Nairobi Nursery Dezember 2013

Sonntag, 1. Dezember 2013
Es nieselte heute leicht. Gerade genug, um den Staub aus der Luft zu waschen, aber trotzdem zu viel, um den vier zahnenden Babys den größten Teil des Tages den Ausgang zu gestatten. Die älteren Waisen dagegen genossen das Wetter und spielten in der angefeuchteten Erde. Lemoyian, Kithaka und Barsilinga kletterten über Orwa und Sonje, sobald diese sich hinlegten. Auch Oltaiyoni genoss es, auf ihrer Adoptivmutter Sonje herumzuspielen.

Barsilinga und Lemoyian spielen im Schlammloch

Montag, 2. Dezember 2013
Drei der vier zahnenden Babys hatten heute große Mengen weichen Stuhls, sodass sie alle an eine Infusion kamen, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers wiederherzustellen. Außerdem bekamen sie Kaolin und grüne Tonerde zu fressen, um den Durchfall einzudämmen. Von den vieren sieht Ashaka noch am kräftigsten aus, doch der Zustand aller hat sich stark verschlechtert. Das passiert in der Zahnungsphase leider immer, denn unsere künstliche Milch ist keine perfekte Kopie der natürlichen Muttermilch.
Die Schwellungen an Asanjes Körper und Kinn nach ihrem anaphylaktischen Schock im letzten Monat sind immer noch vorhanden und bereiten ihr Schwierigkeiten und uns große Sorgen.

Ashaka sieht gut aus

Dienstag, 3. Dezember 2013
Große Freunde brach aus, als endlich die ersten vier Zähne von Kamok, Olodare und Ashaka durchbrachen. Der kleine MacKinnon muss erst noch das Zahnen beginnen.
Wir haben eine Blutprobe von Asanje genommen, die zeigte, dass eine Antibiotika-Behandlung hilfreich sein könnte, sodass wir diese heute begannen.

Ashaka und Kamok

Mittwoch, 4. Dezember 2013
Asanje war seit dem Beginn ihrer Krankheit hauptsächlich in ihrem Gehege, doch nachmittags konnte sie immer kurz hinausgehen, um auf die anderen Elefanten zu treffen. Sie wird immer von den sehr besorgten älteren Waisenkühen begrüßt. Darunter sind Arruba, Suswa, Sonje, Quanza und sogar Mashariki und Oltaiyoni. Doch in den letzten Tagen wollte Asanje immer schnell in ihr Gehege zurück um sich auszuruhen.

Asanje im Gehege

Donnerstag, 5. Dezember 2013
Heute erwachten die vier kleinen Babys Kamok, Ashaka, Olodare und MacKinnon in besserem Zustand. Kamok hob kleine Blätter auf und steckte sie in ihren Mund um darauf herumzukauen, während die anderen sich an kleinen Stöcken versuchten. Am Nachmittag schien Kamok aber wieder sehr matt zu sein. Sie legte sich sehr häufig zum Schlafen nieder. Wir haben sie erneut an die Infusion gelegt.

Kamok frisst Blätter

Freitag, 6. Dezember 2013
Orwa ist nun der älteste Waisenhausbulle, hat die größten Stoßzähne und nutzt diese auch gegen die kleineren Jungs, wenn es nötig ist. Während der heutigen öffentlichen Besuchsstunde kämpfte er den armen Teleki zu Boden indem er ihn zuerst anstieß und dann hinunter drückte. Die einzigen Waisenhaus-Mitglieder, die er respektiert, sind die größeren Kühe Murera und Sonje, doch allen anderen zeigt er nun gern, wer der Stärkste ist. Orwa wird vermutlich im April in die Auswilderungsstation in Ithumba umgezogen, wenn die drei heißesten Monate des Jahres (Januar – März) vorbei sind. Dort wird er von stoßzahntechnisch noch besser ausgestatteten Elefanten wie Bongo und Kanjoro Manieren beigebracht bekommen!

Orwa mit den anderen am Schlammloch

Samstag, 7. Dezember 2013
Sobald die Waisen heute morgen ihre Ställe und Gehege verlassen hatten, begrüßten Nelion und Tundani den Tag mit einem Ringkampf. Beide sind sehr höfliche und liebevolle Jungs, teilen sich ein Gehege und sind außerdem beste Freunde.
Die beiden sind wirklich die freundlichsten Elefanten der Herde. Sogar während der Fütterzeiten, wenn alle anderen gierig sind, ihre Artgenossen herumschubsen und immer mehr wollen, als ihnen zusteht, benehmen sich Tundani und Nelion tadellos.
Die älteren Kühe Arruba, Sonje, Lima Lima, Quanza, Mashariki, Suswa und Zongoloni sahen inzwischen nach den jüngeren Waisen Oltaiyoni und Lentili, nachdem sie zuvor die vier zahnenden Babys besucht hatten, die zu dem Zeitpunkt noch in ihren Ställen waren.

Tundani frisst Blätter

Sonntag, 8. Dezember 2013
Während der öffentlichen Besuchsstunde zwischen 11 Uhr und 12 Uhr unterhielten die frechen Jungs Lemoyian und Kithaka die Menschenmenge mit einem Ringkampf. Doch Kithaka hat immer noch einen geheimen Plan: Plötzlich löste er sich von Lemoyian und noch bevor die Keeper ihn aufhalten konnten, rannte er zur Absperrung, um ein paar kleine menschliche Zustauer anzustoßen, die daraufhin aufschrien. Danach kehrte er auf der Stelle um und widmete sich wieder Lemoyian. Die älteren Zuschauer waren begeistert von seinem sehr menschlichen Sinn für Humor. An diesem Tag war Kithaka bei der Besuchsstunde in aller Munde!

Kithaka und die Zuschauer beim Schlammbad

Montag, 9. Dezember 2013
Die kranke Asanje zeigte heute leichte Besserung, nachdem sie nun Antibiotika bekommt. Die Schwellungen an Kinn und Bauch sind etwas zurückgegangen und sie kann nun ohne die Hilfe der Keeper aufstehen – ein großer Fortschritt!

Die kranke Asanje im Gehege

Dienstag, 10. Dezember 2013
Als die Waisen heute ihre nächtlichen Gehege verließen, tauchte Solio plötzlich auf und schnitt Murera und Sonje den Weg ab, die gerade zu Sonjes Liebling Oltaiyoni wollten. Die beiden Elefanten trompeteten um Solio zurückzudrängen, die aber ganz unbeeindruckt einfach einen anderen Weg zu ihrem Gehege und dem dort auf sie wartenden Luzernenheu einschlug. Inzwischen war Maxwell schon ganz aufgeregt und konnte es kaum erwarten, mit ihr zwischen den Absperrungen zu balgen. Das ist inzwischen wie ein Ritual für unsere beiden Waisennashörner. Solio blieb recht lange in ihrem Gehege neben Maxwells, bevor sie wieder in den Park zurückging. Sie verbringt immer mehr Zeit im Busch, bevor sie wiederkommt.

Solio auf dem Weg zum Gehege

Mittwoch, 11. Dezember 2013
Direkt nach der öffentlichen Besuchsstunde gab es einen plötzlichen Platzregen, der die Elefanten sehr erfreute. Alle begannen ein Schlammbad und Kithaka und Lemoyian genossen es, über Orwa zu klettern, der sich in den Schlamm legte. Doch als Lemoyian versuchte auf der im Schlamm liegenden Oltaiyoni herumzuklettern, brachte ihr Schrei sofort Sonje auf den Plan, die sowohl Lemoyian als auch den frechen Kithaka verscheuchte. Sonje brachte dann Oltaiyoni in Ruhe hinaus zu den anderen, die bereits im Busch grasten.

Kithaka beim Schlammloch

Donnerstag, 12. Dezember 2013
Wegen leichter Regenfälle mussten die vier Kleinen wieder die meiste Zeit des Tages drinnen verbringen, ebenso wie Asanje. Die anderen hingegen genossen das Wetter und verbrachten die Zeit damit, in Pfützen und Schlamm zu spielen. Arruba, Mashariki und Rorogoi schlossen sind Barsilinga, Lemoyian und Kithaka bei einem lustigen Spiel an: Sie rannten immer wieder durch einen kleinen Bach und spritzten dabei soviel Wasser aufeinander wie sie konnten – ebenso wie Menschenkinder im Wasser spielen. Das Gelächter der Keeper über ihre Albereien feuerte sie noch mehr an!

Barsilinga und Lemoyian spielen in einer Pfütze

Freitag, 13. Dezember 2013
Immer wieder fiel leichter Regen, sodass die vier Babys im Laufe des Vormittags ständig hinaus aus ihren Ställen und wieder hinein mussten. Das gefiel ihnen gar nicht!
Um 15 Uhr kam Kenias First Lady Margaret Kenyatta gemeinsam mit der First Lady von Sri Lanka zu Besuch. Frau Kenyatta genoss es, ihren Adoptivelefanten Tundani zu füttern. Auch Dame Daphne und Angela Sheldrick waren zu diesem besonderen Besuch anwesend und erhielten Geschenke von der asiatischen First Lady.

Tundani wird gefüttert

Samstag, 14. Dezember 2013
Ein sehr starker Regen zwang die Elefanten um 16 Uhr Schutz unter Bäumen zu suchen. Sonje und die große Kuh Murera stellten sich schützend um Oltaiyoni, während sich Kithaka, Barsilinga, Lemoyian, Ngasha, Balguda und Tundani um die Keeper herum sammelten, da der laute Donner und die Blitze ihnen Angst machten. Suswa verlor nach einem besonders lauten Donnerschlag die Nerven und floh. Das zwang die Keeper, den Schutz der Bäume zu verlassen und sie suchen zu gehen. Sie fanden sie schließlich, als sie bereits auf dem Weg zurück zur Sicherheit ihres Geheges war.

Suswa spielt

Sonntag, 15. Dezember 2013
Asanjes Zustand verbessert sich stetig. Die Schwellung an ihrem Kinn ist weg, nur die an ihrem Bauch ist noch immer zu sehen. Doch sie ist schon viel lebhafter als vorher und frisst sowohl die Milch als auch ihr Grünfutter gut.

Asanje frisst Grünfutter

Montag, 16. Dezember 2013
Wir haben heute Blutproben von Balguda, Olodare, dem kleinen MacKinnon und Asanje genommen um ihren Gesundheitszustand zu untersuchen. Balguda, Olodare und Asanje bekamen immunstärkende Mittel.

Balguda frisst Grünfutter

Dienstag, 17. Dezember 2013
Vuria und Lentili sind während der Fütterungszeiten noch immer Problemfälle. Sie sind niemals mit ihrem Anteil zufrieden. Sie rennen herum, brüllen und versuchen den anderen Elefanten ihren Anteil abzuluchsen. Die Keeper müssen sie wegschicken, damit die anderen in Ruhe ihre Milch trinken können. Lima Lima war früher auch so, doch seit sie der älteren Füttergruppe zugeordnet wurde, hat sie sich gewandelt und ist ein sehr liebes Mädchen geworden.

Vuria beim Schlammloch

Mittwoch, 18. Dezember 2013
Sobald sie aus ihren Gehegen kamen, verwickelten sich Bomani und Orwa in ein Kräftemessen. Dieses endete, als Orwa Bomani mit seinem Stoßzahn ins Gesicht stieß. Bomani stieg sofort aus dem Spiel aus und ging lieber zu Faraja und Jasiri, die ebenfalls einen freundschaftlichen Ringkampf durchführten. Bomani forderte kurz Jasiri heraus während Faraja zusah, bis die Keeper die Waisen zur Fütterung riefen.
Jasiri und Faraja sind unsere beiden Albino-Halbbrüder und außerdem beste Freunde. Während Jasiri ein netter Kerl ist, versucht Faraja gern, die jüngeren Jungs herumzukommandieren.

Faraja trinkt Milch

Donnerstag, 19. Dezember 2013
Innerhalb der Babygruppe hängt der kleine MacKinnon sehr an Kamok, die die Mini-Leitkuh der Viererbande ist. Sie ist sehr nett und sorgsam zu den kleineren Kälbern. Das Baby Olodare dagegen bleibt immer in der Nähe der Keeper, wenn die kleine Gruppe an schönen Tagen hinaus in den Busch geht.

MacKinnon hat Spaß

Freitag, 20. Dezember 2013
Heute morgen hatte Maxwell etwas Abwechslung von seinem üblichen Tagesablauf: Eine Warzenschweinmutter und ihre Ferkel kamen in sein Gehege und versuchen, Teile seinen Luzernenheus zu fressen. Max jagte sie in seinem Gehege hin und her. Er war ihnen immer so dicht auf den Fersen, dass man gar nicht glauben konnte, dass er wirklich blind ist. Auch als er sie aus dem Gehege entfernt hatte, blieb er sehr aufgeregt und fürchtete, die Warzenschweine würde das noch einmal versuchen. Max kommt sofort, wenn er gerufen wird und genießt den Umgang mit Menschen. Er taucht exakt auf der anderen Seite der Gehegeabsperrung auf, egal wer ihn ruft und egal wo derjenige steht! Er kennt wirklich jeden Zentimeter seines großes Geheges.

Max wird gefüttert

Samstag, 21. Dezember 2013
Als die Waisen im Busch grasten, kam um 14 Uhr ein einzelner Büffel daher. Nachdem Murera, Sonje und Quanza, dicht gefolgt von der kleinen Oltaiyoni diesen angriffen, floh er direkt in die Elefantenmenge. Alle Waisen stoben daraufhin auseinander, brüllten und schrien. Die Keeper hatten alle Hände voll zu tun, sie wieder zusammenzuscheuchen und zu beruhigen. Es dauerte eine Weile, bevor der Normalzustand wiederhergestellt war.

Murera im Busch mit den Keepern

Sonntag, 22. Dezember 2013
Es war ein heißer Tag und die Waisen tranken während der öffentlichen Besuchsstunde sehr schnell ihre Milch um danach zum Matschloch zu eilen. Sogar Vuria, der normalerweise das Schlammbad meidet, war heute dabei. Selbst Murera mit ihrem steifen Bein legte sich im Schlammloch hin. Das ist sehr ungewöhnlich, denn normalerweise steht sie nur am Rand und spritzt Wasser über ihren Körper. Die Zuschauer konnten heute ein sehr aktives Schlammbad beobachten, an dem alle Waisen uneingeschränkt teilnahmen um sich abzukühlen.

Vuria bei Schlammbad

Montag, 23. Dezember 2013
Der freche Kithaka schafft es sogar am Abend in seinem Stall, die Aufmerksamkeit der besuchenden Pateneltern zu erlangen, indem er die Spitze seines Rüssels auf die halbhohe Stalltür legt, woraufhin die Besucher kommen und ihn anfassen. Das ist sein Zeichen und er springt hoch und stellt seine Vorderbeine auf die Tür, schlenkert seinen Rüssel hin und her, sodass die Besucher anfangen zu lachen und sich noch mehr Leute vor seinem Stall ansammeln und seinem Blödsinn zusehen. So stellt er sicher, dass er immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist!

Kithaka im Busch

Dienstag, 24. Dezember 2013
Obwohl sich Asanjes Zustand verbessert, möchte sie immer noch nicht so gern zu den anderen hinaus in den Busch, sondern ist zufriedener, wenn sie sich einfach in ihrem Gehege ausruhen kann. Nichtsdestotrotz sieht sie glücklicher aus, ihr Appetit verbessert sich weiter und die Schwellung an ihrem Bauch geht ebenfalls zurück. Während wir noch vor einiger Zeit bezweifelten, dass sie sich wieder erholt, sind wir inzwischen zuversichtlich. Und das hat uns an diesem Heiligabend sehr glücklich gemacht!

Asanje frisst Blätter

Mittwoch, 25. Dezember 2013
Als die Waisen an diesem Weihnachtstag hinausgingen, trafen Zongoloni, Teleki, Lentili und Vuria, die etwas abseits von den anderen liefen, auf ein paar Impalas. Zongoloni trompetete und begann, die Antilopen herumzuscheuchen. Die anderen drei schlossen sich gern an und gemeinsam scheuchten sie die Impalas davon. Nachdem sie die Eindringlinge in die Flucht geschlagen hatten, waren sie beruhigt und legten ihre Ohren wieder an.

Teleki im Busch

Donnerstag, 26. Dezember 2013
Heute hatte Ngasha einen etwas unruhigen Magen, sodass er etwas grüne Tonerde in seine Milch bekam. Er ist aber ein starker Elefant und frisst gut, sodass uns sein Zustand keine großen Sorgen bereitete.

Ngasha frisst Grünfutter

Freitag, 27. Dezember 2013
Nachdem sie nun lange Zeit draußen im Busch verbrachte hatte, waren wir alle froh, Solio heute wiederzusehen. Sie kam in ihr Gehege zurück, um mit Maxwell zu spielen und etwas Luzernenheu zu fressen. Sie sah sehr gut und glücklich aus und hatte keinerlei Verletzungen. Solio ist nun vollständig in die wilde Nashorn-Population im Nairobi-Nationalpark integriert und somit eine tolle Erfolgsgeschichte. Sie zeigt auch die hervorragende Arbeit des DSWT, denn die Wiedereingliederung von Nashörnern in eine bestehende Population ist eine sehr komplizierte Angelegenheit. Man muss den Neuling an den Kot- und Urinplätzen der Nashörner vorbeiführen, bis der Waise nach ungefähr drei Jahren sicher genug ist, die Stellen selbst zu besuchen. Solio wurde im März 2010 auf der Solio-Ranch geboren und kam als sechs Monate altes Baby zu uns. Sie wird nun also bald vier Jahre alt.

Solio untersucht den Garten der Sheldricks

Samstag, 28. Dezember 2013
Nachdem sie ihre ersten Zähne bekommen hat, legt Kamok nun wieder an Gewicht zu und ist sehr spielerisch und aktiv. Ashaka zeigt auch schon Verbesserungen, doch Olodare ist noch immer sehr matt. Dem kleinen MacKinnon fehlt noch ein Zahn und sein Zustand hat sich, wie üblich während der Zahnungsphase, deutlich verschlechtert. Drei seiner Zähne hat er aber sehr schnell bekommen.

Ashaka und Kamok mit den Keepern

Sonntag, 29. Dezember 2013
Heute um 14 Uhr tanzte Murera plötzlich aus der Reihe und nahm ihren Liebling Lemoyian, sowie Faraja, Jasiri und Lima Lima mit sich fort. Sie gingen tief in den Busch und ihnen zu folgen war eine echte Herausforderung für die Keeper. Die Schurken wurden gegen 17 Uhr in der Nähe des Banda-Tors gefunden und kehrten nur sehr widerwillig zu den Stallungen zurück. Murera geht inzwischen mit ihren engen Freunden sehr viel tiefer in den Busch und es wird Zeit für eine Umsiedlung. Sobald die neuen Stallungen im Kibwezi-Wald fertig sind, wird sie zusammen mit Sonje dorthin gebracht. Diese beiden Elefanten haben jeder ein steifes Bein und hätten größte Schwierigkeiten bei den harten Umweltbedingungen im Tsavo-Nationalpark. Die Auswilderungsstation Kibwesi wird für Waisen gebaut, die durch die Wilderei Behinderungen davongetragen haben und es wird dort eine Invaliden-Herde aufgebaut werden.

Murera wird von den Keepern zurückgebracht

Montag, 30. Dezember 2013
Heute war ein ungewöhnlich heißer Tag, sodass die kleine Oltaiyoni sogar nur die Hälfte ihrer Milch trank, bevor sie zum Matschloch rannte um sich abzukühlen. Die kleinen Jungs Lemoyian, Kithaka, Barsilinga, Balguda und Tundani standen im Wälz-Wettbewerb mit den größeren Bullen Orwa, Bomani, Garzi, Ngasha, Vuria, Faraja, Teleki, Nelion und Vuria, während die Mädchen lieber warteten, bis sie an der Reihe waren. Arruba und Sonje erkämpften etwas Platz, damit auch Mashariki, Lima Lima, Quanza, Suswa, Zongoloni, Lentili and Rorogoi ein Schlammbad nehmen konnten.

Oltaiyoni nachdem sie Milch getrunken hat

Dienstag, 31. Dezember 2013
Für Asanje, die soviel durchmachen musste, endet das Jahr gut. Die Schwellungen sind komplett abgeklungen, sie sieht fröhlich aus und frisst gut. Wir sind voller Hoffnung, dass sie sich vollständig von dem vermuteten sehr giftigen Schlangenbiss erholen wird.
Alle Elefanten sind am Ende des Jahres auf gutem Wege, die größeren wie die kleineren. Viele von ihnen waren dem Tode nah, als sie bei uns ankamen. Wir trauern um jene, die es nicht schafften, doch danken für alle, die wir aus den Fängen des Todes retten konnten. Dank unserer neuen Diagnoseausrüstung bekommen wir sehr frühe Warnungen über Infektionen und andere Dinge, die den geschwächten Neuankömmlingen körperliche Probleme bereiten.
Unsere Nashornwaisen Maxwell und Solio sind ebenfalls in bestem Zustand. Wir begegnen das Jahr 2014 in der Hoffnung, dass die Wilderei bald der Vergangenheit angehört und dass die chinesischen und anderen fernöstlichen Länder ihren Appetit auf die Zähne unserer Elefanten drosseln – denn dieser ist es, der den Elefanten unsägliches Leid, sowohl körperlich als auch seelisch, verursacht.

Arruba, Suswa und Lentili während der Besuchsstunde