Ithumba Juni 2015

Montag, 1. Juni 2015
Sities ging, kurz nachdem sie aus ihrem Gehege gekommen war, sofort zu dem Gehege der neuen Babys, um nach Kithaka, Barsilinga und Lemoyian zu sehen. Die Neulinge stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Waisen. Nachdem sie sie gefunden hatte, passte sie gut auf sie auf und beschnupperte sie von oben bis unten. Dann schnappte sie sich ein paar Reste des nächtlichen Futters und machte sich mit ihnen auf den Weg. Als die Anderen aus ihren Gehegen kamen und bereit für den neuen Tag waren, trat Laragai auf etwas Gras, das Kanjoro gerade fressen wollte. Das ärgerte ihn, und er gab ihr einen heftigen Schubser, damit sie merkte, wie verärgert er war.
Der Morgen war kühl und keiner der Waisen ging zum Saufen an der Tränke vorbei. Sie machten sich auf zum Kone und ihre treuen Keeper folgten ihnen. Narok führte die Waisen heute an und die anderen folgten ihr. Die Neulinge Kithaka, Barsilinga und Lemoyian haben sich nun gut eingelebt und scheinen sehr begeistert von ihrem neuen Zuhause zu sein. Sie erleben jetzt so viel mit den halbunabhängigen Waisen, den Ex-Waisen und ihren wilden Freunden. Jeder Tag ist anders und das Futter in Ithumba gefällt ihnen auch gut. Sities und Turkwel bewachten die drei Babys und mussten ab und zu mit Garzi schimpfen, der immer wieder versuchte, sie zu besteigen. Garzi ist gewohnt, der Kleinste der Gruppe zu sein, doch nach der Ankunft der neuen Babys will er zeigen, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Darum ärgert er sie, wann immer er Gelegenheit dafür bekommt. Glücklicherweise stellen die Kühe sicher, dass es nie überhand nimmt.
Zur Schlammbadzeit war es noch immer kühl, und die Waisen tranken nur Milch und soffen Wasser, ehe Kithaka in den Busch zurück voran ging. Sie ließen das Schlammbad komplett links liegen, doch das ist in der kalten Zeit nicht unüblich. Auf dem Weg rollte Teleki eine Weile auf dem Boden herum, ehe er dem Rest folgte. Auch Kanjoro und Shukuru staubbadeten eine Weile und warfen die rote Erde auf ihre Körper. Der kühlende Effekt ist sehr beliebt bei allen Elefanten.
Gegen Abend bekamen die Waisen Gesellschaft von einer Gruppe Ex-Waisen, die sie im Busch gefunden hatten. In der Gruppe waren Sidai, Lenana, Tomboi, Lualeni, Ololoo, Loijuk, Madiba und Zurura. Sidai und Lenana haben sich von Anfang an in Kithaka, Lemoyian und Barsilinga verliebt, und wollten ihnen nicht von der Seite weichen. Die Gruppe kam am Schlammloch vorbei, wo Lualeni sich ein abendliches Schlammbad gönnte. Orwa liebt es, die älteren Artgenossen herauszufordern und versuchte sich an Ololoo. Leider verlor er und musste sich beschämt zurückziehen, in der Hoffnung, dass es keiner bemerkt hatte.
Als die Herde zu den Stallungen aufbrach, gab es große Aufregung um Loijuk, die einfach nur das Leben genoss, herumjagte, trompetete und alle Büsche in ihrem Weg zertrampelte. Auf dem Weg hielt Barsilinga an, um sich mit seinem Rüssel einzustauben. Buchuma, Sidai und Lenana hielten ebenfalls an und warteten, bis er fertig war. Die kleinen Babys lieben die Aufmerksamkeit, die ihnen zuteil wird.
An den Stallungen war Sidai entrüstet, dass sie nicht mit hineindurfte, denn sie hatte geplant, mit ihren kleinen Babys in die Gehege zu gehen. Sie ging an den Gehegen auf und ab, bis sie müde wurde. Erst dann schloss sie sich Lenana, Buchuma, Zurura, Loijuk, Ololoo, Lualeni und Madiba wieder an und sie verschwanden in unbekannte Richtung.

Sities sieht nach den Neulingen

Dienstag, 2. Juni 2015
Auf dem Weg zu den Weidegründen schubste Bongo Vuria von hinten und versuchte, ihn zu einem Ringkampf zu überreden. Vuria hatte aber kein Interesse und ging weiter, ohne sich umzudrehen. Die Waisen grasten heute im Kone-Gebiet. Narok kam an einer Erdwelle vorbei, die so tief war, dass sie auf die Hinterknie gehen musste, als sie hinunterging und die Vorderknie auf dem Weg nach oben benutzte. Dabei stützte sie sich zum stabilisieren mit ihren Stoßzähnen ab. Als es ihr gelungen war, auf der anderen Seite wieder hochzuklettern, war sie so aufgeregt, dass sie einen Ast von einem Baum abriss und auf ihren Rücken warf.
Lemoyian ging zu Mutara hinüber, die ihn erstaunlicherweise nicht wegschubste. Das bedeutet, dass sie Lemoyian mag, denn sie kann manchmal sehr ruppig sein. Kithaka, der in der Nähe graste, juckte es am Ohr und er kratzte es an einem Baum. Unterdessen benutzte Vuria seine kleinen Stoßzähne, um die Erde aufzulockern und sich damit einzustauben. Laragai vertrieb sich die Zeit damit, auf ihrem Hintern zu sitzen und ihren Kopf herumzuwerfen.
Um 10 Uhr schloss sich Yattas Gruppe den Waisen an. Wie üblich gingen Sidai und Lenana direkt zu „ihren“ Babys Kithaka, Lemoyian und Barsilinga. Sidai verbrachte den Tag bei Kithaka und Barsilinga, während der mutige Lemoyian mit allen spielte. Später unterbrachen Orwa, Teleki, Bongo und Turkwel das Grasen, um ein Staubbad zu nehmen, das zu einer sehr langandauernden Übung wurde.
Am Abend eskortierten die Ex-Waisen um Sidai und Lenana die Kleinen zu den Stallungen zurück.

Bongo wird von Vuria ignoriert

Mittwoch, 3. Juni 2015
Nachdem die Waisen ihr Frühstück beendet hatten, schlossen sie sich Sidais Gruppe an, die vor den Stallungen übernachtet hatte und auf Kithaka, Lemoyian und Barsilinga wartete. Mutaras Waisengruppe ging mit ihnen in den Busch. Barsilinga gewöhnt sich immer mehr ein, und heute kratzte er sich an einem Baobab. Die drei Jungs hängen immer noch zusammen und halten sich immer in der Nähe der Keeper auf. Obwohl sie jede Menge Aufmerksamkeit von den Waisen, den Ex-Waisen und den Keepern bekommen, hängen sie während ihrer Eingewöhnungzeit in die neue Umgebung doch sehr an ihrer menschlichen Familie. Vuria scheint sich enger mit den drei Neulingen anzufreunden und ist immer bei ihnen. Das ist nicht überraschend, denn sie haben schon im Waisenhaus viel Zeit miteinander verbracht. Kanjoro und Orwa begannen ein Kräftemessen, und Lemoyian und Kithaka machten es ihnen nach – ganz wie es sich für Bullen gehört. Orwa beendete dann seinen Ringkampf mit Kanjoro und trug eine zweite Runde mit Vuria aus.
Die Grupe ging zum Schlammloch, wo es noch mehr Spiel und Spaß gab. Dort schloss sich eine große Gruppe Ex-Waisen, bestehend aus Yatta und ihrem Baby Yetu, Mulika mit ihrem Baby Mwende, Wendi, Kinna, Madiba, Nasalot und zwei wilden Elefanten, den Waisen an. Es gab viele weiße Schmetterlinge in der Luft, die sich an den Dunghaufen ansammelten. Es war ein toller Anblick: Die Elefanten umgeben von einem zarten Schleier aus Schmetterlingen. Die Elefanten waren besonders aktiv, da es Spaß macht, die Schmetterlinge zu jagen. Nachdem die Ex-Waisen sich breit gemacht hatten, konnten die Waisen nicht mehr soviel spielen. Die Neulinge waren etwas eingeschüchtert, gingen zu den mittagessenden Keepern und blieben neben ihnen stehen, bis es Zeit war, in den Busch zurückzukehren. Die Ex-Waisen spielten intensiv im Schlammloch, und Napasha kratzte sich an einem Baum in der Nähe, während er alles beobachtete.
Vuria führte schließlich die Gruppe zurück in den Busch. Dort war Kithaka sehr verspielt und rollte auf dem Boden herum. Barsilinga machte es ihm nach, während sich Lemoyian an einem Baum kratzte. Als die Waisen an etwas aufgestautem Wasser vorbeikamen, spielten sie darin, bis es Zeit für den Heimweg war, auf dem Vuria voranging.

Lenana und Kithaka am frühen Morgen

Donnerstag, 4. Juni 2015
Orok, Kenze und Zurura waren am Morgen an den Stallungen. Zurura ging zum Haupttor und stellte sich in den Weg, sodass die Waisen sich nicht heraustrauten, weil sie Angst hatten, geschubst zu werden. Narok nahm seinen Mut zusammen, ging zu Zurura und bat darum, den Weg freizugeben. Sie umschlang ihren Rüssel mit Zurura und er machte schließlich Platz.
An der Tränke schloss sich Sities Orok und Kenze beim Saufen an und ließ danach die zwei Ex-Waisen dort zurück. Mutara gab den Weg zum Kanziku-Gebiet vor, wo die Waisen grasten. Kilabasi, Murka, Naisula und Kitirua schlossen sich ihnen dort an. Kilabasi gehörte ursprünglich zu Makiretis Gruppe, doch es scheint, dass er nun Olare bevorzugt, die jetzt die Gruppe bestehend aus Naisula, Kitirua, Murka und Ishanga anführt. Die Zusammensetzung der Teilgruppen der unabhängigen Waisen ändert sich häufig und situationsbedingt. Orwa war froh, dass ein paar Ex-Waisen da waren, da er wusste, dass er ein paar neue Ringkampftaktiken lernen würde. Er fordete Kilabasi heraus, um neue Schubstechniken zu lernen und zu sehen, wieviel stärker er seit ihrem letzten Zusammentreffen geworden ist.
Beim Schlammbad war es kühl und dicke Regenwolken bedeckten den Himmel. Es sah nach Regen aus, doch langsam lösten sich die Wolken auf und machten der Sonne Platz. Die Waisen grasten in der Nähe des Schlammlochs. Ab und zu schlich sich Kithaka davon und lugte durch das Gebüsch, um zu sehen, ob die Keeper noch da sind und danach zu seinen Freunden zurückzukehren. Barsilinga und Lemoyian fühlten sich beim Grasen in der Nähe von Mutara wohl und machten es sich dort bequem.
Vuria und Bongo hatten ihr übliches Kräftemessen, das erst endete, als Vuria sich ergab. Später graste Vuria mit Orwa und Garzi, während Lemoyian ein lockeres Kräftemessen mit Kithaka hatte.
Auf dem Heimweg zu den Stallungen schlossen sich Lualeni, Kenze und Ololoo den Waisen an. Sie gingen am Schlammloch vorbei, wo sie noch ein abendliches Bad nahmen, bevor sie zu den Gehegen zurückkehrten.

Sities schließt sich Kenze an der Tränke an

Freitag, 5. Juni 2015
Kurz nachdem die Waisen in den Weidegründen angekommen waren, kam Lemoyian an einem umgestürzten Baumstamm vorbei, an dem er geschickt seinen Hals kratzte. Narok fraß in der Nähe, interessierte sich für seine geniale Technik und schloss sich ihm an.
Der heutige Tag war dramatisch, denn früh am Morgen kam Suguta vorbei, die wir schon fast einen Monat lang nicht mehr gesehen hatten. Sie wurde von den Ex-Waisen Loijuk und Madiba begleitet und es war offensichtlich, dass etwas nicht stimmte. Es ist ungewöhnlich, dass Suguta den langen Weg zu den Stallungen ohne ihre Freunde Melia, Tumaren, Kalama, Kibo, Kandecha und Chemi Chemi angetreten war. Definitiv stimmte etwas nicht! Bei genauerem Hinsehen erkannten wir, dass Suguta zwei Wunden hatte, und das war der Grund, warum Loijuk und Madiba sie zu den Stallungen zurückgebracht hatten, dem einzigen Ort, an dem sie Hilfe bekommen konnte. Wir brachten sie sofort in ein Gehege und kontaktierten Angela, um schnellstens medizinische Hilfe zu besorgen, denn es könnten vergiftete Pfeile im Spiel gewesen sein. Madiba brach wieder auf, nachdem er sichergestellt hatte, dass die Patientin gut angekommen war, doch Loijuk blieb in der Nähe, um Suguta weiter zu beobachten. Auch Lualeni und Olare statteten einen Krankenbesuch ab, doch da sie nicht in das Gehege gehen durften, kommunizierten sie durch den Zaun mit Suguta. Angela reagierte schnell und noch vor 11 Uhr wurde Dr. Poghon von DSWT-Piloten Neville Sheldrick eingeflogen und kümmerte sich um die Wunden. Loijuk und Olare wurden zu den Waisen gebracht, die etwas entfernt grasten. Die Wunden wurden behandelt, doch erstaunlicherweise fanden wir keinen Pfeil. Dr. Poghon machte sich Sorgen, dass der Pfeil der seitlichen Wunde in der Lunge stecken könnte. Das wurde an Angela weitergegeben und es wurde der Plan geschmiedet, das transportable Röntgengerät des DSWT nach Ithumba zu schicken. Nachdem Suguta behandelt worden war, durften Loijuk und die Waisen zu ihr, um sie zu trösten. Loijuk war die Erste, die Suguta gute Besserung wünschte, gefolgt von Barsilinga und Lemoyian, die Suguta mit ihrem Rüssel berührten. Dann folgten Teleki und Sities, die sie alle wieder in den Busch brachten. Suguta schloss sich auch den kleinen Waisen an.
Am Nachmittag umgarnte Lualeni einige Zeit Barsilinga, doch niemand verstand, was sie vorhatte und was sie mit ihn besprach. Am Abend kam Olares Gruppe mit Murka, Kitirua, Ishanga und Naisula zu den Stallungen, um Suguta zu besuchen, denn es hatte sich unter den Ex-Waisen herumgesprochen, was passiert war. Die Waisen und Suguta waren allerdings noch nicht vom Nachmittagsgrasen zurückgekehrt.

Suguta begleitet von Loijuk und Madiba

Samstag, 6. Juni 2015
Olare, Kitirua, Naisula, Ishanga und Murka waren am frühen Morgen an den Stallungen, um nach Suguta zu sehen. Orwa, der es liebt, mit den älteren zu spielen, forderte Naisula zu einem Kräftemessen heraus, während Vuria mit Murka spielte. Suguta sah heute trotz ihrer gestrigen Behandlung gut aus und folgte den Waisen in den Busch. Instinktiv weiß sie, dass sie bei den milchabhängigen Waisen bleiben muss und während sie heilt selbst wieder zum Baby werden muss.
Bongo kletterte auf einen Felsen und pflückte dort oben einige süße Blätter von einem Baum. Narok, Kithaka und Mutara kümmerten sich um Suguta, die staubbadete. Sie spendeten ihr Trost, indem sie sie vorsichtig mit ihren Rüsseln berührten. Später gingen sie in ein kleines Tal hinab und grasten dort. Orwa umschlang eine Weile seinen Rüssel mit dem Naroks, während Barsilinga einen geeigneten Baumstamm fand, um seinen juckenden Hals zu kratzen. Suguta fraß gut, aber die Keeper behielten sie ständig im Auge, da sie sich große Sorgen machten, dass noch etwas in ihrer Lunge stecken könnte. Doch ihrem Verhalten nach zu urteilen scheint es ihr relativ gut zu gehen. Shukuru, die sich letzten Monat nicht so wohl fühlte, wird wieder kräftiger und scheint nun wieder fröhlich und aktiv zu sein.
Zur Schlammbadzeit war es kühl, als sich Madiba, Tomboi und Rapsu den Waisen anschlossen. Madiba wusste von der Patientin Suguta, und er wollte wissen, wie es ihr geht. Laragai war mutig genug, zu den Ex-Waisen zu gehen und an ihnen zu schnuppern, und Tomboi erwiderte das Schnuppern. Die Waisen sammelten sich am Rand des Schlammlochs, als Madiba und Tomboi ein Bad nahmen. Narok fühlte sich angezogen, als sie sah, wieviel Spaß Madiba und Tomboi hatten. Sobald sie im Wasser war, schien es ihr aber zu kalt sie sein, denn sie tauchte nicht unter, sondern schlug nur mit dem Rüssel auf das Wasser. Orwa trug einen Ringkampf mit Mutara aus, während Teleki mit Vuria spielte.
Später stand Orwa neben Tomboi und schnupperte an ihm. Auf dem Weg zurück zum Grasen forderte Bongo Narok zu einem Kräftemessen heraus, das Narok verlor. Am Nachmittag verbrachte Garzi einige Zeit damit, dicht bei Suguta zu grasen. Der Rest des Tages verlief ruhig, und die Waisen konzentrierten sich aufs Grasen.

Olares Gruppe an den Stallungen

Sonntag, 7. Juni 2015
Der Himmel war klar, als die Waisen aus den Gehegen kamen. Angeführt von Mutara grasten die Waisen wenige Meter entfernt von den Stallungen, während wir auf das Röntgengerät für Suguta warteten. Bongo und Vuria begannen ihr Tagewerk mit einem Ringkampf. Der dauerte aber nicht sehr lange, da sie noch genug fressen mussten, bevor es zu heiß wurde. Während Kithaka graste, kam er an einem Baumstumpf vorbei, der geradezu perfekt geeignet war, um sich zwischen den Vorderbeinen zu kratzen. Shukuru graste in der Nähe von Bomani und kommunizierte ab und zu durch Berührung mit ihm. Orwa, der es liebt mit seinen größeren Elefantenfreunden zu spielen, um seine Kräfte zu messen, nahm sich Mutara vor. Mutara war aber zu stark für ihn und er musste sich ergeben. Danach versuchte er sich an Turkwel. Als Bongo das sah, rannte er zu seinem Spielkameraden Vuria und sie rangelten ebenfalls. Ihr Spiel endete erst, als Sities an ihnen vorbeiging, und sie wegschubste.
Später gingen Teleki, Garzi, Sities und Vuria zu Suguta, die sich gerade ausruhte, und warfen Stöckchen in die Luft. Sie wollten herausfinden, wie Suguta sich fühlte. Suguta wurde von den Babys umringt, die ihre Wunden abtasteten, und sie reagierte, indem sie den Waisen ihren Rüssel entgegenstreckte. Nach einiger Zeit verstreuten sich die Waisen wieder und grasten weiter. Als das Röntgengerät ankam, fanden sich Tomboi und Madiba an der Tränke der Stallungen ein, wo sie sich entspannten, bis der Tierarzt mit Suguta fertig war. Madiba und Loijuk waren es, die Suguta vor einigen Tagen an den Stallungen „eingeliefert“ hatten. Während Madiba wartete, stellte er die Vorderbeine in die Tränke und spritzte mit dem Wasser herum. Das Röntgenbild zeigte glücklicherweise keine Fremdkörper in Sugutas Wunde, wie einen Pfeilkopf, was die Hauptsorge des Tierarztes gewesen war.
Am Nachmittag kamen Yatta und ihre Gruppe kurz zu den Waisen und Wendi schnupperte an Kithaka, bevor sie wieder ihren Freunden folgte.
Der Abend war ruhig und die Waisen konzentrierten sich aufs Grasen. Yatta und ihre Ex-Waisen-Herde meldeten sich an den Stallungen, kurz bevor die Waisen zur Nacht zurückkamen. Es gab einigen Tumult, als die Ex-Waisen das untere Tor blockierten und versuchten, sich mit hineinzuschleichen. Den Keepern gelang es, sie vom Tor wegzukomplimentieren, sodass die Waisen in ihre Gehege gehen konnten. Sidai und Wendi beschwerten sich und liefen am Gehege auf und ab, aber schließlich gaben sie auf und gingen davon.

Mutara gibt den Weg vor

Montag, 8. Juni 2015
Olares Gruppe, bestehend aus Naisula, Murka, Kitirua, Ishanga und Olare kam noch vor Sonnenaufgang an den Stallungen an und ließen sich vor Mutaras Gehege nieder. Yattas Herde mit Yatta, Yetu, Kinna, Nasalot, Sidai, Lenana, Ithumbah, Naserian, Wendi, Chyulu, Galana, Madiba, Buchuma, Taita, Half Trunk und anderen wilden Bullen schloss sich Olares Gruppe vor den Stallungen an, kurz bevor die Waisen herauskamen. Orwa ging, als er aus dem Gehege kam, gleich zu Kitirua und forderte sie zu einem Kräftemessen heraus, musste sich aber ergeben, als die Niederlage unvermeidlich war. Orwa ging dann seinen Freunden hinterher, während Lenana und Sidai sich bei Kithaka, Barsilinga und Lemoyian erkundigten, ob sie gut geschlafen hatten.
Olare und ihre Gruppe machten sich wieder auf dem Weg, nachdem sie nach Suguta gesehen und festgestellt hatten, dass es ihr langsam besser geht. Die Waisen grasten im Kone-Gebiet, während Yatta und ihre Gruppe in Richtung Schlammbad ging. Mutara graste in der Nähe von Turkwel, Suguta graste bei Shukuru, während Teleki sich mit Vuria zusammentat. Orwa teilte sich sein Futter mit Bomani und Lemoyian graste bei Barsilinga. Kanjoro ist ein Einzelgänger und graste abseits von den Anderen, was nicht unüblich für ihn ist.
Beim Schlammbad schlossen sich Lualeni, Ololoo und Kenze den Waisen an. Lualeni hat vor einiger Zeit ihre Herde aufgelöst und scheint nun eine neue gründen zu wollen. Während ihres Besuchs plante sie offenbar herauszufinden, welche Waisen geeignete Kandidaten für ihre Gruppe sein könnten. Sie ist clever, und ihr ist bewusst, dass die Keeper wissen, was sie vorhat. Also tat sie so, als würde sie nichts im Schilde führen. Sie ging zum Wälzen, wo Ololoo, Kenze und Laragai sich ihr anschlossen. Bomani und Vuria verbrachten einige Zeit beim Staubbad, und Kithaka führte die Waisen zu den Weidegründen zurück. Lualeni folgte den Waisen in einigem Abstand bis zum Kanziku, wo sie grasten. Lualeni hielt Abstand, um sich nicht verdächtig zu machen, und als die Elefanten zu den Stallungen zurückkehrten, folgte sie ihnen weiter. Sie verbrachte mit Ololoo und Kenze einige Zeit auf dem Gelände der Stallungen, bevor sie verschwanden.

Sidai sieht nach Barsilinga und Kithaka

Dienstag, 9. Juni 2015
Lualeni, die wohl Olares Gruppe übernommen hat, war früh vor Sonnenaufgang mit Kenze, Ololoo, Olare, Naisula, Murka, Kitirua und Ishanga an den Stallungen. Als sich die Tore öffneten, ging Lualeni direkt in die Stallungen, um nach Resten Ausschau zu halten. Kithaka juckte es am Bauch und er trat sich mit dem Bein gegen die juckende Stelle. Draußen spielte Orwa mit Ololoo, während Shukuru sich mit Barsilinga unterhielt, indem sie ihren Rüssel in seinen Mund steckte. Draußen im Busch graste Naisula mit Vuria und Garzi. Die zwei Jungs waren froh, so dicht bei ihr zu sein, denn sie waren sicher, dass sie etwas neues von ihr lernen würden.
Zur Schlammbadzeit kamen Yattas und Mulikas Gruppen in Begleitung von Half Trunk und fünf anderen wilden Elefanten vor den Waisen am Schlammloch an. Kora, Kamboyo und Ithumbah fehlten allerdings dabei. Als die Waisen ankamen, wurden sie von Lenana und Sidai begrüßt. Einer der wilden Bullen war ziemlich nervös und drohte allem und jedem in seiner Nähe. Teleki, Narok und Bongo schlossen sich den Ex-Waisen beim Wälzen im Matschloch an, während Kithaka, Barsilinga und Lemoyian direkt zur Tränke gingen und sich dort zwischen die Ex-Waisen quetschten. Nachdem er getrunken hatte, wurde Kithaka von Chyulu weggebracht.
Nach dem Schlammbad spielte Teleki erst mit Nasalot, dann mit Yetu. Orok und Sunyei genossen ein Staubbad, während Wendi mit einem wilden Bullen Wasser soff. Dann gab es großes Drama, als Teleki sich entschied, bei den Ex-Waisen und wilden Elefanten zu bleiben. Die Keeper versuchten, ihn zurückzurufen, doch er hörte nicht. Teleki lief weiter an der Spitze der Ex-Waisengruppe und geriet einmal sogar mitten unter die wilden Elefanten, so dass es für die Keeper unmöglich war, zu ihm zu gelangen. Schließlich gelang es ihnen aber doch noch, ihn zu den Waisen zurückzuholen.
Am Abend, bevor die Waisen zu den Stallungen zurückkehrten, tauchten dort Mulikas, Yattas und Lualenis Gruppen auf. Als die Waisen ankamen, blockierten Chyulu und Loijuk Lemoyian mit ihren Rüsseln den Weg. Lemoyian beschwerte sich heftig, und Loijuk und Chyulu brachten ihn zum Eingang. Die Ex-Waisen waren in Begleitung von fünf wilden Bullen, und die Jungs hatten jede Menge Ringkämpfe. Ololoo spielte mit Meibai und später mit Taita. Napasha spielte mit Challa, während Buchuma mit Tomboi rangelte. Später kletterte Taita auf Lenana, während Orok versuchte, ein Warzenschwein zu verjagen, das zum Wassersaufen gekommen war. Das Warzenschwein lief enttäuscht davon, kehrte aber zurück, nachdem die Ex-Waisen in den Busch verschwunden waren.

Garzi und Vuria grasen mit Naisula

Mittwoch, 10. Juni 2015
Heute war ein Tag ohne besondere Aktivitäten. Nachdem die Waisen aus den Gehegen gekommen waren, führte Kanjoro den Weg zu den Weidegründen an. Teleki und Vuria hatten ein lustiges Kräftemessen, bei dem sie auf dem Boden lagen. Als sie aufstanden, staubten sie sich noch etwas ein, bevor sie weitergrasten. Barsilinga und Kithaka stritten sich darum, wer besser über die Felsen klettern konnte. Da es im Nairobi-Nationalpark keine Felsen gibt wie in Ithumba, ist das eine ganz neue Disziplin für sie.
Um 10 Uhr wurde es bereits heiß und Turkwel konnte die Hitze nicht mehr aushalten. Sie suchte sich einen schattigen Baum zum Grasen. Am Schlammloch gab es große Aufregung, als Sities ihre Milch trank und sich anschließend im Busch versteckte, um mit der letzten Gruppe noch einmal zur Fütterung zu kommen. Um die Keeper zu verwirren, führte sie die Gruppe nicht an, sondern lief an dritter Position in der Reihe auf die Keeper zu. Mit dieser cleveren Taktik gelang es ihr beinahe, etwas zusätzliche Milch zu bekommen. Glücklicherweise entdeckte sie der Keeper, der sie im ersten Durchgang gefüttert hatte, und stoppte den zweiten Keeper, der ihr gerade die Flasche hochhalten wollte. Nachdem ihr Plan für die Extramilch fehlgeschlagen war, ging sie langsam und bedächtig davon. Sie hatte ihren Rüssel im Mund, als ob sie überlegte, wie um alles in der Welt die Keeper sie denn entdeckt haben könnten. Die Waisen soffen Wasser und wurden dann von Kithaka zum Grasen zurückgeführt.
Der Nachmittag war ruhig, und später am Abend spielte Turkwel mit Teleki und Bomani mit Laragai. Kurz bevor es dunkel wurde, kamen Olare, Naisula, Murka, Kitirua, Ishanga, Chaimu und Kilaguni an der Tränke der Stallungen vorbei, wo sie Wasser soffen, bevor sie wieder verschwanden.

Turkwel sucht Schatten unter einem Baum

Donnerstag, 11. Juni 2015
Kithaka, Barsilinga und Lemoyian haben sich nun an den Tagesablauf mit ihren Freunden in Ithumba gewöhnt. Kithaka kratzte seinen Bauch an einem Felsen vor den Stallungen, während Vuria und Bongo sich zu einem morgendlichen Kräftemessen trafen. Orwa legte sich hin, um auf dem Boden herumzurollen, da keiner der kleineren Waisen mit ihm rangeln wollte.
Im Busch graste Garzi in der Nähe von Shukuru und die beiden berührten sich und kommunizierten so miteinander. Gegen 11 Uhr grasten Yattas und Mulikas Gruppen zusammen mit Half Trunk und neun weiteren wilden Elefanten in der Nähe des Schlammlochs und warteten dort auf die Waisen. Sobald diese angekommen waren, kamen Sidai, Lenana und Chyulu als erste zu ihnen, um Barsilinga, Kithaka und Lemoyian zu begrüßen. Teleki verbringt seit kurzem gerne Zeit mit den Ex-Waisen und den wilden Elefanten, und so ging er direkt zu Yatta, Wendi, Challa und einem wilden Bullen, die sich unter einem Baum entspannten. Barsilinga ging immerzu herum und schnupperte an den Ex-Waisen, während Sidai sich für Kithaka und Chyulu für Lemoyian interessierte. Sie bewachte Lemoyian, während sie einen Stock in ihrem Mund hielt.
Vuria unterhielt sich eine Weile mit Ololoo, indem die beiden ihre Rüssel umschlangen, während Barsilinga zu Sidai ging und an ihr schnupperte. Wendi begrüßte Bomani und Kithaka, als sie an ihnen vorbeikam. Kenze und Sidai hatten ein lockeres Kräftemessen, während die Waisen angeführt von Kithaka das Schlammloch verließen. Teleki forderte Meibai zu einem Ringkampf heraus, doch er konnte nichts gegen den kräftigen Meibai ausrichten und musste sich ergeben.
Am Nachmittag grasten die Waisen im Kanziku-Gebiet. Irgendwann wurde es sehr heiß, und die Waisen sammelten sich unter einem Baum und warteten auf Abkühlung. Danach ließen sie es bis zum Abend ruhig angehen. Kithaka führte die erste Gruppe zu den Stallungen zurück.

Kithaka genießt eine Kratzeinheit

Freitag, 12. Juni 2015
Es war ein ruhiger Morgen, als die Waisen angeführt von Kanjoro aus den Gehegen kamen. Die Waisen gingen gar nicht erst an der Tränke vorbei, sondern folgten Kanjoro direkt zu den Weidegründen. Kithaka und Barsilinga begannen den Tag damit, sich an Felsen und Bäumen zu kratzen. Shukuru nahm ein Staubbad und schloss sich dann Sities an. Nach einer kurzen Unterhaltung begannen sie zu grasen.
Gegen 10 Uhr lotste Mutara die Herde zum Kone-Gebiet, wo es einen austrocknenden See gibt. Da es sehr heiß war, läutete Wasserratte Bongo ein frühes Schlammbad ein.
Während der Fütterungszeit war es dann aber kühl, und die Waisen brauchten nicht noch ein Bad. Sie soffen nur Wasser, und dann führte Kithaka sie in den Busch zurück. Sie grasten heute Nachmittag am Kanziku. Lemoyian, der enger mit Barsilinga befreundet zu sein scheint als Kithaka, graste dicht bei Barsilinga und schloss sich danach Sities an. Das Wetter am Nachmittag war perfekt zum Grasen, und die Waisen fraßen ruhig vor sich hin.
Am Abend kamen Madiba und Tomboi an den Stallungen vorbei und nachdem sie genug gesoffen hatten, machten sie sich wieder auf den Weg.

Kanjoro führt die Waisen zu den Stallungen

Samstag, 13. Juni 2015
Nachdem sie aus den Gehegen gekommen waren, gingen Shukuru und Orwa zu einem hügeligen, felsigen Gebiet nahe den Stallungen und fraßen die grünen Büsche, die dort wachsen. Suguta ist noch immer bei den Waisen, da sie sich noch von ihren Pfeilwunden erholt. Sie brachte die Waisen zum Kanziku, wo sie grasten. Shukuru schloss sich mit Teleki und Mutara zusammen, während Lemoyian bei seinem Freund Barsilinga graste. Shukuru unterbrach das Grasen, wie häufig, für ein Staubbad.
Zur Schlammbadzeit hatten Narok und Orwa ein leichtes Kräftemessen, während sich Kithaka an einem Baumstumpf die juckenden Füße kratzte. Laragai rollte sich unterdessen alleine auf dem Boden herum. Als sich die Waisen zum Aufbruch vorbereiteten, trafen nach und nach Mulikas, Yattas und Lualenis Gruppen ein. Teleki und Bongo hatten einen Ringkampf, während Chyulu und Lenana direkt auf Lemoyian zusteuerten und nach ihm sahen. Orwa ließ sich von den Ex-Waisen gar nicht stören und entspannte sich im Schatten eines Baumes. Auch als Half Trunk an ihm vorbeiging, hob er nur kurz den Rüssel zur Begrüßung hoch, und genoss dann weiter den kühlen Schatten. Wendi schnupperte an Kithaka und schob ihn zur Seite, als sie zur Tränke ging. Bongo beendete das Spiel mit Teleki, um sich einem wilden Bullen an der Tränke anzuschließen und dann wieder zu seinen Freunden zurückzukehren. Teleki ging Vuria ablösen, der einen Ringkampf mit Ololoo veranstaltete. Als Vuria Teleki kommen sah, beendete er das Spiel, damit auch Teleki seine Kräfte mit dem Ex-Waisen messen konnte. Lenana und Chyulu nahmen Lemoyian mit zum Schlammloch, doch Lemoyian wollte sich nicht wälzen. Also brachten sie ihn wieder zu seinen Freunden zurück.
Am Nachmittag gingen die Waisen zum Grasen zurück ins Kanziku-Gebiet, während die Ex-Waisen mit zehn wilden Bullen zum Kone gingen. Am Abend besuchte Olares Gruppe, mit Murka, Naisula und Kitirua, die Tränke an den Stallungen. Sie brachen wieder auf, kurz nachdem sie genug Wasser gesoffen hatten.

Suguta sieht schon wieder gut aus

Sonntag, 14. Juni 2015
Narok, Kithaka und Laragai soffen an der Tränke genug Wasser, um den ganzen Vormittag damit auszukommen. Orwa forderte Turkwel zu einem morgendlichen Ringkampf heraus, musste aber aufgeben, da sie stärker war als er.
Obwohl der Himmel blau und die Sonne heiß war, nahm nur Narok am Schlammbad teil, umgeben von Garzi und Laragai. Kainuk brachte Lemoyian unter einen Baum, wo sie sich eine Weile um ihn kümmerte. Lemoyian war glücklich und kratzte gelegentlich als liebevolle Geste sein Ohr an Kainuk. Shukuru, Bongo, Kanjoro, Turkwel und Suguta gingen zu einem nahegelegenen Erdhaufen, wo sie sich lange Zeit einstaubten, bevor sie in den Busch zurückkehrten. Bongo und Turkwel standen beim Staubbad Rücken an Rücken und kratzten einmal ihre Hintern aneinander.
Zurück in den Weidegründen grasten Shukuru und Suguta zusammen, und Suguta warf ab und zu Erde auf ihre Wunde.

Turkwel und Orwa beim morgendlichen Kräftemessen

Montag, 15. Juni 2015
Bald nachdem er aus dem Gehege gekommen war, lud Bongo Orwa zu einen Kräftemessen ein, doch Orwa lehnte ab. Bongo versuchte, ihn zu zwingen, indem er ihn etwas schubste, doch Orwa drehte sich um und fraß weiter, als wäre nichts geschehen. Bongo war enttäuscht und machte sich auf die Suche nach seinem Spielkameraden Vuria. Kithaka hat die Kunst des Kratzens gemeistert und quetschte sich zwischen niedrige Äste, um sich den Bauch zu kratzen. Vuria, Orwa und Bongo schlossen sich zum Grasen zusammen, doch Orwa verließ die Gruppe später, um sich Narok anzuschließen. Die beiden führten ihren unvermeidlichen lockeren Trainings-Ringkampf durch. Später wurde es sehr heiß, und Barsilinga und sein Freund Lemoyian unterbrachen das Fressen, um sich bei einem Staubbad abzukühlen.
Obwohl zur Schlammbadzeit die Sonne brannte, wälzten sich nur Garzi, Narok, Bongo und Laragai. Die Anderen standen nur im Wasser und sahen dem Spaß ihrer vier Freunde zu. Als Bongo aus dem Wasser kam und bemerkte, dass Vuria noch trocken war, blockierte er ihm den Weg. Vuria gelang es aber schließlich, einen Ausweg zu finden. Die beiden rangelten eine Weile, ehe Vuria sich ergab.
Zurück in den Weidegründen war es noch immer heiß, und die Waisen suchten Schutz unter einem Baum und warteten, bis die Temperaturen wieder geeignet zum Grasen waren.
Spät am Abend kamen Yattas, Mulikas und Lualenis Gruppen in Begleitung von vier wilden Bullen zum Saufen zu den Stallungen. Ithumba, Kamboyo und Kora sind noch immer auf Reisen und wurden schon lange nicht mehr gesehen. Nach zweimonatiger Abwesenheit kam heute der Rest von Sugutas Gruppe vorbei. Wir schauten sie genau an, um zu sehen, ob noch anderen aus der Gruppe das gleiche wie Suguta widerfahren war. Die Herde, bestehend aus Melia, Tumaren, Chemi Chemi, Kibo, Kalama und Kandecha war lange weg gewesen. Tumaren und Kandecha hatten ebenfalls Wunden, die aber gut heilten. Es scheint, als hätten sie diese Verletzungen bei dem gleichen Zwischenfall davongetragen wie Suguta. Ihre Wunden enthielten aber keine Pfeile, und es ist unklar, was ihnen passiert war.

Barsilinga staubbadet

Dienstag, 16. Juni 2015
Napasha, Chyulu, Tomboi, Buchuma und Madiba waren heute Morgen an den Stallungen. Als sich die Tore öffneten, ging Chyulu direkt in das Gehege, um Kithaka, Lemoyian und Barsilinga zu begrüßen. Napasha stand am Haupttor und blickte ins Gehege. Narok war die Erste, die das Gehege verlassen wollte, doch zu ihrer Überraschung stand Napasha am Tor. Sie dachte kurz nach und wusste, dass sie von dem großen Ex-Waisen-Bullen geschubst werden könnte, wenn sie versuchte, sich vorbeizudrängeln. Sie näherte sich Napasha und streckte ihm ihren Rüssel entgegen, und Napasha erwiderte die Begrüßung. Narok versuchte, ihren Rüssel in Napashas Mund zu stecken und beschäftigte ihn auf diese Weise. Dadurch konnte die Waisen hinter ihr schnell hinausgehen und zur Tränke gelangen. Nachdem sie Wasser gesoffen hatten, führte Ex-Waise Chyulu die Waisen zu den Weidegründen. Sie graste dann in der Nähe und leistete Shukuru Gesellschaft.
Um 7 Uhr schloss sich Sugutas Herde mit Chemi Chemi, Kalama, Kandecha, Naisula, Olare, Tumaren, Melia, Kibo, Ishanga, Murka, Kitirua, Kilaguni, Chaimu, Lualeni und Ololoo den Waisen und Suguta an. Später führte Lualeni die anderen halb-unabhängigen Waisen zur Tränke an den Stallungen, wo Kandechas und Tumarens Wunden ein zweites Mal gereinigt und mit grüner Tonerde bedeckt wurden. Die Keeper versuchten, Tumaren und Kandecha zu überzeugen, bei den Waisen zu bleiben, doch sie lehnten ab. Sie wissen instinktiv, dass ihre Wunden nicht so schlimm sind und sie keine so intensive Behandlung benötigen, wie sie Suguta bereitwillig akzeptiert hat.
Auf dem Weg zum Schlammbad bekamen die Waisen Gesellschaft von den Ex-Waisen Buchuma, Tomboi, Rapsu und Loijuk. Naisula verwickelte Teleki in einen Ringkampf, und auch Kalama und Garzi hatten einen. Die Sonne brannte heiß, und so genossen Garzi, Narok, Loijuk, Ololoo, Rapsu, Tomboi, Lualeni, Suguta, Buchuma und Kandecha ein tolles Schlammbad. Kilaguni fühlt sich schon sehr erwachsen und hielt sich immer bei den großen Jungs Tomboi und Rapsu auf.
Nach dem Schlammbad schloss sich Kithaka Naisula und Kalama an, die sich unter einem Baum vor der Sonne versteckten. Tomboi ging zum Staubbad, während Loijuk und Rapsu in entgegengesetzter Richtung dasselbe im Sinn hatten. Olare nahm Lemoyian und Barsilinga mit zu einem umgestürzten Baum, wo sie abwechselnd ihre Bäuche kratzten. Die Waisen wurden dann von den Älteren zu den Stallungen zurückgebracht. Lualeni führte sie schließlich davon, nachdem sie zwei Stunden lang zusammen im Kanziku-Gebiet gegrast hatten. Die Keeper versuchten, die halbunabhängige Gruppe zu überzeugen, bei den Waisen zu bleiben, doch sie hörten nicht und folgten lieber Lualeni.
Am Abend auf dem Heimweg trafen die Waisen auf Yattas Gruppe. Chyulu schloss sich ihnen an und eskortierte Kithaka, Lemoyian und Barsilinga zurück zu den Stallungen. Genau wie Sidai und Lenana schenkt sie den glücklichen Neuankömmlingen ganz besonders viel Aufmerksamkeit und die Neulinge nehmen diese gerne in Empfang.

Narok begrüßt am Morgen Napasha

Mittwoch, 17. Juni 2015
Vuria und Garzi kamen mit Zweigen im Mund aus den Gehegen, die sie erst fallen ließen, als sie im Busch angekommen waren. Kainuk schloss sich mit Orwa zusammen, während Narok, Bongo und Garzi zusammen fraßen. Sities kratzte ihren Bauch an einem Felsen, an dem sie beim Fressen vorbeigekommen war.
Beim Schlammbad kam ein junger wilder Bulle zur Tränke. Barsilinga und Narok waren mutig genug, sich ihm beim Saufen anzuschließen. Für Barsilinga, der als Neugeborener verwaiste, sind solche Begegnungen sehr wichtig, denn vor seiner Zeit in Ithumba war er noch nie auf große, wilde Elefanten gestoßen. Sein Instinkt funktioniert aber, denn er hat keine Angst und genießt jede Minute bei solchen Zusammentreffen. Nur Laragai und Bongo nahmen heute am Schlammbad teil. Unsere Wasserratte Bongo kann nie widerstehen. Bongo und Laragai gingen nach ihrem Bad zum Einstauben, während Barsilinga sich unter einem Baum im Schatten entspannte, nachdem er sich von dem wilden Besucher verabschiedet hatte.
Zurück in den Weidegründen war es sehr heiß und Suguta, Lemoyian und Teleki entspannten sich unter einem Baum, bis die Temperaturen wieder fielen. Der Rest des Nachmittags verlief ruhig, doch am Abend kamen Olare, Naisula, Kitirua, Ishanga, Tumaren, Melia, Kandecha, Kibo, Chemi Chemi, Murka und Kalama zum Saufen zu den Stallungen und statteten ihrer Freundin Suguta einen Besuch ab. Tumarens und Kandechas Wunden wurden noch einmal gereinigt und mit Tonerde bedeckt. Yattas und Mulikas Gruppen kamen später vorbei, als es schon fast dunkel war, und hatten zwei wilde Elefanten dabei.

Orwa spielt an den Gehegen mit Kainuk

Donnerstag, 18. Juni 2015
Zur 11-Uhr-Fütterung war es kühl, sodass nur Bongo, Narok und Laragai ein Schlammbad nehmen wollten. Kainuk scheint eine Schwäche für Lemoyian zu haben; sie ging zu ihm hinüber und legte ihren Rüssel liebevoll auf ihn. Laragai ging nach dem Schlammbad zum Staubbad über, während Barsilinga und Kithaka ein Kräftemessen veranstalteten, bei dem Barsilinga gewann. Lemoyian verließ Kainuk und nahm ein paar Ringkampf-Nachhilfestunden bei Bomani. Bomani nahm sich danach Kithaka vor, der in der Nähe stand und rangelte mit ihm.
Am Nachmittag war es kühl, und die Waisen mussten beim Fressen nicht einmal mit ihren Ohren wedeln. Sities graste in der Nähe von Mutara, während Kithaka das Fressen unterbrach und ein Staubbad nahm. Garzi graste nahe bei Bomani, und manchmal steckte Bomani seinen Rüssel in Garzis Mund und legte ihn später auch noch auf seinen Rücken.
Spät am Abend meldete sich Olare, die Sugutas Führungrolle vertretungsweise übernommen zu haben scheint, zusammen mit Melia, Tumaren, Kandecha, Kibo, Chemi Chemi, Chaimu, Kilaguni, Kalama und Ishanga an den Stallungen. Die Wunden von Tumaren und Kandecha wurden erneut gereinigt. Danach brachen die halbunabhängigen Waisen wieder auf, zufrieden, dass es Suguta gut geht und dass ihre eigenen Wunden behandelt wurden.

Bomani im Busch

Freitag, 19. Juni 2015
Es war ein wunderbarer Morgen, als sich Murka, Naisula, Kitirua, Napasha, Challa und zwei junge wilde Bullen den Waisen anschlossen. Turkwel spielte schön mit Murka, während Sities und ihr Freund Garzi unter der einzigen Akazie an den Stallungen standen. Kurz nachdem die Waisen zum Grasen aufgebrochen waren, kamen zehn wilde Elefanten auf dem Weg zum Kalovoto an den Stallungen vorbei. Nur vier der Elefanten trauten sich zum Saufen an die Tränke.
Draußen im Busch forderte Orwa Kainuk heraus, und wie üblich musste er aufgeben. Orwa ging dann zu Naisula und versuchte, ein paar neue Ringkampftechniken zu erlernen, indem er mit ihr rangelte. Bongo und sein Spielkamerad Vuria trafen sich an einem Busch, der sie mit leckeren Blättern angelockt hatte. Erst dann merkten die Jungs, dass sie sich am Morgen gar nicht begrüßt hatten; ihre Begrüßungen bestehen immer aus Schieben und Schubsen. So rangelten sie eine ganze Weile. Am Ende war es ein Unentschieden, da keiner die Oberhand gewinnen konnte.
Beim Matschloch hielten Kithaka, Lemoyian und Barsilinga ein privates Treffen unter einer Akazie ab, um zu diskutieren, was sie so erlebt hatten, seit sie in Ithumba sind. Danach trennten sich ihre Wege wieder, und Kithaka ging zu den anderen Waisen, während Barsilinga sich einen anderen Baum zum Anlehnen suchte. Orwa stand in Mutaras Nähe und kommunizierte über Berührungen mit ihr. Das Wetter war kühl, und so nahmen nur Bongo, Narok, Laragai und Kanjoro am Schlammbad teil. Später hob Teleki einen Stock auf, um sich damit an der Brust zu kratzen.
Während des Nachmittags fraß Lemoyian die meiste Zeit neben Barsilinga. Gegen Abend unterbrachen Orwa, Sities, Barsilinga, Bongo und Kainuk das Fressen und nahmen ein ausgiebiges Staubbad.

Murka und Turkwel spielen am Morgen

Samstag, 20. Juni 2015
Kibo, Kandecha, Tumaren, Olare, Chemi Chemi und Kalama kamen vor Sonnenaufgang an den Stallungen an. Sie legten sich nochmal hin und schliefen, während sie darauf warteten, dass ihre Waisenfreunde und ihre geliebte Suguta herauskamen. Als es soweit war, führte Suguta die Waisen an, und die Ex-Waisen, die nun inzwischen aufgewacht waren, schlossen sich ihnen an. So gingen sie alle zusammen zu den Weidegründen. Es war ein wenig aktiver Morgen, und die Waisen konzentrierten sich ganz aufs Grasen.
Um 11 Uhr war es heiß, und Laragai, Bongo, Garzi, Kanjoro und Suguta wälzten sich im Matsch. Suguta hat sich hervorragend erholt, und ihre Wunden sind beinahe vollständig verheilt. Sie genießt es, noch einmal unter den abhängigen Waisen zu sein und geht abends von ganz allein in die Stallungen hinein. Sie wird selbst entscheiden, wann sie wieder aufbrechen wird. Mutara ging zur Tränke und stellte ihre Vorderbeine hinein, um mit dem Wasser zu spielen. Kainuk nahm ihren Lemoyian, und sie entspannten sich unter einem Baum. Kainuk hob etwas Gras mit ihrem Rüssel auf und steckte es in ihren Mund. Lemoyian streckte dann seinen Rüssel aus und nahm sich ein paar der Grashalme aus ihrem Mund. Bomani versuchte, sich Kibo in den Weg zu stellen, als dieser zur Tränke ging. Das war aber ein großer Fehler, denn er wurde unwirsch zur Seite geschubst. Kibo, der als winziges Baby zu uns gekommen war, ist jetzt ganz schön kräftig und wächst zu einem prächtigen jungen Bullen heran.
Als Lemoyian zum Busch zurück ging, traf er auf Kithaka, der versuchte, ihn zu schubsen. Lemoyian beschwerte sich lautstark, was Kainuk mitbekam. Sie rannte herbei, um zu sehen, was das Problem war und nahm Lemoyian mit sich, um ihn vor Kithaka zu beschützen. Die Waisen grasten im Kanziku-Gebiet, Sities in der Nähe von Mutara, während Shukuru eine Weile staubbadete. Eine Stunde später machten sich die halbunabhängigen Waisen wieder auf den Weg und gingen weiter in den Busch hinein.

Chemi Chemi an den Stallungen

Sonntag, 21. Juni 2015
Es war ein schöner Morgen, und die Waisen schlenderten locker aus den Gehegen. Nachdem sie Wasser aus der Tränke gesoffen hatten, führte Kanjoro sie zu den Weidegründen. Dort forderte Orwa Kainuk zu einem Kräftemessen heraus, während Teleki mit Narok spielte. Orwa schloss sich dann beim Grasen mit Barsilinga und Kithaka zusammen, während Lemoyian mit seiner neugefundenen Freundin Kainuk graste.
Um 11 Uhr führte Kithaka die erste Gruppe zum Schlammloch an. Er gewöhnt sich schnell an alle Orte in Ithumba und den üblichen Tagesablauf hier. Nachdem die Waisen ihre Milch getrunken hatten, ging Garzi direkt zum Matsch, in dem er ein Warzenschwein vorfand. Mit aufgestellten Ohren ging er auf das Warzenschwein los, doch zu seiner Überraschung floh es nicht, sondern rollte sich weiter im Schlamm herum. Erst als die Keeper sich näherten, ging das Warzenschwein aus dem Wasser. Kainuk, Lemoyian und Barsilinga entspannten sich unter einem Baum, während Bongo, Narok, Laragai und Sities sich im Wasser abkühlten, herumrollten, spritzten und komplett untertauchten. Wolken von Schmetterlingen füllten die Luft, und die Keeper beobachteten dieses wunderbare Schauspiel. Kanjoro, Narok, Laragai und Turkwel spielten mit der roten Erde, bevor Mutara die Gruppe zurück zu den Weidegründen führte.
Am Nachmittag hatten Vuria und Kithaka eine Meinungsverschiedenheit, die sie durch einen Ringkampf lösen wollten. Kanjoro mischte sich aber ein und schob die beiden auseinander. Bomani graste in der Nähe von Garzi und Lemoyian bei Barsilinga.
Am Abend meldeten sich Yattas und Mulikas Herden an den Stallungen und hatten vier Bullen dabei, von denen einer in Musth war. Überraschenderweise hatte es der Bulle in Musth auf Kinna abgesehen. Kinna wurde im Februar 2013 das erste Mal von einem wilden Bullen verfolgt und Anfang 2014 zeigte sie Anzeichen einer Schwangerschaft. Wir waren die ganze Zeit überzeugt, dass Kinna schwanger ist und warten nun seit zwei Jahren und vier Monaten auf ein Baby. Und nun wird sie von einem wilden Bullen gejagt! Wenn Kinna nun empfangsbereit ist, dann könnte sie eine Fehlgeburt gehabt haben. Wir werden das weiter beobachten, denn wir sind alle sehr verwirrt.

Garzi genießt das Schlammbad

Montag, 22. Juni 2015
Madiba besuchte am Morgen die Stallungen, und kurz nachdem die Waisen herausgekommen waren, ging Narok zu ihm und sie unterhielten sich mit umschlungenem Rüssel. Narok scheint die Rolle der Empfangsdame übernommen zu haben und dafür verantwortlich zu sein, die Besucher zu begrüßen. Sities, Laragai und Vuria gingen an der Tränke vorbei, wo sie genug Wasser soffen, dass es für den Vormittag reichte. Dann folgten sie ihren Freunden, die bereits zum Grasen aufgebrochen waren.
Um 7:30 Uhr ging das Schauspiel um Kinna und den wilden Bullen weiter, als Kinna in Begleitung von vier wilden Bullen und den Ex-Waisen zu den Stallungen kam. Der dominante Bulle bliebt dicht bei Kinna und die anderen Bullen fürchteten ihn offensichtlich, denn wann immer er sich umdrehte, rannten die anderen Bullen vor ihm weg.
Im Busch verwickelte Kainuk Orwa in ein Kräftemessen, bei dem Orwa sich ergab und floh. Chyulu schloss sich den Waisen an und ging direkt Lemoyian babysitten. Kainuk gefiel das gar nicht, denn sie hat es sich selbst zur Aufgabe gemacht, Lemoyian zu bemuttern. Zwischen den älteren Kühen sind sehr viele Eifersüchteleien zu beobachten. Kainuk hatte aber keine Wahl und musste Chyulu übernehmen lassen, denn Chyulu ist viel älter und in der Elefantengesellschaft gehorchen die Jüngeren den Älteren oder sie werden bestraft.
Zur Schlammbadzeit soffen Half Trunk und Rapsu Wasser von der Tränke, wo sich die Waisen ihnen anschlossen. Half Trunk und Rapsu gingen dann zum Schlammloch. Sities spielte mit Orwa, während Kithaka versuchte, sich mit Laragai anzulegen. Wegen ihrer Größe dachte er, er könnte gegen sie gewinnen, aber Laragai kennt da keinen Spaß! Sie ging auf ihn los wie eine bedrohte Wespe und griff ihn erbarmungslos an, bis Kithaka schrie und um sein Leben rannte. Er wünschte sich sehnlichst, diese Auseinandersetzung nicht angefangen zu haben. Der wunderbare Orwa hatte viel Spaß beim Spielen mit Turkwel.
Am Nachmittag kümmerte sich Chyulu weiter um Lemoyian, und Kainuk musste eifersüchtig zusehen. Vuria spielte mit Bongo und Suguta verbrachte einige Zeit alleine beim Staubbad. Am Abend brachte Chyulu Lemoyian zurück zu den Stallungen, doch sie wurde unleidlich, als sie nicht mit ins Gehege durfte. Sie protestierte vor den Stallungen, indem sie Staub in die Luft warf und sich hinlegte. Schließlich wurde sie aber müde, gab auf und kehrte zu ihren Ex-Waisen-Freunden zurück.

Madiba macht intensiv Gebrauch von der Tränke an den Stallungen

Dienstag, 23. Juni 2015
Es scheint, als wären die Flitterwochen für Kinna und die Bullen vorbei. Noch bevor die Waisen herausgelassen wurden, standen die Ex-Waisen ohne wilde Bullen vor den Stallungen. Als die Tore geöffnet wurden, eilte Chyulu als Erste in die Gehege, um sich zu erkundigen, wie Lemoyian geschlafen hatten. Die anderen Ex-Waisen kamen nur in die Gehege, um herauszufinden, wieviele Zweige sie noch plündern konnten. Nasalot, eine der große Ex-Waisen-Kühe, ging in das Gehege, hob ein paar übriggebliebene Zweige auf und nahm sie mit sich, um sie draußen zu fressen. Nasalot hatte früher eine ganz besondere Schwäche für die kleinen Babys, doch sie hat sich geändert und interessiert sich nun kaum noch für sie. Das ist seltsam und bemerkenswert. Sidai, die am Anfang auch ganz heiß darauf war, sich um die drei neuen Babys zu kümmern, scheint aufgegeben zu haben, seit sie nicht in die Gehege durfte. Sie war auf dem Gelände und sah nur zu, wie Chyulu sich mit den Neulingen beschäftigte. Sities und Bongo schlossen sich Galana an der Tränke an, während Ololoo Narok nervte, indem er versuchte, sie zu besteigen.
Als die Waisen draußen im Busch waren, graste Shukuru dicht bei Barsilinga, der dann einen Ringkampf mit Kithaka hatte, bei dem Kithaka unterlag. Zur Schlambadzeit schlossen sich die großen Ex-Waisen-Bullen Rapsu und Madiba den Waisen an, brachen aber dann bald wieder auf. Lemoyian versuchte, sich mit Bomani zu messen, doch der war zu stark für ihn und er musste sich ziemlich schnell geschlagen geben. Kanjoro rangelte mit Teleki, während Garzi und Bomani sich einstaubten.

Sidai mit Barsilinga und Loijuk

Mittwoch, 24. Juni 2015
Heute war ein Tag ohne viel Aktivität. Die Waisen begannen ihn, indem sie an der Tränke vorbeigingen und sich mit genügend Wasser ausstatteten, um am Vormittag zu grasen.
Draußen im Busch ritt Bongo auf Vuria, während Kithaka sich an den Bäumen kratzte. Die anderen Waisen grasten ruhig, bis es Zeit für das Schlammbad an, bei dem sich Rapsu zu ihnen gesellte. Kithaka ging zu ihm und begrüßte ihn, indem er ihm seinen Rüssel entgegenstreckte und so seine Anwesenheit honorierte. Rapsu antwortete in der gleichen Weise und schnupperte an Kithaka. Dann eskortierte Rapsu die Waisen zum Schlammloch, wo er sich Teleki, Laragai, Garzi, Suguta, Narok, Bongo, Kanjoro und Sities zu einem spektakulären Schlammbad anschloss. Danach hatten Garzi und Bomani ein Kräftemessen, das Garzi als Verlierer beendete.
Rapsu führte die Waisen schließlich zurück zu den Weidegründen. Wegen der hohen Temperaturen entspannte er sich eine Weile unter einem Baum und beobachtete die kleinen Racker. Am Abend trennte er sich wieder von den Waisen und verschwand im Busch.

Rapsu und Kithaka begrüßen sich

Donnerstag, 25. Juni 2015
Die Waisen kamen in heiterer Stimmung aus den Gehegen. Orwa begann den Tag, indem er Turkwel in einen Ringkampf verwickelte. Nachdem er damit fertig war, begann er das gleiche mit Kanjoro. Dieser Kampf endete unentschieden. Auch Bongo und Vuria wärmten sich mit einem Kräftemessen auf. Suguta, die sich gut erholt, kam an einem großen Baumstumpf vorbei, an dem sie sich ihren Bauch kratzte, der wohl wegen des Heilungsprozesses juckte. Später rangelten Bongo und Vuria noch etwas weiter.
Am Matschloch führten Turkwel, Lemoyian und Barsilinga das Staubbad an, während Suguta, Shukuru, Garzi, Bongo, Kanjoro, Narok und Sities ein energisches Schlammbad nahmen. Orwa badet nur selten; er stand stattdessen unter einer Akazie und entspannte sich, während er darauf wartete, dass seine Freunde fertig wurden.
Am Nachmittag grasten die Waisen im Kanziku-Gebiet. Obwohl es heiß war, konzentrierten sie sich aufs Fressen und wedelten dabei kontinuierlich mit den Ohren. Es war ruhig und die Vegetation vertrocknet, sodass die Waisen keine Zeit zu verlieren hatten. Ablenkung durch andere Aktivitäten würde nur dafür sorgen, dass sie abends zu den Stallungen zurückkehren müssen, ohne genug leckeres Grün in ihre Mägen gestopft zu haben.

Vuria findet Bongos Bad verlockend

Freitag, 26. Juni 2015
Buchuma und Tomboi soffen früh am Morgen an der Tränke Wasser, als die Kleinen aus ihren Gehegen kamen. Narok stellt üblicherweise das Begrüßungskommittee dar und ging sofort zu ihnen. Sie machte den Rüssel lang, um an Buchuma zu schnuppern und dieser antwortete, indem er tief kollerte. Nachdem Narok sich vergewissert hatte, dass es wirklich Tomboi und Buchuma waren, war sie zufrieden mit der Begrüßungszeremonie und ging weiter. Sie traf sich mit Bongo, und sie hatten ein kurzes Kräftemessen, das aber von Kanjoro gestört wurde, der zwischen sie lief und sie trennte. Bevor die Waisen das Gelände verließen, kamen Mulikas und Yattas Herden an, und Chyulu ging schnurstracks zu ihrem Lemoyian. Kainuk, die sich um Lemoyian kümmert, wenn Chyulu nicht da ist, konnte den beiden nur in einigem Abstand folgen. Orwa liebt es, die Älteren herauszufordern; er hatte einen Ringkampf mit Orok und dann mit Meibai, bevor er zu seinem Altersgenossen Kanjoro ging. Das passierte aber erst, nachdem er gegen Orok und Meibai keinen Stich gesehen hatte. Draußen im Busch nahm Chyulu zwei Stunden lang ihren Liebling Lemoyian in Beschlag, bevor sie aufbrach und endlich Kainuk die Möglichkeit gab, bei Lemoyian zu sein.
Um 9 Uhr tauchten Chaimu, Kilaguni und Ishanga an den Stallungen auf und soffen etwas Wasser. Dann verschwanden sie in die gleiche Richtung, aus der sie gekommen waren. Ishanga scheint keine dauerhafte Herde zu haben und ist wie ein Reisender, der in irgendeinen Bus einsteigt und einfach irgendwo hinfährt – Hauptsache, es gibt genug andere, die mitfahren. Sie wechselt die Gruppen wie Andere die Unterwäsche.
Zur Schlammbadzeit war es heiß, doch trotzdem wollten sich nur Narok, Laragai und Bongo, unser Wasserliebhaber, wälzen. Nach dem Schlammbad erfanden Bongo und Laragai eine neue Staubbadtechnik, bei der sie sich auf dem Boden herumrollten. Vuria und Kithaka hatten ein längeres leichtes Kräftemessen, und Garzi versuchte, Barsilinga herauszufordern. Er stellte seine Ohren auf, gab aber schließlich auf, als er merkte, dass sich Barsilinga von solchen Drohungen nicht beeindrucken ließ.
Am Nachmittag war es noch immer heiß, und die Waisen sammelten sich auf Geheiß von Suguta unter einem Baum mit viel Schatten. Später fielen die Temperaturen, und die Waisen konnten weitergrasen. Am Abend schlossen Bongo und Vuria die Aktivitäten des Tages mit einem Kräftemessen ab, das vorzeitig endete. Mutara, die in der Nähe fraß, mischte sich ein und schob die zwei Jungs auseinander.

Buchuma auf dem Gelände der Stallungen

Samstag, 27. Juni 2015
Die Ex-Waisen kamen früh vor Sonnenaufgang an den Stallungen an und legten sich zum Schlafen hin. Es war ein toller Anblick, diese ganzen großen grauen Haufen zu sehen, die gemütlich und entspannt dalagen und wussten, dass sie hier in völliger Sicherheit sind. Am Morgen kamen die halbunabhängigen Waisen dazu und sahen nach, wie es ihrer Freundin Suguta so geht, die immer noch in den Stallungen schläft, sich aber gut erholt. Die Gruppe bestand aus Kalama, Naisula, Kibo, Kitirua, Tumaren, Kandecha, Olare, Chemi Chemi, Melia und Murka. Sowohl die Ex-Waisen als auch Sugutas Gruppe gingen heute mit den Waisen hinaus. Chyulu graste bei ihrem Liebling Lemoyian, während Teleki bei Wendi fraß. Eine Stunde später machten sich die Ex-Waisen dann davon.
Nachdem Kithaka, Barsilinga und Lemoyian ihre Milch getrunken hatten, ging Lemoyian zum Wasserloch, wo er auf zwei Warzenschweine traf. Er stellte seine Ohren auf und ging zum Angriff über, und es gelang ihm, die Warzenschweine im Alleingang zu verjagen. Barsilinga, der noch nie große Begeisterung fürs Wälzen gezeigt hat, stand unter einer Akazie, die er sehr mag. Lemoyian kam dazu, und später noch Kainuk. Der große Junge Rapsu meldete sich am Schlammloch und ging direkt zum Wälzen. Das zog Garzi, Bongo, Shukuru, Teleki, Kanjoro und Laragai an. Laragai ging zur gegenüberliegenden Seite, wo sie ein kleines privates Schlammbad nahm, ungestört von den anderen. Mutara wartete, bis alle aus dem Wasser gekommen waren. Sie hält sich offenbar für zu erwachsen, um mit den Kindern und einem großen Jungen, in diesem Fall Rapsu, zu baden. Kainuk und Orwa hatten einen leichten Ringkampf, der endete, als sie Rapsu näherkommen sahen.
Am Nachmittag grasten die Waisen am oberen Kalovoto, wo sie sich weit verteilten, sodass bis zum Sonnenuntergang jeder genug Futter finden konnte.

Vuria schnuppert an Wendi

Sonntag, 28. Juni 2015
Yattas, Mulikas und Lualenis Herden meldeten sich früh am Morgen an den Stallungen. Als die Waisen herauskamen, begrüßte Chyulu gleich Lemoyian und begleitete ihn zum Grasen. Narok forderte Yetu zu einem Kräftemessen heraus und bekam dann auch noch Hilfe von Orwa. Als Yetu sich nicht imstande sah, gegen die beiden Waisen anzukommen, zog sie sich zurück, um nicht zu verlieren. Teleki forderte Makena heraus und verlor, denn Makena ist sowohl größer und stärker als auch erfahrener als Teleki. Die Ex-Waisen blieben auf dem Gelände der Stallungen, als die Waisen aufbrachen. Napasha, Buchuma und Challa hatten einen Kampf, bei dem sie sich abwechselnd gegenseitig schubsten. Eine Stunde nachdem die Ex-Waisen wieder aufgebrochen waren, tauchten die halbunabhängigen Waisen, angeführt von Olare, an der Tränke der Stallungen auf.
In den Weidegründen rangelten die Jungs eine Weile. Bomani spielte mit Lemoyian, Bongo mit Vuria und Orwa mit Kanjoro. Lemoyian scheint sehr beliebt zu sein und verkauft sich wie warme Semmeln bei den Ex-Waisen-Kühen. Sie spielten alle verrückt, als sie ihn beim Schlammloch trafen. Sidai, Chyulu und Lenana buhlten um seine Gunst. Es war wie beim Kinderkarussell: Sobald eine der Ex-Waisen an Lemoyians Seite Platz machte, rückte sofort eine Andere nach. Erst mit der Zeit werden wir sehen, wer am Ende die Gewinnerin sein wird. Lemoyian lief zum Wasserloch hinunter, stellte sich ans Ufer und sah denen zu, die bereits badeten. Während er ganz entspannt dort stand, kam Yetu wie aus dem Nichts angerannt und wollte ihm eine Lektion erteilen. Sie schubste ihn ins Wasser und ging dann wieder davon. Lemoyian, Kithaka und Barsilinga versuchen immer, das Schlammbad zu meiden, doch dieses Mal hatte Lemoyian keine Wahl, nachdem er hineingeschubst worden war. Er wälzte sich nicht lange darin, aber immerhin hat er nun das Wasser einmal probiert, nachdem er lange Zeit gar nicht gebadet hatte. Großes Lob dafür an Yetu! Bongo und Laragai waren die letzten, die aus dem Schlammbad kamen. Narok unterhielt sich kurz rüsselnderweise mit Nasalot – Narok ist immer für eine Unterhaltung mit den Ex-Waisen zu haben. Nach dem Schlammbad brachen die Ex-Waisen mit fünf wilden Bullen wieder auf.
Am Nachmittag grasten die Waisen am Kanziku. Die Temperaturen waren erträglich und es wehte eine angenehme, kühle Brise. So konnten die Waisen ruhig grasen, nachdem sie am Vormittag ausgiebig Spaß gehabt und herumgealbert hatten.

Challa, Napasha und Buchuma spielen

Montag, 29. Juni 2015
Als sich die Tore für die Waisen öffneten, kamen die Ex-Waisen gerade von Süden heran und trafen sich mit den Waisen auf dem Gelände. Bongo eröffnete die Aktivitäten des Tages, indem er Vuria zu einem Kräftemessen herausforderte.
Als Mutara die Waisen davonführte, begleitete Chyulu Lemoyian zu den Weidegründen. Lemoyian staubbadete eine Weile unter der Aufsicht von Chyulu. Die übrigen Ex-Waisen blieben am Gelände der Stallungen. Makena forderte Meibai zu einem Kräftemessen heraus, während Napasha mit Nasalot spielte. Wendi maß ihre Kräfte mit Buchuma und nach einiger Zeit ergab sich Buchuma. Kurze Zeit später kamen vier Wildhunde aus dem nahegelegenen Gebüsch, um Wasser zu saufen. Sunyei entdeckte sie und ging zu ihnen, um sie vom Wasser fernzuhalten. Die Wildhunde ignorierten ihre Drohungen und gingen weiter zur Tränke. Loijuk beobachtete das Schauspiel aus einiger Entfernung und verstand gar nicht, wieso die Wildhunde Sunyei nicht gehorchten. Sie nahm sich vor, den Wildhunden eine Lektion zu erteilen und rannte mit aufgestellten Ohren, trompetend und mit Höchstgeschwindigkeit auf die Hunde zu. Lualeni schloss sich ebenfalls an, um ihre Freundin zu unterstützen. Als die Hunde sahen, mit welchem Tempo Loijuk näher kam, gaben die armen Dinger ihren Plan auf und rannten um ihr Leben.
Zur Schlammbadzeit war es kühl und nur Bongo und Laragai konnten sich zu einem Bad durchringen. Lemoyian und Kithaka hatten eine Meinungsverschiedenheit und beschlossen, diese durch einen Ringkampf zu lösen. Am Nachmittag kamen Olare und ihre Gruppe zu den Stallungen und verschwanden wieder, nachdem sie genug Wasser gesoffen hatten.

Chyulu hat ihr Herz an den kleinen Lemoyian verloren

Dienstag, 30. Juni 2015
Zurura war auf dem Gelände der Stallungen, als die Waisen herausgelassen wurden. Es war ein frischer Morgen und kurz nachdem die Waisen bei den Weidegründen angekommen waren, begann es zu nieseln. Das Wetter war perfekt zum Grasen, und Zurura fraß mit Barsilinga und Sities, während Kithaka bei Shukuru graste. Als es aufhörte zu regnen, spielten Kanjoro, Lemoyian, Kainuk und Barsilinga mit der kühlen Erde. Yattas Herde schloss sich den Waisen kurz im Kanziku-Gebiet an, wo Chyulu direkt zu „ihrem“ Baby Lemoyian ging. Es scheint, dass Chyulu den Wettbewerb um Lemoyian unbedingt gewinnen will. Sie graste dicht bei ihm, bis es Zeit für das Schlammbad war und sie die Gruppe zum Matschloch brachte.
Beim Schlammbad war es noch immer kühl und nur der wasserliebende Bongo badete. Chyulu und Lemoyian standen beieinander und Lemoyian kratzte sein Ohr an ihr. Kainuk stand in der Nähe und hoffte, dass Chyulu weggehen und Lemoyian für sie zurücklassen würde. Das tat Chyulu aber nicht, sondern blieb bis 17 Uhr bei Lemoyian und brachte ihn dann zu den Gehegen zurück. Dort wollte sie mit hineingehen, durfte aber nicht, woraufhin sie sich heftig beschwerte. Schließlich brach sie auf, nachdem sie merkte, dass das Auf- und Abrennen auch nichts brachte.

Zurura und Sities

(übersetzt aus dem englischen Original)