Die Waisen im April

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: April 2013

Der April war extrem nass und stürmisch und hat das ganze Nursery-Gelände, besonders aber Maxwells Gehege, in ein riesige Suhle verwandelt! Einige der noch sehr kleinen oder kränkelnden Elefanten mußten (unter Protest!) im Stall bleiben, um sich keine Lungenentzündung einzufangen. Am 3. April sagten wir Auf Wiedersehen zu Turkwel, Kainuk und Sities, die ihre Reise nach Ithumba im nördlichen Tsavo-Ost antraten. Und am gleichen Tag mußten wir den kleinen Bocha beerdigen, der in der Nacht zuvor gestorben war. Er hatte nach seiner Rettung irrtümlicherweise Kuhmilch getrunken und wir bekamen seinen Durchfall einfach nicht in den Griff.

Kithaka & Lemoyian

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Die Waisen im März

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: März 2013

Vier weitere Rettungen gab es im März: zuerst die einjährige Laragai von der Borana Ranch in Laikipia, die erstmals am 28. Februar allein beobachtet wurde und schließlich am 2. März nach Nairobi gebracht wurde. Am 12. März kam Danissa von der Galana Ranch, der auf dem Flug sogar eine Infusion verabreicht bekam, weil er sich in kritischem Zustand befand. Als er später noch schweren Durchfall entwickelte, hatte er keine Reserven mehr, um weiterzukämpfen. Er starb am frühen Morgen des 15. März. Der dritte Neuankömmling war ein “Albino“-Kälbchen, das offenbar den gleichen Vater wie Faraja hatte. Er wurde im Dezember 2011 geboren und der Nachwuchs von Jemima, Leitkuh der JB Studiengruppe, die im vergangenen Dezember mutmaßlich von Wilderern erschossen wurde. Daher wurde er „Jasiri“ genannt, Swahili für „mutig“. Jasiri wurde am 27. März in die Nursery nach Nairobi geflogen und ist vermutlich das erste dokumentierte Albino-Elefantenkälbchen aus Amboseli – älter noch als Faraja, aber vermutlich vom gleichen Vater. Jasiri war seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr gesehen worden, und da er damals noch gesäugt hatte, wurde angenommen, dass auch er tot sei. Um so überraschter waren die Wissenschafter, als er drei Monate später auftauchte – schwach und abgemagert, aber lebendig! (Jemimas Tochter Jalila und deren Tochter in Jasiris Alter wurden nie wieder gesehen.) Die vierte Rettungsaktion ereignete sich am 29. März, als ein winziges, nur wenige Tage altes Kälbchen aus dem Imenti-Wald allein in der Nähe eines Wasserloches gefunden wurde. Es wurde über Nacht im Hauptquartier des Meru-Nationalparks untergebracht. Gut gemeint, aber unglücklicherweise hatte man ihm Kuhmilch gefüttert – oftmals das Todesurteil für einen Baby-Elefanten. Er war von einem Mitglied des Orma-Clans gerettet und in der deren Sprache „Bosha“ genannt, was soviel heißt wie „Gottes Schöpfung“; im Moment steht Boshas Leben noch auf der Kippe….

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