Nairobi Nursery Februar 2014

Samstag, 1. Februar 2014
Der Neuling Kauro, der schon bei der Geburt sehr groß gewesen ist, trinkt brav seine Milch und hat sich gut an sein neues Zuhause gewöhnt. Er hat sich schon mit Olodare, dem zweiten Waisenhausbaby-Jungen, angefreundet. Obwohl sie deutlich älter sind als er, scheinen Kamok und Ashaka vor Kauros Größe Respekt zu haben.

Kauro

Sonntag, 2. Februar 2014
Als Sonje am Morgen als allererstes zu Oltaiyoni kam, um ihren Liebling zu begrüßen und abzuholen, bemerkte sie das neue Baby Kauro, der noch fest in seinem Stall schlief. Sie ging zu seiner Tür und kollerte, doch er wachte nicht auf. Sie wartete eine Weile vor seinem Gehege, bis Oltaiyoni zu ihr kam und sie gemeinsam hinaus zu den Anderen zum Grasen gingen. Sonje liebt die kleinen Babys.

Sonje im Wald

Montag, 3. Februar 2014
Kamok war heute in verspielter Stimmung. Sie rannte um die anderen Babys herum und brachte damit ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass sie sich nun besser fühlt, nachdem sie das Zahnen beendet hat. Sie lief dabei einer Warzenschweindame mit ein paar Ferkeln über den Weg und wollte sie verjagen, doch als sich die Warzenschweinmutter unbeeindruckt zeigte, zog sie sich zurück. Wir haben heute Blutproben von den kleinen Babys genommen. Die von Kamok und Ashaka zeigten Verbesserungen, doch Olodare ist noch immer gefährdet, obwohl er bereits seine vier ersten Zähne bekommen hat. Neuling Kauro hatte eine erhöhte Leukozytenzahl und da er ein Brunnen-Opfer ist, bekam er eine Serie Antibiotika, um die mögliche Lungenentzündung schon im Keim zu ersticken.

Die Babys mit Kamok in der Mitte

Dienstag, 4. Februar 2014
Nachdem im letzten Monat eine junge Spitzmaulnashornkuh gewildert worden war, vermutlich von einem Fahrzeug aus erschossen, machen wir uns nun größere Sorgen um Solios Sicherheit, da sie sich nun schon einige Zeit nicht mehr an den Stallungen hat sehen lassen. Zu Jedermanns Erleichterung und Freude kam sie heute abend. Der KWS markierte ihr Ohr um die Identifikation zu erleichtern und implantierte ihr einen Verfolgungssender in ihr Horn, um sie beobachten und beschützen zu können. Im Laufe der letzten Woche ist der KWS-Hubschrauber jeden Tag über den Park geflogen um sämtliche Nashörner an den Ohren zu markieren und Solio ist nun eine von den wilden Nashörnern der Gemeinschaft. Sie war müde, doch sah gesund aus und genoss das Luzernenheu und Maxwells Anwesenheit.

Solios Ohren sind markiert und ihr Horn mit einem Sender ausgestattet

Mittwoch, 5. Februar 2014
Lentili beginnt, Lima Lima und Vuria nachzuahmen, die zu Milchfütterungszeiten sehr gierig sind. Sobald sie den Funkspruch über die Milchfütterungsstellen im Busch hört, eilt sie ungeduldig bellend zu den Keepern und wartet nicht geduldig, wie die anderen. Außerdem versucht sie wie die anderen beiden, den Milchanteil der anderen zu erhaschen. Das verursacht immer Unruhe und Geschrei, wenn die Keeper sie zurückweisen.

Lentili im Park

Donnerstag, 6. Februar 2014
Lemoyian war heute etwas matt und leidet an einem etwas verdorbenen Magen. Sein natürliches Abwehrsystem wird hoffentlich in der Lage sein, damit umzugehen.

Lemoyian säuft Wasser bei der Besuchsstunde

Freitag, 7. Februar 2014
Lemoyians Stuhl war heute deutlich besser, aber er wirkte noch etwas steif, als er aufwachte. Doch er frisst gut und im Laufe des Tages schien auch seine Beweglichkeit zuzunehmen.

Lemoyian frisst Grünzeug

Samstag, 8. Februar 2014
Lemoyian geht es nun besser und er wird langsam gierig nach seiner Milch, ungefähr so wie Ngasha.

Ngasha glänzt mit Kokosnussöl

Sonntag, 9. Februar 2014
Lemoyian war heute mal wieder nach einem Ringkampf mit seinem besten Freund Kithaka zumute. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, das es ihm viel besser geht.

Kithaka eilt durch die Büsche

Montag, 10. Februar 2014
Während der privaten Besuchsstunde um 15 Uhr gab es einen unerwarteten Regen, den alle Waisen durch und durch genossen. Insbesondere Kithaka spielte sein übliches Spielchen, bei dem er versucht, die Besucher anzurempeln, um sie alle mit Matsch vollzuschmieren, nachdem er sich selbst regelmäßig in den Matsch geworfen hat. Lemoyian genoss es währenddessen in den durch Regenwasser gebildeten Bächen zu spielen. Er spritze es mit seinen Vorderbeinen auf und trompetete vor Aufregung. Die Besucher waren am Abend völlig verdreckt, doch der untypische Regen während des sonst sehr heißen und trockenen Monats war bei allen willkommen.

Kithaka, Barsilinga und Lemoyian beim Schlammbad-Spaß

Dienstag, 11. Februar 2014
Obwohl Bomani nun in einem Alter ist, in dem die Stoßzähne langsam hervortreten sollten, ist bei ihm noch nichts derartiges zu sehen. Vielleicht hat er das Glück keine zu bekommen, und somit kein Ziel für die Wilderer zu sein. Doch das würde natürlich seine Chancen, ein dominanter erwachsener Bulle zu werden, stark senken.

Bomani lugt duch einen Busch

Mittwoch, 12. Februar 2014
Sobald die Waisen heute am frühen Morgen aus ihren Nachtquartieren kamen, begannen Rorogoi, Mashariki, Tundani, Vuria und Balguda ein wildes Busch-Zertrampeln. Sie rannten mit aufgestellten Ohren spielerisch über das Gelände und machten dabei im Weg stehendes Gebüsch dem Erdboden gleich. Sie trompeteten vor Freude. Es ist auch für uns immer eine Freude, die Babyelefanten glücklich spielen zu sehen.

Rorogoi zertrampelt Büsche

Donnerstag, 13. Februar 2014
Heute kam ein neuer Waise im Waisenhaus an, nachdem er von den Shimba-Bergen nahe der Küste gerettet worden war. Er verbrachte eine Nacht an den Voi-Stallungen, bevor er nach Nairobi geflogen werden konnte. Das Kalb ist ungefähr zehn Monate alt, war sehr unterernährt und war offensichtlich schon längere Zeit ohne die Milch seiner Mutter. Er war seit seiner Ankunft in Voi an einer Infusion, ebenso während des Fluges und trotzdem konnte er nach seiner Ankunft bei uns nur eine halbe Stunde stehen, bevor er wieder zusammenbrach. Wir legten ihn wieder an die Infusion und beteten um sein Überleben, doch leider konnten wir ihn nicht aus dem Koma zurückholen und er starb während der Nacht. Wir hatten ihn Mwalolo genannt, was der Name eines kleinen Baches in der Nähe seine Fundorts ist.

Mwalolo im Flugzeug

Freitag, 14. Februar 2014
Mit großer Trauer beerdigten wir heute morgen den armen kleinen Mwalolo, der leider schon zu schwach war, um wieder zu sich zu kommen. Er ruht nun in Frieden hinter unserem Hauptquartier im Wald des Nairobi-Nationalparks gemeinsam mit anderen, die es nicht geschafft haben.

Die Waisen versammeln sich

Samstag, 15. Februar 2014
Die kleine Oltaiyoni verbringt inzwischen viel Zeit mit Suswa, die sie sehr liebt. Suswa ist ein ruhiges und nettes Mädchen, das nicht so gierig wie Lentili, Lima Lima und Zongoloni ist, wenn es Milch gibt, und die sich immer hervorragend benimmt. Doch Sonje hat sich nun zur Haupt-Minileitkuh der Waisenhaus-Herde entwickelt und Oltaiyoni liebt sie ebenfalls.

Oltaiyoni und Suswa

Sonntag, 16. Februar 2014
Der kleine Kauro ist sehr abenteuerlustig und liebt es, seine Umgebung zu erkunden. Zwischen seinen Erkundungsstreifzügen kehrt er immer zu seinen Keepern zurück. Er versucht sogar, die Warzenschweine herumzujagen, aber nur, wenn sie auch mitmachen und brav die Flucht ergreifen. Anschließend dreht er wieder um und spielt mit den Kitteln seiner Keeper und nuckelt an ihren Fingern. Er liebt seine Keeper mehr als die anderen drei Babys Kamok, Ashaka und Olodare, die lieber dichter zusammenbleiben und nicht so erkundungsfreudig sind. Kauro geht es noch gut, denn er hat noch nicht mit Zahnen begonnen.

Ashaka und Kauro

Montag, 17. Februar 2014
Große Aufregung herrschte heute morgen, als alle aufwachten und feststellten, dass der blinde Maxwell während der frühen Morgenstunden aus seinem Gehege ausgebrochen war. Der Riegel seines Gehegetors hatte sich gelöst, da er immer gegen das Tor stößt, um sein Horn zu schärfen.
Er war Solios Geruchsspur bis zum Schlammloch der Waisen gefolgt, in dem er sich wälzte, wie es schon Solio vor ihm getan hatte. Er holte sie kurz vor Angelas Haus ein und den Spuren nach zu urteilen, hatten sie dort eine spielerische Rangelei. Solio machte sich dann wieder auf den Weg, und Maxwell versuchte weiter, ihrer Spur zu folgen, verlor sie aber in der Nähe der Straße am Fuß des Hügels. Dort ruhte er sich aus und als die Keeper ihn gegen 5 Uhr fanden, graste er friedlch.
Den Keepern gelang es, ihn mit fruchtigen Leckereien wieder den Hügel hinauf zu locken und legten gleichzeitig eine Geruchsspur aus seinem eigenen Dung. Alles lief prima, bis zu der Stelle, an der er vorher auf Solio getroffen war. Dort ließ er sich nicht mehr weglocken, drehte sich im Kreis um herauszufinden, wo sie sich befand. Er war nicht mehr an Früchten oder seiner eigenen Geruchsspur interessiert, nur noch an ihrer!
Schließlich konnte er mit ferngesteuerten Fluggeräten und Seilen von dieser Stelle weg und auf die Felsen gelockt werden, wo er erneut innehielt. Nur mit größter Anstrengung und der Hilfe von drei Fahrzeugen gelang es uns, ihn zu seinem Gehege zu scheuchen. Er ging aber erst ins Gehege, nachdem er wenigstens eines der Fahrzeuge angestupst hatte. Dann verschlossen wir alle Tore zu seinem Gehege sicher.
Da er blind ist, wäre er in großer Gefahr vor wilden Nashornbullen und sogar -kühen, und wir können nicht riskieren, dass er noch einmal entkommt. Bis er zurück war, war es schon 10:30 Uhr, kurz bevor die Öffentlichkeit zur Besuchsstunde vorbei kam. Alle waren erleichtert, als er endlich wieder in seinem Gehege war und auch Maxwell ruhte sich für den Rest des Tages aus.
Solio kam am 21. März wieder vorbei und genoss ihr übliches Gerangel mit Maxwell, ruhte sich aus und ging wieder in den Busch.

Max wird mit Milch gelockt

Dienstag, 18. Februar 2014
Kurz nachdem die Waisen heute morgen aus den Gehegen und Ställen kamen, beschäftigten sie sich erstmal mit den üblichen Begrüßungen und kümmerten sich um die vier kleinen Babys. Ziwa und Bomani verwickelten sich gegenseitig in einen Ringkampf. Das deutet darauf hin, dass Ziwa sich nun glücklich in seine neue Familie eingelebt hat. Das Spiel dauerte an, bis Teleki dazu kam und sich einmischte. Sie beide hatten Respekt vor seinen langen Stoßzähnen und zogen sich daraufhin zurück.

Ziwa

Mittwoch, 19. Februar 2014
Die große Murera wird inzwischen etwas ungeduldig mit den Jungs, wenn sie sich vor der Milchfütterung in Ringkämpfe verwickeln und dadurch die Fütterung oder den Aufbruch morgens oder abends verzögern. Sie hat besonders die Jungs Orwa, Bomani, Teleki, Nelion, Jasiri, Faraja und Ziwa auf dem Kieker, die nun lieber einen Sicherheitsabstand zu ihr halten, besonders die netteren Jungs wie Nelion, Ziwa und Bomani. Da sie die älteste Kuh des Waisenhauses ist, hat Murera die Kontrolle über alles und mag es auch, die Ordnung im Waisenhaus aufrechtzuerhalten. Sie bringt den halbwüchsigen Jungs Disziplin bei, da sie gelegentlich keine Manieren haben.

Murera ist ganz dunkel vom Kokosnussöl

Donnerstag, 20. Februar 2014
Als die Waisen auf ihre 9-Uhr-Milchfütterung warteten, genossen Garzi und Tundani einen Ringkampf, doch sobald die Milch ankam, vergaß der gierige Garzi sofort das Spiel und eilte zur Milch-Schubkarre. Garzi ist nie zufrieden mit seinem Anteil und versucht, den anderen ihre Milch zu klauen. Als das nicht gelang, ließ er seinen Ärger an Tundani aus, der sich erfolgreich wehren konnte. Danach nahm sich Garzi die kleine Oltaiyoni vor, bevor er sich wieder beruhigte.

Garzi mit den anderen Waisen im Busch

Freitag, 21. Februar 2014
Um 15 Uhr zum privaten Schlammbad zeigten Teleki, Faraja, Jasiri und Quanza eine spektakuläte Wälz-Show für die Gäste. Sie schlidderten die rutschigen Ufer herab und im Schlamm herum. Währenddessen genossen Faraja und Jasiri einen Ringkampf mitten im Matsch und als Faraja stürzte, nutzte Jasiri die Gelegenheit und setzte sich auf ihn drauf, sodass Faraja nach Hilfe schreien musste. Sonje kam sofort zur Rettung und schubste Jasiri weg, sodass Faraja aufstehen konnte.
Gegen 18 Uhr kam Solio zu den Stallungen zurück, nachdem sie weg war, seit Maxwell aus seinem Gehege entkommen war. Sie genossen ihr übliches Gerangel, bevor sie sich über das für sie bereitgelegte Luzenenheu hermachten. Währenddessen blieb Maxwell in seinem angrenzenden Gehege ganz in ihrer Nähe und genoss ihre Gesellschaft.

Teleki untersucht das Wasser

Samstag, 22. Februar 2014
Um 8:30 Uhr bereiteten die Keeper ein Staubbad für die vier kleinen Babys Kamok, Ashaka, Olodare und Kauro. Sie alle genossen des Herumrollen in der Erde. Kauro kletterte auf Kamok, als diese sich hinlegte. Olodare stand daneben und sah den anderen beim Spielen zu. Er ist nicht so verspielt wie die anderen drei und bevorzugt es zuzuschauen.

Olodare

Sonntag, 23. Februar 2014
Es war heute interessant zu beobachten, wie Orwa, der älteste Waisenhausbulle, die große Kuh Murera in einen Ringkampf verwickelte. Es war das erste Mal, dass das passiert ist, da Murera die Jungs sonst nicht ertragen kann.

Orwa pflückt einen Zweig

Montag, 24. Februar 2014
Der kleine Kauro ist der jüngste, aber der größte der vier winzigen neugeborenen Babys. Er sieht nun gut und gesund aus, aber er muss erst noch das Zahnen durchstehen, das immer ein Problem bei den kleinen Babys ist. Er ist nun einen Monat alt und müsste bald damit beginnen. Er bekommt jeden Abend frischen Dung von dem großen Mädchen Murera in seinen Stall, der ihm dabei helfen soll, die Darmflora zu regulieren, wenn die Probleme mit den Zähnen beginnen.

Kauro geht einen Hügel hinunter

Dienstag, 25. Februar 2014
Als die Waisen sich der 11-Uhr Besuchsstunde näherten, wichen sie von ihrer üblichen Route ab, da sie auf 8 Löwen trafen, die auf der Suche nach den lokalen Warzenschweinen waren. Die Waisen spürten die Gefahr und blieben so nah es ging bei ihren Keepern. Sie kamen sichtlich nervös beim Schlammbad an. Die Katzen patroullierten den ganzen Vormittag um das Gelände auf der Suche nach den Warzenschweinen, und machten sich erst in der Nacht auf den Weg zurück in den Busch.

Die Waisen sammeln sich bei den Keepern.

Mittwoch, 26. Februar 2014
Dem frechen Kithaka ging es heute nicht gut. Er verweigerte seine 9-Uhr-Milch und sah matt aus. Wir haben eine Blutprobe von ihm genommen und stellten eine Bakterieninfektion fest. Er wird eine Weile Antibiotika-Spritzen bekommen.

Kithaka

Donnerstag, 27. Februar 2014
Kithaka geht es heute schon besser und er ist wieder ganz er selbst und frech. Er spielte mit seinem besten Freund Lemoyian und unterhielt alle Gäste bei der öffentliche Besuchsstunde.

Kithaka und Garzi

Freitag, 28. Februar 2014
Die Waisen bekamen heute ihre wöchentliche Kokosnussöl-Behandlung. Arruba, Mashariki und Zongoloni kratzten sich ausgiebig, um gegen den Juckreiz anzukämpfen.

Arruba im Busch