Voi Dezember 2014

Montag, 1. Dezember 2014
Die Waisen hatten einen friedlichen Tag. Laikipia kam am Abend zu den Stallungen, als die Waisen bereits in ihren Gehegen waren und ihre Grewia-Zweige genossen. Er trank etwas Wasser und kurz darauf kam Emily mit ihrer ganzen Herde vorbei. Emily schnupperte in der Luft und kollerte den Waisen tief zu, insbesondere Lesanju und erkundigte sich, ob es allen gut geht. Emilys Herde blieb ungefähr eine halbe Stunde. Sie bekamen etwas Kopra, bevor sie wieder in den Park zurückgingen.
Der Tierarzt brachte ein Waisenzebra aus Amboseli vorbei. Sie sah sehr matt und schwach aus und war überhaupt nicht aktiv. Sie bekam nur schnell etwas Medizin und eine Milchflasche und wurde in einen schönen neuen Stallbereich gebracht, wo sie die Nacht verbrachte.

Laikipia an den Stallungen

Dienstag, 2. Dezember 2014
Ngulia, das schon länger bei uns lebende Waisenzebra, war sehr froh über die Ankunft des neuen Zebras und feierte das, indem er um sie herumgallopierte, bevor er sich beruhigte und sie dabei beobachtete, wie sie ihre Medizin bekam. Die Keeper bemerkten gleich, dass die Atmung des neuen Baby-Zebras gar nicht gut war. Auch Ngulia fiel das auf und er kam noch näher an die Matratze des kranken Babys heran, um es zu trösten. Trotz der intensiven Versorgung verschlechterte sich ihr Zustand und sie starb später am Nachmittag. Sie war zu spät gerettet worden.
Wasessa erlaubte sich heute einen Spaß. Als sie aus dem Gehege kam, schob sie die Tür wieder zu und schloss damit die anderen ein. So konnte sie sich ganz Bada widmen, der hoch gekommen war, um sich mir ihr zu treffen. Bada würde gerne die Nächte bei Wasessa verbringen, aber die spielerischen Jungs wie Taveta und Rombo würden ihn die ganze Nacht ärgern, auf ihn steigen und mit ihm spielen wollen. Wasessa und Bada begannen ein Staubbad, während Lesanju und alle anderen Großen nur von innen zuschauen konnten. Wasessa wusste, dass alle ihnen zuschauten und sie hatte eine wunderbare Zeit mit ihrem Liebling Bada, bis die Keeper die Anderen herausließen. Die anderen Waisen waren nicht erfreut über Wasessas unhöfliche Aktion und alle gingen schnell in den Busch. Nachdem sie das Wasserloch besucht hatten, liefen sie sehr weit und kamen am Abend etwas spät zurück. Dort trafen sie Emilys Ex-Waisen-Herde, die auch gerade ankam. Eve und Seraa rannten in Lesanjus Gehege, um dort Grewia-Zweige zu stehlen. Dann kamen sie wie zwei Übeltäter mit den Zweigen im Mund wieder heraus. Lesanju war sehr traurig, wollte sich aber nicht von Seraa und Icholta trösten lassen. Sie ging stattdessen mit ihrer Herde in die Gehege. Emilys Herde machte sich um 19 Uhr wieder auf den Weg.

Ngulia grast

Mittwoch, 3. Dezember 2014
Voi war heute die ganze Nacht über, bis in den Tag hinein, mit ausgiebigen Regenfällen gesegnet. Nach dem Frühstück brachte Lesanju, die ihre Rolle und die Verantwortung, die sie trägt, sehr ernst nimmt, die Waisen in den Park hinaus. Sie grasten von dem üppigen, nassen Gras und kamen gegen Mittag beim Wasserloch an, ungefähr eine Stunde später als üblich. Sie liefen nur um das Wasserloch herum und niemand wollte so richtig baden, bis Ishaq-B einfach hineinsprang und mit ihrem Rüssel Wasser überall hin spritzte. Ihr Spiel lockte Rombo hinein und die beiden hatten ein tolles Schlammbad.
Während die Keeper draußen waren, um die Ex-Waisen zu beobachten, fanden sie Morani auf der Südseite des Parks alleine grasend, ohne die anderen Mitglieder von Emilys Herde. Die Ex-Waisen-Bullen in Emilys Herde werden nun immer häufiger allein gesehen. Sie versuchen langsam, sich wilden Bullengruppen anzuschließen.
Um 17 Uhr wurden die Keeper zu einer Rettung zwischen dem Mwatate Sisal Gelände und der Mgeno-Farm gerufen. Ein Waisenkalb befand sich in der Farm und wir hofften, dass es das ist, das wir vor einem Monat aus den Augen verloren hatten. Das Kalb wurde Ndoria genannt, nach einem Wasserloch, in deren Nähe sie gefunden worden war. Um 3 Uhr morgens kamen wir mit dem Neuling zurück und das Rettungsteam traf auf Seraa und Thoma, die alleine an den Stallungen warteten. Sie bemerkten den Neuling sofort und versuchten, sich durch den Elektrozaun zu drängeln, um das Baby zu sehen. Die Keeper konnten sie davon abhalten und sie machten sich eine halbe Stunde später wieder auf den Weg.

Lesanju auf dem Weg zum Wasserloch

Donnerstag, 4. Dezember 2014
Heute morgen waren Bada, Panda, Naipoki und Kihari die ersten, die Neuankömmling Ndoria begrüßen wollten. Wasessa ging zu ihren geliebten Bada und war überrascht, dort Ndoria zu sehen. Bada lud sie nichtsahnend in sein Gehege ein, damit sie Ndoria begrüßen konnte. Ihm ist nicht bewusst, dass seine Position als Wasessas Liebling in Gefahr ist, sobald Ndoria sich der Gruppe anschließt, ebenso wie es damals Mudanda ging. Als nächstes bemerkte Lesanju die Anwesenheit des Neulings und begrüßte sie ebenfalls. Die anderen bemerkten sie nicht und gingen in den Busch.
Die Waisen gingen unter der sorgsamen Aufsicht von Layoni und Mzima weit den Mazinga-Berg hinauf. Wasessa, Sinya, Lesanju und Lempaute liefen am Ende der Gruppe und kümmerten sich darum, dass die beiden Kleinen, Bada und Mudanda, sicher über die glitschigen Felsen kamen. Sie hatten einen kühlen, entspannten Tag auf dem Berg und gingen dort tief ins Gebüsch hinein. Die älteren Waisen begleiteten die jüngeren Waisen zur Milchfütterung hinunter, wo sie erst um 14 Uhr ankamen – drei Stunden später als üblich. Die Waisen gingen heute nicht ins Hauptwasserloch, doch Layoni und Tassia standen am Rand und bespritzten sich mit ihren Rüsseln. Lempaute, Rombo und Dabassa badeten in der Nähe in einem kleinen Wasserloch, in dem das Wasser etwas wärmer war. Taveta ging nach ihnen hinein um den Pool für sich zu haben. Danach kratzten sich alle an den Bäumen und Rombo und Taveta waren die Kratz-Stars des Tages.

Bada begrüßt Ndoria

Freitag, 5. Dezember 2014
Es war toll zu sehen, wie Bada, zusammen mit seiner Adoptivmama Wasessa und Lesanju, Ndoria begrüßte. Kihari und Ishaq-B waren plötzlich in einen Kampf verwickelt und es war nicht klar, worum es ging, denn kurz zuvor hatten sie sich noch friedlich das Kopra geteilt. Die anderen Waisen waren mit einer ausgiebigen Kratz-Sitzung beschäftigt. Ndii und Lesanju teilten sich einen großen Kratzfelsen. Taveta schloss sich ihnen an und danach gingen sie alle zum Grasen.
Dunkle Wolken zogen auf und verdeckten den Mazinga-Berg, und gegen Mittag wässerten leichte Regenfälle den durstigen Boden. Die Milch wurde heute direkt zu den Waisen gebracht. Ihr Bad nahmen sie in kleinen Pfützen, an denen sie vorbeikamen. Für Wasessa war es ein toller Tag, als sich Klein-Bada gegen sie lehnte und ihr so seine Zuneigung demonstrierte, bevor sie, angeführt von Mbirikani, den Anderen zurück zu den Stallungen folgten.

Kihari und Ishaq-B tragen eine Meinungsverschiedenheit aus

Samstag, 6. Dezember 2014
Ndoria nimmt die Milchflasche schneller an als erwartet, nachdem sie erst drei Tage bei uns ist. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sie schon danach verlangt: sie streckt ihre Hinterbeine und hebt die Vorderbeine an. Sie liebt die leckere Milch, als ob sie noch nie etwas süßeres in ihrem Leben bekommen hätte. Das erleichtert uns sehr, denn wir haben uns große Sorgen gemacht, weil sie schon lange nicht mehr die Milch ihrer Mutter bekommen hat und diese wichtig für ihr Überleben ist. Es ist eine gefährliche Zeit, wenn sie wieder Milch bekommt, nachdem sie so lange keine bekommen hat. Oft führt das zu anderen Komplikationen. Ndoria kann gar nicht genug Milch bekommen, doch wir sind vorsichtig, weil wir ihren Magen nicht überforden möchten.
Die anderen Waisen machten sich auf den Weg in den Busch, um ihren Tag zu beginnen. Sie schwangen ihre Rüssel hin und her und waren fröhlich. Sie grasten in einer großen Gruppe und liefen weite Strecken, bis sie gegen Mittag am Wasserloch ankamen. Hier kam es zum Show-Down als sowohl Mudanda als auch Bada versuchten, sich an Wasessas Bein zu schuffeln. Wasessa hatte genug Platz für beide und erlaubte ihnen, weiterzumachen, doch Mudanda wurde trotzdem eifersüchtig auf Badas Platz an Wasessas Vorderbein und schubste ihn weg von ihr.

Ndoria genießt ihre Milch

Sonntag, 7. Dezember 2014
Es war ein schöner Start in den Tag, als die milchabhängigen Waisen ihre Flaschen leerten und sich dann den älteren Artgenossen zum Frühstück anschlossen. Es gab einige Spielchen an den Stallungen, bevor die Waisen unter der sorgsamen Führung von Sinya in den Busch gingen. Sie legten eine geruhsame Runde Grasen ein und besuchten mittags das Wasserloch.
Panda und Mbirikani hatten ein tolles Schlammbad und lagen aufeinander herum. Panda fand, dass Mbirikani zuviel Aufmerksamkeit bekam und schob mit ihren Stoßzähnen auf Mbirikanis Rücken herum. Mbirikani ging hinaus, kam aber später mit Rombo zurück, der von ihrer vorherigen Schlammbad-Performance begeistert war.

Sinya kratzt sich im Wasserloch

Montag, 8. Dezember 2014
Die Waisen kamen heute aus ihren Gehegen und trafen auf unerwartete Ex-Waisen-Gäste, Thoma und Laikipia. Die zwei warteten auf die Kleinen, um mit ihnen das süße Kopra zu teilen. Nach dem Frühstück übernahm Thoma die Führung und war der Chef der Spiele und der kleinen Elefanten. Sie spielte ziemlich ruppig, stieß mit ihrem Kopf gegen Lesanjus Hintern und jagte Rombo und Dabassa in einem Besteigungs-Spiel, das Mudanda und Bada Angst machte. Wasessa schritt schnell ein, schnappte sich die beiden Kleinen und ging mit ihnen in den Busch. Thoma ließ Laikipia zurück und folgte ihnen quer über die Regenwasser-Gräben. Sie kam aber zurück, als sie merkte, dass die Kleinen gerade nichts mit ihr zu tun haben wollten. Die zwei Ex-Waisen machten sich dann auf den Weg zurück in den Park und ließen die Waisen in Ruhe.

Thoma schubst Lesanju

Dienstag, 9. Dezember 2014
Es war ein wunderbarer Morgen, die Wolken machten der Sonne Platz und es herrschten beste Bade-Bedingungen. Die Waisen benutzten das kleine Wasserloch, das ist der Nähe, aber nicht groß genug für sie alle auf einmal ist. Lesanju ging zuerst hinein, war aber schnell fertig, um den anderen Platz zu machen. Mzima war als nächstes dran und ihn interessierte die lange Schlange am Schlammloch wenig, er badete ausgiebig und zeigte, was er kann. Layoni wurde ungedudig und schubste Mzima mit seinen kleinen, scharfen Stoßzähnen weg. Die Waisen gingen nacheinander hinein, zuerst Layoni, da er es ja war, der Mzima herausgeschubst hatte. Sie kamen alle mit Schlamm bedeckt heraus und gingen dann zum größeren Wasserloch, wo sie etwas Wasser und Milch tranken.

Mzima will nicht herauskommen

Mittwoch, 10. Dezember 2014
Sinya kratzte sich an einem großen Felsen und Dabassa sah ihr zu. Er hatte jedoch keine Zeit mehr mitzumachen, da die Waisen sich auf den Weg in den Busch machten. Der Tag wurde immer wärmer und die Waisen gingen zum großen Wasserloch, um dort zu grasen, das erste Mal seit dem Beginn der Regenzeit. Bada blieb in der Nähe seiner Adoptivmama, um zu vermeiden, dass die frechen Jungs im Wasser auf ihr herumkletterten. Rombo, Dabassa und Kivuko lieferten sich einen harten Wettbewerb mit viel Herumrollen und Vorwärts- und Rückwärtsrollen.
Ishaq-B nahm Bada zum Kratzen an einer Akazie mit, als Wasessa noch im Wasser war. Mbirikani und Lesanju genehmigten sich nach dem Bad ein Staubbad und lagen dabei aufeinander.
Später am Tag kontaktierte der KWS die Keeper, weil ein weibliches Elefantenkalb zu retten war. Es war drei Jahre alt und es wurde vermutet, dass seine Mutter von Wilderern getötet worden war. Das Kalb wurde in den letzten Wochen häufiger gesehen, doch der KWS konnte es nie finden. Der Schwanz des Kalbs war abgebissen worden und es hatte ein paar Kratzer, die wohl von Kämpfen mit Raubtieren waren. Das Waisenkalb war in keiner guten Verfassung und war wohl schon längere Zeit ohne seine Mutter gewesen.

Bada im großen Wasserloch

Donnerstag, 11. Dezember 2014
Nach der morgendlichen Milch gingen die Waisen in den Busch. Naipoki, die die Gruppe anführte, traf auf ein paar grasende Impalas und ärgerte und verjagte sie. Der Vormittag ging schnell vorbei und die Waisen gingen zum Wasserloch, um ihre Milchflaschen zu bekommen. Dort gab es kleine Rangeleien zwischen Ishaq-B und Mudanda, die einen Wettlauf um die Milch veranstalteten.
Ndoria, die neben dem Neuankömmling von gestern wohnt, wurde traurig, als sie merkte, dass es ihm immer schlechter ging. Die Keeper versuchten ihr Bestes, um das zusammengebrochene dreijährige Kalb wiederzubeleben, doch gegen Mittag starb das kleine Mädchen, obwohl sie längere Zeit Infusionen bekommen hatte. Ihr schlechter Gesundheitszustand und der Stress während der Rettung waren zu viel für sie gewesen.

Freitag, 12. Dezember 2014
Die Waisenbabys wurden von Thoma, Seraa und Lolokwe begrüßt, die gekommen waren, um das Kopra mit ihnen zu teilen. Seraa ging direkt zu Bada, berührte ihn und kollerte ihm zu, was Wasessa gar nicht leiden konnte. Lesanju vermutete auch, dass Seraa eigentlich nur die kleinen Mudanda und Bada mitnehmen wollte und führte sie schnell weg. Thoma und Seraa bemerkten erst zu spät, dass die Stallungen plötzlich leer waren und suchten erfolglos nach den Kleinen. Lolokwe ging in die gleiche Richtung zurück, aus der er gekommen war, wo sich, wie wir vermuten, Emilys Gruppe aufhielt. Der Rest des Tages verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Lolokwe an den Stallungen

Samstag, 13. Dezember 2014
Emilys Herde kam heute zu den Stallungen. Sie sind definitiv seit kurzer Zeit dauerhaft in der Gegend, was erstaunlich ist, nachdem sie monatelang weg gewesen waren. Heute fanden sie die Kleinen, die gerade ihre Milch tranken und Lolokwe, der seine Milch immer sehr gern mochte, verlangte auch nach einer Flasche, indem er seinen großen Kopf den trinkenden Babys auf den Rücken legte. Emily schob ihn dort weg und stellte sich in den Weg, damit die Kleinen in Ruhe trinken konnten.
Die großen Elefanten folgten Lesanju Herde, als diese ihre Gruppe in den Busch führte, doch sie wurden abgehängt, als sie ihre Hintern an ein paar Felsen kratzten. Danach rannten sie, um die Waisen wieder einzuholen, doch verloren sie, als sie am Voi-Fluss in die falsche Richtung abbogen.

Sonntag, 14. Dezember 2014
Es war ein netter Tag und Emilys Herde war wieder früh am Morgen an den Stallungen, um mit den Waisen bei Kopra und Kraftfutter zu plaudern. Heute brachten sie einen freundlichen wilden Teenager-Bullen mit. Seraa ging zu Mudanda und begann dann einen Ringkampf mit dem wilden Jungen. Mudanda sah ihnen genau zu, doch der wilde Junge wurde etwas schüchtern und rannte davon, als er die Keeper sah.
Ella, das Kind von Ex-Waise Edie, hatte ein tolles Kräftemessen mit Taveta. Die Kleinen sammelten sich dann und machten sich auf den Weg, während Emily und ihre Herde zurückblieben. Seraa und Thoma folgten den Waisen eine Weile, bevor sie umkehrten und zu ihrer Herde zurückkehrten.
Der Rest des Tages verlief wie üblich und die zwei Gruppen trafen sich nicht noch einmal.

Emilys Herde frisst Kopra

Montag, 15. Dezember 2014
Die jüngeren Waisen waren glücklich, wieder die Ex-Waisen begrüßen zu können, die am Morgen zum Gelände kamen. Mweya nahm sich schnell den kleinen Bada und ging mit ihm an Wasessas Gehege vorbei. Das ärgerte Wasessa sehr und sie zerstörte beinahe den Elektrozaun, bis die Keeper kamen und die Tore öffneten. Wasessa nutzte die Gelegenheit, als die Ex-Waisen sich gerade auf das Kopra konzentrierten und führte ihren geliebten Bada von Mweya weg. Die Kleinen blieben noch eine kurze Zeit, ehe sie in den Park gingen, um dort zu grasen und die Ex-Waisen zurückließen. Mweya ging ihnen nach, konnte sie aber nicht mehr einholen, weil sie schon zu weit weg waren.

Mweya frisst Kopra

Dienstag, 16. Dezember 2014
Es war ein weiterer schöner Morgen und erneut waren die Ex-Waisen früh anwesend. Sie schlangen Wasser von der Tränke hinunter und bereiteten sich auf das Frühstück vor. Seraa ging zu Wasessa, Rombo und Dabassa, um mit ihnen zu saufen, ehe sie sich den Anderen beim Zusatzfutter anschloss. Die Elefanten begannen dann mit den Spielen und Ndara forderte Lolokwe zu einem tollen Kräftemessen heraus, während Mzima mit Seraa balgte. Die Waisen gingen in den Busch und die Ex-Waisen folgten ihnen, bogen dann aber zum Voi-Fluss ab. Panda führte die milchabhängigen Waisen am Abend zu den Stallungen zurück.

Seraa säuft mit Wasessa, Rombo und Dabassa

Mittwoch, 17. Dezember 2014
Zur Zeit kein Bericht verfügbar.

Donnerstag, 18. Dezember 2014
Die Ex-Waisen verpassten die Waisen nun den zweiten Morgen in Folge und mussten ihre eigenen Spiele spielen. Icholta tat sich mit Lolokwe zum Kräftemessen zusammen. Später folgten sie den Fußspuren der Waisen, gaben aber auf, als sie bemerkten, dass die Kleinen auf den Mazinga-Berg gegangen waren.
Laikipia scheint sich von den Kühen aus Emilys Herade gelöst zu haben, der er in letzter Zeit nicht mehr mit ihnen gesehen wurde.
Kenia und Ndii führten die Waisen zur Milchfütterung herunter. Sie hatten ein wunderbares Bad, da der Tag sehr heiß war. Danach suchten sie unter einer großen Akazie Schutz vor der brennenden Sonne und fraßen von dem dort befindlichen Gras.

Lolokwe und Icholta rangeln

Freitag, 19. Dezember 2014
Die Waisen schlossen sich heute einer wilden Elefantenherde an, nachdem sie am Vormittag drei Stunden lang gegrast hatten. Rombo fand zwei wilde Freunde und trug ein paar Ringkämpfe mit ihnen aus. Die wilde Herde war sehr freundlich und die Waisen genossen die Spiele sehr, bis sich die wilden Elefanten auf den Weg zur Wasser-Pipeline machten. Rombo folgte ihnen ein paar Kilometer, kam dann aber zurück, während die Anderen bereits ihr Mittagsschlammbad genossen. Rombo trank seine Milch, bevor er zu den anderen in das Wasserloch ging.
Später bekamen die Keeper vom Management des DSWT den Auftrag, eine ungefähr eine Woche alte Eland-Antilope abzuholen, die verzweifelt einer Herde Zebras gefolgt war. Touristen hatten bemerkt, dass sie von den Zebras verletzt worden war, als sie nach Milch suchte. Das Baby-Eland hatte einige böse Verletzungen am Kopf und blutete aus der Nase. Sie wurde behandelt und bekam Milch, um ihre Chancen aufs Überleben zu erhöhen.

Rombo bei seinen wilden Freunden

Samstag, 20. Dezember 2014
Es war ein netter Morgen und die Ex-Waisen kamen heute früh genug, um die Waisen zu treffen, ehe sie in den Busch gingen. Icholta hatte viel Spaß dabei, das Zusatzfutter mit Panda, Mudanda und Kihari zu teilen. Lolokwe kam dann hinzu, um Panda zu begrüßen und an ihren Genitalien zu schnuppern. Das beunruhigte Panda, und sie versuchte, wegzulaufen. Lolokwe folgte ihr, bis die Keeper ihn ermahnten, weil es so aussah, als würde er sie besteigen wollen.
Seraa ging Bada von seiner Gehegetür abholen, wo er auf seine Adoptivmama Wasessa wartete. Als Wasessa und Lesanju aus ihren Gehegen kamen, legten sie sich nicht mit den Ex-Waisen an, sondern staubbadeten nur. Später schlossen sie sich dann zusammen, machten sich auf den Weg in den Park hinaus und ließen die Ex-Waisen an den Stallungen zurück.
Bei einem wunderbaren Mittagsschlammbad hatte Dabassa viel Spaß und Sinya sprang zu ihm ins Wasser, um ihn zu stoppen, weil er nach ihrem Geschmack zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Danach setzte sie sich ans Ufer und kratzte sich. Sinyas Abneigung gegen Wasser ist weitbekannt und das war eine ungewöhnliche Aktion von ihr. Mzima schubste Bada langsam ins Wasser, doch Bada schlich sich bald davon, da er Angst hatte, von den Beinen der großen Elefanten verletzt zu werden, die dazu gekommen waren, um das Schauspiel mitanzusehen. Dabassa und Kivuko kamen auch hinzu, um die Ex-Waisen herauszufordern. Sie badeten, rangelten und nutzten den gleichen Baum zum Kratzen. Panda genoss ein einsames Staubbad.
Die Waisen grasten dann für den Rest des Tages in der Nähe des Wasserlochs.

Lolokwe begrüßt Panda

Sonntag, 21. Dezember 2014
Heute besuchten Sweet Sally, Mweya, Seraa, Thoma und Ndara ohne die anderen Mitglieder aus Emilys Herde die Stallungen. Diese hohe Anwesenheitsrate der Ex-Waisen ist ungewöhnlich, denn zuvor waren sie beinahe ein halbes Jahr gar nicht dagewesen. Sweet Sally, Mweya, Edie, Icholta und Emily sind schwanger und wir erwarten einige Veränderungen. Die fünf verpassten die Waisen heute knapp, da diese wenige Minuten vorher im Park verschwunden waren. Sie blieben nur kurz da und machten sich dann auf die Suche nach Lesanjus Herde. Sie gingen bis zum mittleren Wasserloch, doch dort waren sie etwas zu früh und die Waisen waren noch nicht da. Dann gingen sie zur Pipeline, wo sich die anderen Mitglieder aus Emilys Herde aufhielten.
Die Waisen kamen später zum Wasserloch, leerten ihre Milchflaschen eilig und soffen dann das saubere Wasser aus den Tonnen. Es war recht kühl und Mbirikani spritzte sich nur Wasser auf den Rücken. Einzig Bada nahm ein vollständiges Bad, während die anderen nur um den Pool herumliefen und sich nicht heran trauten.
Sie grasten für den Rest des Tages in der Nähe des Wasserlochs.

Sweet Sally, Mweya, Seraa, Thoma und Ndara

Montag, 22. Dezember 2014
Es war ein heller Morgen und Emilys Herde besuchte die Stallungen in Begleitung eines wilden Bullen. Sie hatten Lesanjus Herde wieder knapp verpasst. Wir vermuten, dass die wilden Jungen, die sich von Zeit zu Zeit Emilys Herde anschließen, die Ex-Waisen-Bullen verscheuchen, denn es war nur noch Lolokwe als Bodyguard bei den Mädchen. Alle anderen Jungs, auch Laikipia, haben sich von den Kühen gelöst und genießen ihre Zeit bei den wilden Bullengruppen. Es ist schön, die wilden Bullen bei Emilys Kühen zu sehen. Als sie sich zum Saufen begaben, kratzte sich Eve an einem Felsen in der Nähe der Tränke.
Als die Waisen am Abend zurückkamen, begrüßten Naipoki und Panda Ndoria in ihrem Gehege, die auf ein paar Grewia-Zweigen herumnagte. Ndoria macht hervorragende Fortschritte und beruhigt sich langsam, frisst gut und ist bald bereit, mit den anderen Babys in den Busch zu gehen. Wir sind extra vorsichtig, da wir nicht riskieren wollen, dass die Ex-Waisen dieses milchabhängige Kalb entführen.

Ein wilder Bulle begleitet Emilys Herde

Dienstag, 23. Dezember 2014
Es war ein wunderbarer Morgen, als Emily gegen 9:30 Uhr mit ihrer Herde vorbeikam. Sie soffen kurz Wasser an der Tränke und gingen dann ein Stück. Emily zeigte keine Anzeichen von Wehen und so war es eine große Überraschung, als sie sich von den anderen löste, einen sicheren Platz suchte und ein wunderbares kleines Elefantenmädchen zur Welt brachte. Wir meldeten die frohe Kunde sofort an Angela und Daphne. Robert, Taru und Roan nahmen sofort ein Flugzeug und kamen nach Ithumba, um mit zu feiern.
Ndara und Mweya waren die ersten, die bemerkten, was passiert war. Sie gaben Emily genug Platz und informierten alle anderen, die dazukamen, um die Neugeborene zu begrüßen. Sie kollerten und machten einige sehr lustige feierliche Bewegungen. Emily gab den anderen die Gelegenheit, das neue Baby zu begrüßen und zu berühren. Emilys Erstgeborene Eve und Edies Erstgeborene Ella hatten Probleme, das Kleine zu sehen und mussten sich an den großen Füßen der anderen vorbeidrängeln, um Eves kleine Schwester zu sehen. Mweya war die erste, die half, das Kleine zu bemuttern und paarte sich später vor lauter Aufregung gleich noch mit Lolokwe. Es war ein großer Tag für die Waisen, die Ex-Waisen und die Keeper, die dieses wunderbare Geschenk bekamen.
Als die Waisen am Abend zurückkamen, bemerkte Wasessa, wo Emily das Baby geboren hatten und zeigte es Lesanju, Sinya und Lempaute, die die Gegend umkreisten und feierliche Laute von sich gaben. Emily und ihr Kalb gingen später, umgeben von der Sicherheit der Herde, davon.

Emily sucht sich ein ruhiges Plätzchen, um zu gebären

Mittwoch, 24. Dezember 2014
Die Waisen verließen die Stallungen früh am Morgen, um die Morgensonne im Park zu genießen. Sie grasten drei wunderbare Stunden lang. Kenia schlich immer um Wasessa herum und versuchte, Klein-Bada zu entführen. Wasessa bemerkte das und hielt ein wachsames Auge auf ihr Adoptivkind. Es ist interessant, wie Wasessa nun allen erlaubt mit Mudanda zu spielen, aber plötzlich möchten sich alle nur um Bada kümmern.
Die Waisen gingen dann zum mittleren Wasserloch, vorbei am großen Wasserloch, wo sie nicht baden wollten, weil das Wasser tief und zu kalt war.
Später gingen sie für den Rest des Tages zur Ostseite des Mazinga-Bergs und Ishaq-B und Kihari stritten sich darum, wer die Gruppe am Abend nach Hause führen durfte.
Heute kam Emilys Herde nicht zu den Stallungen.

Kenia versucht, Bada zu entführen

Donnerstag, 25. Dezember 2014
Es war ein schöner Weihnachtstag, und Lesanju, Sinya und Lempaute stoppten noch einmal dort, wo Emily vor zwei Tagen ihr Kind bekommen hatte. Sie folgten dann den Anderen zu den Weidegründen. Heute gingen sie zur Nordseite der Stallungen und machten ausgiebige Streifzüge auf der Suche nach Emilys Herde.
Die milchabhängigen Waisen bekamen ihre Milch beim Grasen und genossen ein Bad in den kleinen Pfützen der Gegend. Die Keeper hielten auch nach Emily und ihrer Herde Ausschau, sahen sie aber heute nicht.

Lempaute grast

Freitag, 26. Dezember 2014
Auf den Weg in den Park fanden die Waisen heute die Ex-Waisen, als diese gerade zu den Stallungen unterwegs waren. Thoma, Seraa, Mweya und Ndara, die Emilys Beschützer sind, blockierten den Waisen den Weg zu dem neuen Baby, was viel Geschrei verursachte. Lesanjus Herde gab schließlich auf und ließ das gutbewachte Kalb zurück. Die Keeper waren froh zu sehen, dass das Kalb an Emilys Zitzen heranreicht und gut trinkt. Auch Eve konnte sich nun ohne Probleme ihrer Schwester nähern und es gab nicht mehr soviel Geschubse und Geschiebe wie am Tag der Geburt.

Die Waisen kommen nicht an Emilys Kalb heran

Samstag, 27. Dezember 2014
Es war wieder ein schöner Tag und die Waisen tranken ihre Milchflaschen und fraßen das Kopra, ehe sie sich gegenseitig in ein paar Versteckspiele verwickelten.
Sie gingen in den Park und verteilten sich in der Ebene, wo sie von hohem Gras und Kletterpflanzen mit leckeren Blüten fraßen, die jetzt die Landschaft Tsavos verschönern.
Sie gingen langsam zurück und kamen mittags am Wasserloch an. Nach einem kurzen Bad grasten sie den Rest des Tages weiter.
Emilys Herde tauchte heute nicht an den Stallungen auf, doch der unabhängige Laikipia kam um 15 Uhr allein zum Saufen vorbei und ging danach in den Park zurück. Es war schön, unseren majestätischen, wilden Ex-Waisen Laikipia zu sehen, der riesig geworden ist.

Die Waisen fressen Kopra

Sonntag, 28. Dezember 2014
Noch ein wunderbarer Tag, an dem die Waisen viel an den Stallungen spielten, ehe sie zu den Weidegründen aufbrachen. Kihari fand sich in einer unangenehmen Situation wieder, als sowohl Dabassa als auch Taveta auf ihrem Kopf saßen, während sie sich zum Spielen hingelegt hatte. Kihari schrie laut auf und rief nach der Hilfe der Keeper. Lempaute führte die Waisen dann in den Busch und sie grasten die meiste Zeit des Vormittags in einer Gruppe, bis es Zeit für das Schlammbad war.
Mbirikani sprang hinein und nahm ein gründliches Bad. Sie ebnete schonmal den Weg für die größeren Waisen, die kurz darauf kamen.
Der Rest des Grasens verlief ungestört und Lempaute führte sie am Abend zu Stellen mit weichem Boden, wo sie ein tolles Staubbad nehmen konnten.
Kihari und Panda führten die Kleinen zu den Stallungen zurück, während Ndii die Älteren zurückbrachte.

Lempaute und die Waisen grasen

Montag, 29. Dezember 2014
Die Waisen konzentrierten sich heute aufs Grasen. Emilys Herde trafen sie drei Stunden nachdem sie die Stallungen verlassen hatten. Es war ein aufgeregtes Treffen. Es war das zweite Mal seit der Geburt von Emilys zweitem Baby Emma, dass sie die Ex-Waisen trafen. Lesanju versuchte, ihre Herde woanders hin zu führen, doch Wasessa freundete sich mit Sweet Sally an, in der Hoffnung, auf diese Weise an Emma heranzukommen. Es gelang ihr tatsächlich, das Baby zu berühren, danach wurde sie aber weggeschubst und rannte schreiend zu ihrer Herde zurück.
Die zwei Gruppen trennten sich und sie gingen zu ihren jeweiligen Lieblingsweidegründen.
Lesanjus Herde ging später zum mittleren Wasserloch, wo sie das Schlammbad sehr genossen. Während der zweiten Hälte des Tages grasten sie dann in der Nähe.

Wasessa und Sweet Sally

Dienstag, 30. Dezember 2014
Der Morgen war sonnig und die Waisen freuten sich auf einen warmen Tag. Wasessa führte sie weit in den Norden und wanderte noch am nördlichsten Baobab-Wasserloch vorbei. Vermutlich versuchten sie, Emilys Herde zu finden, die wir heute morgen nicht gesehen hatten. Die Waisen kehrten schließlich um und kamen mittags am üblichen mittleren Wasserloch an, wo sie Wasser soffen und die Kleinen ihre Milch bekamen.
Ein wilder Teenager-Bulle schloss sich ihnen beim Baden an und genoss ein paar Berührungen der Waisen, was er gut fand. Mzima, Taveta und Layoni gaben im Schlamm alles, was sie konnten, um ihn zu beeindrucken. Als er sich wieder auf den Weg machte, folgte Tassia dem wilden Jungen eine Weile, ehe er zurück zu seinen Freunden kam, die bereits auf dem Weg zum Fuß des Bergs waren, wo sie den Rest des Tages grasten.
Ishaq-B und Mbirikani führten die milchabhängigen Waisen am Abend zur Sicherheit der Stallungen zurück.

Ein wilder Teenager-Bulle

Mittwoch, 31. Dezember 2014
Ndoria durfte heute zum ersten Mal aus ihrem Gehege kommen und schloss sich den Waisen bei den Spielen an. Die Ex-Waise Mweya kam alleine zu den Stallungen und soff an der Tränke. Wir machten uns einige Sorgen, als sie mit Dummheiten anfing. Sie kletterte in die Wassertränke und kratzte sich an den Zäunen der Stallungen. Mweya folgte später den großen Waisen in Lesanjus Herde, sodass die Keeper Panda und Ndoria in einer separaten Gruppe in der Nähe ließen, bevor sie weiter hinausgingen. Ndoria vertraut Bada sehr, denn er war als Gehegenachbar während des letzten Monats ihre ständige Gesellschaft und ihr Trost gewesen, und sie suchte im Park seine Nähe. Auch Ishaq-B hatte ein Auge auf Ndoria geworfen, doch es ist noch zu früh, um zu sehen, wer Ndorias Liebling werden wird und wen sie als Adoptivmama auswählt.
Mweya verließ Lesanjus Herde kurz vor Mittag und die Waisen grasten für den Rest des Tages ohne die Kleineren aus Pandas Gruppe.

Ndoria ist draußen

(übersetzt aus dem englischen Original)