CITES – Konferenz

Auf der nächsten – der 12. – CITES – Konferenz im November 2002 in Santiago / Chile steht u.a. die Frage der Verlängerung oder Lockerung des seit 199o bestehenden internationalen Handelsverbots für Elfenbein auf der Tagesordung. Seit die Konferenz des „Washingtoner Artenschutzübereinkommens“ 1989 den Afrikanischen Elefanten – wie zuvor den Asiatischen Elefanten – auf Anhang I des Internationalen Artenschutzübereinkommens gesetzt hat, ist die Wilderei massiv zurückgegangen. Die fehlenden Absatzmärkte führten zu einem Preisverfall und machten das Geschäft mit dem „weissen Gold“ für die professionellen Wilderer und ihre Hintermänner zunehmend uninteressant.

Jetzt haben die afrikanischen Staaten Botswana, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika die Lockerung dieses Handelsverbots beantragt. Sollte dieser Antrag angenommen werden, hätte das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fatale Folgen für die Elefantenbestände in allen afrikanischen Ländern. 1997 hatte die 10. CITES-Konferenz den vier südafrikanischen Staaten eine begrenzte Ausnahmegenehmigung zum kontrollierten Verkauf ihrer Elfenbein-Lagerbestände erteilt.

Die Befürchtung der Gegner dieser Entscheidung, dass dies das „falsche Signal“ sei, erwies sich sehr schnell als Realität :  In vielen „Elefantenländern“ Afrikas flammte die Elfenbeinwilderei wieder auf. Hinzu kommt, dass sich die wirksame Kontrolle des legalen Elfenbeinhandels und die effektive Verfolgung des illegalen Elfenbeinhandels bis heute faktisch als unmöglich erwiesen hat. Nur die konsequente und ausnahmslose Aufrechterhaltung des internationen Handelsverbots kann die Elfenbeinwilderei in Grenzen halten.

REAeV ist aus Kostengründen nicht persönlich auf den CITES-Konferenzen vertreten. REAeV ist Mitglied der SSN (Species Survival Network). Diese internationale Vereinigung von mehr als sechzig Artenschutzorganisationen zur Einhaltung und konsequenten Durchsetzung des Artenschutzübereinkommens unterhält u.a. eine eigene „Arbeitsgruppe Elefanten“ und versorgt die Mitglieder mit vertraulichen Informationen zu allen relevanten Fragen der CITES-Konferenz. SSN ist mit einem sehr kompetenten und effektiven Team in Santiago vertreten und hält mit seinen Mitgliedern Kontakt.

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten !

Kurzinformation zu CITES

CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) ist ein Abkommen aus dem Jahre 1973, das den internationalen Handel mit vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten verbietet oder beschränkt. Derzeit gehören 158 Unterzeichner-Staaten der CITES an.

Die als Anhang I und II bekannten CITES-Listen werden alle zweieinhalb Jahre überarbeitet. Anhang I untersagt jeglichen kommerziellen Handel mit etwa 900 Arten, die vom Aussterben bedroht sind, während Anhang II den Handel mit 4000 Tier- und mehr als 22000 Pflanzenarten über ein System von Genehmigungen reguliert.

Das Species Survival Network (SSN) – gegründet 1992 – ist eine internationale Koalition von mehr als 60 privaten (non-governmental) Organisationen (NGOs), deren Ziel die Förderung, Erweiterung und strikte Durchsetzung von CITES ist. Durch wissenschaftliche und juristische Untersuchungen, Aufklärungsarbeit und Fürsprache versucht SSN, die exzessive Ausbeutung von Tieren und Pflanzen durch den kommerziellen Handel zu verhindern.

Rettet die Elefanten Afrikas e.V.

Hans-Helmut Röhring

   (1.Vorsitzender )