Umani Springs Februar 2016

Montag, 1. Februar 2016
Umani Springs und der Wald sind für die wilden Tiere ein Paradies geworden. Auch die Elefanten kommen langsam in großer Zahl zurück, um sich in diesem geschützten Gebiet aufzuhalten, und zeigen sich vor allem in der Nacht. Als Murera letzte Nacht bemerkte, dass wilde Elefanten in der Nähe der Stallungen waren, versuchte sie, ihre Schützlinge durch Kollern zu warnen, damit sie nicht hinausgehen und ihnen folgen würden. Sie ist besorgt, dass die wilden Elefanten einige Babys aus ihrer kleinen Herde entführen könnten. Am vorigen Abend trompeteten die Elefanten im Wald sehr laut. Als Lima Lima das hörte, kollerte sie laut und wollte hinausgehen, doch ihre Gehegemitbewohnerin Quanza stellte sich ihr in den Weg, sodass sie nicht vorbei kam. Lima Lima gefiel das gar nicht, und sie stieß Quanza zur Seite. Murera ging mit bösem Blick hinüber und schubste sie mit ihren Stoßzähnen, um Lima Lima an die Regeln zu erinnern und sicherzustellen, dass sie bei den anderen Babys blieb.

Die Waisen genießen das Grasen vor dem Schlammbad

Dienstag, 2. Februar 2016
Faraja sah heute sehr zufrieden aus, nachdem er jede Menge Futter gefressen hatte. Er ist definitiv einer der gierigeren Jungs. Später fand er einen Platz für ein Staubbad und legte sich entspannt auf die weiche Erde. Der Rest der Herde spielte auf den kleinen Hügeln oberhalb dieser Stelle. Nach ein paar Minuten schaute sich Sonje nach Faraja um und ging mit ein paar anderen Waisen, darunter Ziwa, Ngasha und Jasiri zu ihm. Ngasha und Jasiri konnten es kaum erwarten, dass Sonje sich hinlegte, damit sie alle auf ihrem Rücken herumklettern konnten. Sie waren ziemlich wild und machten sich scheinbar gar keine Gedanken um Sonjes steifes Knie. Diese Kletterspiele mögen die jungen Bullen besonders gern, und Sonje scheint es auch nicht zu stören. Sie liebt es, mit den Babys zu spielen.
Nach den Spielereien gingen die Waisen direkt zum Wasserloch, um ihre Körper abzukühlen, die sich mit der Zeit sehr aufheizten. Ngasha war faul und wälzte sich heute nicht; das ist ungewöhnlich für ihn, denn normalerweise liebt er das Bad im Schlamm.

Faraja ist satt und ruht sich aus

Mittwoch, 3. Februar 2016
Ziwa und Murera kamen heute Morgen sehr früh aus ihren Gehegen. Sie leerten ihre Frühstücks-Flaschen, und Murera ging zur Laderampe zum spielen, mit ihrem Liebling Ziwa dicht dahinter. Sie genossen das Kratzen an der Wand aus Lavasteinen, um die Parasiten loszuwerden. Die Albino-Jungs Faraja und Jasiri, die möglicherweise Halbbrüder sind, genehmigten sich ein Kräftemessen. Normalerweise würde man als Zuschauer auf Jasiri wetten, doch heute war es anders, und Faraja gewann.
Später regnete es leicht. Nach einer Weile kamen Zongoloni und ihre Freunde zurück und suchten nach ihren Keepern, die sie nicht mehr sehen konnten, weil sie unter einem Baum Schutz vor dem Regen gesucht hatten. Ngasha kollerte und versuchte so herauszufinden, wo die Keeper waren. Murera und Sonje kamen heraus und wollten wissen, wer sich da so kollernd beschwerte. Lima Lima ist immer sehr hilfsbereit, und sie kam heraus, um ihnen die Richtung zu den anderen Babys zu weisen, die ruhig bei den Keepern unter dem Baum grasten.

Ziwa küsst Murera

Donnerstag, 4. Februar 2016
Letzte Nacht kamen wieder viele wilde Elefanten zu den Quellen im Umani-Wald. Die Kühe, die mit ihren Kälbern und Herden kamen, kollerten laut. An den Stallungen unterbrachen die Waisen das Fressen und lauschten gespannt. Einige stellten ihre großen Ohren auf, um herauszufinden, in welcher Richtung die wilden Elefanten lärmten. Murera streckte ihren langen Rüssel in die Luft und in die Richtung, aus der der Krach kam. Sonje und Ziwa taten es ihr nach.
Später am Tag, nach der Milchfütterung, gingen die Waisen mit ihren Keepern zum Staubbaden. Sie witterten und sahen die Fußabdrücke ihrer wilden Artgenossen, die in der Nacht staubgebadet hatten. Als die Babys am Abend zu den Stallungen zurückkehrten, kamen viele wilde Bullen von den Chyulu-Bergen herunter. Sie besuchten die Waisen in der Nacht, als diese in ihren Gehegen eingeschlossen waren. Ziwa versuchte, sein Gehegetor zu öffnen, um sich zu Sonje und Murera zu flüchten, und auch Murera beschwerte sich laut kollernd.

Murera lauscht den wilden Elefanten

Freitag, 5. Februar 2016
Lima Lima ließ ihrer Freude freien Lauf, als sie ihren Lieblingskeeper Amos wiedersah, der eine Weile weg gewesen war. Sie umarmte ihn und folgte ihm und ein paar anderen Keepern in den Wald. Die übrigen Waisen warteten ab, ob Lima Lima zu ihnen zurückkehren würde. Quanza, Zongoloni und Faraja schlossen sich mit den restlichen Jungs zusammen und begannen herumzuwandern. Ziwa blieb bei seinen Adoptivmamas Sonje und Murera, da er sich nicht von Faraja herumschubsen lassen wollte. Jasiri fand einen Graben, der ihnen den Weg versperrte, und er versuchte, ihn mit Hilfe seiner Stoßzähne aufzufüllen. Die Keeper riefen sie alle zu sich, indem sie wie üblich „kwata, kwata, kwata“ riefen, was die Elefanten gut verstehen. Lima Lima reagierte sofort und sammelte die Babys zusammen, damit sie zusammen zu den Keepern gehen konnten.

Lima Lima wartet auf ihren Lieblingskeeper

Samstag, 6. Februar 2016
Heute mischten sich tausende wunderschöner Schmetterlinge unter die Elefanten, während diese friedlich grasten. Es sah aus wie ein Bild aus dem Garten Eden. Lima Lima begann, die Schmetterlinge mit lautem Trompeten herumzujagen, doch sie schaffte es nicht, auch nur einen davon zu fangen. Zongoloni schloss sich ihr an, um ihr zu helfen, ging aber dabei in die Knie. Den Schmetterlingen schien das Spiel auch Spaß zu machen, und einige landeten auf den Elefanten, weshalb Lima Lima noch mehr herumrannte und versuchte, sie abzuschütteln. Sie war clever, denn als sie bemerkte, dass sie sie nicht loswurde, ging sie ins dichte Gebüsch, um sie herunter zu fegen. Quanza schloss sich ihnen an und schüttelte mit weit aufgestellten Ohren den Kopf. Dann stolperte sie über eine Schildkröte, die langsam über den Weg lief. Quanza bemerkte es nicht einmal, sondern dachte, es wäre nur ein Stein auf ihrem Weg gewesen. Die Schildkröte wurden dabei umgedreht, doch die Keeper, die hinterher gingen, halfen ihr wieder auf die Füße.

Murera und Sonje gehen hinter den Babys

Sonntag, 7. Februar 2016
Zongoloni und einige ihrer Freunde führten die Waisen in eine andere Richtung, als Murera angedacht hatte. Murera diskutierte lange Zeit mit ihr durch tiefes Kollern, bevor sie entschieden hatten, wo es langgehen sollte. Lima Lima ging ihren eigenen Weg zu den Chyulu-Hügeln, da sie wusste, dass sie dort viel abwechslungsreiche Vegatation finden würden.
Heute war auch ein besonderer Tag für die Keeper, denn Umweltministerin Professor Judy Wakhungu besuchte erneut die Waisen in Umani. Lima Lima begrüßte sie und ihre Delegation. Sie und Ngasha unterhielten die Besucher auch bestens. Ngasha untersuchte eine Weile ihre Schuhe und Füße, während Lima Lima mit ihnen spielte und sie mit ihrem Rüssel umarmte, was die Gäste sehr beeindruckte.

Die Babys genießen ihr Staubbad

Montag, 8. Februar 2016
Ngasha begann den Tag sehr früh, und nachdem er mit seinem Freund Faraja aus dem Gehege gekommen war, begrüßte er alle anderen mit lautem Kollern. Lima Lima musste sich umdrehen und Ngashas Begrüßung erwidern. Nach einer Weile begannen Ngasha und Lima Lima ihre übliche Rangelei, bei der sie ihre Kräfte messen konnten – sie wollten wissen, wer der stärkere von beiden war. Lima Lima ergab sich aber bald, bevor Ngasha zu ruppig werden konnte, der sonst Tag und Nacht mit seinem Freund Faraja rangelt. Sonje hörte Ziwa laut kollern und beinahe schreien. Sie rannte trompetend zu ihm, bereit, es mit allem aufzunehmen, was ihm Probleme bereiten könnte, aber es fehlte ihm nichts. Sie beruhigte ihn, indem sie sich hinlegte, damit Ziwa auf ihrem Rücken spielen konnte. Er hatte wohl nur geschrien, weil er Sonje nicht finden konnte und wollte, dass sie zu ihm kam.
Die Waisen versammelten sich später am Wasserloch und leckten genüsslich Salz. Alle wilden Bewohner des Waldes benutzen diese Salzlecke ausgiebig. Weil der Regen viele Mineralien auswäscht, sind Salzlecken in bewaldeten Gebieten sehr beliebt bei den wilden Tieren.

Ngasha (links) und Lima Lima bei einem Kräftemessen

Dienstag, 9. Februar 2016
Es war am Morgen sehr wolkig, und die Umani-Hügel waren komplett in Nebel gehüllt. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, aber die Waisen konnten riechen, wo ihre Freunde oben auf den Hügeln waren. Für die Keeper war es allerdings sehr schwer, die Waisen im Gebüsch im Auge zu behalten. Nach einer Weile begann es zu regnen, doch alle Babys waren noch oben auf dem Berg und wollten noch nicht einmal zur Fütterung herunterkommen.
Als Ziwa und Sonje merkten, dass es heftiger zu regnen begann, suchten sie nach Murera, die ihnen zeigen sollte, wohin sie nun gehen sollten. Kurze Zeit später half auch Mini-Leitkuh Lima Lima, das clevere Mädchen, und zeigte den anderen Waisen, wo es tolle nasse Erde zum Herumrollen gab. Nachdem die Babys genug gespielt hatten, gingen sie zur Milchfütterung, und danach eilten sie gleich in den Wald zurück, um mit all den Aktivitäten weiter zu machen. Am Nachmittag blieben die Waisen eine ganze Weile in der Nähe ihrer Keeper, aber uns war nicht ganz klar wieso. Später stellten wir fest, dass überall um uns herum Büffel grasten und sie deshalb so dicht bei uns blieben. Die Waisen fühlen sich nämlich auch für die Sicherheit ihrer menschlichen Familie im Wald verantwortlich.

Die Babys genießen den Schlamm nach dem Regen

Mittwoch, 10. Februar 2016
Jasiri ist der größte Junge bei uns und setzte sich heute von den anderen ab und verzichtete auf die Gesellschaft seiner Freunde. Er dachte wohl, er wäre schon ein großer Bulle, sodass er auf eigene Faust losziehen könnte und der große Boss im Busch wäre. In Wirklichkeit ist er aber natürlich noch immer ein junger Elefant, und als er auf ein paar große Bullen im Wald stieß, traute er sich nicht näher heran und kehrte lieber schnell zu seiner Waisen- und Menschenfamilie zurück. Jasiri hörte dann einen Elefanten im Wald rufen, doch es war nur Lima Lima, die ihnen zuzurufen versuchte, wo sie war. Sie erreichte aber nur Zongoloni, die gerade mit Ngasha rangelte. Dann hörten die Keeper erneut ein Schreien im Wald, und als sie nachsahen, fanden sie Quanza, die gerade Lima Lima wegjagte. Sie piekste Lima Lima mit ihren kräftigen Stoßzähnen in den Rücken. Offenbar hatte Lima Lima versucht, etwas leckeres Gras aus Quanzas Mund zu stehlen, was Quanza natürlich gar nicht gefallen hatte.

Jasiri im Gebüsch

Donnerstag, 11. Februar 2016
Ziwa beschwerte sich und schrie im Gebüsch, sodass Sonje und Murera aufgeschreckt wurden und herausfinden wollten, was ihm fehlte. Murera hob ihren Rüssel in die Luft, um herauszufinden, wo Ziwa sich befand, und sie eilten zu ihm. Als sie ihn erreichten, war Ziwa von den Rabauken Jasiri, Ngasha und Faraja umzingelt. Sie versuchten gerade, auf den jungen Bullen zu klettern, während Ziwa auf dem Boden liegend um Hilfe schrie. Als die Jungs die beiden Kühe näherkommen sahen, rannten sie in alle Richtungen davon, weil sie sich vor den langen Stoßzähnen fürchteten und ihnen klar war, dass sie eine Bestrafung erwarten würde! Nachdem sie Ziwa auf die Beine geholfen hatten, tätschelte Murera ihn liebevoll, und auch Sonje legte ihren Rüssel auf seinen Kopf, um sicherzugehen, dass er wieder glücklich war. Als sie zum Wasserloch kamen, liefen Jasiri und Lima Lima gerade durch das sumpfige Gebiet. Sie planschten nur mit ihren Füßen darin und wälzten sich nicht richtig. Sie wollten lieber das saubere Wasser saufen, anstatt den ganzen Schlamm beim Baden aufzuwühlen.

Sonje eilt Ziwa zu Hilfe

Freitag, 12. Februar 2016
Lima Lima kam aus ihrem Gehege, das sie mit Quanza teilt, und ging direkt zu den Akazien, um ein paar Früchte zu suchen. Sie fand aber keine – sie fand nur ein paar Blätter, denn die Früchte gibt es nur in der Trockenzeit. Nichtsdestoweniger genoss sie auch die Blätter.
Mittags versammelte Sonje ihre Babys vor sich, um sicherzugehen, dass es allen gut ging, bevor sie sich zum Wasserloch aufmachten. Dort wälzten sich heute alle Babys, denn es war sehr heiß, und das Wasserloch war bis zum Rand gefüllt. Es sah sehr einladend aus, mit Libellen, die am Ufer herumtanzten. Die Babys kamen dann aus dem Wasserloch, um zu einer matschigeren Gegend zu gehen. Der Schlamm ist sehr wichtig für sie, da er ihre Körper vor Insekten schützt, und im Fall von Faraja und Jasiri schützt er auch ihre helle Haut vor der unnachgiebigen Sonne. Der feuchte Schlamm hält sie auch länger kühl, was sie sehr genießen. Kronenkraniche flogen über den Köpfen der Babys entlang während sie sich wälzten. Das ließ ihnen keine Ruhe, und es gab große Aufregung, als sie plötzlich alle gleichzeitig aus dem Schlamm gerannt kamen. Zongoloni kam heraus, und sie, Jasiri und Faraja planschten auf der Wasseroberfläche herum. So versuchten sie, die Kraniche zu vertreiben. Diese waren aber inzwischen gelandet und suchten nach Grashüpfern, was für die Waisen eine schöne Unterhaltung darstellte.

Lima Lima pflückt Akazienblätter

Samstag, 13. Februar 2016
Die Waisen hatten am frühen Morgen einen schönen Start in den neuen Tag, als sie leckeres, frisches Gras fraßen. Ziwa versuchte, sich nahe bei Quanza aufzuhalten, die normalerweise nett zu ihm ist und ihn nicht so sehr herumschubst wie die frechen Jungs. Sie sind eifersüchtig, weil Sonje und Murera ihn so bevorzugen.
Als die Babys zum Schlammloch gingen, lag ein komischer Geruch in der Luft, als ob irgendwo ein Tier getötet worden wäre. Die Elefanten hoben ihre Rüssel, um den Geruch im Wind aufzuspüren. Wir sahen Geier, die tiefer und tiefer kreisten, was die Babys beunruhigte. Wir konnten das Opfer nicht finden, doch es war möglicherweise die Beute eines Leoparden.

Die Waisen fressen im Grasland

Sonntag, 14. Februar 2016
Lima Lima war heute empört, als sie ihren Lieblingskeeper Amos suchte, aber feststellen musste, dass er nicht im Dienst war. Sie hielt an und begann, sehr laut zu kollern, und wollte wissen, wo sie ihn denn finden könnte. Als ein anderer Keeper zu ihr kam und versuchte, sie zu beruhigen, hörte sie nicht auf ihn, sondern drehte ihm nur den Hintern zu und lief rückwärts in ihn hinein.
Es war dann wieder Zeit für die Abkühlung im Schlammloch. Einige der Waisen suchten im Wasserloch nach dem Schlamm, doch er war ihnen scheinbar nicht gut genug. Als Jasiri hin kam, stellte er auch fest, dass es nicht matschig genug war und grub noch etwas Schlamm aus, um diesen mit dem klaren Wasser zu mischen. Er mag es lieber dicker als das saubere Quellwasser, das sich gebildet hatte. Nachdem sie eine Weile darin herumgetrampelt und -gerührt hatten, entsprach das Schlammloch schon eher ihren Erwartungen.
Als die Babys vom Schlammloch aufbrachen, flogen Schmetterlinge um sie herum. Heute waren es viele weiße Schmetterlinge, die sie umschwirrten und auf ihren Rücken landeten. Jasiri und Ngasha jagten sie und trompeteten dabei laut, doch die Schmetterlinge ließen sich nicht von dem Getröte beeindrucken und flatterten weiter um die Babys herum. Die ganze Waisengruppe ließ alles stehen und liegen und begann, Schmetterlinge zu jagen, doch sie schafften es nicht, auch nur einen einzigen zu fangen. Einige der Babys, wie Ziwa und Zongoloni, fielen vor lauter Aufregung beim Rennen und Trompeten hin.

Die Waisen präparieren das Schlammbad

Montag, 15. Februar 2016
Der schnellste Vielfraß der Gruppe, Lima Lima, weiß genau, wann die Fütterzeiten sind und achtet immer sehr darauf. Sobald die Zeit gekommen ist, rennt sie los und all den anderen, langsameren Waisen wie Murera und Sonje voraus. Lima Lima ist und bleibt das schnellste und gierigste Baby bei der Fütterung. Murera und Sonje gehen immer langsam und gemächlich zu ihren Flaschen. Die beiden werden vielleicht bald von der Milch entwöhnt werden können, dann sie sind nicht mehr so versessen und begierig auf ihre Flaschen wie früher. Als Murera und Sonje später bei der Fütterung ankamen, ging Sonje zu Ziwa, der sich über irgendetwas beschwerte und Sonje in tiefen Tönen zukollerte. Sie tätschelte ihm den Bauch und tröstete ihn, indem sie ihren Rüssel auf seinen Rücken legte.
Einige wilde Bullen trompeteten im Wald, und der Lärm beunruhigte die Waisen. Sonje sah sich im Busch nach den Babys um, und Murera sammelte ihre Herde zusammen. Dann marschierte sie mit ihnen in die entgegengesetzte Richtung, um von den wilden Elefanten weg zu bleiben.

Lima Lima rennt zu ihrer Flasche

Dienstag, 16. Februar 2016
Es war sehr laut in der letzten Nacht, da die Wildtiere der Gegend sehr viele Geräusche machten. Die Waisen ertrugen es irgendwann nicht mehr, und Murera und Sonje, sowie Lima Lima im anderen Gehege, beschwerten sich. Hyänen schrien, Elefanten trompeteten und Leoparden brüllten, sodass selbst die Keeper sich wunderten, was da draußen los war. Ngasha und Faraja stießen gegen ihre Tore, um herauszukommen. Als die Keeper nachsahen, was los war, sahen sie eine Hyänenfamilie zu einem toten Buschbock laufen, der noch sehr frisch war und von einem Leoparden im Baum zurückgelassen worden war. Die Hyänen nutzten die Gelegenheit, sich über die Beute herzumachen, während die wilden Elefanten trompeteten, um die Hyänen zu vertreiben. Murera und Sonje wurden sehr nervös und wollten nicht mehr auf ihre Keeper hören, sondern auch losgehen und die Hyänen verjagen, die soviel Krach machten. Als sie am Morgen alle aus ihren Gehegen kamen, waren Ziwa und Zongoloni sehr ängstlich und blieben den größten Teil des Tages dicht bei ihren Keepern.

Ngasha kratzt sich den Hals

Mittwoch, 17. Februar 2016
Murera kam aus ihrem Gehege und machte sich direkt auf die Suche nach irgendetwas, an dem sie ihren Hals kratzen konnte. Sie ging zur Laderampe und schuffelte sich genüsslich. Lima Lima brachte ein paar der anderen zu Murera, doch als sie bei ihr ankamen, konnten sie erkennen, dass sie noch nicht bereit war, die Kratzwand mit ihnen zu teilen. Sie kehrten um, und Lima Lima führte die Kleinen zurück zu den Keepern, die schon auf sie warteten. Faraja kam an einem anderen Kratzfelsen vorbei, während er Lima Lima hinterherging, und kratzte sich den Hintern daran. Ngasha pflückte einige weiche Zweige und trug sie im Mund herum. Faraja kratzte sich so lange sein Hinterteil, dass er schließlich zurückgelassen wurde. Lima Lima hatte bereits begonnen, ihre Freunde zum Wasserloch zu bringen, als Faraja merkte, dass er allein zurückgeblieben war, und er rannte, um die anderen einzuholen.
Nach dem Staubbad suchte Lima Lima ihre Keeper, die ihr Mittagessen beendet hatten und nun mit den Waisen zurück in den Wald gingen. Sie grasten den Rest des Tages, bevor sie bei Anbruch der Dämmerung zu den Stallungen zurückkehrten.

Murera kratzt sich am Hals

Donnerstag, 18. Februar 2016
Heute liefen die Waisen in den Chyulu-Nationalpark und kletterten die Chyulu-Hügel hinauf. Dabei gingen sie den Spuren der wilden Elefanten nach – einer Herde, die in der Nacht die Stallungen besucht hatte. Sie entschieden, ihnen bis auf die Hügel zu folgen. Zongoloni, Quanza und Ngasha verliefen sich und verloren Lima Lima und die Keeper aus den Augen. Als sie bemerkten, dass die anderen weg waren, begann Ngasha zu schreien, wie er es immer tut, wenn er sich verlaufen hat. Zongoloni kollerte aber nur und trompetete ein wenig, damit die Keeper sie hören und ihre Namen rufen konnten. Ngasha verhält sich manchmal noch immer wie ein kleines Baby, das immer gleich schreit, wenn es ein Problem gibt. Zongoloni nervte Ngashas Geschrei, sodass sie ihn schubste, damit er endlich ruhig war; die Keeper waren schließlich schon in der Nähe und riefen ihre Namen. Als dann ein Keeper bei ihm war und ihm die Seite tätschelte, beruhigte er sich endlich.

Lima Lima boykottiert das Wasserloch

Freitag, 19. Februar 2016
Murera schloss sich mit den jüngeren Babys zum Fressen im Grasland zusammen. Sie wussten, dass es dort genug frisches Gras zum fressen für sie geben würde. Der Wald ist voller Futter, doch es gibt auch viele Grasgebiete, die die Waisen gern besuchen. Sie fressen dort sehr gern leckeres grünes Gras und Wurzeln, die sie dazwischen finden. Die Waisen lieben abwechslungsreiches Futter und fressen gern von allem etwas. Ziwa wurde von seinen Wahl-Müttern Sonje und Murera getrennt, als er nach frischem Gras suchte. Auch Murera und Sonje waren auf der Suche, und so ging jeder in eine andere Richtung, um sich satt zu fressen. Mittags machten sie sich zum Wasserloch auf und bekamen dort ihre Milch.
Als sie am Schlammbad ankamen, wollten einige der fauleren Jungs nicht baden und verzichteten auf das Wälzen. Vermutlich war es ihnen zu windig. Sie bespritzten sich nur die Füße mit Wasser und gingen dann zum Staubbad. Ein schöner, frischer, roter Erdhaufen war vom Traktor des DSWT für sie aufgeschüttet worden.
Zongoloni und Lima Lima gingen in Richtung der felsigen Gebiete davon, sodass Murera und Sonje ihren eigenen Weg darum herum finden mussten. Sie meiden felsige Untergründe, weil sie wegen ihrer schlechten Beine nicht so gut darüberklettern können. Nach ein paar Minuten hatten sie einen Weg gefunden, und wir sahen sie zusammen mit den anderen Babys oben auf dem Hügel; dort machten sie sich über die Vegetation her, die aus den Felsspalten herauswuchs.

Zongoloni und Quanza grasen

Samstag, 20. Februar 2016
Als Sonje früh am Morgen aus dem Gehege kam, sagte sie Ziwa an seinem Tor guten Morgen und hielt ihm zur Begrüßung den Rüssel. Sie erkundigte sich, wie seine Nacht war, und er kollerte ihr laut zu. Sonje schien aber recht unruhig. Offenbar juckte ihr Bein, und sie suchte nach einer guten Stelle, um sich zu kratzen. Am besten geeignet erschien ihr die Laderampe der Elefanten, die eine rauhe Mauer hat und daher besser geeignet ist als die einfachen Felsen. Nachdem sie ihr Hinterteil und ihre Füße gekratzt hatte, machte sie mit einem Staubbad weiter, um sich die störenden Fliegen vom Hals zu halten.
Ziwa erstaunte die Keeper heute, als er bei der Fütterung seine Flasche allein vom Boden aufhob, wie auch Jasiri und Zongoloni es tun. Er kann sie hochheben, und der Keeper muss sie nur ein wenig stützen, während er die leckere Milch genießt. Nach der Fütterung waren alle Babys zufrieden und rannten energiegeladen zum Wasserloch, um ihre überhitzten Körper abzukühlen. Nachdem sie die Babykrokodile und Schildkröten vertrieben hatten, konnten sie nach Lust und Laune schwimmen, ohne dass ihnen irgendwelche Reptilien auf den Rücken springen würden.

Ziwa hält seine Flasche wie Zongoloni und Jasiri

Sonntag, 21. Februar 2016
Eine fröhliche Murera führte die Waisen heute hinaus und zeigte ihnen, wohin sie gehen sollten. Sie folgten ihr alle, denn sie würden natürlich nie ihrer Leitkuh widersprechen. Murera brachte sie zu einem Kratzfelsen, und Zongoloni ging mit ein paar Waisen zum Staubbad weiter. Da nicht alle Babys auf einem Fleck bleiben konnten, verteilten sie sich bei ihren verschiedenen Aktivitäten. Faraja wartete geduldig an dem Felsen, an dem Murera sich noch immer kratzte, bis er an der Reihe war. Nach dem Staubbad schlossen sich alle Waisen zusammen und grasten im Busch, bevor sie zum Wasserloch zurückkehrten, weil es ihnen warm wurde. Unsere Albino-Jungs Jasiri und Faraja bekamen heute die Hitze zu spüren, doch sie stellten sich unter einem großen Feigenbaum mit viel Schatten unter. Lima Lima wollte sich nicht im Wasserloch neben der Fütterstelle wälzen und ging stattdessen zu dem natürlichen Wasserloch, an dem die Keeper am vorigen Tag mit ihnen gewesen waren. Jasiri eröffnete das Schwimmen und Wälzen. Vorher hatte er wild genug im Wasser herumgetrampelt, sodass alle Schildkröten und Babykrokodile bereits das Weite gesucht hatten. Sie waren aus dem Wasser geflüchtet und durch das Gras davongehüpft. Die Reptilien kennen den üblichen Tagesablauf inzwischen auch und wissen, was ihnen um die Mittagszeit herum blüht. Ihnen ist klar, dass es außerhalb des Wassers sicherer für sie ist, weil sie sonst womöglich von einem großen Elefantenhintern platt gemacht werden könnten.

Faraja kratzt sich ausführlich

Montag, 22. Februar 2016
Sonje setzte sich von den Babys ab, um eine Pause zu machen und sich das Hinterteil zu kratzen. Auch Zongoloni rubbelte sich den Bauch an den Felsen, die sie gefunden hatten. Murera hatte viel Spaß beim Spielen im Staub, wobei sie ihren Hals dehnte und ihr steifes Bein hoch in die Luft streckte. Einige Babys kamen zum Wälzen zum Wasserloch. Murera schien sehr glücklich und in Spiellaune zu sein; sie rollte stilvoll in der Erde herum. Allerdings wurde sie von Pavianen gestört, die auf sie zurannten, während sie ihr Staubbad genoss. Sonje stellte sich ihnen aber in den Weg, sodass sie nicht bis zu Murera laufen konnten. Stattdessen sprangen sie auf die Bäume davon, um der Bedrohung durch Sonje aus dem Weg zu gehen. Sonje bekam dann auch noch Hilfe von Zongoloni und Jasiri, die die Paviane bis ins Gebüsch zurück jagten.

Zongoloni kratzt sich den Bauch

Dienstag, 23. Februar 2016
Die Amboseli-Waisen Faraja und Quanza gingen am frühen Morgen zusammen auf die Suche nach dem Grünfutter, mit dem sie am besten ihre Mägen füllen konnten. Sie begannen mit einer Akazie als Vorspeise und suchten dann nach abwechslungsreicher, frischer Vegetation bei den Umani-Hügeln. Sonje ging bis hinauf zum flachen Graben, wo sie ein paar schöne weiche Zweige fand. Diese wollte sie auch Ziwa zeigen, der hinter ihr her kam. Murera war ein ganzes Stück dahinter und folgte ihnen mit ihrem steifen Bein nur langsam; mit dem Bein hat sie manchmal mehr zu kämpfen, wenn es etwas kühler ist.
Später hörte Sonje Ziwa sehr laut schreien. Sie eilte hin, um zu sehen, was mit ihm los war, doch alle Babys badeten nur fleißig im Wasserloch. Jasiri war auf Ziwas Rüssel getreten, weswegen er um Hilfe geschrien hatte. Als Sonje ankam, schob sie Jasiri weg, damit Ziwa genug Platz hatte. Alle Waisen nahmen danach ein Staubbad, wo die frechen Jungs Faraja und Ngasha begannen, auf einigen Babys herumzuklettern. Das gefiel diesen gar nicht, und Zongoloni, Quanza und Lima Lima rannten davon, um den Rabauken aus dem Weg zu gehen.

Quanza und Faraja fressen von der Akazie

Mittwoch, 24. Februar 2016
Murera verbrachte heute viel Zeit beim Spielen mit ihrem Keeper Aden. Das ist ungewöhnlich, denn sie ist eigentlich schon sehr unabhängig von den Keepern und hört manchmal nicht einmal auf sie.
Ein großer Elefantenbulle tauchte heute in der Nähe des Wasserlochs auf und kam dicht an die Waisen heran, und das am hellichten Tag. Er war sehr freundlich und mutig. Die meisten Waisen sahen etwas ängstlich zu ihm auf und fürchteten, dass sie das Schlammbad würden räumen müssen, um Platz für ihnen großen Besucher zu machen. Nur Lima Lima und Zongoloni waren mutig genug, sich dem Bullen zu nähern, während Murera damit beschäftigt war, die anderen davon abzuhalten, zu ihm zu gehen. Ziwa fürchte sich und hielt sich an Sonje, die sich später auch Murera anschloss. Sie blieben bei den Keepern, die Abstand zu dem wilden Bullen hielten. Murera war sehr streng und gab nicht nach, sodass keiner der Waisen wirklich an ihren wilden Artgenossen herankam; sie fürchtete, Teile ihrer Babyherde an den wilden Bullen zu verlieren. Als der Bulle sah, dass er wohl nicht an die Waisen herankommen würde, ging er wieder zurück in den Schatten des Waldes und beobachtete sie von dort.

Murera unterhält sich mit ihrem Keeper

Donnerstag, 25. Februar 2016
Heute Morgen kratzten sich die Jungs Faraja und Ngasha überall am Körper. Sie hoben die Beine und schuffelten sich an allem, was ihren juckenden Bäuchen und Beinen helfen würde. Sie genossen das sehr und merkten dabei erst verspätet, dass die anderen Waisen bereits losgegangen waren, um das Grasen zu beginnen.
Lima Lima sah etwas verwirrt aus, als alle anderen Waisen zum Wasserloch aufbrachen, um sich abzukühlen. Faraja machte sich auf die Suche nach seinem Albino-Freund Jasiri, der sich Zongoloni und Quanza angeschlossen hatte und mit ihnen im Spazier-Tempo dahin schlenderte; sie sahen sehr glücklich und zufrieden mit ihrer Umgebung aus. Sie blieben eine Weile im Wald, grasten zufrieden und genossen die abwechslungsreiche Vegetation um die Umani-Hügel herum. Später wollten sie um den Kenze-Berg herumgehen, doch das ist für Murera und Sonje immer etwas weit. Stattdessen gingen sie nur einmal im Kreis herum und beendeten dann ihre Wanderung, indem sie zu den Stallungen zurückkehrten und sich nach dem langen Tag entspannten.

Quanza grast fröhlich an einer Akazie

Freitag, 26. Februar 2016
Als Murera aus ihrem Gehege kam, sah sie hungrig aus, und sie konzentrierte sich gleich aufs Fressen auf der Wiese vor dem Tor zum Gelände der Stallungen. Lima Lima stopfte sich wieder mehr in den Mund als sie herunterschlucken konnte, als sie versuchte, ihren leeren Magen zu füllen, bevor die anderen Babys ihr etwas wegfressen konnten. Sie wollte sich sattessen, bevor sie sich auf die Wanderung zum Umani-Hügel begab. Jasiri ging einen Trampelpfad der wilden Elefanten entlang und führte sie alle zum Wasserloch, wo sie ihre Milchflaschen bekamen und das Schlammbad auf sie wartete.
Als alle Waisen zum Schlammbad kamen, waren Ziwa und Sonje die ersten, die zum Wälzen hineingingen. Sonje bereitete den Matsch durch Rühren mit den Füßen vor. Sonje und Ziwa zeigten dann ihren Freunden, wieviel Spaß man beim Schwimmen haben konnte, und tauchten völlig im Schlamm unter. Sie streckten nur ihre Rüssel hinaus, damit sie Luft bekamen. Sonje ließ Ziwa genug Platz, um sich herumzurollen, und erlaubte ihm, auf ihrem Rücken herumzuklettern, was Ziwa sehr genoss. Quanza und ein paar ihrer Freunde wälzten sich nicht, sondern bespritzten sich nur die Füße mit etwas Matsch. Danach grasten sie weiter – offenbar war ihnen heute nicht nach Baden zumute.

Jasiri sucht seine Freunde

Samstag, 27. Februar 2016
Der durstige Faraja ging direkt hinaus und folgte seinen Freunden, die an der Tränke an den Stallungen auf ihn warteten. Als Faraja ankam, wartete er geduldig auf Murera und Ngasha, die das Wasser mit ihren langen Rüsseln aufsaugten. Als sie fertig waren, konnte er auch ordentlich saufen.
Ein langer Tag begann, und alle Waisen gingen zum Kenze, wo es viel schöne und frische Vegetation aller Art gibt. Zongoloni blieb sehr weit zurück, und als sie bemerkte, dass auch ihr Freund Jasiri schon sehr weit vorn war, rannte sie los, um die anderen wieder einzuholen. Beim Laufen machte sie kleine Tröt-Geräusche, um die anderen zu bitten, auf sie zu warten. Um ihren Freunden nachzueilen, ließ sie sogar die Wurzeln fallen, die sie gerade aus dem Boden gezogen hatte. Quanza, Lima Lima und Jasiri warteten auf sie, als sie trompetend angelaufen kam. Auch die anderen begrüßten sie lautstark und tätschelten ihr mit den Rüsseln den Bauch, um sie zu trösten, dass sie zurückgelassen worden war.
Die Waisen gingen heute nicht bis zur normalen Milchfütterstelle, sondern die Milch wurde mit dem Fahrzeug zu ihnen auf die Hügel gebracht. Als Lima Lima das Auto kommen sah, wusste sie genau, dass es Zeit für die Milch war und die Fütterung heute nur an einem anderen Ort stattfinden würde. Murera und Sonje, die an den Hängen blieben, gingen nicht den Berg bis ganz hinauf, sondern warteten darauf, dass das Fahrzeug mit ihren Flaschen wieder herunterkommen würde, dorthin, wo sie bei etwas angenehmeren Steigungen grasten.

Faraja ist sehr durstig am Morgen

Sonntag, 28. Februar 2016
Murera begann ihren Tag sehr gemächlich und ließ sich Zeit. Ihre Gehegegenossin Sonje dagegen kam sehr schnell heraus und ging direkt zu Ziwas Abteil, der schon versuchte, sein Gehegetor aufzuschieben. Er wartete nicht etwa geduldig, bis er an der Reihe war, sodass die Keeper es schwer hatten, sein Tor zu öffnen, da er so sehr dagegen drückte. Sobald es offen war, rannte er zu Sonje wie ein kleiner Junge, der seine Mutter lange Zeit nicht gesehen hatte. Sonje tätschelte ihn liebevoll.
Murera kam langsam heraus, und ein Hindernis versperrte ihr den Weg. Während sie einen Weg darum herum suchte, wartete der Rest der Waisen geduldig auf sie. Sie vertrieben sich die Zeit mit einem Staubbad, während sie warteten, und als Murera da war, gingen sie weiter zum Wasserloch, um ihre Körper im Schlamm abzukühlen. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie der faulste der Jungs, Ngasha, keine Lust hat, baden zu gehen und nur mit den Beinen im Wasser planscht. Der Rest seines Körpers bekommt nur ein paar Spritzer ab. Manchmal versuchen die Keeper, ihn zum Wälzen zu überreden, damit er die Insekten los wird und seine Haupt gut „eingecremt“ wird; dazu müssen sie ihn ins Wasserloch schieben.

Sonje staubt sich den Rücken ein

Montag, 29. Februar 2016
Quanza kam mit schlenkerndem Rüssel aus ihrem Gehege. Sie hob ab und zu etwas vom Boden auf und warf es verspielt auf ihren Kopf. Ngasha ging vor ihr her, doch als er von einer Tsetse-Fliege in den Schwanz gebissen wurde, rannte er wie von der Tarantel gestochen davon. Als die anderen ihn sahen, begannen sie, aus dem dichten Gebüsch zu eher offenem Gelände zu rennen, wo es nicht so viele Tsetse-Fliegen gibt. Sonje und ihr Liebling Ziwa fanden es besser, zum Wasserloch zu gehen, um sich abzukühlen, da es langsam sehr heiß wurde. Die Babys blieben im Schatten der großen Bäume, während die Keeper ihnen dabei zusahen, wie sie mit ihren große Ohren wedelten.
Als die Babys nach dem Bad aus dem Wasserloch kamen, wanderten sie in den Wald zurück. Lima Lima und Zongoloni versuchten, der Spur der wilden Elefanten zu folgen, nachdem sie ihre wilden Freunde von den Chyulu-Hügeln her rufen hörten. Sie folgten dem Pfad, genossen die Gerüche und grasten dabei auf dem Weg. Die Keeper hielten auch aufmerksam nach wilden Elefanten Ausschau.

Murera schaut den anderen Babys zu

(übersetzt aus dem englischen Original)