Artenschützer kritisieren Beschluss der CITES-Konferenz:

Nur ein totales Handelsverbot für Elfenbein kann die Wilderei stoppen!
Das Plenum der CITES-Konferenz in Santiago de Chile hat entschieden:
Südafrika, Botswana und Nambia können ab Mai 2004 insgesamt 60 Tonnen
ihrer Elfenbein-Vorräte verkaufen.

Der Hauptabnehmer wird wiederum Japan sein. ­
Dieser Beschluss ist gerade auch aus deutscher Sicht eine besondere
Niederlage: Die Bundesregierung hatte sich im Vorwege der Konferenz für ein
absolutes Handelsverbot ausgesprochen ­ die EU jedoch enthielt sich der
Stimme, als die Anträge Südafrikas, Botswanas und Namibias zur Debatte
standen. „Mit ihren 15 Stimmen“, so Daniela Freyer von Pro Wildlife, „hätte
sie die Freigabe des Elfenbeinhandels verhindern können.“
Abgelehnt wurden dagegen der Antrag Zimbabwes, einen einmaligen Verkauf
seiner Elfenbein-Vorräte zu genehmigen, und der Antrag Sambias, seine
Elefantenpopulation auf Anhang II herunterzustufen (was einen erneuten
Elfenbein-Handel möglich gemacht hätte).
Zur Erinnerung: Kenia und Indien hatten beantragt, alle afrikanischen
Elefanten auf Appendix I zu listen und somit auch jeden Handel von Elfenbein
zu verbieten. Dieser Antrag wurde auch vom Verein „Rettet die Elefanten
Afrikas e.V.“ sowie von vielen Artenschutzorganisationen ausdrücklich
unterstützt.

elfenbein
Seit Jahren sind Afrikanische Elefanten durch Wilderei bedroht – hier kenianische
Ranger, die gewildertes Elfenbein sicherstellen.

Hans-Helmut Röhring, 1. Vorsitzender des Vereins „Rettet die Elefanten
Afrikas e.V.“: „Das jetzige Ergebnis wird mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit für viele afrikanische Elefanten den Tod bedeuten. Die
Erfahrung der Vergangenheit hat gelehrt, dass selbst partielle
Handelsgenehmigungen für Elfenbein stets zum Wiederaufleben der Wilderei
führten.“ Auch Michael Wamithi, Leiter des Ostafrikas-Büros des IFAW
(Internationaler Tierschutz-Fonds) in Kenia zieht resigniert Bilanz: „Nicht
der Schutz der Elefanten, sondern Handelsfragen standen im Mittelpunkt der
Debatten auf dieser CITES-Konferenz.“
Ein schwerer Rückschlag für alle, die für das Überleben der Afrikanischen
Elefanten kämpfen. Was bleibt: Jeder von uns muss auch weiterhin alles
daransetzen, dem Elfenbein-Handel jegliche Grundlage zu entziehen. Niemand
darf Elfenbein kaufen, tragen oder als Geschenk annehmen. Weder in
Deutschland noch in den afrikanischen Urlaubsländern. Denn jedes Stück
Elfenbein bedeutet den Tod für den nächsten Elefanten.