Edie wird schon zum vierten Mal Mutter!

(übersetzt aus dem englischen Original; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Voi ist im Freudentaumel, denn Edie ist nun mittlerweile vierfache Mutter! Am 26. Januar 2022 kam sie spät in der Nacht zu den Stallungen und stellte ihr neuestes Baby vor.

Als Edie nur wenige Monate alt war, veränderte ein einziger Moment ihr Leben für immer. Als ihre Herde aus einem Brunnen im Namunyak-Schutzgebiet Wasser soff, stürzte Edie in die Tiefe. Ihre Familie kämpfte die ganze Nacht verzweifelt, um sie zu befreien, aber mit der aufgehenden Sonne kamen Hirten mit ihrem Vieh und zwangen sie zu einer herzzerreißenden Entscheidung: sie mussten ihr Baby zurücklassen.


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Die Waisen im November

Naipoki

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: November 2021

Jedes Elefantenbaby in der Nursery hat seine eigene Morgenroutine. Naboishu, Mukkoka, Kamili, Latika und Roho zum Beispiel machen sich am liebsten direkt auf den Weg in den Busch. Andere beschäftigen sich lieber eine Weile im Stallgelände, bis alle Babys aus ihren Ställen gekommen sind. So zum Beispiel das „Kaluku-Trio“ Bondeni, Kindani und Kinyei. Seit dem Tag, an dem sie in der Nursery angekommen sind, begrüßen sie erst jeden Einzelnen, bevor sie sich auf den Weg in den Wald machen. „Die Waisen im November“ weiterlesen

Die Rettung von Latika

 

Latika ist ein weiteres Opfer der aktuellen schlimmen Dürre; aber nicht nur das: darüber hinaus hatte sie sich auch noch in einer Schlinge verfangen. Als wenn es nicht schon schwierig genug wäre, mit der extremen Trockenzeit zurechtkommen zu müssen, musste sie auch noch mit einem Metalldraht kämpfen, der sich um ihren Hals gelegt hatte!

An der Salt Lick Lodge im Tsavo East Nationalpark kommen häufig Elefantenherden zusammen, um aus dem Wasserloch neben der Unterkunft zu saufen, gerade in der Trockenzeit. So war es auch am Abend des 10. Oktober 2021, als kontinuierlich wilde Besucher kamen und gingen. Doch etwas besonderes fiel den Angestellten der Lodge auf, die den Elefanten draußen zuschauten: Ein kleines Kalb, kaum anderthalb Jahre alt, hatte eine Schlinge um den Hals! Sie beobachteten die kleine Besucherin, die zu keiner der ankommenden und wieder abwandernden Herden zu gehören schien. Sie blieb immer zurück und hatte offenbar keine Familie mehr.


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Die Rettung von Barnoti

Barnoti verlor seine Mutter zu einer Zeit, in der er trotz allem beste Überlebenschancen hatte – nur um in der jetzigen harten Dürre doch noch in Lebensgefahr zu geraten.

Im April 2019 freute sich in Amboseli die BC-Familie, wie sie beim Amboseli Trust for Elephants (ATE) bekannt ist, über Zuwachs: ein kleines Baby von Bouenza, einer der bekanntesten Kühe der Region um den Nationalpark. Sie war 1992 geboren worden und Mutter von mehreren Kälbern, darunter zwei Töchter, die sie über die Jahre hinweg begleiteten. Diese wunderbare kleine Familie musste sich riesig gefreut haben über den kleinen Bullen, den Bouenza zur Welt gebracht hatte, und der vom ATE Barnoti genannt wurde.

Leider starb aber Bouenza im November 2020, offenbar eines natürlichen Todes. Barnoti war zu dem Zeitpunkt erst 19 Monate alt – eigentlich zu jung, um ohne Mutter überleben zu können. Aber die sonstigen Umstände hätten nicht günstiger sein können: es hatte gerade jede Menge Regen gegeben, und es gab Futter im Überfluss, genug, um die fehlende Milch seiner Mutter zu ersetzen. Und natürlich hatte er auch noch seine zwei älteren Schwestern, die sich liebevoll um ihn kümmerten.

In der zweiten Jahreshälfte 2021 verschlechterte sich die Situation aber zunehmend, denn es gab kaum Regen, als eigentlich Regenzeit hätte sein sollen, und das Futter für die Elefanten wurde schnell knapp. Für alle Arten von Wildtieren begann der tägliche Überlebenskampf – für ein so kleines Kalb wie Barnoti natürlich eine umso schwierigere Situation. Nach einigen Wochen magerte er zusehends ab, und schließlich war er zu schwach, um noch mit seiner Familie mithalten zu können. Am 19. Oktober traf der Vorsteher des Natioalparks Barnoti ganz allein an, und er sah sehr mitgenommen aus. Er benachrichtigte sofort die Mitarbeiter des ATE, die wiederum den Sheldrick Wildlife Trust (SWT) zu Hilfe riefen, um eine Rettungsaktion zu starten.


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Die Rettung von Mukutan

(übersetzt aus dem englischen Original; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Mukutans Waisengeschichte begann in einem Maisfeld. 24 Stunden lang war das einsame Elefantenbaby am Rande des Naturschutzgebietes Laikipia beobachtet worden, wie es heimlich zwischen den Maisreihen in dem Feld umher flitzte. Es sah verängstigt aus, war in schlechtem Zustand und viel zu jung, um allein unterwegs zu sein.

Es ist nicht klar, wie Mukutan verwaiste, aber wahrscheinlich war der Konflikt zwischen Menschen und Wildtieren die Ursache. Vermutlich war die übliche Geschichte: Die Elefantenherde verließ das Schutzgebiet und plünderte auf der Suche nach Nahrung die angrenzenden Maisfelder. Die Bewohner der Gemeinde verjagten sie, und im darauffolgenden Durcheinander blieb das junge Kalb zurück. Eine andere Möglichkeit ist, dass seine Mutter gestorben war und er danach allein im Gemeindeland umher wanderte.


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