Umani Springs April 2016

Freitag, 1. April 2016
Die Elefanten juckte es am Morgen sehr. Sobald sie aus ihren Gehegen gekommen waren, brachten Sonje und Murera alle Babys zum Kratzen zur Steinwand neben dem Tor zu den Stallungen. Murera kratzte sich zuerst, gefolgt von Ziwa und allen anderen. Sie bearbeiteten ihre Hälse an der Kante der Wand, um die Insekten loszuwerden.
Als die Waisen grasten, jagten sich zwei Antilopen quer durch das Gebüsch. Die männlichen Buschböcke rannten dicht an den frechen Jungs Ngasha und Faraja vorbei, die gerade auf ihrer Freundin Zongoloni herumkletterten. Faraja fiel vor Schreck von Zongoloni herunter, als er die Geräusche im Gebüsch hörte, weil er sich vor dem Tier, das dort womöglich lauern würde, fürchtete. Alle Waisen flohen dorthin, wo die Keeper sie beobachteten und sie dann beruhigten. Murera und Sonje passten gut auf, dass Ziwa immer in ihrer Nähe war.

Die Babys kratzen sich die Hälse

Samstag, 2. April 2016
Nach dem heftigen Regen der letzten Nacht fanden die Waisen heute die üblichen Trampelpfade voller Wasser und langem Gras vor, sodass sie nur schwer dort gehen konnten. Stattdessen nahmen sie die Straße und mieden die rutschigen Wege. Besonders Ngasha fand es unangenehm, durch das hohe, nasse Gras zu gehen, weil er nicht so gern nasse Füße bekommt. Auch Murera versuchte, die nassen Wege so gut es ging zu meiden und folgte den Keepern. Sie schlug immer wieder mit kleinen Zweigen nach dem Gras, um das Wasser von den Blättern zu schütteln.
Faraja und Ngasha ließen sich heute nicht davon abhalten, immer hinter den Keepern herzulaufen, und ließen ihnen den ganzen Tag keine Ruhe. Immer wenn sie versuchten stehenzubleiben, schoben die beiden Jungs sie weiter, bis zu den Umani-Hügeln, wo es nicht so sehr regnete. Dort war es etwas trockener, und die Babys konnten besser laufen.
Als es nach einem langen Tag des Grasens um die Umani-Hügel herum Zeit für den Heimweg war, gingen Quanza und Zongoloni vorneweg. Sie führten die beiden Leitkühe und auch Mini-Leitkuh Lima Lima an, was sehr ungewöhnlich war. Wenige Meter vor den Stallungen überholte Lima Lima sie aber, um vor Quanza in ihrem Gehege zu sein. Als Quanza dann ankam, hatte Lima Lima ihre Milch schon geleert und hoffte darauf, irgendwie noch mehr zu bekommen!

Die Babys genießen das Frühstück

Sonntag, 3. April 2016
Der Tag begann gut für die Babys. Nachdem sie sehr früh ihre Milchflaschen geleert hatten, öffneten die Keeper ihnen die Tore, damit sie herauskommen und in den Tag starten konnten. Lima Lima und Quanza verhielten sich, als hätten sie eine geheime Diskussion unter Gehegegenossen; sie schienen zu planen, was jede von ihnen heute zuerst machen würde. Nachdem die Tore für sie geöffnet wurden, kamen sie geradewegs heraus und gingen direkt zum Luzernenheulager. Dort zerrten sie einige Ballen heraus und hinter sich her. Dabei verteilten sie sehr viel auf dem Boden, weil die Ballen viel zu schwer für sie waren. Die anderen Babys kamen dann dazu, und einige stritten sich um das Luzernenheu. Die Keeper mussten eingreifen und den Waisen eine Schubkarre voller Heu bringen, denn inzwischen hatten es alle Waisen auf das Lager abgesehen.
Nach dem Frühstück machten sie sich für den Vormittag zu den Wasserquellen auf, um frisches Wasser zu finden. Ngasha und Faraja brachten sie dorthin, fanden dort aber in paar sonnenbadende Krokodile vor. Die Krokodile merkten, dass sich die Elefanten näherten, sodass die Waisen sie nur noch ins Wasser platschen hörten, aber sie nicht mehr sahen.

Ziwa spielt am Morgen mit dem Staub

Montag, 4. April 2016
Die Kronenkraniche flogen heute über den hohen Bäumen an der Wasserquelle. Die Elefanten waren sehr neugierig, was die seltsamen Geräusche, die ihre Flügelschläge machten, zu bedeuten hätten. Ngasha, Zongoloni und ein paar andere rannten davon, weil ihnen unheimlich war, was sich da über ihren Köpfen regte, während sie friedlich grasten. Nur Lima Lima hatte keine Angst vor ihnen, denn sie ist ein sehr mutiges Mädchen. Sie war kurz erschrocken, fasste sich aber schnell wieder und hob den Rüssel in die Luft, um den anderen zu zeigen, wo sie kreischenden Vögel waren. Zongoloni entspannte sich und tätschelte mit ihrem Rüssel Jasiri den Bauch, um auch ihn zu beruhigen und ihm die Angst zu nehmen.
Zongoloni brachte die Waisen zu den Quellen, wo sie grasend herumliefen. Sie änderten ihren üblichen Weg und gingen zum Kenze-Gebiet, um auf weniger wilde Tiere zu treffen. Sonje und Ziwa gingen sehr langsam hinterher, als ob sie nicht auf die Hügel hinaufgehen wollten. Lima Lima lief mit Zongoloni ganz vorneweg; sie waren bereits oben auf dem Hügel und beobachteten Murera und Sonje weiter unten. Beim Staubbad hatten die Babys jede Menge Spaß und warfen große Haufen Erde auf ihre Rücken, um sich ein paar zusätzliche schützende Hautschichten zu verschaffen.

Quanza und Jasiri wittern Kronenkraniche

Dienstag, 5. April 2016
Seltsame Geräusche kamen heute von den Umani-Hügeln und schallten in der ganzen Gegend wieder. Die Elefanten stellten ihre großen Ohren auf, um die Richtung zu finden, aus der der Lärm kam. Ngasha, Sonje und Ziwa hörten es und fanden heraus, woher es kam, und Murera blieb bei den Keepern, denen sie sehr vertraute. Es stellte sich aber heraus, dass die Waisen ganz grundlos nervös geworden waren – es war nur eine Gruppe Paviane, die in den Hügeln ihre Streitereien austrug und deren Babys laut schrien.
Wir sahen heute auch die sehr große Python wieder, die saisonal in Umani lebt; manchmal verschwindet sie für längere Zeit und dann taucht sie wieder auf. Heute war sie plötzlich wieder da, und sie schien auch der Grund für die Unruhe der Paviane gewesen zu sein, die die große Schlange fürchteten. Die Keeper brachten die Babys von dort fort und gingen mit ihnen zu neuen Orten mit üppiger Vegetation. So gingen sie der großen Python aus dem Weg, die die Waisen noch nie gesehen haben seit sie in Umani sind.

Die Waisen auf dem Weg zu den Chyulu Hügeln

Mittwoch, 6. April 2016
Es war ein sehr geschäftiger Morgen für Sonje, die einen größeren und kräftigeren Baum suchte, an dem sie ihren großen Körper kratzen konnte. Sie hob elegant ihr linkes Hinterbein, um alle Insekten zu entfernen, die sie nervten. Inzwischen versuchten die frechen Jungs Ngasha und Faraja, den Rest der Herde zu übernehmen und von Sonje wegzuführen. Lima Lima und Zongoloni schwangen sich aber selbst zu Leitkühen auf und brachten die anderen von den Jungs weg. Im Wald fand Zongoloni ein natürliches Wasserloch mit jeder Menge Wasser, nachdem es in der Nacht und heute Vormittag geregnet hatte. Sie beschloss aber, trotzdem hinter den Keepern her zu laufen, die zum üblichen Wasserloch und der Milchfütterstelle gingen.
Quanza übernahm am Abend wieder die Führung von Minileitkuh Lima Lima, um die Babys nach Hause zu bringen. Auf dem Weg trafen sie ein paar wilde Elefanten, die hinter ihnen her zu den Stallungen gingen, als ob sie wissen wollten, wo die Waisen übernachten. Die wilde Herde hatte ein sehr kleines Baby bei sich; es war kurz verwirrt und lief hinter Quanza her. Quanza bemerkte es gar nicht, und kurz darauf kam die Mutter, um ihr Baby zurück unter ihren Bauch zu holen. Als die wilden Elefanten die Keeper hörten, folgten sie den Waisen nicht weiter, sondern kehrten in den Wald zurück, um ihr jüngstes und gefährdetstes Mitglied in Sicherheit zu bringen.

Sonje bei ihrer einzigartigen Kratzshow

Donnerstag, 7. April 2016
Murera nahm heute Ngasha mit und ließ Sonje und Ziwa allein von der Gruppe entfernt grasen. Murera führte Ngasha zum Kratzfelsen; dessen Steinwand ist ihr Lieblingsort am frühen Morgen und hilft ihnen sehr, die nervigen Insekten zu entfernen.
Es begann zu regnen, und die Waisen sahen froh aus, als die großen Regentropfen auf sie fielen. Sie rollten sich in der nassen Erde und beschmierten ihre Haut mit viel Schlamm, um sie noch dicker zu machen. Lima Lima und Zongoloni benahmen sich wie kleine Babys im Waisenhaus, als sie sahen, wie die Keeper ihre Regenschirme aufspannten. Sie rannten zu ihnen, um die Köpfe unter die Schirme zu stecken, wie es die Keeper taten. Sie hielten sich für etwas besonderes, weil sie nicht vollgeregnet wurden, ganz im Gegensatz zu Ziwa, der sich glücklich im Schlamm wälzte und dabei von Sonje gut bewacht wurde.
Es wurde dann sehr rutschig. Einige der Babys, wie Murera, konnten daher nicht so gut die Hänge hinab laufen. Sie rutschte stattdessen mit den Füßen auf dem glitschigen Schlamm hinunter. Als es aufhörte zu regnen gingen die Waisen zum Kenze-Gebiet, wo sie viel frisches Futter fanden. Sie genossen den Rest des Tages, der sehr gemütlich ausklang.

Murera und Ngasha an der Kratzwand

Freitag, 8. April 2016
Wenn die Babys am frühen Morgen aus ihren Gehegen kommen, rennen sie alle sehr schnell und suchen etwas zum kratzen, bevor sie mit dem Grasen beginnen. Meistens kratzen sie sich an der Steinwand, die sehr rauh und gut für ihre Haut ist. Als die Waisen heute herauskamen, gingen sie alle dorthin und bearbeiteten ihre Hälse an der Mauer und bewegten sie hin und her, um sich ausgiebig zu kratzen.
Sonje nahm Ziwa zur Seite und tätschelte liebevoll seinen Bauch. Nach ein paar Minuten sahen die Keeper, wie die Waisen ins Gebüsch und in Richtung der Umani-Hügel eilten. Dort oben waren ein paar wilde Elefanten, die friedlich grasten. Murera ging im Zickzack, um gut den Berg hinauf zu kommen. Lima Lima und Zongoloni waren bereits oben und versuchten, mit den wilden Elefantenbabys zu spielen. Quanza war etwas nervöser; sie bekam nicht mit, dass ein Keeper hinter ihr versuchte, Fotos von ihnen allen zu machen. Als sie ihn dann bemerkte, erschrak sie und rannte wie ein neues Baby, das die Keeper noch nicht gewohnt ist, davon.
Das Mittagsbad verlief hervorragend. Sonje ging zuerst ins Wasserloch, um herauszufinden, ob Krokodile darin waren und sie bei Bedarf zu verscheuchen. Als sie fertig war, schloss sich Lima Lima ihr an, und sie schwammen schön zusammen. Später gingen sie zum Staubbad, um eine weitere Schutzschicht auf ihre Haut aufzutragen.

Die Waisen in einer Reihe beim Hals kratzen

Samstag, 9. April 2016
Alle Waisen waren sehr entspannt und friedlich, als sie am Morgen herauskamen. Sonje beschützte ihr Baby Ziwa vor den frechen Jungs, die ihn ansahen, als wenn sie etwas im Schilde führten. Doch Sonje war sehr aufmerksam und ließ sie nicht aus den Augen, und auch Murera ging an seine andere Seite, um ihn noch besser zu beschützen. Ziwa war ganz von den Leitkühen umgeben.
Bei der Mittagsfütterung war Lima Lima wie üblich die erste, die ankam. Sie ist und bleibt die Nummer eins dabei, die Waisen zur Fütterung zu führen, denn sie ist der gierigste Babyelefant, den wir jemals hatten! Danach kamen Zongoloni und ihr Freund Jasiri; diese beiden Waisen haben gelernt, sich ohne die Hilfe der Keeper zu füttern. Die Keeper ermahnten Lima Lima, nicht die Flaschen ihrer Freunde zu stehlen. Ziwa trinkt nicht so schnell wie die anderen Waisen – er ist der bravste Junge der Herde.
Später bekam Zongoloni die Gelegenheit, die Babys nach Hause zurück zu führen – zusammen mit Lima Lima. Murera und Sonje wollten mit Ziwa nicht so schnell gehen. Sie verhalten sich manchmal so, als würden sie lieber unabhängiger sein und im Wald bleiben wollen. Wir denken aber, dass es noch zu früh für Ziwa ist, mit Sonje auszuwildern. Sobald die beiden Kühe unabhängig werden und nicht mehr in den Stallungen schlafen, könnte es das auch für Ziwa bedeuten, denn er hängt sehr an seinen beiden Müttern, die die Leitkühe dieser Herde sind.

Sonje bringt die Babys zu einer Kratzeinheit

Sonntag, 10. April 2016
Die Waisen verbrachten den größten Teil des Tages oben auf den Hügeln. Als es an der Zeit war, zum Wälzen herunterzukommen, war ihnen so warm, dass sie direkt zum Wasserloch gingen, nachdem sie ihre Milch geleert hatten. Sie alle spritzten sich mit dem Rüssel Wasser auf die Brust. Ziwa kam sehr matschig aus dem Wasserloch und rannte kopfschüttelnd direkt auf die Keeper zu, die in Deckung gehen mussten, um nicht auch eingeschlammt zu werden. Dann jagte er die Paviane, die um sie herum seltsame Geräusche machten, während die anderen Babys noch das Schlammloch genossen. Die Paviane wollten aber nicht aufhören, und so gingen Murera und Sonje zusammen mit Jasiri zu Quanza hinüber und begannen eine Jagd. Nachdem sie die Paviane verscheucht hatten, gingen sie auf alles um sich herum los – auch die Bäume, von denen Jasiri ein paar umlegte. Schließlich gingen die Waisen zur Wasserpipeline, wo sie ihre Randale fortsetzten. Sie fummelten so lange an der Pipeline herum, bis frisches Wasser herauskam. Alle Babys steckten dann die Köpfe zusammen und soffen das frische, aus der Pipeline plätschernde Wasser.

Der eingematschte Ziwa jagt die Paviane

Montag, 11. April 2016
Die Babys wachten heute sehr gutgelaunt auf. Sie waren alle sehr aufgeregt, und jeder rannte trompetend herum. Sie rangelten auch viel miteinander. Ziwas Tröten hörte sich sehr laut an, wie das eines ausgewachsenen Elefanten. Während die Waisen weiter trompeteten, antworteten ihre wilden Freunde aus den Chyulu-Bergen, was die Waisen wiederum anspornte, noch mehr Lärm zu machen. Die wilden Elefanten riefen zurück, doch Murera war nicht daran interessiert, sie zu finden, sondern lief lieber zu ihren Keepern zurück.

Die Babys sind gut gelaunt

Dienstag, 12. April 2016
Ziwa kratzte sich heute versehentlich an einem Baum nahe an dem ruppigen Jasiri. Als er das bemerkte, ging er von ihm weg, um nicht von Jasiri geschubst zu werden, der sehr kräftige Stoßzähne hat. Jasiri nahm Ziwa schon ins Visier, doch die Keeper waren da, um ihn zu ermahnen und ihm einen drohenden Finger hinzuhalten. So warnen sie üblicherweise die Babys, brav zu sein, und Jasiri ging davon.
Quanza ist ein wunderschönes Mädchen, doch immer wenn sie neben Lima Lima oder Zongoloni läuft und die Keeper versuchen, ein Foto von ihr zu machen, versteckt sie ihr Gesicht und rennt davon, um der Kamera aus dem Weg zu gehen. Faraja versuchte gerade, eines seiner Beine höher zu halten, während er mit seinen Stoßzähnen in der Erde grub. Dabei hatte er nicht bemerkt, dass Quanza in der Nähe war. So trat er ihr versehentlich gegen den Kopf, als sie vor dem Keeper mit der Kamera weglaufen wollte.
Als Lima Lima verspielt auf dem Boden lag, versteckte sich Jasiri hinter einer Ecke und wartete darauf, dass sie sich vollständig hinlegen würde. Dann rannte er schnell zu ihr und begann, auf ihrem Rücken herumzuklettern. Lima Lima spürte nur Jasiris Gewicht auf ihrem Rücken und wunderte sich, welcher freche Elefant da wohl auf ihr herumkletterte, doch sie konnte ihn nicht sehen.

Unser Albino Jasiri am Morgen

Mittwoch, 13. April 2016
Murera und Ngasha scheinen gute Freunde geworden zu sein. Sie kollerten einander zu, als die Waisen sich am Morgen zum Kratzen versammelten. Manchmal haben die Waisen Angst vor Mureras ruppigem Charakter und ihren langen Stoßzähnen, doch diese zwei scheinen sich gut zu verstehen. Sonje war auf der anderen Seite und machte ein paar Übungen; sie hob eines ihrer Beine hoch auf einen Baum und kratzte es.
Als sich die Babys für das Schlammbad und die Milchfütterung bereit machten, störten Lima Lima die Schmetterlinge sehr, von denen sie etliche vor der Nase hatte. Während dieser Zeit ist Hochsaison für Schmetterlinge hier in Umani, und es gibt sie in allen möglichen Farben. Am meisten störten Lima Lima die weißen, weil sie so hell sind, dass sie sehr auffallen. Bevor sie sich auf ihrem Kopf niederlassen konnten, verjagte sie sie, bis sie schließlich beim Laufen in die Knie ging. Zongoloni war auch hinter ihnen her, um Lima Lima zu helfen; sie trompetete sehr laut und forderte die anderen Babys auf mitzumachen. Quanza kam im Höchsttempo angelaufen, und immer wenn sie sich einem ihrer Opfer näherte, trat sie nach vorne aus, als wollte sie Fußball spielen. So unterstützte sie die anderen beiden bei ihrem lustigen Kampf gegen die Schmetterlinge.

Murera und Ngasha zusammen

Donnerstag, 14. April 2016
Der heutige Morgen fing gut an für Murera, denn als sie aus den Stallungen kam, fand sie einen großen Baum, an dem man sich hervorragend kratzen konnte. Der Baum spendete auch gleich noch viel Schatten für die Babys, insbesondere für unsere Albinos Faraja und Jasiri, deren Haut und Haare sehr hell sind. Als Jasiri Mureras Baum sah, ging er mit seinem Freund Faraja dorthin in den Schatten.
Zongoloni hatte im Busch ihre Mühe, die anderen zum Losgehen zu bewegen, denn Murera und ihre Freunde schienen nicht mitbekommen zu haben, dass es bereits Zeit für die Milchfütterung war. Als Murera es verstand, begann sie sofort, Zongoloni zu folgen. Sie sah auch, wie die Keeper um sie herumliefen und ihre Namen riefen, um sie zusammenzutrommeln. Die anderen Babys wussten dann auch, dass Fütterungszeit war, und sie gingen alle auf direktem Wege zur Fütterstelle. Zongoloni hob ihre Flasche vom Boden auf und ließ Jasiris Flasche für ihn stehen – sie weiß, dass ihr nur zwei Flaschen zustehen, ganz anders als Lima Lima, die immer die Flaschen der anderen Babys plündern will, wenn ihre eigenen leer sind.
Sonje badete heute sehr schön und genoss es offensichtlich sehr. Als sie am Ufer des Wasserlochs angekommen war, untersuchte sie es, um herauszufinden, ob irgendwelche Krokodile darin waren. Nachdem sie sicher war, dass alles in Ordnung ist, ging sie hinein, bis nur noch ihr Kopf und ihr Rüssel auf der Oberfläche zu sehen waren.

Murera hat einen guten Baum gefunden

Freitag, 15. April 2016
Quanza war bereit, ihren Freunden zu folgen, die sich in den Wald in Richtung des Kithasyo-Flugfelds aufgemacht hatten. Quanza wunderte sich, wo Lima Lima war, die nicht wie üblich die Herde anführte. Sie vertraut Lima Lima sehr, und wenn sie nicht in der Nähe ist, fühlt sich Quanza nicht so wohl. Wir vermuten, dass Lima Lima ihre beste Freundin ist, weil sie zusammen aufgewachsen sind und Lima Lima ihre Geschichte versteht – wie sie ihre Familie verloren hat und eine Waise geworden ist.
Ngasha gab den Weg vor und führte alle Babys zu den Quellen, wo sie frisches, sauberes Wasser saufen konnten. Sie ließen sich Zeit und genossen das Wasser direkt aus der Quelle. Quanza nahm sich vor, nett zu den Jungs zu sein, doch sie konnten sich wieder nicht benehmen und versuchten, an ihrem Schwanz zu ziehen. Als sie Jasiris Rüssel an ihrem Schwanz spürte, schubste sie ihn weg und ließ die Jungs allein zurück.

Quanza bereit zum Aufbruch

Samstag, 16. April 2016
Es war heute wieder Schmetterlingstag – die kleinen Insekten folgten den Babys, wohin sie auch gingen. Als sie sich zum Schlammbad aufmachten, standen ihnen drei Büffel im Weg, und die Keeper versuchten, die Büffel durch Geschrei zu verscheuchen. In der Aufregung fand sich Murera plötzlich mitten zwischen den Büffeln wieder und rannte eilig ins Gebüsch. Die Keeper mussten sie erst suchen und waren schon sehr besorgt, aber Murera witterte sie und kam von allein wieder heraus, als sie selbst nach ihnen suchte.
Die Albino-Jungs übernahmen heute zusammen die Führung, wie es gute Brüder tun. Sie sind beide aus der gleichen Gegend in Amboseli gerettet worden, nur zu verschiedenen Zeiten. Sonje ging zu ihnen hinüber und bemerkte, dass sie an Ziwas Schwanz ziehen wollten. Ihr war sehr wohl bewusst, dass der schwanzbeißende Jasiri Ziwa weh tun könnte und schubste ihn davon, damit er Ziwa in Ruhe lassen würde.

Faraja und Jasiri auf Wanderschaft

Sonntag, 17. April 2016
Der Tag begann für die Babys früh am Morgen, und alle Elefanten sahen froh und munter aus. Die ganze Herde brach zu den Hügeln in Richtung der Quellen auf, und alle hofften auf einen Schluck frisches Wasser, ehe sie den Spuren der wilden Elefanten folgen wollten, die sie in der Nacht besucht hatten. Die kleine Lima Lima blieb aber plötzlich stehen und alarmierte die Keeper und den Rest der Herde, dass sich eine Gruppe aus ein paar Elefantenbullen und ein paar Büffeln näherte. Sie stellte die Ohren auf und rannte zu den Keepern zurück, um sie von ihrer Entdeckung zu informieren. Die Keeper kennen Lima Limas Stimme und ihr Trompeten schon sehr gut und wussten, das etwas nicht stimmte, wenn sie so laut ruft. Sie ist ein bemerkenswert aufmerksames Mädchen und informiert die Keeper über alles ungewöhnliche, das ihr über den Weg läuft. Als die Keeper genauer hinsahen, merkten sie, dass zwei große Bullen näherkamen. Murera und Sonje hielten auch an und sahen sich um, als sie Lima Lima rufen hörten. Die wilden Elefanten folgten den Waisen dann eine Weile, ehe sie die Keeper bemerkten und wieder davongingen.
Zur Schlammbadzeit waren alle Waisen sehr gut gelaunt und wälzten sich im Schlamm, bevor sie zum Staubbad gingen, um sich abzutrocknen. Auch Quanza nahm ein herrliches Bad im Wasserloch.

Die Babys fressen im hohen Gras

Montag, 18. April 2016
Lima Lima kam angerannt und war begeistert, ihren Lieblingskeeper Amos zu sehen, der nach ein paar Tagen Urlaub zurückgekehrt war. Amos rief Lima Lima beim Namen, und sie kam freudestrahlend zu ihm herüber.
Noch vor dem Schlammbad und der Milchfütterung versammelten sich alle Babys an einem kleinen natürlichen Wasserloch, das sie beim Grasen gefunden hatten. Darin gab es etwas Matsch, und Ngasha begann, sich darin hinzulegen. Auch alle anderen Babys wollten sich noch dazu quetschen, denn jeder wollte etwas Schlamm aus diesem Wasserloch am Körper haben! Quanza machte auch mit, benutzte aber ihre kräftigen, dicken Stoßzähne, um einige der anderen wegzuschieben, die sich nicht mit ihr anlegen wollten; sie kann manchmal sehr heftig schubsen und hat große Stoßzähne!

Lima Lima freut sich, ihren Lieblingskeeper zu sehen

Dienstag, 19. April 2016
Es war nicht sehr überraschend zu sehen, wie Ngasha und Faraja beim Staubbad um ein paar Stückchen natürlichen Salzes stritten, nachdem sie ihre Milch bekommen hatten. Faraja hob ein Stück auf, und Ngasha wurde gleich neidisch. Er schnupperte an Farajas Mund, um herauszufinden, worauf dieser herumkaute. Er erkannte das zerbröselte Salz, das nach den nächtlichen Regenfällen zum Vorschein gekommen war. Faraja musste die Beute in seinem Mund verteidigen und durfte den Mund nicht öffnen, weil es Ngasha ihm sonst gestohlen hätte. Nachdem sie so nicht weiterkamen, rangelten sie eine Weile, um festzustellen, wer von ihnen der Stärkere war. Zuerst dachten die Keeper, es wäre ein normales Kräftemessen, doch dann wurde es ernster. Jasiri schloss sich den beiden an und versuchte, sie zu trennen, wobei ihm dann auch Quanza half. Quanza ist sehr stolz auf ihre kräftigen Stoßzähne und unterstützte Jasiri, indem sie begann, Faraja wegzuschieben; unterdessen schubste Jasiri Ngasha in eine andere Richtung, hin zu Zongoloni und Lima Lima.
Zufrieden brach Quanza dann zum Staubbad auf. Sie ging sehr langsam und kam an zwei Perlhühnern vorbei. Sie wollte sie aufscheuchen, doch die Vögel flogen schnell in die Bäume hinauf. Quanza konnte ihnen nur erstaunt von unten nachschauen und fragte sich, wie sie wohl auch in den Baum hinauf kommen könnte.

Zongoloni grast

Mittwoch, 20. April 2016
Die Waisen begannen ihre üblichen Wanderungen sehr früh am Morgen, angeführt von Zongoloni, die von Quanza unterstützt wurde. Sie lotsten die Waisen zu den Hügeln, um dort grünes Gras und weiche Zweige zu finden. Jeder Rüssel strich über den Boden, um Leckereien zum Fressen aufzuheben. Murera wurde kurz von den anderen Babys getrennt.
Mit der Zeit wurde es immer heißer, und Murera wollte die Babys dazu animieren, zum Wasserloch zu gehen, um sich abzukühlen. Sonje, Ziwa und Murera schlossen sich dann den jüngeren Waisen an, die sich ausgiebig im kühlen Schlamm wälzten. Sie wurden alle sehr matschig, und es war unmöglich, sie im Wasserloch überhaupt noch auseinanderzuhalten, da alle ihre Gesichter mit Schlamm bedeckt waren.
Ngasha, Zongoloni und Lima Lima wollten zum großen Erdhaufen gehen, der für das Staubbad der Babys bereitliegt. Sonje und Ziwa hatten viel Spaß, und die beiden wollten das Wasserloch gar nicht mehr verlassen. Ziwa tauchte seinen Kopf immer wieder im Pool unter, und Sonje musste warten, bis er fertig wurde. Auch Quanza sah sehr zufrieden aus und folgte ihren Freunden, die schon leckere Akazienfrüchte genossen – eine kleine Spezialität anlässlich der Feierlichkeiten zu Sonjes Geburtstag heute!

Die Waisen beim Schlammbad

Donnerstag, 21. April 2016
Sonje rief heute Ngasha zu sich, während er graste. Ngasha lauschte interessiert, was sie ihm zu berichten hatte und antwortete mit tiefem Kollern. Die Keeper dachten erst, sie würde sich mit Ziwa unterhalten, doch es war Ngasha. Ziwa und Murera gefiel es gar nicht, dass Ngasha bei Sonje war. Ziwa wurde sehr wütend und eifersüchtig, weil Ngasha seinen Platz an Sonjes Seite eingenommen hatte. Er dachte, er wäre Sonje einziges Lieblingsbaby und wollte niemanden anderen in ihrer Nähe zulassen. Murera half ihm dabei, Ngasha zu den anderen zurückzuschieben. Quanza juckte es am Rüssel, und sie kratzte ihn an einem Pfosten. Ngasha ging noch einmal zu Sonje und traf dort auf Zongoloni, die bereit war, ihn herauszufordern. Sie wollte auch wissen, was er schon wieder bei Ziwas Adoptivmama zu suchen hatte, und versperrte ihm den Weg zu den beiden Leitkühen Murera und Sonje.

Sonje ruft Ngasha herbei, um ihm etwas zu erzählen

Freitag, 22. April 2016
Zongoloni rannte zu einer Stelle voller frischem und weichem Gras für die Babys. Lima Lima war auch dort, und weil sie sehr gierig ist und immer versucht, schneller als alle ihre Freunde zu fressen, brach ein Kampf zwischen Zongoloni und ihr aus. Als Lima Lima besiegt war, rannte sie zu ihrem Lieblingskeeper, der beobachtet hatte, wie sie sich um das Gras gestritten hatten, und Zongoloni konnte mit Ngasha friedlich weitergrasen. Zongoloni schien heute alle ihre Freunde nerven zu wollen, vor allem die Jungs. Ngasha wollte zu Jasiri hinüber gehen, als er sah, dass Zongoloni ihn auf dem Kieker hatte. Er verteidigte sich, bis Zongoloni sich ergab und zum Grasen zu den Umani-Hügeln ging.
Die Baby grasten nach all den Rangeleien und Übungen friedlich, bevor Jasiri den anderen Waisen einen Streich spielen wollte. Er tat so, als käme aus dem Gebüsch ein seltsames Geräusch, das ihnen unbekannt war. Jasiri versuchte, ihnen Angst einzujagen, indem er davonrannte, aber die Babys merkten gleich, dass es sich nur um ein paar wilde Elefanten handelte, die sich dem Schlammloch näherten. Als die Keeper die wilden Elefanten, die die Waisen treffen wollten, herauskommen sahen, waren sie sehr froh und beobachteten, wie Murera sich verhalten würde.

Zongoloni und Lima Lima streiten sich um leckeres Gras

Samstag, 23. April 2016
Die Umani Wasserquellen sind ein echter Anziehungspunkt für die Babys geworden. Sie gehen oft morgens dorthin, nachdem sie aus ihren Gehegen gekommen sind und ihre Milch bekommen haben. Jasiri trank heute Morgen seine Milch aus und ging dann direkt zu den Quellen, um dort zu saufen. Ohne dass er es bemerkte, sonnte sich auf der anderen Seite ein sehr großes Krokodil in der aufgehenden Sonne. Auch das Krokodil hatte die Elefanten, die ein paar Meter weiter soffen, noch nicht bemerkt, doch die Keeper fühlten sich in der Nähe eines so großen Krokodils nicht wohl. Sie riefen die Waisen und brachten sie weg, damit sie in den Wald gehen und mit dem Grasen beginnen konnten.
Sonje tat so, als wäre sie müde und legte sich auf den Boden, während die anderen Waisen grasten. Die Keeper vermuteten, dass sie Ziwa oder Ngasha anlocken wollte, damit sie auf ihr herumklettern würden, was sie auch gern taten. Ngasha verlor das Gleichgewicht und fiel herunter, wobei er mit dem Kopf am Boden anstieß. Ziwa blieb auf Sonjes Rücken sitzen und schuffelte seinen Hintern an ihr. Als Sonje genug gespielt hatte, brachte sie Ziwa zum Schlammloch. Sie stellte sicher, dass er genug Zeit zum baden hatte, ehe sie ihn zum Staubbad führte, wo sie begeistert die rote Erde über ihre Körper warfen.

Jasiri an den Wasserquellen

Sonntag, 24. April 2016
Die gierigen Babys Jasiri und Zongoloni kamen im Höchsttempo zur Milchfütterung gerannt, um zu sehen, wer zuerst da war. Heute war Zongoloni die schnellste, und die beiden tranken ihre Flaschen, während Ngasha und Faraja warteten, bis die Keeper sie füttern kamen. Lima Lima eilte auch zu ihren Flaschen, doch der Keeper war langsamer als sie – also versuchte sie, ihre Flasche allein aufzuheben, wie sie es bei anderen gesehen hatte. Sie schaffte es und konnte sich wie Jasiri und Zongoloni allein füttern.
Als die Babys mit ihren Flaschen fertig waren, brachte Sonje Ziwa zum Wasserloch und spritzte Wasser auf ihn, um ihn zum Baden zu animieren. Einige der Waisen wurden von diversen Juckreizen geplagt, und andere gingen zum Grasland, um sich dort abzutrocknen, bevor sie sich alle auf den Boden setzten und sich ausgiebig schuffelten. Zongoloni ärgerte Ziwa und stieß ihn zu Boden, was Sonje gar nicht gefiel. Sie war sehr sauer auf Zongoloni und schubste sie zur Strafe ebenfalls auf den Boden. Die Keeper mussten sie bremsen und sie ermahnen, damit aufzuhören. Sie spürte, dass die Keeper nicht glücklich über ihr Verhalten waren und flitzte ins Gebüsch davon.

Zongoloni und Jasiri können ihre Flaschen selbst halten

Montag, 25. April 2016
Es war ein sehr friedlicher Morgen, und die Waisen waren bereit, zu den Weidegründen aufzubrechen und nach frischer Vegetation zu suchen. Die Keeper und Lima Lima brachten die Babys bis zum Fuß des Kenze, wohin sie normalerweise länger brauchen. Die lange Wanderung zum Kenze war sehr gut, denn die Waisen konnten ein paar wilden Elefanten hallo sagen, die im Gebüsch grasten. Als Lima Lima die wilde Herde mit ihren kleinen Babys bemerkte, versuchte sie, ein Kalb von seiner Mutter zu entführen. Sie wurde aber daran gehindert und die Mutter erteilte ihr eine ordentliche Lektion.
Quanza war heute sehr gutgelaunt und fröhlich und rannte auf alles los, was ihr in den Weg kam. Sie trompetete laut und verjagte ein paar Paviane, an denen sie vorbeikam, als die Waisen auf dem Weg zum Schlammloch waren. Quanza und Faraja rannten um die Wette zu den Milchflaschen, wurden aber auf der Zielgeraden noch von Lima Lima überholt, die schneller war als die beiden.

Quanza ist glücklich und in Spiellaune

Dienstag, 26. April 2016
Man sieht selten, dass ein Elefantenbulle eine Herde anführt, insbesondere eine voller Kühe, doch heute übernahm Jasiri die Führung von Lima Lima und brachte seine Freunde zu den Weidegründen. Dort aber verweigerten die meisten Kühe ihm die Gefolgschaft und setzten sich von ihm ab. Sonje brachte Murera und Ziwa zu einem anderen Ort zum Grasen.
Als es Zeit für das Schlammbad und die Milchfütterung war, schlossen sich Sonje und Murera dem Rest der Gruppe wieder an, die erneut von Jasiri kommandiert wurde. Die Waisen waren alle sehr hungrig und kamen eilig zu ihrer Milch, die Zongoloni und Jasiri wie üblich allein aufhoben. Sie schienen auch einen Wettbewerb zu veranstalten, wer seine Flaschen zuerst geleert hatte. Zongoloni ist die Expertin darin, sich allein zu füttern, sie hat das auch als allererste gelernt, und daher gewann sie knapp vor Jasiri. Quanza rannte nach der Milchfütterung zu einem Kratzpfosten, um ihren juckenden Rücken zu kratzen und die Tsetse-Fliegen zu entfernen, die sie offenbar ganz schön nervten.

Jasiri führt die Babys zu den Weidegründen

Mittwoch, 27. April 2016
Ngasha hatte heute so seine Probleme mit seinen Freunden, als sie am Morgen aus den Gehegen kamen. Faraja schubste ihn von unten und schob ihn zur Tränke. Später tat es Lima Lima ebenso, als er sich ihr näherte. Als er in den Weidegründen ankam, entdeckte er einen tollen Platz, an dem er sich hinlegen und etwas schlafen konnte. Er regte sich nicht einmal, als Lima Lima vorbeikam, um zu sehen, was er da machte, und seinen Schwanz berührte, während er schlief. Den Keepern war schon klar, warum Ngasha so müde war: er und Faraja hatten die ganze Nacht mit Rangeleien und Kräftemessen in ihrem Gehege verbracht. Er wachte erst wieder auf, als er von einer Tsetse-Fliege gebissen wurde.
Einige Kraniche flogen zum Wasserloch, als die Babys gerade auf dem Weg dorthin waren. Sonje und Ziwa hielten an, um ihnen zuzuschauen, bevor sie weitergingen. Die Waisen genossen dann das Schlammbad, wurden aber in ihren Aktivitäten unterbrochen, als Sonje laut trompetete, um die Vögel zu vertreiben.
Faraja und Ziwa tröteten so laut sie konnten bei dem Versuch, die Keeper vor irgendetwas zu warnen. Auch Lima Lima stimmte mit ein, und ihre Warnungen werden immer sehr ernst genommen, da sie es zu ihrer Aufgabe gemacht hat, ihre menschliche Familie vor allen wilden Tieren zu schützen. So auch heute, als wilde Elefanten in der Nähe waren.

Ngasha nach seinem Mittagsschlaf

Donnerstag, 28. April 2016
Jasiri scheint ein einsamer Wanderer werden zu wollen. Meistens läuft er etwas abseits von seinen Freunden. Er scheint schon langsam unabhängiger werden zu wollen und läuft als dominanter Bulle der Herde lieber allein herum. Er fühlt sich schon mehr wie ein erwachsener Bulle und will nicht mehr von den Kühen herumkommandiert werden!
Nach den Regenfällen und mit all der neuen, frischen Vegetation wird der Kibwezi-Wald ein Paradies für alle Tiere. Es sieht überall üppig und grün aus, und es gibt genug Futter für die Waisen. Quanza war im dichten Gebüsch kaum zu sehen, während sie graste; aus der Ferne konnte man nur ihren Kopf sehen, wenn sie ihre großen Ohren aufstellte, um ein paar Paviane zu verjagen.
Als die Babys am Wasserloch ankamen, wurde Ziwa von seinen Adoptivmüttern Sonje und Murera eskortiert, die ihn zwischen sich genommen hatten. Sie beschützten ihn gut, sodass er nicht von der unberechenbaren Zongoloni heimgesucht wurde. Zongoloni ist meistens nett, doch ihre Stimmung kann sehr schnell umschlagen. Während sie schlecht gelaunt ist, macht sie den anderen Babys, besonders Ziwa und Ngasha, das Leben schwer und schubst sie herum. Zu anderen Zeiten ist sie dann wieder freundlich zu jedermann.
Es gab heute überall Wasser, nachdem es in der letzten Nacht heftig geregnet hatte. Die Babys brauchten sich nicht im Schlammbad zu wälzen, weil sie überall genug Gelegenheiten zum baden fanden. Stattdessen bespritzten sie nur ihre Füße mit etwas Wasser und gingen dann zum Staubbad.

Jasiri grast allein im Gebüsch

Freitag, 29. April 2016
Sonje wartete heute eine ganze Weile, bis Ziwa seine Flasche geleert und sich ihr angeschlossen hatte. Ziwa brauchte lange, denn er trinkt nicht so hastig wie die anderen Babys, vor allem Lima Lima und Zongoloni! Die Keeper waren auf der anderen Seite der Büsche und riefen die Babys zu sich. Sie wollten sie zu einer anderen Stelle führen, wo es viele Pflanzen zum Grasen gab. Während die Keeper die Waisen zu diesem Ort an den Chyulu-Bergen führten, kamen sie auf dem Weg an einer großen Python vorbei. Lima Lima ging direkt an ihr vorbei und bemerkte sie nicht einmal! Die Schlange schlief sehr fest, und die Keeper schauten sich nach Murera um, die hinter ihnen lief, damit sie nicht auf sie treten würde. Als Sonje und Quanza an ihr vorbeikamen, sah Sonje sie rechtzeitig, und die Keeper gingen einen Umweg, um die schlafende Python nicht zu stören. Murera entdeckte die Schlange auch von allein und ging ohne Probleme um sie herum.

Sonje wartet auf Ziwa

Samstag, 30. April 2016
Jasiri war auf seiner Seite der Büsche sehr beschäftigt; er suchte weiches Grün und leckere Blüten, die sich nach den Regenfällen nun langsam zeigen. Dahinter kam Murera, und sie versuchte zusammen mit Ziwa und Quanza ebenfalls, das frischeste Gras zu finden. Lima Lima spekulierte darauf, dass es an den Wegweisern am Fahrweg die dichteste Vegetation geben würde, und Jasiri folgte ihr.
Am Mittag war Faraja sehr froh, nachdem er sehr weiche Erde gefunden hatte, mit der er sich einstauben konnte. Nachdem er sich damit vergnügt hatte, stieß er auf etwas härtere Schichten, sodass er seine Freunde Ngasha und Zongoloni suchen ging. Er kam dabei an Lima Lima vorbei, die ihren Bauch auf dem Boden schuffelte und das Kratzen sehr genoss. Einmal sahen die Keeper, wie sie ihren Schwanz in die Höhe streckte, und lachten herzlich über ihre lustigen Posen.
Die Keeper riefen die Babys für den Heimweg zusammen, doch Quanza staubbadete noch und rollte sich auf ihrem Hintern hin und her, wie es auch Faraja tat. Es begann aber langsam zu regnen, sodass die Babys losrannten, um ihre Köpfe und großen Ohren unter den Regenschirmen der Keeper zu verstecken.

Jasiri sucht leckere Vegetation zum Fressen

(übersetzt aus dem englischen Original)