Ein neues wildgeborenes Baby für Ex-Waise Sweet Sally

Wir waren in letzter Zeit sehr gespannt auf Neuigkeiten von Emilys Herde, die die Stallungen in Voi zuletzt im Juli 2015 besucht hatte. Am 25. November zahlte sich das Warten endlich aus: die gesamte Ex-Waisen-Herde tauchte wieder auf, und dabei waren auch Emilys wildgeborene Babys Eve und Emma, sowie die von Edie, Ella und Eden. Zu unserer großen Überraschung stellten wir fest, dass es einen weiteren Neuzugang gab: ein kleines Baby von Ex-Waise Sweet Sally!

 


Der quirlige kleine Junge wurde von all den anderen Babys der Herde und auch den Erwachsenen umsorgt, und es gibt schon erste Anzeichen, dass er einmal ein eigenwilliger Elefant werden wird. Wir haben ihn Safi genannt, was in Suaheli „makellos“ bedeutet.

Sweet Sally und ihr Baby SafiSweet Sally kehrt mit Baby Safi zurück
Sweet Sally stammt aus einem Gebiet bei Nanyuki, das „Sweetwater“ (engl. Süßwasser) genannt wird. Sie und ihre Mutter wurden zusammen mit 52 weiteren Elefanten vom Kenya Wildlife Service zum Meru Nationalpark umgesiedelt, weil das Gebiet zu klein war und die Elefanten immer wieder das Gelände verlassen hatten und mit den Menschen und der Landwirtschaft in Konflikt geraten waren. Die Umsiedlungsaktion verlief größtenteils erfolgreich, nur das Fahrzeug, in dem Sweet Sally und ihre Mutter waren, blieb unterwegs stecken. Das Aufheulen der Fahrzeugmotoren, als der LKW unter sehr schwierigen Bedingungen versuchte, wieder frei zu kommen, verängstigte die bereits sehr beunruhigte Mutter noch mehr. Als sie schließlich freigelassen wurden, rannte sie panisch aus dem Anhänger, verschwand über alle Berge und ließ ihr verwirrtes Baby zurück. Der KWS suchte zwei ganze Tage aus der Luft nach ihr, doch sie konnte nicht wiedergefunden werden, und so gab es keine andere Wahl, als das sechs Monate alte milchabhängige Baby als einen Waisen zu behandeln.

Bei ihrer Ankunft war Sweet Sally ein sehr trauriger kleiner Elefant. Die klaren Erinnerungen an ihre Mutter und Herde, die sie verloren hatte, verfolgten sie lange. Ihre Trauer war so groß, dass wir Zweifel hatten, dass selbst unsere liebevolle Fürsorge sie wieder aus ihrer Depression würde zurückholen können. Doch genauso wie die tapfere Frau, nach der sie benannt ist, konnte Sweet Sally das Blatt wenden – mit Hilfe der anderen Waisenhauselefanten, wie Mulika und Mweya, sowie Mishak, unseren Keeper, den absolut jeder unserer Elefanten bedingungslos liebt.

Sweet Sally, ein wichtiges Mitglied von Emilys HerdeSweet Sally und Mweya
Sweet Sally ist inzwischen, seit sie in der Auswilderungsstation in Voi unabhängig geworden ist, ein wichtiges Mitglied von Emilys Herde geworden. Alle beim DSWT hätten sich kein besseres Geschenk zu Thanksgiving wünschen können, als dieses, das nun schon vierte wildgeborene Baby unserer unabhängigen und nun wilden Ex-Waisen in diesem Jahr! Insgesamt gibt es nun 16 wildgeborene Babys unserer handaufgezogenen Waisen.

Klein und groß - Safi und Sweet SallySafi schließt sich den anderen wilden Babys der Herde, Eve, Eden, Ella und Emma, an
In der letzten Novemberwoche hat Emilys Herde zusammen mit Sweet Sally und Safi die Voi-Stallungen und die Waisen mehrere Male besucht. Vois Chef-Keeper Joseph Sauni wurde sehr herzlich von ihnen allen begrüßt, und sie ließen ihn, der sie aufgezogen und bis zu ihrer Auswilderung betreut hat, mit ihren Babys spielen. Sie blieben gern in der Nähe, jetzt, wo es in Voi viel geregnet hat, die Wasserlöcher bis zum Rand voll sind und es überall genug Futter gibt. Und sie haben natürlich auch mit den abhängigen Voi-Waisen, die auch alle begeistert von dem winzigen Nachwuchs sind, Neuigkeiten ausgetauscht.

Sweet Sally hat nun eine eigene Familie, mit der sie frei in den Weiten des Tsavo-Ökosystems umherschweifen kann – sie hat eine lange Geschichte hinter sich, für deren glücklichen Ausgang wir heute sehr dankbar sein können.

Sweet Sally - ganz die beschützende MamaSafi folgt seiner Mama, Ex-Waise Sweet Sally
(übersetzt aus dem englischen Original)