Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Oktober

Nairobi Nursery:

Vor ein paar Wochen hat die Regenzeit begonnen. Für einige unserer Kleinsten war es der erste Regen, den sie jemals erlebt haben, und sie konnten nicht so recht etwas damit anfangen. Aber dann verursachten doch die Pfützen und der Schlamm eine riesige Aufregung. Die Babys rannten umher, jagten mit quietschendem Trompeten einige Warzenschweine, die vor ihnen wegrannten – ganz so, als wollten sie ihnen einen Gefallen tun…

Die Tsavo-Waisen:

Bevor die Regenfälle einsetzen, ist es immer sehr heiß im Flachland von Tsavo, und alles leidet unter der Hitze, bis der Regen beginnt. Aber sobald sich die „fröhliche Jahreszeit“ für alle Elis ankündigt, genießen sie das kühlere Wetter und die Möglichkeit, den ganzen Tag lang zu grasen.

In diesem Monat gab es bei mehreren Gelegenheiten Kontakt zu wilden Elefanten, und unsere Waisen mischen sich vertrauensvoll unter sie, selbst Neulinge wie Mweya und Sweet Sally, die immer noch dicke Freundinnen sind und sich zusammen ziemlich stark fühlen! Laikipia bekam eine Lektion in Elefanten-Etikette, als er das Baby einer wilden Matriarchin herumschubste und prompt für sein schlechtes Benehmen bestraft wurde.

Es gab auch zweimal aufregende Begegnungen mit einem Leoparden. Als der am Mudwallow, wo die Waisen ihr Schlammbad nehmen, einen Wasserbock riss, gerieten die Waisen in Panik. Aber sie waren bald genauso keck wie vorher, als einige vorbeikommende Paviane den Leoparden verjagten. Unsere Waisen vereinten sich mit den Pavianen, um den verhassten Räuber in die Flucht zu schlagen! Die kleinen Elis sind erst dann besonders mutig, wenn etwas wegläuft – egal wie groß es ist!

Die Gesundheit der kleinen Maungu war in diesem Monat ein Dauerproblem. Sie ist genau wie Mweiga ein ziemlich empfindlicher Elefant. Wir ließen einen Tierarzt einfliegen, der sich die Kleine einmal ansehen sollte. Er untersuchte Blut- und Stuhlproben, konnte aber nur eine Anämie feststellen, was jedoch nicht die Schwellung an Beinen und Bauch erklärte. Nach Verabreichung von Antibiotika wurde Maungus Nahrung durch Mineralstoffe und Vitamin-B-Spritzen ergänzt, wodurch sich ihr Zustand etwas besserte.

Und wir sind sehr beunruhigt über die sexuelle Anziehungskraft, die Aitong auf Edo ausübt. Aitong ist noch zu jung, um ein Kalb zu gebären, und wir beten, dass es ihr in zwei Jahren nicht ebenso ergeht wie Malaika. Es ist uns immer noch nicht gelungen, ein sicheres Mittel zu finden, das unsere Elefanten vor zu frühen Schwangerschaften bewahrt, obwohl wir uns sehr darum bemüht haben.

Icholta entwickelt sich zu einem „Mini-Kindermädchen“ und sorgt für Ordnung in der Gruppe der kleineren Bullen, die sich nicht immer gut benehmen, während Aitong die Rolle des Haupt-Kindermädchens hat und Emily weiterhin die Matriarchin aller Waisen ist.