Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: August 2014
Viele Neuzugänge hatten wir diesen Monat! Am 2. August kam ein ca. anderthalbjähriges, völlig ausgemergeltes kleines Weibchen vom Mount Kenya bei uns an. Von der Kenianischen Wildtierbehörde (KWS) benachricht, hatte unsere Mobile Tierärztliche Einheit in Meru dabei geholfen, sie zu bergen und nach Nairobi zu fahren. Fliegen war dieses Mal nicht möglich, weil der Embu Flugplatz derzeit vom kenianischen Militär genutzt wird und für den Öffentlichen Luftverkehr gesperrt ist. Dem Verlust ihrer Familie und der Rettung folgte nun also auch noch eine anstrengende Autofahrt. Sie schien schon lange ohne Mutter gewesen zu sein, denn sie war furchtbar abgemagert und voll mit Würmern. Die ersten Tage waren ziemlich nervenaufreibend, denn sie verlor mehrmals das Bewußtsein. Aber im Laufe des Monats schien es ihr besser zu gehen.
Nur fünf Tage später traf ein winziges Kalb aus den entlegenen Ndoto-Bergen in Nord-Kenia bei uns ein. Das offenbar neugeborenene Elefantenbaby wurde in eine Decke gewickelt und mußte mit einem Hubschrauber direkt in die Nursery eingeflogen werden. Der kleine Bulle bekam eine Blutplasmatransfusion mit allen für Elefantenbabys nötigen Antikörpern, weil er von seiner Mutter wahrscheinlich nie das lebenswichtige Kolostrum (die Erstmilch) bekommen hat. Wir nannten ihn Ndotto, mit nur kleiner Abänderung des Namens seines Fundortes.
Am 9. August kam schon das nächste Kalb – dieses Mal aus der Masai Mara. Es handelte sich um ein etwa fünf Monate altes Weibchen namens Dupotto. Sie hat sich sehr schnell eingelebt, schien nach kurzer Zeit aber regelrecht depressiv. Ihre Stimmung heiterte sich erst bei der Ankunft von Klein Embu wieder auf. Es dauerte nicht lange und die beiden waren unzertrennlich.
Am 19. August wurde im Amboseli Nationalpark völlig unerwartet und unter der Leitung des KWS-Tierarztes Dr. Njoroge eine Baby-Giraffe geborgen und in die Nursery gebracht. Balguda mußte in ein anderes Nachtlager umziehen, was aber ohnehin lange überfällig war. Unsere Giraffe Kili hat sich schnell an den Alltag in der Nursery gewöhnt und die Keeper haben ihre Kenntnisse erweitert – denn eine Giraffe mit der Milchflasche zu füttern braucht Geschick im Klettern und Balancieren!
Leider haben wir im August den kleinen Arabukko verloren, ein kleines Kalb, das Ende letzten Monats aus dem Arabuko-Sokoke-Wald in Malindi zu uns gekommen war. Nach nur einer Woche bekam er schweren Durchfall und konnte trotz Rund-um-die-Uhr-Versorgung nicht gerettet werden. Murit, der ebenfalls seit Juli bei uns lebt, wuchs aufgrund einer anhaltenden bakteriellen Infektion fast gar nicht, weil er die ganze Zeit Medikamente nehmen mußte. Inzwischen scheint es aber bergauf mit ihm zu gehen.
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