Mit größter Trauer müssen wir von Tanos Tod berichten. Tano brach zusammen und starb nach langem Kampf um ihr Leben, als die Uhr am 11.Mai 2013 Mitternacht zeigte.
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Nach unseren Schätzungen wurden Tano im Juni 2009 geboren und Waise, als sie 2 Monate als war; zum Zeitpunkt des Todes war sie also 4 Jahre alt.
Sie schien schon immer etwas in ihrer körperlichen Entwicklung gehemmt zu sein. Schon während ihrer Zeit im Waisenhaus in Nairobi war sie immer deutlich kleiner als ihre gleichaltrigen Freunde Mutara und Shukuru oder die anderen Waisen ihres Alters. Nichtsdestotrotz wurde Tano eine der außergewöhnlich fürsorglichen Gehilfen der Hauptleitkuh des Waisenhauses, Mutara.
Am 25. Januar 2013 zog sie zusammen mit Mutara und Shukuru vom Waisenhaus zur Auswilderungsstation in Ithumba um, doch anders als die anderen beiden blühte sie dort nie auf. Sie schien sehr unter der Hitze zu leiden und es war ihr zunehmend unmöglich mit den anderen Schritt zu halten. Daraufhin brachten wir sie am 15. März 2013 in das Waisenhaus in Nairobi zurück, wo wir sie umfangreich testeten um herauszufinden, was ihr fehlt. Insbesondere wollten wir feststellen was die chronische Anämie verursachte, die die regelmäßigen Bluttests, trotz Immun-Stimulator und hohen Vitamindosen usw., aufzeigten. Wir stellten einen Tierarzt aus Onderstepoort in Südafrika an, der sehr viel praktische Erfahrung in der Behandlung von Elefanten hat und sich Vollzeit um Tano kümmerte. Er erfüllte die Aufgabe sehr gewissenhaft, ordnete zahllose Test an und konnte viele mögliche Ursachen ausschließen, wie Leukämie, bösartige Tumore, Infektionen durch Abszesse, alle Fliegen, Zecken und Darmparasiten und die Autoimmunkrankheit, die er am Ende ebenfalls in Betracht zog.
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Nach ihrem Tod am 11. Mai wurde eine umfangreiche Obduktion durchgeführt, bei der festgestellt wurde, dass sämtliche Organe gesund waren, außer einem: das Knochenmark, das für die Blutproduktion zuständig ist. Das Knochenmark war offensichtlich geschädigt, möglicherweise aus genetischen Ursachen, was erklärt, (a) dass sie immer schon eher gehemmt in der Entwicklung war und (b) dass sie unter chronischer Anämie litt, die immer weiter fort schritt und auf keines der Medikamente, die sie bekam, ansprach.
Wäre Tano ein Mensch gewesen, wäre die einzig mögliche Behandlungsmethode eine Knochenmarktransplantation gewesen, was offensichtlich bei Elefanten unmöglich ist. Es gibt uns ein kleines bisschen Trost zu wissen, dass wir nichts hätten tun können, um diese heiß geliebte Waise zu retten, dass wir unser Äußerstes und Bestes gegeben haben, aber es nicht in unserer Hand lag.
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Tano genoss vier glückliche Jahre, die ihr sonst verwehrt geblieben wären und das Ende kam in ihrem Nachtgehege, umgeben von der Liebe ihrer vielen Elefantenfreunde im Waisenhaus und mit einer sehr fürsorglichen und liebevollen menschlichen Ersatzfamilie an ihrer Seite. Wir alle werden sie schmerzlich vermissen und für immer in unseren Herzen tragen. Ihre vielen hundert Paten überall auf der Welt haben ihr Leben mit Leidenschaft und Hingabe verfolgt, unterstützen uns, solange sie lebte und haben in letzter Zeit viel zu ihrer medizinischen Versorgung beigetragen. Sie alle werden am Boden zerstört sein. Wir danken besonders all den freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die uns speziell für die medizinische Versorgung zusätzlich finanziell unterstützten und es uns so ermöglichten, Tano rund um die Uhr von spezialisierten Tierärzten versorgen zu lassen.
Ruhe in Frieden, geliebte Tano. Du hast während deiner Zeit hier unsere Leben und die vieler anderer enorm bereichert. Du bist nun jenseits all dem Leid und den Schmerzen dieser üblen Welt und wirst für immer in den Herzen derer weiterleben, die dein kurzes Leben verfolgt haben und die nun genauso tiefe Trauer über deinen Tod empfinden wie wir.