Am 30. Mai 2009 um 6 Uhr morgens haben vier Samburu (namens Iritek, Malaria Lemramba, James Lemoyok und Temeriwas Lesankurikuri) in der Region Kalama bei Archer“s Post im Bezirk Samburu im so genannten Weißen Brunnen (Ikwasi Oibor) ein Elefantenbaby gefunden, das in der Nacht zuvor hineingefallen sein musste – bis zur Brust stand es in Wasser.
Es gelang ihnen, das kleine, höchstens fünf Monate alte Weibchen zu befreien und Herrn Daniel Lolosoli, den Vorsitzenden der Naturschutzbehörde Kalamas, zu verständigen. Er kam sofort mit vier Wildhütern, und gemeinsam suchten sie die Region nach anderen Elefanten in der Nähe ab, denn sie hofften, die Mutter des Babys zu finden. Aber leider gab es kein Lebenszeichen. Daniel Lolosoli und die Kalama-Wildhüter (Samson Lenamunyi, Community Ranger Sani Lenapangae, Marianlo Lenawala und Mpapa Lelesera) verluden den kleinen Elefanten auf ihren Pickup, der von Steven Maina zur Flugzeug-Landebahn gefahren wurde. Dort wartete man auf die Ankunft des Rettungsflugzeuges vom David Sheldrick Wildlife Trust.
Das Baby wurde noch vor dem Abflug nach Nairobi von unseren Keepern mit Milch und rehydrierender Flüssigkeit versorgt. Gegen 16 Uhr kam sie bei uns in der Nursery an und wurde Kalama genannt. Sie war in einem guten Zustand, sehr ruhig und folgte den Keepern überall hin. Also wurde sie gleich mit in den Busch genommen und verbrachte den Rest des Nachmittags zusammen mit den anderen Babies der Nursery. In der Nacht war sie jedoch ruhelos und völlig durcheinander. Sie versuchte, an der Abgrenzung hoch zu klettern und rief unaufhörlich nach ihrer Mutter.
Beim Anbruch des nächsten Tages war sie jedoch schon bedeutend ruhiger und schien sich mit der neuen Situation abgefunden zu haben. Da auch sie in Wasser gefallen war, muss sie nun eine lange Behandlung mit Antibiotika über sich ergehen lassen, damit sie nicht an einer Lungenentzündung erkrankt. Doch ganz anders als viele der Waisen, die völlig ausgemergelt bei uns ankamen, hat Kalama noch einige Reserven, die ihr sicherlich beim Wachsen und Gesundwerden helfen.
