Mumbushis Rettung

Am Mittag des 4. Juli wurde Edwin Kinyanjui, der Senior Wildlife Officer im Bill Woodley Mt. Kenya Trust und Retter von Elefantenwaise Kenia, von einem Viehhirten benachrichtigt, der im Wald in der Nähe des Hombe-Flusses ein einzelnes Elefantenbaby gesehen habe. Gemeinsam mit Rangern des Kenya Wildlife Service hatte er das Kalb beobachtet und gehofft, die Mutter würde zurückkehren. Als dies nicht geschah, rief Robert O’Brien, der Leiter des KWS im Mt. Kenya Nationalparks, der vorher in Tsavo tätig war und das Waisenprojekt daher gut kannte, bei uns an, und die Rettung wurde eingeleitet.

Abdi and Leleruk who fly to the Nanyuki airstrip to take over the rescue of the calf from KWS inspect his wound

 

Das Elefantenbaby war ein kleiner Bulle und geschätzte zwei Monate alt, da seine ersten Backenzähne bereits durchbrachen und seine Fußsohlen schon verhornt waren. An seinem Kopf hatte er den tiefen Schnitt einer Machete, die wohl entweder von elefantenfeindlichen Bauern stammte oder von Viehhirten, die ihre Tiere in den Wald getrieben hatten. Davon abgesehen war er aber in gutem Zustand. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte er seine Familie durch Wilderer verloren. Die Wilderei hat in dieser Region in letzter Zeit deutlich zugenommen. (Seit Januar 2011 hat man 26 getötete Elefanten in den Wäldern um den Mt. Kenya gefunden.) Seine Retter waren die KWS Ranger Cpl. Kilonzo, John Ombongi, Siyati Farah und Thophillas Muthui sowie Wildhüter Charles Nyagah und Robert O’Brien, der das Elefantenbaby in seinem Haus behielt, bis es am nächsten Morgen von unserem Flugzeug abgeholt wurde. Als wir die Nachricht erhielten, war es für den Lufttransport an diesem Tag bereits zu spät. Robert O’Brien ist zum Glück sehr versiert im Umgang mit Elefanten und fütterte dem Baby lediglich Wasser, bevor es bei der Ankunft des Flugzeuges den für Elefanten tauglichen Milchersatz bekam.

Mumbushi's deep head woundThe little calf sleeps on the flight to Nairobi, comforted by sucking the milk teatThe little calf sleeps on the flight with a teat placed in his mouth as a comforterThe calf is prepared for loadingMwambushi meets the orphans for the 1st time IMG_6931 (3)

Am Vormittag des 5. Juli kam Klein Mumbushi sicher in der Nairobi-Nursery an. Die Region um den Hombe-Fluss ist überwiegend Sumpfgebiet, so dass er den Namen Mumbushi (Kisuahili für Sumpfgebiet) erhielt. Hungrig und erschöpft (wahrscheinlich auch, weil er die ganze Nacht zuvor im Haus von Robert O’Brien ununterbrochen geschrien hatte) bekam er die routinemäßig verabreichte Antibiotika-Prophylaxe, um einer Lungenentzündung vorzubeugen. Außerdem wurde seine Schnittwunde mit grüner Tonerde eingeschmiert, und er bekam Milch und eine Tränke mit rehydrierenden Mitteln.

Sobald wir im September / Oktober Mumbushi selber kennengelernt und fotografiert haben können auch Sie eine Patenschaft übernehmen.