beide sehr friedliche Elefanten. Madiba saugt an Wendis Ohr, bis es dieser zu viel wird. Wir haben am Wasserloch viele frische Spuren von wilden Elis gefunden und sind sicher, dass sie unseren Waisen bald begegnen werden. Ein wilder Bulle kam nachts zu den Ställen und unterhielt sich lange mit den Waisen. Yatta und die älteren Weibchen folgten am Tag seiner Spur für eine lange Zeit.

Die Landschaft ist nach wie vor sehr grün, und alle Elis sind in guter Form. Die Neuankömmlinge Madiba, Rapsu und Naserian haben sich gut eingelebt und sind glücklich und zufrieden. Wendi und Sunyei teilen sich kleine Verantwortlichkeiten unter der Oberaufsicht von Yatta, Nasalot, Mulika und Kinna. Kinna sorgt immer noch dafür, dass die jungen Bullen sich anständig benehmen. Buchuma ist Kinnas Liebling, und er findet es zu toll, von ihrem Rüssel liebkost zu werden. Wann immer die jüngeren Elis von Wildtieren erschreckt werden, rennen sie zu den älteren Elis oder zu den Keepern, um Schutz zu suchen.

mulika leading the second group.jpg mulika communicates to naserian.jpg
Die Waisen in Voi

Leider ist hier dieses Jahr sehr wenig Regen gefallen, und wir leiden schon so früh im Jahr unter der Dürre. Die Waisen mussten auf den Mazinga Hill klettern zum Futtersuchen. Mukwaju, der beste Kletterer, leitet den Aufstieg und lässt Mweiga am Fuss des Hügels warten mit Sosian und Mweya. Den halben Hügel hinauf hat es Mweiga schon einmal geschafft, das war wie ein Fest für sie. Sie genießt es, von allen beschützt zu werden, meistens von Sosian und Mweya.

Emily kam mit Tsavo vorbei, und alle Waisen bereiteten ihr einen begeisterten Empfang. Emily kam regelmässig, mit und ohne Tsavo, einmal mit zwei wilden Bullen, die sie jetzt begleiten. Tsavo ist mit Aitong und Sweet Sally zusammen, und es geht ihnen gut.

Einmal trafen unsere Waisen, angeführt von Laikipia und Mukwaju, auf eine wilde Herde. Laikipia und Salama fingen gleich Kämpfe an, zogen aber den Kürzeren. Die Waisen gerieten beim Grasen in eine große Büffelherde. Burra geriet in Panik, floh und steckte die anderen an. Nach einiger Zeit beruhigten sie sich, und Burra und Lolokwe wahrten ihr Gesicht, indem sie einen Nachzügler ganz mutig verjagten.

Laikipia, „Big Boy“ der Waisen und trot der Matriarchin Natumi ein anerkannter Chef, organisiert zeitgenau den An- und Abmarsch der Waisen zum Wasserloch und zu den Ställen. Seine besten Freunde sind Salama, Lolokwe und Nyiro. Icholta, Edie und Loisaba stehen ihm nahe, genauso wie Mpala, Solango, Burra und Morani.

Trotz der Dürre sind alle gut in Form und wir haben für alle Fälle genügend Nahrungsvorräte herangeschafft.

Edie and Salama play (1).jpg Edie and Laikipia join others tofeed.jpg

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