Kompromiss bei der CITES-Konferenz: Neun Jahre lang Schluss mit dem Elfenbein-Handel

Besser neun als null. Das scheint Kenias Verhandlungsführer Julius Kipng’etich vom Kenya Wildlife Service im Kopf gehabt zu haben, als er am Rande der CITES-Konferenz von einem „stolzen Moment für den Kontinent“ sprach. Gemeint war der Kompromiss, auf den sich afrikanische Elefantenländer nach langem Hin und Her geeinigt haben:

Zwar dürfen Botswana, Namibia, Simbabwe und Südafrika neben dem bereits vor Beginn der CITES-Konferenz genehmigten Elfenbeinverkauf jeweils eine weitere Elfenbein-Lieferung exportieren – aus Lagervorräten, die bis zum 31. Januar 2007 registriert wurden. Nach Abschluss dieser Export-Geschäfte ist dann aber neun Jahre lang kein weiterer Elfenbein-Verkauf möglich.

Immerhin: eine kurze Erholungspause für die afrikanischen Elefanten, um sich von der Wilderei der Vergangenheit zu erholen. Andere afrikanische Elefantenländer, angeführt von Kenia und Mali, hatten für ein 20-jähriges internationales Elfenbein-Handelsverbot plädiert. Ihr Argument, dass jede begrenzte Freigabe des Elfenbein-Handels ein Wiederaufleben der Wilderei zur Folge hat, wurde in der Vergangenheit leider immer wieder bestätigt. Trotz einer limitierten Export-Genehmigung hatte sich die Zahl der gewilderten Elefanten bereits wieder auf schätzungsweise 20 000 Tiere pro Jahr erhöht.