GESCHAFFT: DIE VOI-WAISEN SIND ERWACHSEN!

Natumi hatte mit ihrer Truppe schon im vergangenen April „Morgenluft“ gewittert. Sozusagen. Denn jeden Abend gegen 18 Uhr spazierte sie mit Laikipia, Edie, Nyiro, Ilingwezi, Tsavo, Ndara und Loisaba aus den neuen Stockades in Voi hinaus in die Weite des Tsavo-East-Nationalparks. Dort blieben sie bis zum nächsten Morgen, um dann Salamas Gruppe abzuholen, spazierten also mit Lolokwe, Mvita, Sosian und Mukwaju hinaus in den neuen Tag. Thoma blieb mit Seraa, Mweya, Mpala, Solango, Burra, Irima, Morani und Mweiga zunächst noch auf den Spuren der Keeper. Aber damit ist es nun auch vorbei… Nur noch Mweya, das Eli-Mädchen aus Uganda, hält in den Stockades regelmäßig die Stellung, bemuttert eine kleine Eli-Waise, die die „Großen“ von einem ihrer Busch-Spaziergänge mit zu den Keepern gebracht haben.

Die Rüsselbande in Voi, die wir über so lange Zeit jedes Jahr aufs Neue begleitet haben, ist auf und davon in den Busch. Wilde Eli-Herden treffen. Wegbleiben, solange man Lust hat. Auf den Putz hauen. Selbständig sein. Mal ehrlich: Kennen wir doch alle, oder? Und nun sind eben die Elis dran. Gönnen wir es ihnen von Herzen. Denn mit diesem Schritt ist einmal mehr das ehrgeizige Ziel des Waisenprojekts von Daphne Sheldrick erreicht: Von Menschenhand aufgezogene Elefantenwaisen haben ihren Weg zurück in die Wildnis gefunden. Das verdanken sie nicht zuletzt Ihnen – den Pateneltern, die sie über so viele Jahre so treu unterstützt haben. Und das werden sie Ihnen nie vergessen.

Einziger Wermutstropfen: Besuche der Pateneltern in Voi sind zwar im Prinzip weiterhin möglich, aber Sie werden möglicherweise dort nur noch Mweya antreffen. Das mag für Sie sehr schmerzlich sein, aber vergessen Sie nicht: Für die Elefanten bedeutet diese Entwicklung eben genau das, was Daphne Sheldrick all die Jahre erhofft hat. Und das wird hoffentlich auch Sie darüber hinwegtrösten, „Ihren“ Paten-Eli nicht mehr persönlich zu treffen. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, Ihre Patenschaft ohne Zusatzkosten auf einen anderen Elefanten zu übertragen (siehe unsere Liste unter „Patenschaften“). Bitte, schicken Sie uns dann eine kurze Nachricht.

In Nairobi bereiten sich- vier kleine Elis auf den Umzug nach Ithumba vor. Nur Shimba, Lesanju, Lempaute und Chyulu bleiben vorerst in der Nursery am Rande des Nairobi Nationalparks, wo sie jeden Tag von 11 bis 12 Uhr ohne Voranmeldung besucht werden können.

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Ein Besuch in Ithumba ist für Pateneltern möglich, aber mit besonderen Auflagen verbunden. Der Grund: Der Norden des Nationalparks Tsavo-East ist für Touristen im Prinzip weiterhin gesperrt. Lediglich für Besucher des Ithumba-Camps wird eine Ausnahme gemacht. Das bedeutet allerdings, dass das gesamte Camp (drei komfortable Zelte mit je zwei Schlafplätzen) für ca. 300 US-$ pro Nacht gebucht wird (zzgl. Nationalpark-Gebühren, ca. 50 US- $/Pers./Tag). Außerdem muss die gesamte Verpflegung aus Nairobi oder Voi mitgebracht werden, und Besucher dürfen nur – ganz wichtig – in einem Allrad-Fahrzeug (z.B. Landrover) anreisen. Dies ist eine Vorschrift des Kenya Wildlife Service (KWS), die von Daphne Sheldrick mit allem Nachdruck im Interesse der Besucher unterstützt wird. (Weitere Infos auf Anfrage; wir vermitteln Ihnen gern eine zuverlässige Reiseagentin. Gruppenreisen in diese Region sind auf Grund der besonderen Gegebenheiten nicht möglich.)

Wir hoffen auf Ihr Verständnis für diese neue Entwicklung, mit der, noch einmal gesagt, genau das erreicht wurde, was vor fast 20 Jahren als fernes Ziel am Anfang des Waisenprojekts gestanden hat. Herzlichen Glückwunsch, liebe Daphne! Und Dank Ihnen allen, die zum Gelingen beigetragen haben.