Nairobi Nursery Mai 2013

Mittwoch, 1. Mai 2013
Der leichte Nieselregen der frühen Morgenstunden sorgte bei den Waisen für eine verspielte Stimmung. Sie planschten in Pfützen und rollten sich in feuchter Erde herum, was die jüngeren Elefanten die Gelegenheit gab, auf herumliegenden älteren Elefanten herumzuklettern. Das führte aber zu einem Streit zwischen Lemoyian und Barsilinga, die beide auf Kihari klettern wollten und auch Kithaka stieg in den Wettkampf mit ein. Lemoyian war der große Sieger!
Jasiri kommt nun allmählich wieder zu Kräften und er fängt an, sein Gewicht gegen die anderen Elefanten einzusetzen.

Lemoyian

Donnerstag, 2. Mai 2013
Murera und Sonje sind nun wieder in ihre vorherigen getrennten Gehege gezogen, seit Murera zu Milchfütterzeiten etwas agressiv wurde und Sonje herumschubste. Das blinde Nashorn Maxwell freute sich darüber, die beiden nachts wieder nebenan zu haben.

Murera spielt Fußball

Freitag, 3. Mai 2013
Narok, Barsilinga, Lemoyian und Faraja haben immer sehr viel Spaß dabei, im nassen Schlammloch umherzurollen, doch Narok bleibt beim Schlammbaden häufiger so fest stecken, dass sie Hilfe braucht, um wieder herauszukommen. Normalerweise eilt dann immer Murera, Kihari, Ishaq-B oder Sonje zu ihr um ihr zu helfen, doch heute waren die älteren Mädchen weiter weg, sodass die Keeper in den Schlamm steigen und ihr hinaushelfen mussten.

Lemoyian, Faraja und Kithaka oben auf

Samstag, 4. Mai 2013
Jasiri ist ein Dickkopf! Abends weigert er sich manchmal, in seinen Nachtstall zu gehen und die Keeper müssen versuchen ihn hineinzuschieben. Bomani scheint sich das von Jasiri abzugucken und versucht inzwischen die selbe Taktik! Möglicherweise ist das ihre Art, die ganze Aufmerksamkeit der Keeper zu bekommen.
Kwale hat sich schnell an einen neuen Stall gewöhnt, in dem er herzlich von seinen neuen Nachbarn Balduga und Ngasha begrüßt wurde. Sie alle sind enge Freunde und stehen draußen im Busch gern dicht beieinander und grasen.

Kwale liebt Blätter

Sonntag, 5. Mai 2013
Tundani ist noch immer ein sehr freundlicher und ruhiger kleiner Elefant, der sich gern mit den Besuchern der öffentlichen Schlammbadstunde hinter der Absperrung anfreundet. Dabei läuft er an der Absperrleine entlang, damit die Besucher ihn anfassen können. Draußen im Busch bleibt er auch immer dicht bei den Keepern.

Tundani bei der Besuchsstunde

Montag, 6. Mai 2013
Lemoyian ist streitsüchtig und versucht immerzu Ringkämpfe, sowohl gegen Kithaka als auch gegen Barsilinga, zu gewinnen, doch beim heutigen Schlammbad war Kithaka stärker und Lemoyian verlor die Nerven vor den Augen der anwesenden Öffentlichkeit. Normalerweise würden entweder Kihari, Naipoki oder Ishaq-B die beiden kämpfenden Babys trennen, doch sie waren bei der öffentlichen Besuchsstunde nicht in der Gruppe für die erste Milchfütterung, darum mussten die Keeper wieder für Ordnung sorgen, nachdem Lemoyian die Beherrschung verlor.

Kithaka und Barsilinga genießen das Schlammbad

Dienstag, 7. Mai 2013
Tanos Zustand hat sich deutlich verschlechtert, doch sie fühlt sich in ihrem großen Gehege mit jeder Menge extra für sie ausgesuchtem Grünzeug noch immer wohl. Der Tierarzt ist hier und hat Stuhl- und Blutproben von ihr genommen, sodass wir nun hoffen, dass wir bald ein paar hilfreiche Ergebnisse haben. Sie hat heute noch einmal vier Injektionen aus Vitaminen und Immunstimulantien, mit denen wir hoffen, ihren Appetit und ihre Gesundheit wiederherzustellen.

Tano hat im Busch ihre Ruhe

Mittwoch, 8. Mai 2013
Baby Ajabu durfte sich heute der Hauptgruppe anschließen. Alle Mädchen drängelten herum, um sich neben sie stellen zu können, was Ajabu nicht besonders gefiel. Ishaq-B schaffte es, sie zu beruhigen, was zuvor Naipoki und Kihari nicht gelang.

Ishaq-B tröstet Ajabu

Donnerstag, 9. Mai 2013
Laragai und Lima Lima sind sehr gierig nach ihrer Milch. Im Busch warten sie bereits auf ihre nächste Milchfütterung, anstatt sich auf das Grasen zu konzentrieren und abends brüllen sie solange, bis sie ihre Portion Milch endlich bekommen.

Laragai nuckelt an den Fingern der Keeper

Freitag, 10. Mai 2013
Um 12 Uhr nach der öffentlich Schlammbadstunde kamen alle Waisen, um Tano in ihrem großen Gehege zu besuchen, wo sie unter Aufsicht des Tierarztes stand. Sie alle verbrachten eine halbe Stunde mit ihr und waren gingen nur sehr, sehr zögerlich zurück in den Busch. Insbesondere Barsilinga wollte unbedingt bei ihr bleiben.

Barsilinga im Busch

Samstag, 11. Mai 2013
Tano hat heute mehrere Milchfütterungen ausgelassen und obwohl ihr Gehege mit sehr weichem und leckerem Grünzeug gefüllt war, fraß sie nur sehr wenig. Kurz vor Mitternacht brach sie plötzlich zusammen und innerhalb von fünf Minuten tat sie ihren letzten Atemzug und starb. Die Keeper, die bei ihr waren, waren sehr bestürzt, genau wie wir alle, denn Tano war vielgeliebt, nachdem sie die letzten vier Jahre mit uns verbracht hatte.

Tano mit Edwin

Sonntag, 12. Mai 2013
Es war ein sehr trauriger Morgen nach dem plötzlichen Tod von Tano in der letzten Nacht. Der Tierarzt führte eine Obduktion durch und stellte dabei fest, dass sie an einer Fehlfunktion des Knochenmarks litt und unfähig war, das Blut, das sie brauchte, zu produzieren. Offenbar hätte ihr nur eine Knochenmarktransplantation helfen können und diese sind für Elefanten unmöglich. Ihre Überreste wurden unter größten Tränen begraben. Tano war immer ein sehr sanftmütiges, fürsorgliches und geliebtes Mitglied der Waisenhaus-Herde.

Tunadani und Tano

Montag, 13. Mai 2013
Auch all die Waisen fühlen natürlich den Verlust von Tano. Sie alle verbrachten heute morgen lange Zeit an ihrem Gehege und sahen sehr unglücklich aus. Nur die kleine Ajabu schien unbesorgt zu sein, da sie zu jung ist, um zu verstehen, was passiert ist.

Ajabu beim Schlammbad

Dienstag, 14. Mai 2013
Teleki ist normalerweise ein ausgeglichener Junge, doch heute versuchte er sich an Orwa, der aber deutlich stärker ist und ihn in die Schranken verwies. Danach versuchte er sich an Ishaq-B.
Am Abend kam Quanza zu Tanos altem Gehege gerannt, bevor sie zu ihrem eigenen weiterging. Sie hoffte offensichtlich, Tano dort wiederzufinden und war sehr enttäuscht. Quanza weiß viel über den Tod, nachdem sie gesehen hat, wie ihre Mutter und ihre ganze Familie von Wilderern getöten wurden und sie neben ihren Leichen gefunden wurde.

Orwa und Teleki balgen

Mittwoch, 15. Mai 2013
Tundani war mal wieder auf seine alten Tricks aus. Er schlich sich weg und kehrte, auf mehr Milch hoffend, zu den Stallungen zurück.
Als Murera am Abend zurückkam, wollte sie in Turkwels altes Gehege gehen, das sie zuvor mit Sonje geteilt hatte. Sonje ist jetzt glücklich, in ihrem ersten Gehege neben Maxwells zurück zu sein.

Tundani begrüßt Ajabu

Donnerstag, 16. Mai 2013
Heute war Kokosnussöl-Tag. Das gefiel Jasiri genauso wenig wie Murera, die jedesmal, wenn sie ein Gefäß mit Kokosnussöl sah, lautstark protestierte. Die anderen Waisen genossen es und rollten sich danach in der Erde herum, da das Öl ihre Haut jucken lässt.

Murera

Freitag, 17. Mai 2013
Bomani verbrachte den größten Teil des Tages mit den kleineren Jungs Kithaka, Lemoyian und Barsilinga, und unterrichtete diese in Ringkampftechniken. Wenn Bomani gut gelaunt ist, ist er pflegeleicht und gehorsam, aber bei schlechter Laune kann er sehr unfreundlich zu seinen Kameraden sein.

Bomani, Narok und Kithaka spielen

Samstag, 18. Mai 2013
An diesem sonnigen Morgen half Sonje Kihari dabei, nach den Babys zu sehen. Sie gingen von Einem zum Anderen und berührten sie sanft mit dem Rüssel um zu sehen, ob sie alle in Ordnung sind.
Kithaka blieb mit der kleinen Ajabu zurück, die noch immer kaum Interesse an ihren Elefantenkameraden zeigt, aber Kithaka spielt so gern mit ihr, da sie so viel kleiner ist als er. Er legt sich sogar extra vor sie hin und ermutigt sie, auf ihm herumzuklettern. Kithaka blieb bei Ajabu bis es Zeit für die öffentliche Besuchsstunde war.

Ajabu spielt mit den anderen Elis

Sonntag, 19. Mai 2013
Naipoki scheint in den letzten Tagen auf Narok eifersüchtig zu sein und hat sie bei mehreren Gelegenheiten zu Boden gestoßen, was die Keeper zum Eingreifen zwang. Heute war Ishaq-B gerade in der Nähe und bestrafte Naipoki, indem sie sie aus der Herde scheuchte. Da nützte es auch nichts, dass Naipoki lautstark protestierte.

Naipoki zeigt, wie gut sie mit dem Ball umgehen kann

Montag, 20. Mai 2013
Nach dem Schlammbad bei der öffentlichen Besuchsstunde, als alle Waisen gerade das extra für sie gepflückte Grünzeug genossen, stieß Kwale Barsilinga zu Boden. Allen tat der arme Barsilinga sehr leid, aber die Keeper glauben, dass Kwale Barsilinga mit Balguda verwechselte, mit dem er oft spielerische Kämpfe durchführt.

Kwale

Dienstag, 21. Mai 2013
Solio ist die letzten fünf Tage nicht aufgetaucht, sodass alle sehr erleichtert waren, als sie gegen 1 Uhr sehr erschöpft bei uns ankam. Sie machte es sich sofort zum Schlafen auf dem Heubett in ihrem Gehege bequem. Das enttäuschte Max sehr, da er durch die Pfähle, die ihre benachbarten Gehege trennen, mit ihr spielen wollte. Die Keeper der Nachtschicht wurden durch Maxwell über Solios Ankunft vorgewarnt, da er aufgeregt in seinem Gehege hin und her lief. Als Solio ausgeschlafen hatte, konnte Maxwell doch noch ihr übliches spielerisches Ringen genießen. Um 8 Uhr verließ Solio ihr Gehege, um an Maxwells Seitentor etwas von seinem Luzernenheu zu fressen und um 9 Uhr das Waisenhausgelände wieder zu verlassen.

Maxwell

Mittwoch, 22. Mai 2013
Lima Lima und Laragai sind sehr enge Freunde, die ihre Flaschen voll Milch lieben! Lima Limas Augen sind immer auf die zweite Flasche am Boden gerichtet, während sie an der ersten Flasche solange kräftig saugt, bis sie absolut sicher ist, dass kein Tropfen mehr drin ist. Wenn sie glaubt, die Flasche wurde ihr zu früh weggenommen, schubst sie auch gern mal die Keeper herum. Laragai ist etwas gesitteter und kniet sich sogar hin, um ihre Dankbarkeit zu zeigen!

Laragai ist voller Schlamm

Donnerstag, 23. Mai 2013
Orwa und Teleki sind enge Freunde geworden, die sich auch gegenseitig respektieren. Sie haben gern ihre spielerischen Rangkämpfe und führen diese mit einigem Abstand zum Rest der Herde aus, damit sich die älteren Mädchen nicht einmischen. Heute hatten sie viel Spaß dabei, ihre Kräfte zu messen, indem sie auf dem Boden herumrollten, versuchten, sich gegenseitig zu besteigen und um die Büsche herum Verstecken spielten. Beim Mittagsschlammbad legte sich Orwa in den Matsch und als Teleki plötzlich auf ihn kletterte, schubste ihn Orwa auf der anderen Seite wieder hinunter. Danach versuchte Orwa seinerseits auf ihm zu sitzen und je mehr die Besucher lachten, umso mehr waren die beiden Jungs motiviert, das Spielchen noch einige Male zu wiederholen!

Orwa und Teleki

Freitag, 24. Mai 2013
Murera ist ein komplizierter Elefant. Als größtes der weiblichen Nursery-Mitglieder würde man von ihr erwarten, dass sie die Leitkuh wird, doch sie hat noch gar kein Interesse daran gezeigt, dieses Amt zu übernehmen, was möglicherweise an ihrer Verletzung liegt. An einigen Tagen ist sie sehr liebevoll zu all den anderen Elefanten und an anderen Tagen schiebt sie alle von sich weg, vielleicht weil ihr steifes Bein noch immer schmerzt. Beim heutigen Schlammbad stupste Murera Kihari mit ihren spitzen Stoßzähnen an und diese schrie auf! Vielleicht ist Murera eifersüchtig, dass Kihari eine etablierte Leitkuh ist, die sich um die kleineren Elefanten kümmert.

Murera beim Staubbaden

Samstag, 25. Mai 2013
Lemoyian und Kithaka sind recht unabhängige kleine Jungs, die immer versuchen, sich von Kihari zu befreien, die dazu neigt, sie zu mit ihrer Fürsorge zu erdrücken! Kurz vor der öffentlichen Schlammbadstunde, als die Keeper die Elefanten durchzählten, stellten sie fest, dass die beiden kleinen Jungs fehlten. Sie hatten sich vom Rest der Herde fortgeschlichen, um an dem weichen Grün an einem kleinen Bach zu grasen. Die Keeper hatten Mühe, sie rechtzeitig zur Besuchsstunde wieder einzufangen, aber letztendlich waren sie nur 10 Minuten zu spät.

Kithaka und Tundani spielen

Sonntag, 26. Mai 2013
Die frühen Morgenstunden sind inzwischen ziemlich kalt und so verlässt Ajabu ihren Stall erst später als die anderen, die danach sofort zu ihr eilen um sie zu begrüßen. Ajabu begrüßt aber lieber alle Keeper, einen nach dem anderen, indem sie sie mit ihrem kleinen Rüssel berührt. Wenn die anderen Elefanten sehen, dass sie glücklich bei den Keepern ist, machen sie sich auf den Weg zum Grasen. Heute allerdings blieb Murera bei Ajabu zurück und streichelte sie immer wieder mit ihrem Rüssel, was alle Keeper überraschte.

Ajabu und ihre Milch

Montag, 27. Mai 2013
Faraja und Jasiri sind enge Freunde und haben möglicherweise sogar den gleichen wilden Albino-Vater, aber wie alle Geschwister haben auch sie manchmal Steitigkeiten. Heute war so ein Tag, an dem sich eine kleine Meinungsverschiedenheit langsam in einen ernsten Kampf entwickelte, den Jasiri für sich entscheiden konnte. Doch das war dann schnell wieder vergessen und die beiden führten ihre enge Freundschaft fort.

Faraja und Jasiri balgen

Dienstag, 28. Mai 2013
Heute war es eine Freude, die fröhlichen Babys zu sehen, als sie aus ihren Nachtquartieren kamen. Sie rannten alle auf dem Gelände herum und kollerten und trompeteten glücklich. Dabei waren Kithaka, Barsilinga und Lemoyian am unterhaltsamsten. Kithaka verbündete sich mit Lemoyian, um sich gemeinsam Barsilinga vorzunehmen, während die älteren Elefanten zuschauten bis Naipoki sich auf den Weg machte, das Spiel zu beenden. Kihari hatte etwas dagegen und scheuchte Naipoki davon.

Barsilinga und Tundani Kopf an Kopf

Mittwoch, 29. Mai 2013
Heute war erneut ein fröhlicher Tag für die Waisenhauselefanten. Sie hatten auch allen Grund fröhlich zu sein, da ein Neuankömmling aus Tsavo-East erwartet wurde, der am vorherigen Abend in der Nähe des Aruba-Staudamms gerettet worden war und die Nacht in den Voi-Ställen verbracht hatte. Das Rettungsflugzeug verließ Nairobi um 9 Uhr und kam mit dem neuen Baby um 14 Uhr zurück. Es war ein ungefähr einjähriges Mädchen und das Schicksal ihrer Mutter ist uns noch nicht bekannt. Um die Aufregung zu reduzieren, hatte das Baby leichte Beruhigungsmittel bekommen und sie war in keinem sehr schlechten Zustand, aber sehr wild. So trank sie nur sehr wenig Milch nachdem sie ankam, aber war bereit, Wasser aus einem Eimer zu saufen.

Die neue Waise

Donnerstag, 30. Mai 2013
Die Ankunft des neuen Babys im Waisenhaus in Nairobi war für alle Waisen aufregend und sie eilten sofort zu ihrem Gehege um sie zu begrüßen. Murera blockierte den meisten Platz am Tor, sodass die anderen in das Nachbargehege liefen, das momentan Lima Lima bewohnt. Später blieb Lemoyian in der Nähe des neuen Mädchens, das immer noch sehr aggressiv gegenüber Menschen ist. Bisher ist der Neuling (mit Namen Arruba) noch nicht daran interessiert gewesen, die ihr angebotene Milch anzunehmen.

Lima Lima

Freitag, 31. Mai 2013
Alle Waisen eilten gleich am Morgen zu Arrubas Gehege um sie zu begrüßen, aber sie ist immer noch zu aggressiv um herausgelassen zu werden.
Tundani hat heute sowohl Ngasha als auch Barsilinga zu einem Ringkampf herausgefordert, was ein gutes Zeichen ist, war er doch bisher immer nur auf die Keeper versessen.
Kwale wirkte heute etwas matt, also haben wir ihm Blut abgenommen, um es zu untersuchen.

Barsilinga und Tundani beim Ringkampf