Voi November 2015

Sonntag, 1. November 2015
Es war ein wunderbarer Morgen, als die Waisen um 6:30 Uhr leckeres Kopra frühstückten. Waisenzebra Ngulia kam herangaloppiert, als ob sie sich für einen Wettlauf aufwärmen würde und rannte hinter den fressenden Elefanten herum. Die Waisen beachteten sie aber nicht, und so rannte sie noch einmal noch schneller und dichter an sie heran. Layoni und Dabassa war das dann unangenehm, und sie verzichteten auf ihr leckeres Frühstück, um mit Ngulia Fangen zu spielen und die Belästigung durch das Zebra ein für alle Mal zu beenden. Ngulia beschloss, sich lieber nicht mehr mit den beiden anzulegen, bis die Waisen das Gelände in Richtung der Weidegründe verlassen hatten.
Dort angekommen teilten Kenia und Ndii die Herde auf: Taveta, Mzima, Layoni, Dabassa, Kivuko und die mittleren Waisen grasten in der einen Richtung, während Lesanju, Wasessa, Sinya und Ndii die jüngeren, wie Mudanda, Ndoria und Bada woanders hin brachten. Gegen Mittag schlossen sie sich alle auf dem Weg zum Wasserloch wieder zusammen und grasten später in einer Reihe, nachdem sie viel Spaß im Schlammloch gehabt hatten.

Ngulia rennt herum

Montag, 2. November 2015
Die Waisen waren in fröhlicher Stimmung. Sie leerten ihre morgendlichen Milchflaschen und gingen dann schon sehr früh zu den Weidegründen. Heute bekam Panda, gefolgt von Naipoki und Mbirikani die Gelegenheit, die Anderen zu den Weidegründen zu führen. Die Waisen reihten sich in einer nahezu perfekten Linie auf, als sie in den Busch gingen. Layoni machte beinahe die tolle Formation kaputt, als er stehenblieb, weil er lieber auf den Mazinga-Berg zum Grasen gehen wollte. Er wurde aber ein paarmal von hinten geschubst, sodass er seine Pläne aufgeben und im Gänsemarsch der Waisen weiterlaufen musste. Sie besuchten das mittlere Wasserloch gegen 11:30 Uhr. Nelion und Lentili jagten sich gegenseitig, weil jeder seine Milch zuerst bekommen wollte. Lentili konnte aber am besten rennen und war vor allen Waisen der erste bei der Milch.

Panda (vorn) und Lesanju grasen

Dienstag, 3. November 2015
Ndii trank heute Morgen ihre Milch und verlangte dann nach Naipokis Milch. Sie kam forsch angelaufen und schubste Naipoki geschickt von ihrer Flasche weg. Naipoki schrie mit Milch in ihrem Mund auf. Das machte ein komisches Geräusch, das Sinya, Lesanju und Lempaute alarmierte, die zu ihrer Rettung eilten. Auch die Keeper kamen herüber und ermahnten Ndii, damit sie damit aufhörte.
Die Waisen grasten den halben Weg den Mazinga-Berg hinauf, angeführt von Mzima und Mbirikani. Dann kamen sie den Berg wieder herunter und wollten ihren Durst löschen. Gegen 11:30 Uhr kamen sie am Wasserloch an. Sie grasten den Rest des Tages in der Nähe des mittleren Wasserlochs, und Tundani führte die milchabhängigen Waisen am Abend zu den Stallungen zurück.

Mzima grast auf dem Berg

Mittwoch, 4. November 2015
Es war ein wolkiger Morgen und hervorragendes Wetter für die Waisen zum Grasen. Es war kühl, und Wasessa umarmte voller Energie ihre beiden Lieblinge Bada und Mudanda. Sie bemühte sich so gut es ging, ihnen gleich viel Liebe und Zuneigung zukommen zu lassen. Bada fühlte sich wie im Paradies, als er Wasessas Ohr zum Nuckeln bekommen hatte, nachdem sie in den Weidegründen angekommen waren. Er hatte genüsslich seine Augen geschlossen und schwebte auf Wolke Sieben. Bada hing den Tag über weiter an Wasessa, und er blieb bei ihr, als die jüngeren Waisen zu ihrer Mittagsmilch rannten; er kam erst später mit den älteren Waisen mit. Kenia trank ihre Milch und bemerkte, dass noch zwei Flaschen übrig waren. Sie ging zu ihnen und bat höflich, diese Flaschen noch zu bekommen. Die Keeper gaben sich alle Mühe, sie sanft wegzuschieben, denn Bada konnte jeden Moment ankommen, und damit würde sich das Problem der überschüssigen Milch in Luft auflösen.
Eine wilde Herde aus drei großen Elefanten und ihren zwei Kälbern kam gegen 10:20 Uhr zum Saufen zu den Stallungen. Sie nahmen ein Bad an den Stallungen und gingen dann wieder davon.

Wasessa, Bada und Mudanda fressen Kopra

Donnerstag, 5. November 2015
Panda und Mbirikani stießen versehentlich mit den Köpfen zusammen, als sie am Morgen beide zu ihren Milchflaschen rannten. Ihnen war bewusst, dass es nur ein Unfall war, und keiner war dem Anderen böse. Die Waisen frühstückten dann und spielten eine ganze Weile an den Stallungen. Erst gegen 7:30 Uhr lösten Mzima und Taveta die Spiele auf, da sie langsam zu den Weidegründen mussten, und keiner der anderen Waisen aufhören zu wollen schien. Alle Waisen beendeten die Spielereien und folgten den beiden, die die Waisen hinaus in den Busch brachten.
Lesanju und Lempaute legten dann einen Zahn zu, überholten die beiden Jungs und übernahmen die Führung, womit auch alle einverstanden waren. Die Waisen besuchten gegen 11:20 Uhr das mittlere Wasserloch. Sie löschten ihren Durst und nahmen nur ein kurzes Bad, da es ein recht kühler Tag war. Kenia und Ndii genossen es, die Waisen vom Wasserloch zurück zu den Weidegründen zu führen, wo sie den Rest des Tages grasten.

Die Waisen fressen Kopra

Freitag, 6. November 2015
Es wurde wieder Morgen, und Bada und Mudanda schlugen ihre Zelte zu beiden Seiten ihrer Adoptivmama Wasessa auf, als sie an den Stallungen das Kopra fraßen. Ndoria kam gar nicht an Wasessa heran, da die beiden sie komplett von ihrer Umgebung abschirmten. Lesanju übernahm die Führung, als es gegen 6:30 Uhr zu den Weidegründen ging. Um kurz vor 12 Uhr kamen sie am Wasserloch an. Ishaq-B übernahm dort das Kommando und schob Mudanda vorsichtig vom Wasser weg, ehe Wasessa ankam. Mudanda dachte, Ishaq-B wollte sie ärgern und ging zum Staubbad zu Tundani, Lentili und Nelion, die schon aus dem Wasser gekommen waren.
Lempaute hatte Großes vor: sie wollte unter allen Umständen Sinya zum Baden ins Wasser schieben. Dabei erhielt sie Unterstützung von Wasessa, die Sinya auch von hinten schob, um sie ins Wasser zu bewegen. Wasessa blieb immer in Sinyas Nähe, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich ein Bad nahm. Kihari war der Star beim Baden und rollte wie ein Fisch im Schlamm herum. Taveta stupste sie mit dem Rüssel an, um sie anzufeuern. Tundani, Lentili und Nelion brachten dann die Waisen vom Wasserloch weg, und sie grasten den Rest des Tages.

Wasessa, Bada und Mudanda fressen

Samstag, 7. November 2015
Der Morgen begann gut, und die Waisen waren gegen 6:20 Uhr im Busch, wo sie den üblichen Tagesablauf mit Grasen begannen. Layoni und Dabassa starteten einen Ringkampf, um ihre Positionen in der Rangliste der Waisenbullen auszuhandeln. Der Kampf endete aber bald, als ihre Freunde weiter hinaus gingen.
Kivuko hatte sich Ndoria angenommen und graste den größten Teil des Tages in ihrer Gesellschaft. Damit half sie Ndoria über ihre Einsamkeit hinweg, die aufgekommen war, weil Wasessa bereits mit Mudanda und Bada beschäftigt war. Sie vertieften ihre Freundschaft am Wasserloch weiter, als Kivuko über Ndorias Spiele im Wasser wachte und sie von den anderen, etwas wilder badenden Waisen abschirmte. Ndorias Vertrauen in Kivuko wuchs, und sie folgte ihr den Rest des Tages beim Grasen. Panda und Naipoki führten die Waisen am Abend zu den Stallungen zurück.

Kivuko schiebt Ndoria zum Grasen

Sonntag, 8. November 2015
Es war ein toller Morgen, und Kivuko suchte nach Ndoria und schloss sich ihr an, wobei sie von Mudanda und Bada mit Argusaugen beobachtet wurden. Kivuko streute noch mehr Salz in die Wunden der beiden Babys, als sie Ndoria mitnahm, um mit ihr zusammen die Waisen zu den Weidegründen zu führen. Kivuko umarmte Ndoria und war beim Grasen immer dicht bei ihr, was Mudanda und Bada gar nicht gefiel. Sie heckten einen Plan aus, um sich an ihr zu rächen. Kurz nach 11 Uhr kamen die Waisen bei der Mittagsfütterung an, und die beiden Babys setzten ihren Plan in die Tat um, bevor Kivuko ankam: Ndoria wurde, nachdem sie ihre Milch getrunken hatte, sowohl von Mudanda als auch von Bada herumgeschubst, sodass sie davonrannte.
Am Wasserloch gab es heute einen Unfall mit dem Wasser-Anhänger: zwei der Räder gerieten in eine Rinne am Wasserloch, als er zum Ablassen des Wassers rückwärts fuhr. Der Anhänger kippte auf die Seite, doch der Traktor, der ihn gezogen hatte, blieb unbeschädigt. Als die Waisen ankamen, fand Lesanju diese ungewohnte Szene vor und ging zum liegenden Anhänger, um ihn näher zu untersuchen. Als nächstes kam Mzima, der den Anhänger mit seinen kleinen Stoßzähnen aufrichten wollte; er wollte den Keepern helfen, die versuchten, ihn wieder auf die Räder zu stellen. Glücklicherweise gab es keine größeren Schäden, und der Anhänger hatte nur ein paar kleine Beulen.

Ndoria grast

Montag, 9. November 2015
Der Morgen war gut, und die Waisen kamen um 6 Uhr aus ihren Gehegen. Sie bekamen das übliche Frühstück, ehe sie in Pärchen spielten. Sinya spielte mit Bada, und sie verbrachten den Morgen miteinander – sowohl beim Fressen, als auch beim Saufen aus der Tränke. Sinya hatte Bada quasi als Geisel genommen und hielt ihn von seinen Spielkameraden fern, damit er nicht entführt wurde, insbesondere von Wasessa. Heute kratzten sich die Waisen an verschiedenen Felsen auf dem Gelände der Stallungen. Nelion kratzte sich eine juckende Stelle an seinem Bauch, und Tundani wartete geduldig in der Nähe. Lentili kam hinzu und war nicht so geduldig: sie schubste Nelion weg, damit sie sich selbst dort kratzen konnte. Tundani machte ihr brav Platz, um eine Auseinandersetzung mit Lentili zu vermeiden, die nicht davon abzubringen war, diesen Kratzfelsen zu benutzen. Auf der anderen Seite kratzte sich Lesanju ihren juckenden Hintern, nachdem Ndoria aufgehört hatte, ihren Rücken zu kratzen. Lempaute übernahm dann eine halbe Stunde später die Führung zu den Weidegründen.
Kenia bekam heute erneut eine Spritze; sie machte wieder einen leicht kränkelnden Eindruck, nachdem sie sich in den letzten zwei Wochen sehr gut erholt hat.

Sinya begleitet Bada

Dienstag, 10. November 2015
Heute Morgen grasten die Waisen drei Stunden lang in einer Reihe, doch Mzima beschloss, alleine zu grasen und sich von den Anderen abzusetzen. Tundani wollte ihm hinterhergehen, doch als er Mzima eingeholt hatte, war es schon fast Zeit für die Mittagsfütterung am Wasserloch. Er musste sich entscheiden, ob er weiter Mzima folgen oder umkehren wollte. Er machte kehrt und schloss sich den anderen Waisen wieder an, um seinen Milchanteil nicht zu verpassen, was wichtiger war als alles Andere. Mzima graste allein weiter und kam erst zwei Stunden später wieder zurück zur Gruppe.
Um 16 Uhr schloss sich ein junger wilder Bulle den Waisen beim Grasen an. Er stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Waisen, die ihn umgaben und ihn immer wieder mit ihren Rüsseln berührten, um an ihm zu schnuppern. Er fühlte sich wie im Paradies und folgte den Waisen sogar ein paar Meilen, als sie sich am Abend auf den Heimweg zu den sicheren Stallungen machten.

Mzima macht sich allein zum Grasen auf

Mittwoch, 11. November 2015
Eine Meldung über ein verlassenes Elefantenkalb in einem tiefen natürlichen Wasserloch an der Mzima-Mombasa-Wasserpipeline wurde heute dem KWS gemeldet, als gerade auch ein Reiseleiter davon berichtete. Der KWS rief Joseph an den Voi-Stallungen an, und am frühen Morgen wurde ein Rettungsteam zusammen mit dem Fahrer der Tierarzt-Einheit losgeschickt. An der fraglichen Stelle angekommen stellten wir fest, dass das Kalb in ein ganz anderes Loch gefallen war, ungefähr 800 Meter entfernt von dem, das den Elefantenkälbern hier sonst immer zum Verhängnis wird. Es wurde erfolgreich gerettet und den anwesenden Keepern übergeben. Mit einer Benzinspende vom DSWT wurde das Loch vom Bagger des KWS repariert und die Seiten etwas begradigt, damit es keine Gefahr mehr für Elefantenbabys und andere Wildtiere darstellt. Der verzweifelte Waisenelefant, der später Korongo genannt wurde, reagierte gut auf die sich nähernden Keeper und ging hilfesuchend zu ihnen. Er war müde und erschöpft, nachdem er die ganze Nacht in dem Loch gewesen war, und kurz nachdem er auf den Pickup geladen wurde, schlief er tief und fest. Bei seiner Ankunft an den Stallungen wurde er zu Araba gebracht, die den Rüssel begrüßend ausstreckte. Araba versuchte dann, an Korongos Wasserflasche zu kommen, weil sie dachte, dass Milch darin sei. Später am Nachmittag wurde Korongo ins Waisenhaus nach Nairobi geflogen.

Ein wildes Kalb wird gerettet: Korongo

Donnerstag, 12. November 2015
Es war ein wunderbarer Morgen voller Spiele für die Elefantenbabys, nachdem sie ihre Milch und das Zusatzfutter bekommen hatten. Mzima nutzte seine Größe aus und konnte ein paar sehr grüne Zweige von der anderen Seite des Zauns pflücken, ohne die elektrischen Drähte zu berühren. Naipoki versuchte sich im Kräftemessen gegen Rombo. Panda sicherte sich den besten Platz zum Kratzen an einem der Felsen an den Stallungen. Das lockte Lesanju an, die sich nach Panda dort kratzte. Sinya hatte heute ein Auge auf Bada geworfen und blieb bei ihm, während die Anderen spielten. Sie eskortierte Bada auch hinaus, als sie die Stallungen verließen. Wasessa blieb immer dicht bei ihrem Liebling Mudanda.
Neuling Araba hat sich nun gut an die Keeper gewöhnt, muss aber noch ein paar Tage drin bleiben, bis sie ihnen völlig vertraut. Es sind viele Elefanten in der Gegend, die sie verwirren könnten, und sie ist noch zu klein, um draußen allein zurechtzukommen. Ngulia, das Waisenzebra, ist ein wenig eifersüchtig geworden und folgt den Keepern, die Milch zu Kore bringen. Er versucht manchmal sogar, ihnen den Weg zu Kores Stall zu versperren.
Am Nachmittag grasten die Waisen in einer Reihe und gingen zum Schlammloch. Ein ungefähr zehnjähriger wilder Bulle verließ seine Herde, um sich kurz den Waisen anzuschließen. Mzima, der bei Nelion graste, nahm Nelion mit und folgte dem jungen Bullen kurz. Nach einer Weile kehrten sie aber zu ihren Freunden zurück.

Mzima grast vorsichtig über den Elektrozaun hinweg

Freitag, 13. November 2015
Die Kleinen kamen heute Morgen herausgerannt, um ihre Milchflaschen zu bekommen und sich den älteren Waisen beim Kopra-Frühstück anzuschließen. Er gab heute keine Spiele, da die Waisen sofort in die Wildnis aufbrachen. Später kam die erste milchabhängige Gruppe unter der Führung von Lentili und Ndoria zur Milchfütterung. Sie rannten um die Wette und waren einige Minuten von den anderen Waisen da. Ndoria und Nelion sprangen nach der Milch ins Wasser und nahmen ein schnelles Bad, bevor sie zum Einstauben übergingen, als die anderen Waisen ankamen. Als alle fertig gebadet hatten, schlossen sich die besten Freunde in Grüppchen zusammen. Ishaq-B rollte mit Mudanda im Schlamm um die Wette. Kihari und Ndii waren in der Nähe und spielten auch dramatisch: Ndii saugte schlammiges Wasser auf und spritzte ihn Kihari ins Gesicht; sie erwischte dabei ihr Auge, und Kihari schrie auf. Mzima beendete sein Bad, um Kihari für die verbleibende Zeit am Schlammloch zu bewachen.
Den Rest des Tages grasten die Waisen in der Nähe des Wasserlochs. Naipoki genoss es, die Waisen am Abend zu den Stallungen zurückzuführen.

Ndoria (links) und Nelion sind die ersten im Wasser

Samstag, 14. November 2015
Mzima nahm seinen Freund Nelion und Dabassa mit, und die drei machten sich eine schöne Zeit beim Grasen, nachdem das mittägliche Schlammbad vorbei war. Layoni nutzte auch die Gelegenheit, und graste zusammen mit Kivuko an einem ruhigen Ort. Beide Gruppen hielten sich weit von der Herde entfernt auf und hatten es nicht eilig, am Abend zu den Stallungen zurückzukehren, nachdem ihre Freunde bereits aufgebrochen waren. Damit sie in der Nacht vor Raubtieren geschützt waren, mussten die Keeper ihnen hinterher laufen und sie daran erinnern, dass der Tag sich dem Ende neigte. Nelion schien sich an seine Milchflasche zu erinnern; er kollerte und führte die Anderen zurück. Auf dem Weg trafen sie Kivuko und Layoni, und die fünf kamen schließlich 40 Minuten nach den übrigen Waisen an den Stallungen an. Nelion genoss seine Milchflasche an der Tränke und ging dann zu den anderen jungen Waisen ins Gehege.

Layoni grast mit Kivuko

Sonntag, 15. November 2015
Früh am Morgen kamen die milchabhängigen Waisen aus ihren Gehegen. Mudanda und Ndoria schlangen ihre Milch schnell hinunter und kollerten nach mehr, als die anderen Waisen noch in Ruhe ihre Flaschen genossen. Sie hatten aber keine andere Wahl als sich den älteren Waisen bei der Kopra-Fütterung anzuschließen. Es wurde nur kurz gespielt, bevor Panda und Mbirikani die Waisen zu den Weidegründen führten. Kenia rannte heute auch zu ihrer Milch; es scheint ihr schon viel besser zu gehen, und sie scheint sich von allem zu erholen, was sie in den letzten Wochen geplagt hat. Offenbar spricht sie gut auf ihre Spritzen an, die wir aus Nairobi bekommen haben.
Heute Mittag gab es ein wunderbares Schlammbad. Bada legte sich neben Sinya hin, und sie spielten zusammen im Wasser. Sinya dachte, dass Bada sie provozieren wollte und hob ihren Fuß, als ob sie auf sein Gesicht treten wollte. Bada schrie laut auf, was Lempaute und Wasessa auf den Plan rief. Bada hob dann einen Stock auf, der im Wasser schwamm, warf diesen herum und schlug damit gegen Sinyas Füße. Er ging davon, behielt aber den Stock für den Fall, dass er ihn noch einmal zur Verteidigung brauchen sollte. Mzima, der sich als Schlammbadpolizist betätigte, ging zwischen die beiden Streithähne und stellte den Frieden wieder her. Den Rest des Tages grasten die Waisen erfolgreich.

Mudanda grast nach der Milchfütterung

Montag, 16. November 2015
Es war bewölkt und regnerisch, als die Waisen am Morgen aus ihren Gehegen kamen und zu ihren Milchflaschen gingen. Heute waren Bada und Ndoria die ersten, die draußen waren und schnell ihre Positionen bei der Milchfütterung einnahmen. Mudanda und Lentili folgten ihnen, doch Tundani und Nelion blieben noch eine Weile in den Gehegen, ehe sie zu den Anderen bei der Kopra-Fütterung gingen. Mbirikani und Panda begrüßten Araba mit ihren Rüsseln, bevor sie zur Milchfütterung gingen. Mbirikani stibitzte vorher noch einen grünen Grewia-Zweig aus Arabas Gehege und knabberte an ihm, bevor sie ihn mit etwas Milch abschmeckte. Die Waisen versammelten sich dann beim Luzernenheu, bevor sie Naipoki und Kihari zu den Weidegründen folgten.
Der Nachmittag kam schnell heran, und beim Schlammbad gab es noch mehr Aktivitäten. Kivuko und Panda hatten einen freundschaftlichen Badewettbewerb. Mzima und Taveta zeigten ihre Kräfte bei einem Ringkampf. Mbirikani und Mudanda staubbadeten an den steilen Wänden des mittleren Wasserlochs. Später am Nachmittag graste Nelion allein und wurde prompt von den Anderen zurückgelassen, als diese zu den Stallungen aufbrachen. Die Keeper riefen ihn, damit er mit dem Rest der Waisen zu den Stallungen zurückkehren konnte, wo sie in Sicherheit sind.

Kivuko frisst Luzernenheu

Dienstag, 17. November 2015
Nach der Milch und dem Frühstück gingen alle Waisen schnell zur Tränke an den Stallungen und versammelten sich dort, um ihren Durst zu löschen. Mbirikani und Tundani kratzten sich ihre Hintern an den umliegenden Felsen. Der Marsch in den Busch begann unter der umsichtigen Führung von Lempaute, und die Waisen hatten den größten Teil des Tages Zeit, herrlich zu grasen. Die milchabhängigen Kleinen gingen in drei Gruppen zu Milchfütterung. Nelion, Ndoria, Tundani, Lentili und Bada waren die ersten, und die anderen folgten kurz darauf. Mbirikani sprang danach in das Wasser und schwamm geradezu ekstatisch herum. Ihre Spiele lockten viele Zuschauer an. Naipoki wurde sehr eifersüchtig und ging ins Wasser, um sie mit ihren spitzen kleinen Stoßzähnen in den Rücken zu pieksen. Daraufhin kam Lesanju Mbirikani zur Rettung und eskortierte sie sicher aus dem Wasser. Damit wurde das nachmittägliche Grasen eingeläutet, was friedlich in der Nähe des Wasserlochs ablief.

Die Waisen löschen ihren Durst

Mittwoch, 18. November 2015
Letzte Nacht wurden wir mit einem Gewitter und jeder Menge Regen gesegnet, und die Waisen kamen in fröhlicher, verspielter Stimmung aus ihren Gehegen. Nach der Milch und dem Zusatzfutter führten Ndoria, Nelion und Lempaute die Waisen zu den Weidegründen, als sie bemerkten, dass die Spiele heute zu lange dauerten. Nachdem sie vier Stunden lang ungestört gegrast hatten, begann Tundani, sich aufzuwärmen, indem er Erde ausgrub und auf seinen Rücken warf. Bada und Nelion verwickelten sich in einen wunderbaren freundschaftlichen Ringkampf. Sinya dachte, es wäre ein echter Streit und kam herüber, um sie zu stoppen. Sie bemerkte aber schnell, dass es nur ein Freundschaftsspiel war und graste daraufhin in der Nähe weiter. Nelion wurde irgendwann müde und ging zu ungewöhnlichen Taktiken über: er kniete sich auf die Vorderbeine, um seinem Gegner Angst einzujagen, aber vergeblich. Er musste sich Bada ergeben, der seinen Sieg feierte, indem er auf Nelions Rücken zu klettern versuchte.
Die Waisen gingen mittags zum mittleren Wasserloch, wo sie Milch tranken und Wasser soffen. Sie nahmen heute aber kein Bad. Den Rest des Tages grasten sie gut, und Lentili führte die milchabhängigen Waisen am Abend begeistert zu den Stallungen zurück.

Die Waisen grasen nach dem Regen

Donnerstag, 19. November 2015
Es war ein fantastischer Morgen; die Waisen fanden sich in Paaren mit ihren besten Freunden zusammen und grasten, sobald sie in den Weidegründen angekommen waren. Sinya beschloss, heute zusammen mit Ndoria zu grasen. Wasessa brachte Mudanda zu einem geheimen Platz zum Grasen. Bada hob seinen Rüssel und versuchte herauszufinden, wo die beiden hingegangen waren; er hatte schließlich Erfolg und schloss sich ihnen an. Lentili und Nelion taten sich ebenfalls zusammen, und Kihari graste mit ihrer alten Freundin Naipoki. Rombo wählte Ishaq-B als Partner zum Grasen. Die älteren Kühe Lesanju und Lempaute nahmen die übrigen in einer Reihe mit und lösten schließlich all die Gruppierungen wieder auf. Die Waisen gingen dann alle zum mittleren Wasserloch, wohin ihr Durst sie trieb. Sie nahmen aber kein richtiges Bad, da es zu kalt war. Sie wanderten dann in Richtung des Flugfelds weiter, wo sie friedlich den Tag zuende grasten. Am Abend kehrten sie zu den Stallungen zurück.

Wasessa beim Grasen

Freitag, 20. November 2015
Am Morgen war es kühl, und die Waisen spielten nur kurz an den Stallungen, ehe sie in den Busch aufbrachen. Mittags beim Wasserloch tranken die milchabhängigen Waisen ihre Milch. Danach nahmen Ndoria und Nelion ihren Mut zusammen und sprangen in das kalte Wasser, um die Temperaturen zu testen. Sie hatten gesehen, wie ihre Freunde nur um das Wasser herumschlichen und dachten sich, dass man es wohl ausprobieren müsste, um herauszufinden, wie kalt es wirklich ist. Ndoria berichtete an Taveta, der ohne Umschweife dem Wasserloch den Rücken zukehrte und weitergraste. Nelion dagegen meldete seine Ergebnisse an Ndii, die nur darauf wartete, mit ins Wasser zu springen. Mzima unternahm seinen eigenen Test, indem er Wasser mit seinem Rüssel aufsaugte und wieder zurückspritzte. Es war sehr umsichtig von ihm, dass er das Wasser nicht verschwendete, sondern zurück ins Wasserloch spritzte.
Den Rest des Tages grasten die Waisen sehr schön in der Nähe des Wasserlochs. Am Abend folgten sie Kihari zurück zu den Stallungen, wo sie Grewia-Zweige und mehr Zusatzfutter bekamen und für die Nacht in Sicherheit waren.

Ndoria unterrichtet Taveta über die Wassertemperatur

Samstag, 21. November 2015
Tundani wurde heute von den anderen zurückgelassen, als diese zu den Weidegründen aufbrachen und er sich noch den juckenden Hintern an den Felsbrocken kratzte. Später marschierte er seinen Freunden zum Fuß des Mazinga-Bergs hinterher und schloss sich ihnen dort zu dem wichtigen täglichen Grasen wieder an. Tundani trompetete, um seine Ankunft kundzutun, doch er wurde ohne großes Brimborium empfangen. Die Hauptsache ist aber, dass er zum Grasen bei ihnen war, auch wenn sie seine Ankunft mehr oder weniger ignorierten. Der Rest des Tages verlief routinemäßig.

Tundani bleibt beim Kratzen zurück

Sonntag, 22. November 2015
Die Waisen kamen heute Morgen aus den Gehegen, als es leicht regnete. Kenia scheint sich wieder völlig erholt zu haben; sie führte die Waisen heute zu den Weidegründen. Als die Waisen im Busch ankamen, grasten sie gewissenhaft, und es gab keine Spiele. Die meiste Aktivität gab es beim Schlammbad. Mbirikani nutzte aus, dass die anderen nicht ins kalte Wasser gehen wollten; sie ging allein hinein und glänzte bei ihrer Vorführung. Das gefiel insbesondere Ndii gar nicht, die dann trotz der niedrigen Wassertemperaturen auch hineinging, um zu verhindern, dass Mbirikani die ganze Aufmerksamkeit und den Spaß für sich hatte. Schließlich vertrieb sie Mbirikani aus dem Wasser, selbst nach dem Eingreifen der Keeper. Mbirikani wurden dann während ihres Staubbades von Lempaute bewacht. Das war Ndii ziemlich peinlich. An anderer Stelle versuchte auch Nelion Ndoria vom Staubbad zu vertreiben. Panda und Lesanju standen bei Bada, der auch badete und sich als der beste Darsteller des Tages herausstellte. Den restlichen halben Tag grasten die Waisen friedlich.

Die Waisen grasen im Gehen

Montag, 23. November 2015
Wasessa nahm ihre Lieblingsbabys Mudanda und Bada mit sich und brachte sie gegen 6:45 Uhr zu den Weidegründen. Sie graste bis zum Nachmittag dicht bei ihnen. Dann ließen die Babys ihre Adoptivmama zurück, um zur Milchfütterung zu gehen. Kurze Zeit später schloss sie sich ihnen am Hauptwasserloch wieder an. Es war recht kühl, und die Waisen waren nicht gewillt, ein Bad zu nehmen. Kihari ging zum Staubbad und war neugierig auf Einstaub-Tipps von Panda, die auf der Erde lag und sich herumrollte. Lesanju ging zur anderen Seite und zeigte Lentili und Ishaq-B ein paar interessante Staubbadtechniken. Lentili perfektionierte gleich ihre neuen Fähigkeiten und rollte sich hinter Lesanju herum. Sie grasten dann von dort aus weiter, bis sie am Abend zu den Stallungen zurückkehrten.

Wasessa grast mit Mudanda und Bada

Dienstag, 24. November 2015
Es war ein wunderbarer Morgen. Waisenzebra Ngulia legte heute ihre übliche Eifersucht gegenüber der waisen Elandantilope Kore ab und freundete sich mit ihr an. Sie führte sie auf dem Gelände herum, und sie grasten zusammen. Auch Kore gefiel die neue Freundlichkeit ihrer Mitbewohnerin, und sie rannte und sprang begeistert mit ihr zusammen herum. Die beiden kamen gegen Mittag zu den Stallungen zurück. Ngulia ging mit in Kores Stall, und sie teilten sich friedlich ein paar grüne Zweige, die die Keeper gebracht hatten. Kore bekommt alle drei Stunden Milch, und als wir die Flasche brachten, wollte auch Ngulia eine haben. Die Keeper hielten Ngulia aber zurück, damit Kore in Ruhe ihre Flasche genießen konnte.

Ngulia und Kore auf Erkundungstour

Mittwoch, 25. November 2015
Es wurde wieder Morgen in Tsavo, und die Waisen begrüßten den neuen Tag in fröhlicher Stimmung. Er begann wie üblich mit der Milchfütterung und dem Ergänzungsfutter, ehe die Waisen zur Nordseite des Mazinga-Bergs gingen. Heute übernahm Mzima die Führung und brachte alle zum Grasen auf den Berg. Einige der Waisen blieben auf halber Höhe und genossen dort das Grün. Nach einer Stunde frühmorgendlichen Grasens nährte sich eine ungewöhnlich große Elefantenherde von der Nordseite des Mazinga-Bergs, aus Richtung des Voi-Flusses. Als die Herde näher kam, stellten wir fest, dass es Emilys Herde war, die wir nun mehr als sechs Monate lang nicht gesehen hatten! Wir sind sicher, dass die Ex-Waisen eine der größten Herden im ganzen Tsavo-Schutzgebiet bilden. Nachdem wir sie genauer unter die Lupe genommen hatten, bemerkten wir ein winziges, süßes Bullkalb, das ungefähr zwei Wochen alt war und dessen Mutter Sweet Sally sein musste. Sweet Sally war bisher das Kindermädchen von Emilys Kalb Emma gewesen. Das war das größte Weihnachtsgeschenk, das wir uns wünschen konnten; noch dazu waren alle Waisen gesund und munter, nachdem sie monatelang nicht in der Nähe der Stallungen gewesen waren. Sie schlossen sich heute nicht mit den abhängigen Waisen zusammen, da diese bereits zum Grasen auf dem Berg waren.

Mzima allein auf dem Berg

Donnerstag, 26. November 2015
Heute Morgen ahnte Lesanju, dass sich etwas besonderes ereignen würde, und sie ließ den Waisen nur wenig Zeit an den Stallungen, ehe sie sie zum Grasen in den Busch führte. Eine Stunde später war es soweit, und Emilys gesamte Herde kam mit drei wilden Elefantenbullen in etwa dem gleichen Alter vorbei. Wir bemerkten, dass einer der wilden Bullen Sweet Sallys Baby bewachte, und Seraa, Mweya und Thoma passten noch immer auf Emma und Eden auf. Einer der Bullen hatte eine Verletzung am Rüssel auf halber Höhe, vermutlich von einer Schlinge. Die Wunde war verheilt, doch er hatte nun nur noch einen halben Rüssel. Sie alle soffen sauberes Wasser aus der Tränke an den Stallungen und brachen eine halbe Stunde später wieder auf, nachdem sie noch ein wenig Kopra gefressen hatten. Wir beobachteten die Herde noch eine Weile, und das Bild blieb das gleiche: der wilde Elefantenbulle bewachte Sallys Kalb, und das Baby vertraute ihm so sehr, dass es ihm sogar gelegentlich hinterherlief. Die Ex-Waisen trafen heute nicht auf Lesanjus Gruppe, denn sie waren in eine völlig andere Richtung zum Grasen aufgebrochen.

Eden und Emma

Freitag, 27. November 2015
Es war heute Morgen recht kalt, als die Waisen aus ihren Gehegen kamen. Sie waren gut gelaunt, tranken ihre Milch und fraßen Kopra. Kurz darauf wurde Lesanju von Emilys Herde überrascht, die zu den Stallungen kam, und Lesanju versuchte, in entgegengesetzter Richtung zu entkommen, ohne sie zu begrüßen. Kivuko ging kurz zu ihnen und sagte hallo, bevor sie mit Ex-Waise Seraa rangelte. Eve stellte sich hinter Kivuko, um sicherzugehen, dass sie sich nicht drücken oder zu schnell aufgeben würde. Kivuko verließ sie aber, um sich ihren Freunden südlich des Mazinga-Bergs anzuschließen. Sie wanderten einmal um den Berg herum und kamen gegen 13 Uhr am großen Wasserloch an. Und das alles nur, um Emilys Herde zu entkommen! Es störte sie nicht, dass sie so weit laufen mussten, um ein Treffen mit so vielen Elefanten zu vermeiden.
An den Stallungen bekam Sweet Sally die seltene Gelegenheit, ihren kleinen Jungen zu säugen, den wir Safi genannt haben – der wilde Bulle, der ihn sonst bewacht, löschte gerade seinen Durst. Die Ex-Waisen waren noch immer in Begleitung der wilden Bullen, einer davon mit verkürztem Rüssel. Als wir ihnen weiter in den Busch folgten, sahen wir, dass immer noch der gleiche Bulle mit den dünnen, langen Stoßzähnen den kleinen Safi bewachte, während der andere Bulle mit dem kurzen Rüssel sich liebevoll um Emma kümmerte. Es war noch ein dritter Bulle bei ihnen, doch dieser schien keine besondere Verantwortung für die Kleinen in Emilys Herde zu haben.

Kivuko trifft die Ex-Waisen

Samstag, 28. November 2015
Es war wieder ein wunderbarer Morgen, und die Waisen kamen heraus und begannen ihren Tag wie immer: die milchabhängigen Waisen tranken ihre Milch, bevor sie sich den älteren beim Frühstück aus Kopra und Luzernenheu anschlossen. Lesanju vermutete dann, dass die Ex-Waisen bald ankommen könnten und marschierte aus den Stallungen. Eine halbe Stunde später zeigte sich, dass Lesanju Recht gehabt hatte, denn die Ex-Waisen-Bullen Morani und Laikipia kamen an. Die beiden stellten sich hinter dem Elektrozaun auf und verlangten nach leckerem Kopra. Es war uns eine große Ehre, ihnen etwas abzugeben. Der Rest von Emilys Herde tauchte heute nicht auf, und die zwei Bullen brachen zur Nordseite der Stallungen auf, wo wir die anderen Mitglieder von Emilys Herde beim Grasen vermuteten. Lesanjus Gruppe ging ihrem üblichen Tagesablauf nach und traf die Ex-Waisen den ganzen Tag nicht.

Die Waisen fressen Kopra

Sonntag, 29. November 2015
Heute Morgen war es wieder schön, und die Waisen kamen um 6 Uhr aus ihren Gehegen, schlangen ihre Milch hinunter und machten sich über das Kopra her. Lesanju war besonders aufgeregt, weil die Ex-Waisen nicht gekommen waren und so ihre Führungsposition in der Waisengruppe nicht infrage gestellt wurde. Sie konnte ihre Freude kaum verbergen und rollte sich zum Staubbad herum. Mzima traute seinen Augen nicht, als er sah, wie froh Lesanju war, und er leistete ihr erfreut Gesellschaft beim Spielen. Später gingen die Waisen unter der sorgsamen Führung von Ndii und Kenia zu den Weidegründen. Sie grasten den größten Teil des Tages und gingen zum ersten Mal zum großen Wasserloch, das genug Wasser für ein Bad hatte. Kenia genoss das Bad sehr, und sie tauchte ihren ganzen Körper im Wasser unter; nur ihre kleinen Augen schauten noch heraus, und ihren Rüssel benutzte sie zum schnorcheln. Auch Nelion nahm ein kurzes Bad und stand am Ufer, um die anderen in Ringkämpfe zu verwickeln. Zuerst nahm er sich Tundani vor, danach Ishaq-B. Rombo warf seinen Rüssel in die Höhe, so begeistert war er vom Bad. Mbirikani sicherte sich eine kleine Pfütze, nachdem sie aus dem Hauptwasserloch gekommen war, und Lempaute gesellte sich zu ihr.
Später am Tag wurde eine verwaiste Kuhantilope von KWS-Wildhütern zu den Stallungen gebracht. Sie war knapp eine Woche alt und wurde von uns Kasigau genannt. Das Kleine war in ein Dorf in Kasigau gelaufen und zwei Tage lang von einem Bewohner versorgt worden, bevor dieser den KWS informiert hatte. Dieser holte sie ab und brachte sie zu den Keepern in Voi.

Lesanju ist gutgelaunt, neben Mzima und Panda

Montag, 30. November 2015
Es war ein schöner Moment für Ngulia und Kore, die durch den Zaun in den Stall lugten, wo Neuankömmling Kasigau ihre Milch und ihre Medizin bekam. Diese neue kleine Familie an den Stallungen ist glücklich und gesund. Sie sehen sogar recht wohlgenährt aus, da sie viel Milch und Grünfutter bekommen. Ngulia, das Zebra, kommt gern wegen dem Luzernenheu zum Stall zurück, da sie das am liebsten mag und den ganzen Tag darauf herumkauen könnte. Das lockt auch Elandantilope Kore zu den Stallungen zurück. Kores Haare am Hinterleib, die ihr ausgefallen waren, wachsen nach der Behandlung mit Medikamenten wieder, und sie ist glücklich und wächst schnell.
Die Waisenelefanten gingen heute den Mazinga-Berg oberhalb des Malaika-Hauses hinauf, um dort zu grasen. Die jüngeren kamen zum Mittag herunter und bekamen ihre Milch direkt an den Stallungen. Heute durfte Araba zum ersten Mal aus ihrem Gehege, um ihre Milch mit den anderen zu trinken und sich unter sie zu mischen. Ndii schien sich in sie verguckt zu haben; sie zeigte ihr das Wasserloch an den Stallungen und nahm sie mit auf ein Bad. Ndii folgte Araba überall hin und beschützte sie vor Mudanda, die etwas eifersüchtig wurde und sie gelegentlich schubste. Sie gingen dann wieder an den Fuß des Mazinga-Bergs zum Grasen, und Ishaq-B umarmte Araba. Die älteren Waisen in Lesanjus Gruppe unterhielten sich nicht weiter mit Araba, da sie den Rest des Tages woanders grasten.

Kasigau, die kleine Kuhantilope, bekommt Milch

(übersetzt aus dem englischen Original)