Ziwa kehrt nach Nairobi zurück

Ziwa ist seit seinem Umzug nach Ithumba nicht so recht aufgeblüht. Im Gegenteil, er ist immer schwächer geworden und das ging so weit, dass er am 17. September sogar zu schwach war, um auf die Beine zu kommen und eine Infusion benötigte. Wir entschieden sofort, ihn nach Nairobi zurückzufliegen. Ziwa ist nun schon ein großer Elefant und fast schon zu schwer, um im Cessna Caravan Flugzeug transportiert zu werden. Wir beschlossen, diese letzte Gelegenheit zu nutzen, ihn nach Nairobi zurückzubringen, denn dort können wir ihn besser beobachten, für ihn sorgen und durch regelmäßige Bluttestes sein Problem besser verstehen.

 


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Die Waisen im August

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: August 2014

 

Viele Neuzugänge hatten wir diesen Monat! Am 2. August kam ein ca. anderthalbjähriges, völlig ausgemergeltes kleines Weibchen vom Mount Kenya bei uns an. Von der Kenianischen Wildtierbehörde (KWS) benachricht, hatte unsere Mobile Tierärztliche Einheit in Meru dabei geholfen, sie zu bergen und nach Nairobi zu fahren. Fliegen war dieses Mal nicht möglich, weil der Embu Flugplatz derzeit vom kenianischen Militär genutzt wird und für den Öffentlichen Luftverkehr gesperrt ist. Dem Verlust ihrer Familie und der Rettung folgte nun also auch noch eine anstrengende Autofahrt. Sie schien schon lange ohne Mutter gewesen zu sein, denn sie war furchtbar abgemagert und voll mit Würmern. Die ersten Tage waren ziemlich nervenaufreibend, denn sie verlor mehrmals das Bewußtsein. Aber im Laufe des Monats schien es ihr besser zu gehen.

Nur fünf Tage später traf ein winziges Kalb aus den entlegenen Ndoto-Bergen in Nord-Kenia bei uns ein. Das offenbar neugeborenene Elefantenbaby wurde in eine Decke gewickelt und mußte mit einem Hubschrauber direkt in die Nursery eingeflogen werden. Der kleine Bulle bekam eine Blutplasmatransfusion mit allen für Elefantenbabys nötigen Antikörpern, weil er von seiner Mutter wahrscheinlich nie das lebenswichtige Kolostrum (die Erstmilch) bekommen hat. Wir nannten ihn Ndotto, mit nur kleiner Abänderung des Namens seines Fundortes.

Am 9. August kam schon das nächste Kalb – dieses Mal aus der Masai Mara. Es handelte sich um ein etwa fünf Monate altes Weibchen namens Dupotto. Sie hat sich sehr schnell eingelebt, schien nach kurzer Zeit aber regelrecht depressiv. Ihre Stimmung heiterte sich erst bei der Ankunft von Klein Embu wieder auf. Es dauerte nicht lange und die beiden waren unzertrennlich.

Am 19. August wurde im Amboseli Nationalpark völlig unerwartet und unter der Leitung des KWS-Tierarztes Dr. Njoroge eine Baby-Giraffe geborgen und in die Nursery gebracht. Balguda mußte in ein anderes Nachtlager umziehen, was aber ohnehin lange überfällig war. Unsere Giraffe Kili hat sich schnell an den Alltag in der Nursery gewöhnt und die Keeper haben ihre Kenntnisse erweitert – denn eine Giraffe mit der Milchflasche zu füttern braucht Geschick im Klettern und Balancieren!

Leider haben wir im August den kleinen Arabukko verloren, ein kleines Kalb, das Ende letzten Monats aus dem Arabuko-Sokoke-Wald in Malindi zu uns gekommen war. Nach nur einer Woche bekam er schweren Durchfall und konnte trotz Rund-um-die-Uhr-Versorgung nicht gerettet werden. Murit, der ebenfalls seit Juli bei uns lebt, wuchs aufgrund einer anhaltenden bakteriellen Infektion fast gar nicht, weil er die ganze Zeit Medikamente nehmen mußte. Inzwischen scheint es aber bergauf mit ihm zu gehen.

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Umani Springs August 2014

Freitag, 1. August 2014
Die Elefanten in Umani machen sich gut, haben sich gut eingelebt und grasen täglich zusammen im Wald. Lima Lima entfernte sich heute von den anderen Elefanten und ging dorthin, wo die Keeper saßen. Die Keeper bemerkten, dass sie etwas störte und versuchten daher herauszufinden, was es war. Nach ein paar Minuten fanden sie ein paar Tsetse-Fliegen, die Lima Lima in den Rücken stachen, und nachdem sie diese entfernt hatten, schien sie sehr erleichtert und ging zu den anderen Waisen zurück.
Später verschwand Murera im dichten Gebüsch und als sie nach mehreren Stunden noch nicht wieder aufgetaucht war, mussten die Keeper sie suchen gehen. Schließlich fanden sie sie einige Kilometer entfernt grasen und langsam zu den Stallungen zurück gehen, als sie entschieden hatte, dass die Zeit dazu gekommen war. Es scheint, dass Murera sehr schnell unabhängig wird und sich in ihrer neuen Umgebung sehr wohl fühlt.

Lima Lima und die Keeper

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Ithumba August 2014

Freitag, 1. August 2014
Die Waisen machten sich über das Luzernenheu her, sobald sie aus ihren Gehegen gekommen waren. Unterdessen soffen zehn wilde Bullen Wasser aus der Tränke an den Stallungen. Bomani nahm sich die Zeit, um sich an einem der nahegelegenen Felsen zu kratzen, während seine Freunde weiter Heu fraßen. Mutara führte die Gruppe in den Busch, doch sie landeten in einem trockenen und öden Gelände, sodass die Elefanten Schwierigkeiten hatten, Futter zu finden. Fast alle Pflanzen haben ihre Blätter abgeworfen und die Elefanten ernähren sich stattdessen von den Ringen der Bäume. Der Höhepunkt der Trockenzeit ist immer eine Herausforderung für alle Lebewesen in Tsavo. Auch den Rest des Tages verbrachten die Waisen mit Grasen. Garzi und Vuria blieben beieinander und grasten nebeneinander, bis sie gemeinsam zum Schlammloch gingen. Es war ein kühler Tag und die Waisen wollten nicht baden. Sie konzentrierten sich lieber auf die Futtersuche.

Garzi und Vuria grasen zusammen

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Voi August 2014

Freitag, 1. August 2014
Es war ein wunderbar kühler Morgen, als die Waisen aus den Gehegen liefen und ihre Rüssel hin und her schwenkten. Sie gingen zu den Futtergegenden in der ihr eigenen, einzigartigen Weise und freuten sich auf einen erfolgreichen Tag voller Grasen. Sinya und Lempaute führten die Waisen an und waren dicht gefolgt von Panda, deren Hauptziel es war, die beiden zu überholen, die dabei aber keinen nennenswerten Erfolg hatte. Die zwei blockierten Panda mit ihren Hintern, so dass sie keine Chance hatte, an ihnen vorbeizukommen. Panda gab schließlich auf und gesellte sich zu den anderen Waisen, die alle den zwei Elefantenkühen vorn hinterherliefen. Sie grasten alle zusammen während des Vormittags und fanden sich mittags beim Matschloch ein. Das übliche Vorgehen ist hier, dass zuerst die milchabhängigen Waisen für ihre Milch zum Schlammloch kommen und dann die älteren Elefanten folgen. Außer heute: Sinya schummelte sich zu den jüngeren Waisen dazu und bestand darauf, auch Milch zu bekommen.
Die Waisen tranken Wasser aus den Tonnen und gingen dann mutig zum Schlammbad, um mit den Rüsseln zu testen, wie kalt das Wasser ist. Es dauerte aber nicht lange, bis die meisten merkten, dass es viel zu kalt für sie war. Mzima jedoch war hartnäckig und ging langsam alleine hinein. Er stand aber nur kurz im Schlammloch und kam dann wieder heraus, um sich in der roten Erde zu wälzen.

Die Waisen auf dem Weg in den Busch

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