Voi Mai 2016

Sonntag, 1. Mai 2016
Der Morgen begann gut für die Waisen. Sie kamen fröhlich aus ihren Gehegen, tranken ihre Milch und machten sich dann über das Kopra her. Einige kratzten sich noch kurz an den Felsen, ehe sie zu den Weidegründen aufbrachen. Nachdem sie drei Stunden konzentriert gegrast hatten, kamen drei unerwartete Besucher vorbei: Lesanju, Lempaute und Layoni, die seit mehr als zweieinhalb Wochen weg gewesen waren! Es gab aufgeregte Begrüßungsszenen, und Kenia und Ndii fühlten sich übergangen, als Lempaute einfach die Führung über die Gruppe übernahm, nachdem die Begrüßungen beendet waren. Embu hing heute sehr an Lempaute und folgte ihr beim Grasen überall hin. Die Waisen tranken ihre Milch und soffen Wasser am mittleren Wasserloch, gefolgt von den drei Ex-Waisen, und danach grasten sie in der Gegend um das Schlammbad herum weiter. Lesanju, Lempaute und Layoni verließen die abhängigen Waisen um 15:20 Uhr wieder und machten sich zum Voi-Fluss auf. Einige waren sehr erleichtert, und Lentili und Ishaq-B übernahmen die Führung, nachdem ihre älteren Artgenossen wieder aufgebrochen waren.

Embu folgt Lempaute

Montag, 2. Mai 2016
An einem schönen Morgen kamen die Waisen gutgelaunt aus ihren Gehegen. Während die abhängigen Waisen ihr Kopra fraßen, machten sich zwei Paviane daran, den Elefanten das leckere Futter zu stehlen. Mashariki und Embu bildeten ein perfektes Team. Sie bewachten abwechselnd die anderen Waisen und versperrten den Pavianen vollständig den Weg zum Kopra. Sie taten so, als würden sie Wasser aus der Tränke saufen, doch in Wirklichkeit beobachteten sie jede Bewegung der Affen und waren stets bereit, ihnen nachzujagen.
Es wurde viel gegrast, als die Waisen den Mazinga-Berg hinaufgingen. Sie hielten sich inmitten einer großen Impala-Herde auf und grasten eine Stunde lang friedlich mit ihnen zusammen. Dann gingen die Impalas zum Wasserloch der Waisen hinunter. Die Waisen genossen den Vormittag oben auf dem Berg und kamen am Nachmittag ebenfalls zum Wasserloch herunter. Die Impalas trafen sie aber nicht noch einmal, da diese bereits weitergezogen waren.

Die Waisen grasen mit den Impalas

Dienstag, 3. Mai 2016
Es gab heute große Aufregung um die Gruppe mit Zebra Ngulia, Kore, Tawi und Jamuhuri, dem Babybüffel. Ein Keeper brachte sie zur südlichen Seite des Mazinga-Bergs, wo sie gerne grasen, wenn sie von den Stallungen weg sind. Sie verbrachten dort eine schöne halbe Stunde, nachdem die Waisen in den Busch aufgebrochen waren, aber nach einer Weile bemerkte Ngulia einen Pavian, der den Berg herunterkam. Sie wurde nervös und beobachtete ihn mit einem Auge, um herauszufinden, was er im Schilde führte. Dann rannte sie mit aufgestellten Ohren in Richtung der Stallungen zurück, mit Jamuhuri, Kore und Tawi im Schlepptau, und der Keeper blieb zurück. Jamuhuri rannte so schnell er konnte, um mit seiner Adoptivmama mitzuhalten, und plötzlich gab es einen lauten Knall – er war in den Elektrozaun gerannt, der die Küche der Keeper und den Raum, in dem die Milch der Waisen gemischt wird, umgibt! Der Zaun brach zusammen wie ein leerer Sack, aber glücklicherweise war am Morgen der Strom abgeschaltet worden. Jamuhuri schrie vor Schreck laut auf, und seine Freundin Tawi kam gleich hinzu, um ihn zu trösten. Ngulia, die am schnellsten gelaufen war, hatte gar nicht mitbekommen, was ihrem geliebten Baby passiert war. Tawi gab sich viel Mühe, Jamuhuri zu trösten und sicherzustellen, dass es ihm gut ging. Zum Glück wurde er nicht verletzt, und er wird sich von dem Schreck wieder erholen.

Ngulia und ihre Adoptivbabys beim Grasen

Mittwoch, 4. Mai 2016
Es war ein schöner Morgen, und die Waisen kamen heraus und rannten zu ihren leckeren Milchflaschen. Nach der Milchfütterung bekamen Kenia und Ndii die Gelegenheit, in Ruhe ihr Kopra zu genießen, denn die anderen Waisen hielten aus Respekt vor ihrem Alter etwas Abstand und machten sich über ein paar andere Häufchen her, die ihnen zur Verfügung standen. Kenia und Ndii schienen froh zu sein, dass Lesanjus Gruppe heute nicht auftauchte und ihnen die Führung streitig machte.
Die Waisen gingen dann Naipoki und Kihari hinterher zu den Weidegründen. Im Busch konnte man Kenia dicht bei ihrem Adoptivbaby Araba grasen sehen, während Ndii sich um Mudanda kümmerte. Arruba und Suswa, die immer zusammen sind, hatten heute noch Embu und Mashariki eingeladen, ihnen Gesellschaft zu leisten. Die Waisen besuchten dann das Schlammloch erst eine Stunde nachdem sie ihre Milch schon im Busch bekommen hatten. Sie hatten es offenbar nicht eilig und genossen lieber das leckere Grün.
Lesanju, Lempaute und Layoni kamen gegen 18:30 zu den Stallungen, als die Waisen bereits in ihren Gehegen waren. Sie blieben ungefähr zwei Stunden an den Stallungen, ehe sie wieder in den Park davongingen. Vorher soffen sie aber noch genug frisches Wasser aus der Tränke und fraßen ein paar Kopra-Reste.

Ndii und Kenia bei ihrem privaten Kopra-Frühstück

Donnerstag, 5. Mai 2016
Der Morgen war wunderbar. Die Waisen kamen aus ihren Gehegen und versammelten sich zur Milchfütterung. Danach gab es ein paar Versteckspiele an den Stallungen, ehe sie aufbrachen. Heute regnete es ab und zu ein wenig, und die Waisen genossen es, feuchtes Gras und Zweige zu fressen. Die Milch wurde ihnen dorthin gebracht, wo sie gerade grasten, westlich der Stallungen, und wegen des feuchten Wetters gingen sie gar nicht zum Wasserloch. Der Abend kam schnell heran, und Rorogoi wurde zurückgelassen, als die anderen Waisen zu den Stallungen aufbrachen. Sie bemerkte es erst, als sie schon relativ weit entfernt waren, und trottete ihnen hinterher, fast im Laufschritt, um sie einzuholen.

Ishaq-B grast draußen im Busch

Freitag, 6. Mai 2016
Die Waisen genossen am Morgen ihre Milch und das Kopra. Kihari verteidigte ihren Kopra-Haufen und weigerte sich, ihn mit ihren Freunden zu teilen. Sie drohte gelegentlich den anderen Waisen, die sich ihr und ihrem Kopra näherten, und konnte sich so ganz allein darüber hermachen. Nachdem Mbirikani gut gefressen hatte, kratzte sie sich an einem Felsen in der Nähe der Tränke und wurde beinahe von den anderen vergessen, als diese zu den Weidegründen losmarschierten.
Nachdem die Waisen vier Stunden lang friedlich gegrast hatten, schloss sich ihnen gegen 10 Uhr ein freundlicher wilder Bulle an. Er schien sich zwischen den 19 Waisenelefanten sehr wohl zu fühlen. Nelion und Mbirikani folgten ihm ein Stück, als er wieder in den Park hinein ging. Die beiden kamen aber zurückgerannt, als ihre Freunde zum mittleren Wasserloch aufbrachen, wo sie viel Spaß beim Baden hatten. Die Waisen grasten den Rest des Tages in der Nähe des Wasserlochs, und Mashariki genoss es, die Waisen am Abend zu den Stallungen zurückzuführen.

Panda und die anderen saufen an den Stallungen

Samstag, 7. Mai 2016
Der Morgen war perfekt, und die Waisen konzentrierten sich auf ihre Milch und das Kopra. Kenia kratzte sich dann an einem Felsen auf dem Gelände der Stallungen, und Ishaq-B kam dazu, weil sie auch ein Auge auf die Stelle zum Kratzen geworfen hatte. Bevor sie aber damit anfangen konnte, führte Kenia die Waisen hinaus in den Park, und Ishaq-B kam gar nicht mehr zum Kratzen. Die Waisen grasten friedlich auf der flachen Seite des Mazinga-Bergs und besuchten mittags das Wasserloch. Hier tranken sie nur ihre Milch und soffen Wasser, bevor sie zur Ostseite des Bergs weiterliefen, um dort den Rest des Tages zu grasen. Arruba und Suswa nahmen die kleine Araba mit zu ihrem privaten Plätzchen hinter einem großen Felsen, um abseits der anderen Waisen zu grasen. Eine Gruppe von mehr als zehn Straußen näherte sich den Waisen, doch diese ignorierten sie, sodass sie in Ruhe weitergrasen konnten. Der Frieden war aber von kurzer Dauer, denn Ndoria konnte sich nicht zurückhalten und verscheuchte sie doch noch von der Elefantenherde. Der Rest des Tages verlief dann ganz nach Plan.

Kenia kratzt sich und Ishaq-B wartet

Sonntag, 8. Mai 2016
Es war wieder ein wunderbarer Morgen, als die Elefanten aus ihren Gehegen kamen, um ihre Milch zu genießen. Sie fraßen Kopra, als Kenia Ishaq-B gegen die Felsen schubste. Sie wollte sie vom Futter vertreiben, um alles für sich allein zu haben. Es gab dann ein paar Spiele an den Stallungen, und Panda sicherte sich einen Platz zum kratzen an dem gleichen Felsen, nachdem sie zusammen mit Bada Kopra gefressen hatte. Schließlich brachen sie alle unter der Führung von Lentili zu den Weidegründen auf.
Das Grasen verlief ruhig, bis um 10:45 Uhr ein großer Büffelbulle ankam, um sich den Waisen anzuschließen. Mbirikani ging auf ihn zu, um ihm den Weg abzuschneiden, und dann kam Naipoki hinzu und vertrieb den Büffel von den Elefanten. Das war der Beginn ihres Wegs zum mittleren Wasserloch, wo sie dann viel Spaß bei den Spielen im Schlammbad hatten. Den Rest des Tages grasten die Waisen in der Nähe des Wasserlochs.

Panda kratzt sich genüsslich den Hals

Montag, 9. Mai 2016
Kihari positionierte sich heute Morgen an dem Felsen neben dem Wasserloch und kratzte sich. Naipoki wartete geduldig, bis Kihari fertig war und sie an die Reihe kam. Mashariki stand auch an, aber es dauerte ihr zu lange, und so suchte sie sich einen anderen Felsen. Schließlich brachen alle Waisen in den Busch auf. Dort angekommen suchte sich Tundani seinen eigenen Platz, um abseits der anderen zu grasen. Er steckte sich jede Menge Gras in den Mund und beobachtete seine Freunde sehr genau. Zwei Stunden später begrüßten die Elefanten zwei Giraffen, die sich ihnen näherten und sie neugierig beobachteten. Nach ein paar Minuten kamen fünf wilde Zebras dazu und schauten ihnen auch beim Grasen zu. Keiner der Waisen versuchte, sie zu verjagen, da sie die anderen Tiere offenbar als Vertreter befreundeter Arten ansahen.
Die Waisen bekamen ihre Milch nördlich der Stallungen, wo sie gerade grasten, da es ihnen zu kalt war, um zum Wasserloch zu gehen. Auf dem Weg zurück zu den Stallungen am Abend huschte unser Ex-Waisen-Kudu Chia mit ihren drei Babys vorbei. Die Kleinen sind alle wildgeboren und daher viel schüchterner als ihre Mutter, die vor ein paar Jahren bei uns aufgezogen wurde.

Die Waisen versammeln sich an der Tränke

Dienstag, 10. Mai 2016
Wie üblich tranken die Waisen am Morgen ihre Milch, bevor sie schnell zum Kopra übergingen. Nelion, Araba und Ndoria waren ungeduldig, weil sie anfangen wollten zu grasen, und begannen dann schon einmal an den Stallungen damit. Bald schlossen sich ihnen die anderen Waisen an, und sie brachen alle zu den Weidegründen auf.
Heute führte Ngulia ihre kleine Herde, bestehend aus Jamuhuri, dem Babybüffel, Kore und Tawi, den Babyelands, hinter den Elefantenwaisen in den Park hinaus. Sie folgten ihnen eine Weile, bevor Ngulia umkehrte und zu den Stallungen zurückrannte. Jamuhuri, Kore und Tawi machten auch kehrt und folgten ihr zurück, gaben aber acht, nicht zu schnell zu rennen, damit ihnen nicht wieder so ein Unfall wie vor ein paar Tagen passierte.

Nelion grast früh am Morgen nahe der Stallungen

Mittwoch, 11. Mai 2016
Der Morgen verlief ruhig, und die Waisen konzentrierten sich auf ihre Milch und das Kopra, bevor sie zu den Weidegründen aufbrachen. Sie grasten schön und brachen mittags zum mittleren Wasserloch auf. Da es recht kühl war, nahmen sie nur ein kurzes Bad. Danach grasten sie wieder weiter, doch Tundani bekam dabei großen Ärger. Zuerst kam Nelion zu ihm und forderte ihn zu einem Kampf heraus, doch Tundani wollte nicht und zog sich zurück. Nelion ließ nicht locker, bis es keinen Ausweg mehr für Tundani gab. Er fügte sich in sein Schicksal und rangelte eine Weile mit ihm, obwohl er das wirklich hasst. Nach einer Weile legte er sich hin, um den Kampf zu beenden, doch das war ein Fehler. Panda und Bada nutzten das aus und attackierten ihn von beiden Seiten. Ishaq-B kam dann als Friedensstifterin dazu, sodass Tundani wieder aufstehen konnte. Er wollte sich nicht rächen, aber hielt Badas Rüssel fest, als ob er ihn fragen wollte, warum es alle auf ihn abgesehen hatten.
Lesanju, Lempaute, Dabassa, Sinya, Layoni, Kivuko und Mzima, die sich vor kurzem von Emilys Herde losgesagt haben, grasten heute südlich der Stallungen. Sie kamen aber nicht zu uns hinauf.

Die Waisen genießen ihr Kopra

Donnerstag, 12. Mai 2016
Kenia schien heute guter Laune zu sein, nachdem sie bemerkt hatte, dass Lesanjus Gruppe nicht in der Nähe war. Sie gestattete ihrer Herde ein paar Spiele an den Stallungen, ehe sie zum Grasen aufbrachen. Später besuchten sie das mittlere Wasserloch, wo Ndii, Embu, Mudanda und Ndoria ihren Spaß hatten, bevor sie sich wieder ihren Freunden anschlossen, um mit ihnen zusammen den Rest des Tages zu grasen.

Kenia folgt ihrem Adoptivbaby Araba

Freitag, 13. Mai 2016
Es war ein wunderbarer Start in den Tag, und die Waisen genossen einige Spiele an den Stallungen, nachdem sie gefrühstückt hatten. Sie brachen zu den Weidegründen auf, und Rorogoi scheuchte sie weit den Mazinga-Berg hinauf, wo sie die sehr frische Vegetation genossen, von der zuvor noch niemand gefressen hatte. Sie hatten es nicht eilig, den Berg wieder herunterzukommen.
Bada versucht als einer der drei Jungs der Herde immer wieder, seine Position in der Gruppe zu festigen. Er wollte heute Suswa herausfordern, als sie auf dem Berg grasten. Sie ignorierte aber seine Versuche, da sie es für zu gefährlich hielt, zwischen all den Felsen auf dem Berg zu rangeln.
Die Waisen kamen später am Nachmittag wieder herunter und bekamen ihre Milch am Fuß des Bergs, ehe sie für den Rest des Tages weitergrasten und am Abend zu den Stallungen zurückkehrten.

Bada (rechts) versucht, Suswa herauszufordern

Samstag, 14. Mai 2016
Heute Morgen war es schön warm, als die Waisen aus ihren Gehegen gerannt kamen. Sie tranken ihre Mich und fraßen danach das Kopra, das ihre treusorgenden Keeper für sie bereitgelegt hatten. Es wurde heute nicht weiter gespielt, da die Waisen bei diesem schönen Wetter so schnell wie möglich mit Grasen beginnen wollten. Panda, die noch aus der Tränke an den Stallungen soff, verpasste den Aufbruch und wurde zurückgelassen. Sie kam hinter ihnen hergerannt und trompetete laut protestierend.
Das Grasen verlief gut, und die Waisen gingen zum Wasserloch, um dort zu saufen. Sie nahmen aber kein Bad, obwohl es eigentlich ein schöner Tag war. Es war ihnen aber wohl immer noch zu kalt. Danach grasten sie am Fuß des Mazinga-Bergs, ehe sie am frühen Abend zu den Stallungen zurückkehrten.

Panda säuft und verpasst den Anschluss

Sonntag, 15. Mai 2016
Nachdem die Waisen am Morgen ihre Milch getrunken hatten, grasten sie südlich der Stallungen, auf halbem Weg den Berg hinauf. Später kamen sie für ihre Mittagsmilch zu den Stallungen zurück, da dies die näheste Fütterstelle war. Lempaute war gerade da, doch sie war ohne die anderen Mitglieder aus Lesanjus Herde gekommen. Sie kratzte sich an den Felsen, nachdem sie Wasser aus der Tränke gesoffen hatte. Kenia ging direkt zu dem selben Felsen, um sich selbst spektakulär zu kratzen und Lempautes Vorstellung in den Schatten zu stellen. Tundani kletterte in die Tränke, als ob sie eine für ihn vorbereitete Badewanne wäre. Die Waisen kehrten dann zum Grasen wieder an die gleiche Stelle wie am Vormittag zurück. Kenia war nicht gerade begeistert davon, dass Lempaute sie begleitete. Zwei Stunden später, gegen 13 Uhr, brach Lempaute aber wieder auf und ging weiter nach Süden, wo, wie wir vermuteten, Lesanju und die anderen grasten.

Ndii entspannt sich unter einem Baum

Montag, 16. Mai 2016
Der Morgen begann damit, dass die Waisen zur Milchfütterung herauskamen und sich dann an der Tränke versammelten, um Wasser zu saufen. Danach gingen sie zum Kopra über. Bada und Nelion blieben dicht beieinander; diese beiden sind gute Freunde, aber Tundani, den dritten Bullen der Herde, ärgern sie manchmal ohne ersichtlichen Grund.
Als sie in den Weidegründen angekommen waren, konnten wir Lesanjus und Emilys Herde nördlich der Stallungen zusammen mit einer jungen wilden Elefantenkuh beim Grasen sehen. Die Kuh schien die Führung über die Ex-Waisen-Gruppen übernommen zu haben. Lesanju träumt auch davon, Leitkuh zu werden und versucht manchmal, die Herde zu übernehmen und sie anzuführen.
Der Rest des Tages verlief wie am Schürchen, doch die Waisen trafen nicht mit den Ex-Waisen zusammen, da sie zu weit entfernt waren.

Bada säuft Wasser aus der Tränke der Stallungen

Dienstag, 17. Mai 2016
Der Tag war sonnig und wunderbar hell; die Waisen folgten ihrem üblichen Tagesablauf und begannen pünktlich zu grasen. Nelion und Bada haben sich weiter angefreundet, und Bada wird langsam unabhängiger von den Kühen, die immer ein wachsames Auge auf ihn hatten. Er fühlt sich jetzt mehr wie ein großer Junge, und zusammen mit Nelion ärgert er häufig Tundani. Ihre enge Freundschaft war auch beim nachmittäglichen Grasen zu sehen, bevor die Waisen am Abend wieder zu den Stallungen zurückkehrten.

Die Waisen saufen im Busch Wasser aus den Tonnen

Mittwoch, 18. Mai 2016
Am Morgen verlief alles sehr geordnet; die Waisen kamen in einer fast perfekten Reihe aus ihren Gehegen zu ihrer Milch gelaufen. Es gab nur wenige Spiele, und ein paar Paviane, die vom Mazinga-Berg herunterkamen, wurden verjagt. Bald brachen die Waisen zu den Weidegründen auf und gingen zur Südseite der Stallungen, wo sie den Großteil des Tages grasten. Zur Mittagsfütterung kamen sie zu den Stallungen zurück, wo sie von Schulkindern aus einer lokalen Gemeinde besucht wurden. Nachdem sie ihre Milch getrunken und Wasser gesoffen hatten, eilten Lesanju, Sinya, Lempaute und Dabassa heran. Naipoki ging Lesanju begrüßen, und sie umschlangen ihre Rüssel. Mudanda mischte sich unter Lesanjus Gruppe, während Sinya versuchte, Kenia zu trösten, die schlecht gelaunt war. Die zwei Herden brachen dann gemeinsam wieder auf, und Lesanjus Gruppe ging direkt in Richtung des Voi-Flusses, um dort weiter zu grasen.

Arruba grast

Donnerstag, 19. Mai 2016
Kaum waren die Waisenelefanten am Morgen von den Stallungen aufgebrochen, tauchten um 7:10 Uhr Lesanju, Lempaute, Sinya, Taveta und Layoni auf. Sie kamen an der Tränke der Stallungen zusammen und soffen Wasser. Dann fraßen sie etwas leckeres Kopra, ehe sie Kenias Herde in den Busch hinaus folgten. Mzima und Kivuko waren vermutlich bei Emilys Herde geblieben. Wasessa und Rombo, die sich vor ein paar Monaten einer wilden Herde angeschlossen hatten, wurden seitdem nicht in der Gegend gesehen.

Lesanju, Lempaute und Dabassa schauen vorbei

Freitag, 20. Mai 2016
Die Elefanten grasten heute in Pärchen. Araba tat sich mit Panda zusammen, Suswa mit ihrer langjährigen Freundin Arruba und Naipoki mit Mudanda. Ndoria spielte im Staub, warf große Erdhaufen in die Höhe und störte sich nicht daran, dass ihr niemand zusah. Die Milch wurde den Waisen zur Nordseite der Stallungen gebracht, und sie gingen erst um 15 Uhr zum Wasserloch, als es langsam wärmer wurde. Auf dem Weg dorthin griff Nelion mit seinem Rüssel nach Ishaq-B. Sie erschrak und floh vor ihm, sodass Nelion aufgab, sie zum Spielen zu überreden, und stattdessen baden ging. Während des Schlammbads spielte Panda toll im Matsch, und Ndii und Mbirikani sprangen im Wasser herum. Nach dem Bad kratzten sich Mashariki, Arruba und Tundani an einem dicken Baumstamm.

Araba und Panda (links), Suswa und Arruba (rechts)

Samstag, 21. Mai 2016
Heute wanderten die Waisen zur Südseite der Stallungen, wo sie den größten Teil des Tages grasten. Für ihre Milch kehrten sie zu den Stallungen zurück. Sie soffen dort auch Wasser und trafen erneut auf eine Gruppe Schulkinder. Nachdem sie ihre Flaschen geleert hatten, kam Emilys Herde an. Aus Lesanjus Herde waren nur Kivuko und Mzima dabei, doch niemand von den anderen. Die Schulkinder waren beeindruckt, wie ruhig und freundlich Elefanten sein können und hatten viel Spaß dabei, sie an der Tränke zu beobachten. Emily begann dann zu spielen und setzte sich auf einen Felsen, auf dem sie sich kratzte. Nach einer Weile marschierte sie los und ging ihrer Ex-Waisen-Herde hinterher, die bereits aufgebrochen war. Mzima schloss sich am Nachmittag kurz Kenias Herde beim Grasen an, bevor auch er 20 Minuten später Emilys Gruppe folgte.

Siria kommt an den Stallungen vorbei

Sonntag, 22. Mai 2016
Es war wieder ein wunderbarer Morgen, und die Waisen kamen aus ihren Gehegen und freuten sich auf den Tag im Busch. Lentili führte die abhängigen Waisen an. Sie grasten südlich der Stallungen und kamen zur Mittagsmilch und um frisches Wasser zu trinken zu den Stallungen zurück. Wieder war eine Gruppe Schulkinder zu Besuch, die am Zaun standen und durch ihn hindurch die Elefanten beobachteten und berührten – etwas, was sie noch nie zuvor in ihrem Leben getan hatten.
Die Waisen gingen dann zum mittleren Wasserloch, wo sie begeistert im Matsch spielten und hinterher ein Staubbad nahmen. Die kleine Araba genoss es sehr, sich im Staub herumzurollen, während Mbirikani mit Naipoki und Mudanda spielte. Den Rest des Tages blieben die Waisen dann zum Grasen in der Nähe des Wasserlochs.

Ndii säuft Wasser an den Stallungen

Montag, 23. Mai 2016
Die Waisen starteten mit den üblichen Fütterungen in den Tag und spielten dann wunderbar Verstecken auf dem Gelände der Stallungen, bevor sie zu den Weidegründen aufbrachen. Sie grasten den ganzen Tag ordentlich aufgereiht. Rorogoi versuchte, die Herde zu ihrer Lieblingsstelle westlich der Stallungen zu lotsen, doch der Vorschlag wurde von den anderen Waisen abgelehnt, da es langsam Zeit war, zum Wasserloch zu gehen. Die Waisen hatten viel Spaß beim Baden, nachdem sie ihre Milch geleert hatten, und grasten danach den Nachmittag über am Mazinga-Berg.

Arruba frisst mit den anderen Kopra

Dienstag, 24. Mai 2016
Es war ein schöner, sonniger Morgen, und die Waisen spielten nach dem Frühstück an den Stallungen.
Am Nachmittag besuchte Lesanjus Herde die Stallungen, wobei die Jungs die Herde anführten. Zuerst kam Taveta, gefolgt von Layoni, dann erst Lesanju, Lempaute, Sinya und Dabassa. Es gab eine große Ansammlung von Waisen und Ex-Waisen, und die Schulkinder staunten. Lesanju und Lempaute drängelten sich in die Mitte der Waisen, um zu demonstrieren, dass sie die Chefs sind, was Kenia gar nicht gefiel. Panda ging dicht an den Elektrozaun heran, um die Schüler zu begrüßen und sich von ihnen berühren zu lassen. Naipoki und Bada kratzten sich unterdessen an den Felsen und wechselten sich dabei mit Ndii und Nelion ab. Lesanjus Herde folgte dann den Waisen in den Park, schlug aber nach ein paar Minuten den Weg zur Wasser-Pipeline ein.

Taveta kommt an den Stallungen an

Mittwoch, 25. Mai 2016
Es war wieder ein wunderbarer Morgen, und die Sonne kündigte einen heißen Tag an. Die Waisen kamen früh aus den Gehegen und wollten beim ersten Tageslicht im Busch sein. Dort begannen sie umgehend mit Grasen, ohne dass viel gespielt wurde; sie wussten ihre Kräfte einzuteilen für den heißen Tag, der ihnen bevorstehen würde. Zum Wasserloch gingen sie in Fünfergruppen: zuerst Rorogoi, Araba, Bada, Mudanda und Ndoria, dicht gefolgt von der nächsten Gruppe. Ndii, Mbirikani und Tundani hatten einen Wettkampf im Wasser, doch Tundani schlich sich davon, als es ihm zu verbissen wurde. Ndii und Mbirikani wunderten sich, dass sie plötzlich die einzigen Teilnehmer waren, nachdem sie bemerkt hatten, dass ihr Mitstreiter Tundani aufgegeben hatte. Nach dem Bad standen Ndii und Kihari an verschiedenen Seiten eines Baumes und kratzten sich an dessen dickem Stamm, bevor sie sich den anderen Waisen zum nachmittäglichen Grasen wieder anschlossen.

Ndoria im Wasser

Donnerstag, 26. Mai 2016
Heute gingen die Waisen unter der Führung von Ishaq-B und Naipoki zur Westseite der Stallungen. Hier grasten sie und spielten nur wenig, bevor sie mittags zu den Stallungen zurückkehrten, um noch einmal Schulkinder zu treffen. Lesanjus Herde kam um 10:50 Uhr an den Stallungen an – perfektes Timing, denn Kenias Gruppe kam zehn Minuten darauf. Die Schulkinder waren sehr aufgeregt und machten viel Krach. Das störte Embu, die wild herumjagte, bis die Keeper und die Lehrer die Kinder etwas beruhigten.
Wir erhielten heute einen Anruf von den KWS-Wildhütern in der Nähe der Mackinnon Road, die von einem Waisenbüffel berichteten. Die Wildhüter hatten das Baby, das von den Rangern des Taita Schutzgebiets gerettet worden war, in Empfang genommen und es zur Mackinnon-Station mitgenommen, von wo aus es dann abgeholt und zu den Stallungen gebracht wurde. Es war ein Mädchen, das vermutlich schon mehrere Tage von seiner Mutter getrennt gewesen war, denn sie war sehr schwach. Nachdem sie etwas Milch bekommen hatte, konnte sie aufstehen und schien ihre Kräfte wiederzufinden, was ein gutes Zeichen war.

Kihari grast auf dem Berg

Freitag, 27. Mai 2016
Nelion wollte heute seine Überlegenheit zeigen und ging zu Tundani, um ihn von einem Felsen wegzuschubsen, an dem er sich gerade kratzte. Tundani ging friedlich davon und beachtete den gemeinen Nelion gar nicht.
Heute hatte Lesanju offenbar ein wenig verschlafen, denn ihre Gruppe kam erst um 7:20 Uhr an den Stallungen an – 20 Minuten nachdem Kenias Herde aufgebrochen war. Also soffen die Ex-Waisen nur Wasser an der Tränke und fraßen von einer Akazie, ehe sie sich eine Stunde später wieder auf den Weg machten. Lesanju und Lempaute folgten Kenias Herde und trafen sie am Wasserloch. Es wurde ein verspieltes Bad, bei dem Mashariki auf Lesanju lag, während Rorogoi auf Pandas Rücken herumkletterte.

Nelion will Tundani wegschubsen

Samstag, 28. Mai 2016
Nachdem die Waisen heute vier Stunden lang ungestört gegrast hatten, kam eine wilde Elefantenherde an ihnen vorbei. Kenia schloss sich ihr kurz an und überredete eine der wilden Kühe, mit zu den Waisen zu kommen und sie zu begrüßen. Die wilde Kuh schaute kurz bei ihnen vorbei, bevor sie ihrer Herde hinterherging, die schon wieder ein Stück weg war.
Später am Nachmittag besuchten Lesanju, Lempaute, Sinya, Mzima und Kivuko die Stallungen. Sie soffen frisches Wasser aus der Tränke und badeten im Wasserloch. Sie blieben über eine Stunde an den Stallungen und kratzten sich an den Bäumen, ehe sie zum Grasen wieder in den Hauptteil des Parks zurückkehrten.

Die Waisen stellen sich bei der Koprafütterung an

Sonntag, 29. Mai 2016
Kenia übernahm heute wieder die Führung und ging mit den Waisen zum Grasen, als Lesanjus Herde noch nicht aufgetaucht war. Die abhängigen Waisen genossen das Grün am Fuß des Mazinga-Bergs, ehe sie zum mittleren Wasserloch aufbrachen und dort viel Spaß im Schlamm hatten.
Lesanju, Sinya, Lempaute, Kivuko und Layoni kamen kurz nach 13 Uhr zu den Stallungen. Kurz darauf kam eine kleine wilde Elefantenherde mit zwei Kühen und zwei Kälbern dazu. Lesanju zeigte kein besonderes Interesse daran, sie zu begrüßen und blieb unter ihrem Baum stehen. Nachdem die wilden Elefanten Wasser gesoffen hatten und wieder aufgebrochen waren, gingen Layoni und Kivuko zur Tränke und sahen nach, ob sie geleert worden war. Sie waren erleichtert zu sehen, dass sie noch immer halbvoll war.

Eine kleine wilde Herde an den Stallungen

Montag, 30. Mai 2016
Genau wie gestern führte auch heute Kenia die abhängigen Waisen zu den Weidegründen. Als sie am Fuß des Berges angekommen waren, begannen Nelion und Rorogoi, hinauf zu gehen, und sie grasten den größten Teil des Tages auf halber Höhe auf dem Berg. Sie fraßen frisches, grünes Gras, und Embu brachte später die erste Gruppe zum mittleren Wasserloch hinunter. Nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, war es sehr bewölkt und zu kalt, als dass die Waisen viel im Wasser spielen wollten.
Das vor ein paar Tagen angekommene Büffelbaby war heute noch immer sehr schwach und fraß nicht besonders gut. Im Laufe des Tages verschlechterte sich ihr Zustand weiter, und trotz medizinischer Rund-um-die-Uhr-Versorgung starb sie leider am Abend.

Panda genießt das Futter

Dienstag, 31. Mai 2016
Der Morgen begann gut, und die abhängigen Waisen gingen zur Südseite der Stallungen, um dort zu grasen. Zu Mittagsmilch und frischem Wasser kamen sie zu den Stallungen zurück, wo sie auch wieder mit besuchenden Schulkindern schäkern konnten. Panda unterhielt die Kinder bestens, als sie dicht an den Zaun ging, damit sie sie tätscheln konnten. Ndii wurde eifersüchtig, weil Panda soviel Aufmerksamkeit abbekam, und machte lustige Verrenkungen an der Tränke. So gelang es ihr, die Aufmerksamkeit der Kinder, die das sehr spaßig fanden, auf sich zu ziehen.
Morgens um 8 Uhr war Lesanjus Herde am mittleren Wasserloch zu sehen, als ob sie nach Kenias Gruppe Ausschau hielt. Mzima war heute bei ihnen, doch ihre anderen Freunde trafen sie nicht, da Kenia mit ihrer Gruppe weiter südlich graste und das Wasserloch heute nicht besuchte. Kenia leistete heute der kleinen Araba Gesellschaft beim Grasen, während Ndii Mudanda mitnahm.

Mzima, heute bei Lesanjus Herde

(übersetzt aus dem englischen Original)