Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Juli 2013
Wir hattten im Juli mehrere Neuzugänge; es wurden ein paar neue Ställe gebaut und die Nursery füllte sich rasch. Am 11. Juli wurde ein junger Bulle aus Gazi im Norden von Tsavo-Ost gebracht, Garzi genannt und im Stall neben Laragai untergebracht, die sehr dabei geholfen hat, ihn zu trösten und zu beruhigen. Am 20. Juli wurde das auf tragische Weise verwaiste Baby Karibu von einer der Farmen um Tsavo nach Nairobi transportiert. Sie war schon bei ihrer Ankunft so stark geschwächt, dass auch eine Infusion keine Besserung mehr brachte. Das Kälbchen starb zwei Tage später und es gab kaum Zeit zum Trauern, da schon das nächste Baby in desolatem Zustand eintraf. Das acht Monate alte Kalb war am Vorabend von den Keepern in Voi geborgen und für eine Nacht in den Voi-Stallungen untergebracht worden. Sein Zustand war herzerweichend: es konnte weder das linke Vorder- noch Hinterbein bewegen und fiel jedes Mal, wenn es seine Retter abwehren wollte, auf sein Gesicht. Es war furchtbar mit anzusehen, wie viel Angst und Terror sich in seinen Augen spiegelte. Das Kälbchen war Opfer eines mysteriösen Unfalls auf der gefürchteten Taita-Ranch an der Grenze zu Tsavo geworden, seit langer Zeit ein Schwerpunkt für Wilderei.
Durumas Elefantenmutter war noch an ihrer Seite als die Voi-Keeper und die mobile tierärztliche Einheit des David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) und der Kenianischen Wildtierbehörde (KWS) zur Rettung gerufen wurden. Was die schlimmen Verletzungen herbeigeführt hat, ist immer noch unklar. Eventuell wurde es von einem Auto angefahren, aber es gab weder sichtbare Schürfwunden noch andere Verletzungen. Nach Ankunft in der Nairobi-Nursery am 22. Juli, kam unser erst kürzlich gespendetes Röntgengerät zum Einsatz. Die Knochen des Vorderlaufes schienen intakt, aber offenbar war der gesamte Bänderapparat um die Schulter verletzt. Der Oberschenkel des linken Hinterbeines war komplett zertrümmert, so dass unser Tierarzt zur Einschläferung riet, um weiteres Leiden abzuwenden, und selbst unsere betagten Keeper stimmten ihm zu. Wir gaben ihr vorher Milch und Schmerzmittel, bevor das kleine Elefantenbaby schließlich seine letzte Ruhe fand und ihm kleinen Wäldchen neben den anderen kleinen Opfern von menschlicher Gewalt begraben wurde.
Am 31. Juli wurde die einjährige Vuria im Taita-Schutzgebiet gerettet. Es wird angenommen, dass sie ihre Familie durch Wilderer verloren hatte, und sie wurde von der Lodge an den Salzlecken nach Nairobi geflogen. Ihr geht es zum Glück sehr gut. Kwales Gesundheitszustand dagegen gibt immer noch viel Grund zur Sorge, aber wir versuchen unser Bestes, um ihn wieder auf die Beine zu bringen. Gegen Ende des Monats hatte er wenigstens seinen Appetit wieder erlangt – ein erstes gutes Zeichen. Laragai und Tundani sind Kwales engste Freunde, geben ihm immer besonders viel Aufmerksamkeit und bleiben den ganzen Tag an seiner Seite. Balguda war für einige Zeit „blass“ und sein Blutbild ließ eine ernste bakterielle Infektion vermuten, auf die er behandelt wurde und gut ansprach. Inzwischen ist er wieder ganz der Alte.
Nursery-Baby Ajabu hat in der Zwischenzeit ihren zweiten Backenzahn bekommen, und das ganz ohne die sonst üblichen Begleiterscheinungen, die bei sehr jungen Elefanten oft Grund zur Sorge geben. Sonje vergöttert die kleine Ajabu und erlaubt dem Baby auch, an ihren Ohren zu saugen, ein ganz besonderes Privileg für die Lieblinge der älteren Kühe. Im Monat Juli war das Wetter oft bewölkt und zu kalt für das tägliche, öffentliche Schlammbad. Jeder sonnige Tag wurde daher ausgiebig genutzt zum Ringen und Büscheklopfen, wobei alle Waisen aufgeregt umherrennen, trompeten und die Büsche niedertrampeln. Ein einziges Mal gab es auch wirklich einen guten Grund zum Büscheklopfen, als ein Buschbock quer durch die Herde rannte und alle vor Schreck erstarren ließ. Bei solch einem Zwischenfall, beginnen meist die Leitkühe Kihari, Sonje, Ishaq-B und Naipoki mit dem Büscheklopfen und werden dabei von den Bullen Orwa, Bomani, Teleki, Jasiri und Ngasha unterstützt. Bomani und Teleki sind Orwas auserwählte Sparringpartner, und Jasiri wird langsam ein ernst zu nehmender Mitstreiter. Er ist auf jeden Fall schon stärker als sein Halbbruder Faraja. Arruba hat die Jungsspiele immer sehr interessiert beobachtet und eines Tages ihr Glück gegen Ngasha, Barsilinga, Kithaka und Tundani versucht. Narok, Lima lima und Quanza treiben sich gern in ihrer Dreiergruppe herum und halten sich oft abseits der Keeper auf; ein Anzeichen für ihr Mißtrauen gegenüber Menschen. Am unabhängigsten ist eigentlich Murera, die fast immer ihr eigenes Ding macht, sich zum Fressen oft von der Herde absezt und nur selten ihrer beste Freundin Sonje im Schlepptau hat. In diesem Monat war sie abends immer die Erste zurück im Stallgelände und ganz gierig auf ihre Milchflasche.
Neuzugänge ziehen immer eine veränderte Schlafordnung nach sich, und das stößt nie auf Begeisterung. Jasiri, Faraja, Barsilinga, Kithaka,Tundani und Lemoyian mußten alle umziehen und haben sich ordentlich dagegen gesträubt. Sie mußten buchstäblich in ihre neuen Quartiere geschoben werden und haben lautstark protestiert! Die Nursery-Elefanten haben ihren festen Tagesablauf, den die Neuankömmlinge schnell gelernt haben. Nach der Milchmahlzeit kommen sie – auch gerne nochmal zurück und hoffen (vergebens) auf Nachschlag. Innerhalb nur eines Tages, saugte Garzi schon an den Fingern der Keeper und nahm die Milchflasche an, nachdem er die anderen Waisen beobachtet hatte, wie sie ihre Flaschen tranken. Kihara, Ishaq-B and Naipoki waren für gewöhnlich die ersten, die ihn am Morgen begrüßten, und am 15. Juli war er schon mit den feisten kleinen Bullen Lemoyian, Faraja, Kithaka und Barsilinga unterwegs. Sie alle wollten ihn natürlich in die Kunst des Ringens einweisen, und mußten von den Keepern erst einmal gebremst werden. Der kleine Neuankömmling blieb danach bei Laragai, dem sanften Tundani und Kwale.
Kithaka wächst schnell und holt größenmäßig mit Lemoyian, Barsilinga und den anderen kleinen Bullen auf, zeigt aber immer noch das „Keiner Mann Syndrom“ – mit anderen Worten: er ist immer noch sehr drängelig und braucht viel Aufmerksamkeit, besonders wenn er Zuschauer hat. Am 19. Juli während eines privaten Besuches schubste er Lemoyian, der gerade seine Milch trank, auf den Boden und machte sich daraufhin so schnell aus dem Staub, dass Lemoyian aus Verzweiflung den armen kleinen Neuankömmling Garzi schubste, der gerade neben ihm stand! Während des öffentlichen Schlammbades, brachte Kithaka Lemoyian und Barsilinga bei, wie man entlang des Absperrseils rannte und mit Absicht spielerisch die Besucher „schubste“ oder sie sogar mit einem schlammigen Rüssel beschmierte! Das Lachen der Besucher, das daraufhin folgte, war Musik in ihren Ohren! Obwohl der Juli ein sehr stressiger Monat für die Nursery-Besatzung war, so gab es dennoch weitaus mehr Hochs als Tiefs.
Die Nashörner: Solio war diesen Monat drei Mal für mehrere Tage verschwunden. Das Verhalten von Maxwell ist immer ein gutes Anzeichen dafür, dass es ihr gut geht, denn vor jedem ihrer Abstecher, ist er außer sich vor Freude in Erwartung auf die Rangeleien durch die Absperrpfeiler. Wir sind überzeugt, dass falls Solio irgendwann irgendetwas zustoßen sollte, wir durch Maxwells Intituition schnell davon wissen würden. So war es auch, bevor Shida aus der Nursery „entfernt“ wurde.
Kwale – 7/1/2013 |
Orpahns dustbathing- 7/1/2013 |
Orwa browsing- 7/2/2013 |
Ngasha at the dustbath- 7/2/2013 |
Teleki playing- 7/2/2013 |
Solio on a visit to the stockade- 7/3/2013 |
Heading out after the mudbath- 7/3/2013 |
Kithaka and Barsilinga- 7/4/2013 |
Lemoyian playing with the spade at visiting- 7/4/2013 |
Balguda- 7/5/2013 |
Faraja playing- 7/5/2013 |
Solio near Maxwell’s stockade- 7/6/2013 |
Maxwell resting- 7/6/2013 |
Sweet Ajabu snuggles up to a keeper- 7/7/2013 |
Orwa feeding on cut browse- 7/7/2013 |
Teleki in the lead- 7/7/2013 |
Tundani playing- 7/8/2013 |
Barsilinga with the football- 7/8/2013 |
School children watching Naipoki- 7/8/2013 |
Ajabu in a playful mood- 7/9/2013 |
Ajabu and Sonje- 7/9/2013 |
Kihari- 7/10/2013 |
Ishaq-B on the left Narok on the right- 7/10/2013 |
Murera- 7/10/2013 |
Laragai holding the milk bottle- 7/11/2013 |
Orphans out in the bush- 7/11/2013 |
Lima Lima browsing- 7/12/2013 |
Naipoki with Peter- 7/12/2013 |
Garzi in the stockade- 7/13/2013 |
About to give Garzi milk- 7/13/2013 |
Edwin with Garzi and Ngasha- 7/14/2013 |
Garzi enjoying greens- 7/14/2013 |
Garzi out with the others- 7/15/2013 |
Kithaka browsing- 7/15/2013 |
Tundani and Garzi- 7/15/2013 |
Ajabu resting- 7/16/2013 |
Sonje with Ajabu- 7/16/2013 |
Garzi browsing- 7/17/2013 |
Orwa browsing- 7/17/2013 |
Kwale feeding- 7/17/2013 |
Kwale charging- 7/18/2013 |
Barsilinga running to catch up- 7/18/2013 |
Kithaka rubbing his eye- 7/19/2013 |
Lemoyian at visiting- 7/19/2013 |
Arruba playing with the water trough- 7/20/2013 |
Bomani sucking a keepers fiingers- 7/20/2013 |
Karibu feeding on greens- 7/20/2013 |
Kihari – 7/21/2013 |
Lima Lima feeding- 7/21/2013 |
Naipoki checking for more milk- 7/21/2013 |
Barsilinga with Ajabu- 7/22/2013 |
Faraja and Naipoki- 7/22/2013 |
Karibu relaxed in the stockade- 7/22/2013 |
Duruma arrives at the Nursery- 7/22/2013 |
Garzi- 7/25/2013 |
Kwale reaching for browse- 7/25/2013 |
Jasiri loosening dirt- 7/26/2013 |
Tundani sucking a keepers finger- 7/26/2013 |
Solio visiting- 7/26/2013 |
Ajabu with Mishack- 7/27/2013 |
Arruba and Lemoyian- 7/27/2013 |
Kithaka – 7/27/2013 |
Waiting for the orphans to come for their milk- 7/28/2013 |
Ishaq-B reaching for browse- 7/28/2013 |
Kwale munching on a branch- 7/28/2013 |
Murera browsing at mudbath- 7/29/2013 |
Sonje reaching for grass- 7/29/2013 |
Lemoyian left and Barsilinga pushing games- 7/30/2013 |
Ngasha with Faraja climbing on him- 7/30/2013 |
Keepers in the bush- 7/31/2013 |
Naipoki with Amos- 7/31/2013 |
Narok sucking his trunk- 7/31/2013 |
Getting ready for the xray- 7/23/2013 |
Xraying Duruma- 7/23/2013 |
Sweet little Ajabu- 7/24/2013 |
Teleki in the bushes- 7/24/2013 |
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Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: Juli 2013
Die mit Regenwasser gefüllten Wasserlöcher trocknen aus und sowohl die wilden Elefanten als auch unsere ehemaligen Waisen kommen wieder täglich an die Tränken an der Suhle und im Stallgelände. Der Juli 2013 in Kenia im Allgemeinen und Tsavo im Speziellen kann eigentlich nur mit den Worten „furchtbarer Albtraum“ beschrieben werden. Die Wilderei mit Giftpfeilen ist im ganzen Ökosystem eskaliert und auch Ithumba blieb nicht verschont. Berichte von Elefanten, die von einem Giftpfeil getroffen wurden, trafen regelmäßig und von überall in Tsavo ein. Hinzu kamen Verletzungen durch Drahtschlingen, die Lahmheiten zur Folge hatten. Die einzig gute Nachricht ist, dass die tierärztliche Einheit des DSWT/KWS meist schnell reagieren und die meisten der verletzten Elefanten retten konnte. Am 27. Juli kam merkwürdigerweise nicht ein einziger wilder Elefant zum Saufen an die Stalltränke, bis schließlich Mulika mit einigen der Ex-Waisen und drei wilden Artgenossen sichtlich nervös im Stallgelände eintraf. In der Herde der Ex-Waisen fehlten Napasha, Kora, Naserian, Lualeni und Chyulu, und bei näherem Hinschauen bemerkten die Keeper einen Schnitt in Mulikas Unterbauch. Dieser stammte wahrscheinlich von einem Pfeil, der ihre Haut penetriert hatte. Sie und ihre Freunde stillten hastig ihren Durst und machten sich schnell wieder auf den Weg. Der Vorfall wurde in Nairobi gemeldet, von wo aus wir den KWS verständigten und darum baten, einige zusätzliche Wildhüter nach Ithumba zu schicken, um der Sache auf den Grund zu gehen. Der Trust schickte außerdem ein weiteres Team zum Sammeln von Schlingfallen nach Ithumba, um das dortige Team zu verstärken. Schon am nächsten Morgen kamen Napasha, Kora, Naserian, Lualeni und Chyulu mit 25 wilden Elefanten zum Saufen ins Stallgelände, später gefolgt von Yatta und anderen Ex-Waisen, aber ohne Challa, Mulika und ihr Kalb Mwende, Galana, Meibai und Kenze. Es war an diesem Tag sehr bewölkt, so dass keines der Waisen im Schlamm suhlte. Komischerweise kamen aber auch keiner der Ex-Waisen und wilden Elefanten zur Suhle. Am gleichen Abend, gegen 17 Uhr, wurden Mulika und Mwende mit den Ex-Waisen Napasha, Lualeni, Mgeni (Yattas wildem Anhängsel), dem wilden Bullen „Pembe Moja“ (Ein Stoßzahn), zwei anderen wilden Elefanten und Ex-Waise Challa gesehen – und Challa hatte einen Pfeil im Gesicht stecken! Die Keeper konnten zwar den Schaft, nicht aber den Kopf des Pfeils entfernen und riefen die tierärztliche Einheit des KWS/DSWT. Als der Tierarzt ankam, hatten die Keeper Challa, Mulika und ihr Baby bereits in einem der Ställe untergebracht. Beide wurden sediert und der Pfeilkopf aus Challas Gesicht konnte relativ leicht entfernt werden. Mulikas Wunde war dann doch ernster als anfangs angenommen. Ein Pfeil war tief in ihren Bauch eingedrungen, durch eine Rippe aber glücklicherweise am Weiterkommen gehindert worden. Der Pfeil wurde entfernt, Mulikas Bauchwunde versorgt und beiden ein Langzeitantibiotikum verabreicht. Außerdem wurde noch die magische grüne Tonerde auf die Wunden aufgetragen, bevor sie wieder aufgeweckt wurden. Die Kräfte zur Bekämpfung der Wilderei im nördlichen Teil des Tsavo Nationalparks wurden aufgestockt, denn die Wilderei ist in letzter Zeit zu einer nationalen Krise angewachsen. Mit den Worten von Richard Leakey gesprochen: „Es sind nicht die Chinesen, die unser Erbe töten. Nein, es sind die einheimischen, von Geld und Gier korrumpierten Kenianer. Ein Problem, das die neue Regierung unter Kenyatta besser schnell unter Konrolle bekommen sollte.“
Neben diesen furchtbaren Entwicklungen, war der Monat in Ithumba ganz wunderbar. Manchmal kamen 90-100 Elefanten zur Suhle oder zur Stalltränke, und es verging kaum ein Tag ohne Interaktion zwischen wilden und Waisenelefanten. Die wilden Elefanten haben sich dieses Verhalten eindeutig bei den Ex-Waisen abgeschaut, unter ihnen auch unser alter (wilder) Freund Mshale, dessen Leben schon zweimal von der mobilen tierärztlichen Einheit gerettet wurde, weil er von Giftpfeilen getroffen wurde. Auch Rafiki, der erste wilde Freund der Waisen ist immer noch unter den regelmäßigen Besuchern, ebenso wie Halb-Rüssel und Pembe Moja sowie viele andere wilde Bullen, die es sich angewöhnt haben, an den Tränken der Waisen zu saufen und sich mit den an Menschen habituierten Elefanten zu verbrüdern. Lualeni hat sich auch oft um die jungen Waisen gekümmert und ist immer noch besessen von Ololoo, ihrem absoluten Liebling. Zu mehreren Gelegenheiten hat sie die Ex-Waisen zur Suhle gebracht, wo sie mittags ihre Milch bekommen. Am 12. Juli schliefen sie und Kamboyo sogar im Stallgelände, um schon früh morgens wieder bei ihnen zu sein.
Am 19. Juli wurden Melia, Suguta, Sabachi, Kitirua, Tumaren, Chaimu und Olare als Teil des Initiierungsrituals von ihren älteren, schon in der Wildnis lebenden Artgenossen und deren wilden Freunden „entführt“, um schonmal einen Vorgeschmack auf das Elefantenleben in der Wildnis zu bekommen. Shukuru übernahm daraufhin die Leitung der Herde Waisenelefanten und führte sie mittags zum Schlammbad, wo später auch Mshale und neun seiner wilden Bullenfreunde hinzustieß. Die entführten Waisen wurden an diesem Abend von den Ex-Waisen zurück gebracht, und am 22. Juli war Kandecha an der Reihe und durfte den Tag mit den Großen verbringen. Auch sie wurde gegen 16 Uhr zum Stallgelände zurück gebracht, und tags darauf spielte sich das Gleiche mit Kilaguni ab.
Kalama fiel am 16. Juli auf einmal um und stieß einen merkwürdigen Ton aus, der die Keeper aufschrecken ließ. Sie stand sofort wieder auf und fraß weiter, als wäre nichts passiert. Da Menschen ja auch manchmal grundlos umkippen und Elefanten prinzipiell ziemlich “menschlich“ sind, werden wir Kalama erst einmal gründlich beobachten.
Ganz zur Freude der Elefanten gab es gegen Ende des Monats ein paar leichte Regenfälle – sehr ungewöhnlich für den Monat Juli! Aber der Juli 2013 war generell ungewöhnlich und vollgepackt mit Erlebnissen. Die jungen Bullen Ololoo, Sabachi, Kilaguni, Kasigau und Chemi Chemi fordern sich regelmäßig zu Ringkämpfen heraus und wurden in diesem Monat kaum (wie sonst) von den Kühen unterbrochen. Die waren nämlich von den hauptsächlich wilden Besuchern im Stallgelände und an der Suhle in den Bann gezogen. Chaimu hat einmal Kasigau herausgefordert und tatsächlich gewonnen!
Die Waisen sind alle in Topform, und damit das so bleibt, bekommen sie täglich eine Portion Luzerne, die sie durch die Trockenzeit bringt. Wenn sie ins Stallgelände kommen, erhalten auch Mulika und Klein Mwende ab und an eine Extra-Portion Kopra (Kokosnusskuchen), Milchwürfel und Luzerne – allerdings ein bißchen abgeschirmt von den Waisen. Und auch die Ex-Waisen als auch Yattas wilde Bekanntschaften bekommen morgens eine Portion, während die wilden Elefanten an menschliches Zufüttern nicht gewöhnt sind und sich damit zufrieden geben, einfach nur die Stalltränke zu benutzen.
Lualeni with the juniors- 7/1/2013 |
Half Trunk- 7/1/2013 |
Orphans feeding on Lucerne- 7/1/2013 |
Half Trunk at the stockade water trough- 7/2/2013 |
Mutara leading the group- 7/2/2013 |
Rafiki joining the juniors at mudbath- 7/2/2013 |
Kandecha – 7/3/2013 |
Ex orphans coming to join the juniors- 7/3/2013 |
Wild elephants coming to the mudbath- 7/3/2013 |
Orphans and wild ele drinking water- 7/4/2013 |
Mshale- 7/4/2013 |
Orphans in the bush browsing- 7/4/2013 |
Kanjoro leading- 7/5/2013 |
Mshale coming with others for a drink- 7/5/2013 |
Shukuru leading the way- 7/6/2013 |
Mudbath time- 7/6/2013 |
Kibo and Kasigau strength testing- 7/7/2013 |
Ex orphans at the mudbath- 7/7/2013 |
Kasigau- 7/7/2013 |
Wild elephants coming for water- 7/8/2013 |
Mshale at the stockade with four friends- 7/8/2013 |
Wild herd at the stockade- 7/9/2013 |
Orphans browsing with a wild herd- 7/9/2013 |
Ex orphans join the juniors for Lucerne- 7/10/2013 |
Time for mudbath- 7/10/2013 |
Zurura with a wild elephant- 7/11/2013 |
Shukuru takes over the lead- 7/11/2013 |
Kibo leading the way home- 7/11/2013 |
Lualeni and Ololoo- 7/11/2013 |
Lualeni- 7/12/2013 |
Wild elephants drinking- 7/12/2013 |
Ololoo strength testing with Sabachi- 7/13/2013 |
Ololoo in the mudbath- 7/13/2013 |
Yetu – 7/14/2013 |
Kora – 7/14/2013 |
Napasha- 7/14/2013 |
Ithumbah- 7/14/2013 |
Kanjoro having his milk- 7/15/2013 |
Wild elephants drinking- 7/15/2013 |
Kalama leading the group – 7/16/2013 |
Kainuk- 7/16/2013 |
Turkwel- 7/16/2013 |
Wild elephants at mudbath- 7/17/2013 |
Mudbath time- 7/17/2013 |
Mshale and a wild friend at mudbath- 7/18/2013 |
Chaimu browsing- 7/18/2013 |
Ishanga- 7/18/2013 |
Melia – 7/19/2013 |
Suguta and Sabachi- 7/19/2013 |
Kitirua- 7/19/2013 |
Olare- 7/19/2013 |
Kijana with the juniors- 7/20/2013 |
The orphans dustbathing- 7/20/2013 |
Melia dustbathing- 7/20/2013 |
Kasigau and Chaimu strength testing- 7/21/2013 |
Kasigau takes on Kibo- 7/21/2013 |
Mgeni- 7/21/2013 |
Kitirua near the mudbath- 7/22/2013 |
Ololoo lying in the mud- 7/22/2013 |
Kandecha walking- 7/22/2013 |
Kilalguni with a wild friend- 7/23/2013 |
Wendi- 7/23/2013 |
Wild elephants near mudbath- 7/23/2013 |
Lualeni and Sabachi- 7/24/2013 |
Sities- 7/24/2013 |
Sunyei- 7/24/2013 |
Tumaren- 7/25/2013 |
Suguta having a drink- 7/25/2013 |
Chemi Chemi- 7/25/2013 |
Sities sucking her trunk- 7/26/2013 |
Shukuru eating Lucerne- 7/26/2013 |
Kanjoro- 7/26/2013 |
Mulika and Mwende- 7/27/2013 |
Mulika Yatta and Kinna- 7/27/2013 |
Tomboi- 7/27/2013 |
Kora with the juniors- 7/28/2013 |
Kenze chasing gunieafowl- 7/28/2013 |
Pembe Moja and Makena- 7/28/2013 |
The above Challa’s trunk- 7/28/2013 |
Removing the arrow- 7/28/2013 |
Challa’s arrow wound after treatment- 7/29/2013 |
Challa getting up- 7/29/2013 |
Mulika is immobilized- 7/29/2013 |
Mulika’s wound after treatment- 7/29/2013 |
Wendi, Kinna and others come to comfort Mulika- 7/29/2013 |
Murka- 7/30/2013 |
Chemi Chemi and Kora- 7/30/2013 |
Kilabasi- 7/30/2013 |
Murka- 7/31/2013 |
Mutara – 7/31/2013 |
Naisula – 7/31/2013 |
Monatsbericht für die Voi-Gruppe: Juli 2013
Mbikrikani ist die erst einjährige Elefantenkuh, die Ende letzten Monats durch eine Drahtschlinge verletzt und mit einem stark angeschwollenen Fuss zu uns gebracht wurde. Es war offenbar schon lange her, dass sie in die Schlingfalle getreten war und diese hatte sich mittlerweile bis auf den Knochen durchgeschnitten und es war Haut über die Wunde gewachsen. Die Drahtschlinge wurde von einem Tierarzt der mobilen Einheit entfernt, aber es war klar, dass die Wunde weiter behandelt werden mußte. Sie hat sich ganz gut an das Leben “in Gefangenschaft“ gewöhnt, wurde innerhalb nur einer Woche ein liebes und vertrauensvolles Baby, geliebt von Keepern und Elefanten gleichermaßen – und auch ihr Fuß sah schon viel besser aus. Alle hasten jeden Morgen zuerst an ihren Stall und verbringen ein paar Minuten mit Kollern, um sie zu begrüßen, und berühren sie vorsichtig mit ihrem Rüssel, um sie zu trösten und ihr zu versichern, dass sie neue zwei- und vierbeinige Freunde hat.
Die Voi-Keeper wurden am 29. Juli für eine weitere Rettungsaktion mobilisiert, dieses Mal auf der gefürchteten Taita Ranch, die direkt an Tsavo angrenzt. Das einjährige Kälbchen hat es leider nicht geschafft, da es zu lange keine Milch bekommen hatte und schon auf dem Transport kaum bei Bewusstsein war. Am 31. Juli gab es die nächste Rettungsaktion, dieses Mal handelte es sich um ein junges, weibliches Kälbchen, das auf der Lualeni Ranch in der Nähe der Taveta-Straße geborgen wurde. Man verlud es am Rollfeld der Lodge an den Salzlecken ins Flugzeug, von wo aus es nach Nairobi geflogen wurde. Das Baby wurde nach dem höchsten Punkt der benachbarten Taita-Berge, Vuria, benannt.
Mit Anbruch der Trockenzeit und dem Versiegen der natürlichen Wasserlöcher, zogen die wilden Herden auf ihrer Futtersuche wieder in weiter entfernte Gefilde. Unter ihnen war auch Emilys Herde Ex-Waisen. Die Waisen, die noch menschliche Betreuung brauchten, bekamen ihre wilden Cousins daher in diesem Monat nicht zu Gesicht. Am 13. Juli trafen sie auf eine wilde Herde und Sinya war besessen von dem winzigen kleinen Baby, mit dem sie sogar spielen durfte. Ein paar Tage später grasten sie zwar fast neben einer anderen wilden Herde, aber keines der Waisen zeigte Interesse daran, Kontakt aufzunehmen. Sogar die jungen Bullen Tassia, Taveta, Dabassa und Rombo, normalerweise immer kontaktfreudig und auf der Suche nach wilden Sparringpartnern. Bevor die Waisen morgens ihre Ställe verlassen, bekommen sie eine Portion Kopra und Luzerne, so dass sie die Trockenzeit ohne Mangelerscheinungen gut überstehen. Heutzutage verzögern sich die Regenfälle, die normalerweise im September/Oktober einsetzen, fast immer bis November. Wasessa ist manchmal so besitzergreifend und gierig, dass sie ihre Portion dann meist abseits der anderen bekomment. Aber nicht alle lassen sich ihren Futterneid gefallen, und so war sie ziemlich überrascht, als sich Lempaute wehrte! Seitdem ist Wasessa eher gewillt zu teilen, aber bei Shimba und Panda passen die Keeper besonders auf, dass sie ihre volle Ration bekommen. Jetzt, da das Land wieder trockener und das Futter weniger wird, würden auch die ortsansässigen Paviane gerne den ein oder anderen Happen Luzerne abbekommen. Die Elefanten jagen die Angreifer davon und riskieren dabei, dass sich der Rest des Paviantrupps über ihre Naschereien hermacht! Am 27. Juli waren es nicht die Paviane sondern die Impalas, die von Sinya davon gejagt wurden.
Wir sind besorgt um Shimba, der in den vergangenen Wochen stark abgenommen hatte, nachdem er vor ein paar Monaten von einem Löwen angefallen worden war. Obwohl die Wunden inzwischen vollständig verheilt sind, so haben der Schreck und die Schmerzen wohl ihr Übriges gefordert. Panda, der lange Zeit für kränkelnd befunden wurde, ist inzwischen der Inbegriff eines gesunden Elefanten, was hauptsächlich der Gesellschaft von Shimba anzurechnen ist. Die beiden grasen immer zusammen, und ein Keeper wurde zu ihrer Überwachung abgestellt, denn in der Gegend waren Löwen gesehen worden, die den geschwächten Shimba möglicherweise noch einmal angreifen. Einige Male, und wenn die Waisen am Hang des Mazinga-Berges grasten, haben sich Shimba und Panda zur Herde gesellt. Mzima und Tassia fressen gerne auf den höheren Lagen, wo zwischen den Steinen kleine Kräuter herauswachsen. Lesanju mußte einmal sogar auf sie warten, bevor sie sich zum Rest der Gruppe am großen Schlammbad gesellten. Ein anderes Mal kamen die beiden erst spät abends zurück zu den Stallungen.
Kivuku hat keine Stoßzähne, und frißt daher nicht so oft mit den anderen. Es sieht ein bißchen so aus, als hätte er Angst vor den drängeligen Jungbullen. Ndii und Kenia sind enge Freunde und man sieht sie nur selten ohneeinander.
Das tägliche Schlammbad findet jetzt alternierend am Großen Wasserloch im Park, in einem der zwei künstlich angelegten Wasserlöcher (täglich gefüllt von unserem Wassertankfahrzeug) oder an der kleinen Suhle statt, je nachdem wo die Waisen gefressen haben. Die Entscheidung fällen letztendlich Lesanju, Lempaute, Wasessa und Sinya, die sich die Pflichten einer Leitkuh teilen. Lesanju ist und bleibt jedoch die Hauptleitkuh, und dass obwohl Wasessa um Einiges größer ist. Während der kalten „Winter“monate, also Juni, Juli und Augst, sind den Elefanten die Außentemperaturen oft zu kalt zum Suhlen. Layoni hat meistens die Aufgabe, die Wassertemperatur mit seiner Rüsselspitze zu testen, während die anderen auf seine Entscheidung warten. Ein weiterer Gast beim täglichen Schlammbad ist das Hornraben-Küken, das in der Nähe der Stallungen aufgezogen wurde und gerne dem Fahrzeug folgt, das die Milchflaschen jeden Mittag zur Suhle fährt. Meistens bleibt es noch bis zum Ende der Mittagspause bei den Keepern, von deren Essen es gerne etwas abbekommt! Wilde Elefanten haben auch begriffen, dass die Tonnen an der Suhle täglich vom Tankwagen mit frischem Wasser gefüllt werden und saufen oft, sobald der Traktor das Gelände verläßt. Die Keeper müssen daher besonders aufpassen, nicht dass alle Wassertanks leer sind bevor die Waisen überhaupt angekommen sind. Die Waisen haben in diesem Monat ein paar neue Schlammbadspielchen erfunden: Taveta wird in der Mitte der Suhle hin- und hergeschubst, ganz offensichtlich freiwillig, von Rombo an seiner Stirnseite und Dabassa an seinem Hinterende. Wasessa hat Klein Panda unterdessen beigebracht, wie sie ihren mit ihrem Rüssel vorwärts, rückwärts, auf- und abwärts winken kann!
Mzima kicking soil loose- 7/1/2013 |
Orphans enjoying the dustbath- 7/1/2013 |
Sinya- 7/1/2013 |
Shimba- 7/2/2013 |
Panda at the stockade- 7/2/2013 |
Rombo and Dabassa- 7/2/2013 |
Lesanju on Msinga Hill- 7/3/2013 |
Kenia- 7/3/2013 |
Ndii feeding- 7/3/2013 |
Panda with Wasessa- 7/4/2013 |
Orphans in the mudbath- 7/4/2013 |
Taveta in the browsing field- 7/4/2013 |
Lempaute browsing- 7/5/2013 |
Wasessa and Lempaute sharing copra- 7/5/2013 |
Panda with Shimba following- 7/6/2013 |
Orphans walking in the park- 7/6/2013 |
Wasessa chasing a baboon- 7/6/2013 |
Tassia browsing- 7/7/2013 |
Mzima going op Msinga Hill- 7/7/2013 |
Oprhans browsing on the hill- 7/7/2013 |
Mbirikani having a bottle of milk- 7/8/2013 |
Mbirikani’s snare wound getting treatment- 7/8/2013 |
Orphans having a drink- 7/8/2013 |
Applying clay to Mbirikani’s leg- 7/9/2013 |
Kenia munching on Lucerne- 7/9/2013 |
Ndii lifting greens- 7/9/2013 |
Lempuate reaching for greens- 7/10/2013 |
Taveta eating Lucerne- 7/10/2013 |
Sinya walks away from the stockade- 7/10/2013 |
Rombo having milk- 7/11/2013 |
Kivuko downing her milk- 7/11/2013 |
Layoni having his milk- 7/11/2013 |
Tassia and Layoni strength testing- 7/12/2013 |
Lesanju dustbathing- 7/12/2013 |
Sinya goes to greet the wild herd- 7/13/2013 |
Wild herd with a little calf- 7/13/2013 |
Lesanju- 7/13/2013 |
Orphans mudbathing- 7/14/2013 |
Dabassa digging wet soil- 7/14/2013 |
Mzima enjoying copra- 7/15/2013 |
Heading out for the day- 7/15/2013 |
Mbirikani getting her wound dressed- 7/15/2013 |
Shimba out browsing- 7/16/2013 |
Panda in the bush browsing- 7/16/2013 |
Layoni and Tassia- 7/17/2013 |
Wasessa dustbathing with the others- 7/17/2013 |
Rombo munching away on Lucerne- 7/18/2013 |
Kivuko coming for milk- 7/18/2013 |
Dabassa scratching with a stick- 7/19/2013 |
Lempaute in the bushes- 7/19/2013 |
Walking to the field- 7/19/2013 |
Wasessa with ears spread- 7/20/2013 |
Lempaute enjoying green vegitation- 7/20/2013 |
Mbirikani with a keeper- 7/20/2013 |
Having a drink at the stockade- 7/21/2013 |
Browsing on the hill- 7/21/2013 |
Rombo and Taveta playing- 7/21/2013 |
Dabassa and Sinya- 7/22/2013 |
Mzima kicking up roots- 7/22/2013 |
Little Panda- 7/23/2013 |
Lesanju on the hill- 7/23/2013 |
Kivuko in the field- 7/23/2013 |
Taveta waiting for the others to finish milk- 7/24/2013 |
Shimba enjoying lucerne- 7/24/2013 |
Shimba browlsing on thorn tree- 7/25/2013 |
Panda busy browsing- 7/25/2013 |
Orphans mudbathing- 7/26/2013 |
Kenia, Ndii and Wasessa browsing- 7/26/2013 |
Sinya eating Lucerne- 7/27/2013 |
Layoni picking up grass- 7/27/2013 |
Ndii playing at the stockade- 7/28/2013 |
Lesanju in a gully- 7/28/2013 |
Lempute scratching- 7/29/2013 |
Dabassa and Ndii playing- 7/29/2013 |
Mbirikani greets the new comer- 7/30/2013 |
Kenia running- 7/30/2013 |
Mzima going into the water- 7/30/2013 |
Ndii showing her tusks- 7/31/2013 |
Shimba with trunk lifted- 7/31/2013 |
Kenia mudbathing- 7/31/2013 |