Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Juni 2005

Die Nursery-Elefanten

Der entzündete Kiefer war für den kleinen Kora lange Zeit eine Tortur. Die Wunde muss jetzt aber nur noch einmal die Woche gereinigt werden, doch er hat immer noch Angst davor. Er machte während des Monats erstaunliche Fortschritte und begann auch zu spielen, ein gutes Zeichen. Rapsus Auge ist wieder vollkommen in Ordnung, und er hat immer Hunger. Er schafft es, den bockigen kleinen Buchuma mit seinen Mini-Stoßzähnen zu disziplinieren.

Madiba, in sehr lieber und braver Elefant, und die kleine Lualeni haben sich angefreundet.

Galana teilt sich die Aufgaben der Matriarchin mit Sunyei und Naserian.

Es ist wunderbar zu sehen, wie der kleine Kora sich von seiner Kieferwunde erholt und von seinem psychischen Trauma, Mutter und Familie verloren zu haben. Auch Lualeni hat sich von der tiefen Depression nach dem Verlust der Familie erholt und ist sehr verspielt geworden. Es verbindet sie eine dicke Freundschaft mit Kora, und sie sucht ständig nach ihm.

Kora geht es inzwischen auch gut, er macht jetzt auch bei den `Bullenkämpfen` mit.

Die Ithumba-Waisen

Im Schutz der Dunkelheit besuchten zwei Bullen die Stockades, tranken und kommunizierten mit den Waisen. Bullen sind die Scouts der Elefanten und werden den anderen „berichten“, so dass wir mit weiteren Besuchen rechnen können. Vielleicht waren die Besucher auch Imenti und sein `Großer Freund`?

Ansonsten war der Monat sehr ruhig. Nach wie vor sind Yatta und Ol Malo sowie Selengai und Mulika befreundet. Wie gewohnt sorgten Paviane, Warzenschweine und Dik-Diks für Aufregung. Eines Tages sah Tomboi, dass Wendi das Maul voll Gras hatte, ging hin und versuchte es ihr wegzunehmen. Yatta bemerkte es, kam heran und führte Tomboi zu einer Stelle, wo er selber Gras finden konnte.

Die Waisen in Voi

Überraschenderweise kamen Emily, Aitong und Sweet Sally nur einmal zu den Stockades. Sie kümmerten sich um die Babys, streichelten sie und blieben bis zum Abend. Lissa, ihre Kinder Lali und Lara sowie Mpenzi und Uaso kamen zum Trinken und Spielen.

Die kleinen Bullen tragen nach wie vor ihre Kämpfe aus. Dicke Freunde sind Burra und Morani sowie Thoma und Seraa. Mweya beschützt weiterhin die noch immer etwas schwächliche Mweiga. Sie verhindert, dass Nyiro sie besteigt, indem sie sich selber anbietet.

Es gab viel Kontakt mit wilden Herden diesen Monat. Burra kabbelte sich mit einer wilden Matriarchin, die aber aufpasste, damit er sich nicht wehtat. Die Waisen mischten sich unter fünfzehn wilde Elefanten und verbrachten den Tag mit ihnen. Als ein Bulle mittleren Alters auftauchte, holten Ilingwezi und Natumi ihn zu den anderen. Auf dem Heimweg blieb Sosian zurück und schrie. Irima kam sofort und holte ihn. Die Waisen passen wirklich sehr gut aufeinander auf.

Ilingwezi beweist, dass Elefanten denken und planen können. Sie häufte sich Futter auf den Rücken, um später noch etwas zu essen zu haben. Dummerweise bemerkte Loisaba es und versuchte, ihr das Futter zu stiebitzen; also musste sie es doch schnell selbst essen. Salama trägt immer einen kleinen Stock, um sich an den Beinen zu kratzen.

Lissa und nun auch Emily sind zu wilden Elefanten geworden. Ihre Besuche werden weniger, das heißt: Emily weiß die Babys in guter Obhut. Diese beiden Elefanten sind ein Beleg für den Erfolg unserer Arbeit. Fürsorge, Freundlichkeit und liebevolle Zuwendung sind der Schlüssel zur Aufzucht und Auswilderung der Elefanten.