Nairobi Nursery Januar 2017

Sonntag, 1. Januar 2017
Alle Waisen begrüßten das neue Jahr in bester Laune und beteiligten sich an verschiedenen Schubs-Spielen. Die kleinen Jotto, Tamiyoi und Malima rannten fröhlich auf dem Gelände der Stallungen herum und trompeteten und stampften wie die älteren Waisen im Gebüsch hinter den Gehegen. Luggard, Murit und Malkia waren damit beschäftigt, sich gegenseitig mit umschlungenen Rüsseln in Ringkämpfe zu verwickeln. Es war sehr schön und ermutigend zu sehen, wie der arme Luggard mit seinem gebrochenen Bein versuchte, mit Malkia zu spielen und auf sie zu klettern wie die Anderen, obwohl er eigentlich nur drei Beine zur Verfügung hat. Es fiel ihm schwer, die Balance zu halten, aber er begnügte sich auch damit, hinter ihr her zu jagen; Malkia machte bereitwillig mit und rangelte vorsichtig mit ihm.

Jotto ist gut gelaunt

Montag, 2. Januar 2017
Beim Schlammbad der Waisen um 11 Uhr war es sehr heiß, und die Babys tranken eilig ihre Milch aus und rannten dann zur Abkühlung in den Matsch. Als Luggard, Malima, Tamiyoi, Ambo und Jotto beim Schlammloch ankamen, konnten sie gar nicht schnell genug mit ihrer Milch fertig werden, bevor sie gingen und schlammiges Wasser aufsogen. Sie sprühten es sich hinter die Ohren, um sich damit abzukühlen. Vor allem Luggard, der Schlammbäder über alles liebt, wälzte sich glücklich im dicken Matsch, zusammen mit Tamiyoi, Malima und Jotto. Ihre Spiele wurden aber unterbrochen, als Esampu, Murit, Godoma und Ngilai im Schlammloch ankamen. Sie rollten sich herum und stießen aneinander, was den Kleineren doch etwas zu ruppig war, sodass sie lieber herauskamen und sich von den Keepern beim Einstauben helfen ließen. Ngilai kam auch aus dem Matsch heraus und wollte mit den jüngeren Waisen spielen und mit ihnen rangeln, aber die Keeper hielten ihn davon ab. Anstatt aber zurück ins Schlammloch zu gehen, rannte er zum Absperrband, wo die Besucher standen, und machte sich einen Spaß daraus, diese zu schubsen und sie schön einzumatschen. Dann flitzte er zurück in den Schlamm, womit er vermied, von den Keepern ausgeschimpft zu werden – die Zuschauer fanden es aber sehr spaßig und applaudierten Ngilai sogar!

Luggard auf dem Weg zum Schlammbad

Dienstag, 3. Januar 2017
Draußen im Busch grasten die Waisen heute morgen geschäftig, anstatt viel zu spielen. Erst kurz nach 7 Uhr begannen Lasayen, Rapa, Ndotto, Sana Sana, Malkia und Dupotto herumzurennen, und hinter den Warzenschweinweibchen und ihren Ferkeln her zu jagen, die bei der kleinen Waisengruppe Schutz gesucht hatten. Rapa, Ndotto und Lasayen gaben nicht auf, auch als die Anderen müde wurden, und setzten die Jagd fort. Sie versuchten weiterhin, die kleinen Warzenschweine aus dem Gebüsch heraus zu jagen, aber als sie versehentlich in Malkia und Sana Sana hineinrannten, erschraken sich die beiden und machten sich zum Rest der Gruppe davon. Als Lasayen, Rapa und Ndotto das sahen, gaben sie auch auf und rannten zur Herde zurück. Dabei trompeteten sie und stampften herum, sodass der Rest der Waisen gleich mitmachte. Mbegu, Ukame, Maramoja und Dupotto schlossen sich ihnen beim Büsche zertrampeln an und tröteten im Wald herum. Die Kleinen, wie Tamiyoi, Malima, Jotto und Luggard blieben lieber bei den Keepern und wollten sich nicht an dem Spektakel beteiligen. Nachdem alle genug von dem Spiel hatten, beruhigten sie sich wieder und grasten friedlich weiter.

Sana Sana nach der Begegnung mit den Warzenschweinen

Mittwoch, 4. Januar 2017
Als die Waisen früh am Morgen draußen im Wald waren, jagten Ukame, Karisa und Wanjala den anderen Waisen Angst ein, als sie sie tief in den Wald führten, wo Oltaiyoni, Roi und Naseku immer mit ihnen gegangen waren. Wanjala ging den anderen Beiden voran, aber als er merkte, dass ihm niemand folgte, drehte er wieder um und rannte trompetend zurück. Als Ukame und Karisa das sahen, taten sie dasselbe, und als die drei lärmend zurückkamen, fing die ganze Herde an, herumzutrompeten und -stampfen. Sie wollten sich gegen irgendeine Gefahr verteidigen, aber wogegen, war ihnen nicht ganz klar. Als die protestierende Herde bei den Keepern ankamen, drängelten sich Wanjala, Ukame und Karisa durch sie hindurch und rannten bellend in Richtung der Stallungen zurück. Als Ukame merkte, dass die anderen Waisen immer noch im Wald waren, machte sie erneut kehrt, und die beiden Jungs kamen mit ihr mit. Sie eilten zurück zur Herde und im Gebüsch gab es eine freudige Wiedervereinigung. Scheinbar sind alle noch ein wenig verwirrt, jetzt wo die älteren Elefanten umgezogen sind, mit denen sie immer weit in den Busch hinaus gewandert waren. Mit der Zeit werden sie sich aber daran gewöhnen, und eine neue Rangordnung wird sich unter ihnen herausbilden.

Ukame draußen im Wald

Donnerstag, 5. Januar 2017
Als die Waisen heute morgen heraus kamen, waren sie sehr damit beschäftigt, morgendliche Begrüßungen auszutauschen. Die besten Kumpels Ndotto und Lasayen rangelten miteinander, und die kleinen Tamiyoi, Jotto und Malima gingen direkt zu Maxwells Gehege und bedienten sich an seinem Luzernenheu. Als die drei sich um die leckersten Bissen stritten, wurde Winzling Tamiyoi eifersüchtig auf Jotto und Malima und wollte das leckere Heu nicht mit den Beiden teilen. Sie wandte sich mit aufgestellten Ohren Malima zu, um sie weg zu scheuchen, und versuchte dasselbe dann bei Jotto, der sich aber gar nicht darum kümmerte und weiter fleißig Leckerbissen aufsammelte. Daraufhin versuchte sie, ihn zu schubsen und gab ihm sogar eine Kopfnuss, wobei er gegen die Metallstangen von Maxwells Tor geschoben wurde. Er jaulte laut auf und rannte Malima hinterher, die sich schon vorher aus dem Staub gemacht hatte, als Tamiyoi unleidlich geworden war. Dann schlossen sich die Beiden dem Rest der Herde an, die inzwischen zum Grasen ins umliegende Gebüsch gegangen war. Tamiyoi wollte natürlich nicht allein zurück bleiben und kam auch hinterher, aber den Rest des Tages wollte Jotto sie nicht in seiner Nähe haben!

Ndotto geht mit Lasayen spielen

Freitag, 6. Januar 2017
Mbegu ist es schon gewöhnt, die Gruppe der Jüngeren am Morgen hinaus in den Busch und zur Besuchszeit hinunter zur Fütterung zu bringen. Heute wurde sie aber offiziell zur Mini-Leitkuh der Waisenherde ausgerufen, als sie auch die älteren Waisen zur Besuchsstunde brachte. Obwohl sie sich daran gewöhnt hat, bei den Kleinen zu sein, machte sie bei der Besuchsstunde heute nicht den Eindruck als würde sie sie vermissen. Sie setzte dann das Grasen zufrieden fort. Godoma ist jetzt das älteste Mädchen in der Gruppe der jungen Waisen, und sie ist die Anführerin der Babys wie Tamiyoi, Jotto, Malima, Esampu und Ambo. Nachdem sie von Mbegu gelernt hat, wie man sich um die Jüngeren kümmert und sie beschützt, zeigt sie jetzt, dass sie auf die Kleinen aufpassen kann. Als heute bei der öffentlichen Besuchsstunde Esampu versuchte, Malima von ihrer Milchflasche wegzuschubsen und Malima protestierend aufschrie, rannte Godoma sofort zu ihnen, um nachzusehen, was los war. Das zeigt, dass sie sich gut um die Gruppe kümmert, und vielleicht wird sie eines Tages eine richtige Leitkuh werden!

Mbegu ist jetzt Mini-Leitkuh der ganzen Herde

Samstag, 7. Januar 2017
Murit, der ein äußerst freundlicher Zeitgenosse ist, erteilte heute Morgen im Wald den Kleinen Jotto, Ambo und Luggard ein paar Lektionen im Ringkampf. Er war ganz damit beschäftigt, gegen Jotto und Ambo gleichzeitig anzutreten, und Luggard mischte sich auch gelegentlich von der Seite ein. Danach widmete er sich ganz seinem besten Freund Luggard, aber der Spaß war vorbei, als Draufgänger Rapa mitspielen wollte – er war den Beiden viel zu ruppig, und so wollten sie nicht mit ihm spielen. Das ärgerte Rapa, und er begann, die kleinen Büsche niederzutrampeln. Bei der öffentlichen Besuchsstunde waren die Waisen heute nicht allzu aktiv. Nur Malima und Tamiyoi rollten sich zum Staubbaden in der Erde herum und posierten dann am Absperrband, sodass die Zuschauer jede Menge tolle Fotos von ihnen schießen konnten.

Murit ist ein sehr freundlicher Junge

Sonntag, 8. Januar 2017
Bei der Milchfütterung, egal ob draußen im Busch oder bei der Besuchsstunde, ist es immer erstaunlich zu sehen, wie die Mini-Leitkuh Mbegu von einem Waisen zum anderen geht, ihren Rüssel in deren Mund steckt und die Milch aufsaugt, die daneben kleckert und auf den Boden tropft. Das macht sie schon seit jeher, sogar in ihrem Gehege am Nachmittag; sie rüsselt dann alles, was aus ihrer Flasche auf den Boden gelangt ist, auf und stellt sicher, dass nichts verschwendet wird!
Kurz vor 14 Uhr kam eine Nachricht von einer unserer Tierarzteinheiten, die ein zu rettendes Kalb in Amboseli gesehen hatte. Ein Team wurde losgeschickt, und es traf die Wildhüter, die den kleinen Elefanten bei ihrer täglichen Patrouille in einem Wasserloch gefunden hatten. Es liegt im lokalen Schutzgebiet von Kitirua im Langolo-Gebiet. Das Kalb scheint schon eine Weile dort gewesen zu sein, aber immerhin hatte es keine größeren Verletzungen, nur ein paar Schrammen an den Vorderbeinen. Es ist sehr jung und schon recht abgemagert, da es offenbar schon eine Weile keine Milch mehr von seiner Mutter bekommen hatte. Es wurde gerettet und zum Waisenhaus in Nairobi gebracht.

Mbegu wird gefüttert

Montag, 9. Januar 2017
Wegen der heutigen hohen Temperaturen nahmen die Waisen ein ausgedehntes Schlammbad, und Luggard und Murit wollten das Matschloch gar nicht wieder verlassen. Ndotto und Galla kletterten ausführlich auf Mbegu herum, die tief im Schlamm lag. Es war sehr lustig zu sehen, wie Ndotto angerannt kam, als Galla auf Mbegu zu klettern begann. Er schubste ihn weg, denn er hat Mbegu sehr gern und hat am liebsten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Galla revanchierte sich aber und verpasste Ndotto ebenfalls eine Kopfnuss, sodass keiner der Beiden viel dazu kam, auf Mbegus eingeschlammtem Rücken zu spielen.
Das kleine Waisenmädchen, das gestern gerettet worden war, schien sich heute ganz gut zu fühlen. Sie hebt mit ihrem Rüsselchen Dinge auf und trinkt auch ein wenig Milch. Sie wurde von den älteren Mädchen Mbegu, Dupotto, Maramoja, Godoma und Ukame herzlich begrüßt und berüsselt, aber sie hält sich noch lieber in der Nähe der Keepern auf.

Lasayen am Ufer und Rapa im Schlamm

Dienstag, 10. Januar 2017
Heute brachte Murit seine kleine Gruppe hinunter zu ihrer Milch am Schlammbad, als er auf einige Paviane traf, die sich dort gegenseitig herumjagten und spielten. Er änderte die Richtung und versuchte, sie vom Weg zu verscheuchen, was aber nicht so recht funktionierte, da die Affen sich nicht von ihm beeindrucken ließen. Godoma kam ihm mit aufgestellten Ohren zu Hilfe, und zusammen gelang es ihnen, sich den Weg durch die Paviane hindurch zu bahnen und trompetend zur Milchfütterung hinunter zu rennen. Als die zweite Gruppe Babys, nämlich Tamiyoi, Malima und Kuishi, aus dem Wald herauskam, waren sie etwas verwirrt, da ihnen die Paviane den Weg versperrten. Sie wussten nicht so recht wohin, und Tamiyoi und Malima begannen, um Hilfe zu rufen. Ihr Geschrei rief sofort die neue Mini-Leitkuh Godoma auf den Plan, die zurück zu den Babys rannte und dabei geradewegs durch die Gruppe Paviane preschte. Diese liefen in alle Richtungen davon, sodass die kleinen Waisen schließlich zu ihrer Milch herunter kommen konnten. Die treusorgende Godoma begleitete dann Tamiyoi, Malima und Kuishi mit immer noch weit aufgestellten Ohren zum Schlammbad herunter.

Murit und Galla

Mittwoch, 11. Januar 2017
Die Waisen kamen am Morgen aus ihren Gehegen gelaufen und gingen in den Wald, um wie üblich zu grasen. Auf dem Weg trafen sie auf eine Impalaherde, die auch gerade graste. Als Dupotto, Maramoja, Ndotto, Pare, Lasayen, Rapa, Mbegu, Karisa und Ukame sie sahen, schlugen sie sich in die Büsche und begannen, herumzustampfen und zu trompeten. Das veranlasste die restlichen Waisen, es ihnen nachzumachen, sodass die nichtsahnenden Impalas in alle Himmelsrichtungen flüchteten. Eine der Antilopen fand sich allerdings zwischen den wildgewordenen Waisen wieder. Sie war kurz verwirrt, aber dann sprang sie zum Erstaunen aller in einem Satz über Ndottos Rücken hinweg, um wieder zum Rest ihrer Herde zu gelangen. Das jagte Ndotto einen solchen Schrecken ein, dass er laut aufschrie, und die ganze Herde rannte erschrocken zu den Keepern zurück. Nur Mbegu, Dupotto, Godoma und Maramoja blieben aufgeregt zurück und stampften noch einige Minuten durch die Büsche, bevor sie sich wieder beruhigten. Schließlich machten sich alle wieder friedlich ans Grasen und gingen weiter in den Wald hinein. Tamiyoi, Jotto, Malima, Murit und Kuishi blieben aber den Rest des Morgens lieber noch dicht bei den Keepern!

Die Waisen gehen hinaus in den Wald

Donnerstag, 12. Januar 2017
Heute Morgen waren die Waisen ganz mit Grasen im Busch beschäftigt, ohne dass etwas besonderes passierte. Bei der öffentlichen Besuchsstunde war es wieder sehr heiß, und die Kleinen verloren keine Zeit und gingen sofort ins Schlammloch, nachdem sie ihre Milchflaschen geleert hatten. Sie wälzten sich alle verspielt herum und matschten alles ordentlich ein. Esampu und Maramoja zogen besondere Aufmerksamkeit auf sich: Die kleine Esampu kam aus dem Matschloch heraus gestürmt und rannte zu einer Wassertonne, wo sie das Wasser über die Ränder schwappen ließ und auf den Füßen der Zuschauer verteilte, bevor sie wieder zurück in den Schlamm rannte. Maramoja kam auch heraus aus dem Matsch und flitzte zu einer der Tonnen, kratzte sich dann aber das Hinterteil daran, was die Besucher sehr lustig fanden. Sie genoss das Kratzen ausführlich!

Lasayen, Rapa und Ngilai genießen ihr Schlammbad

Freitag, 13. Januar 2017
Als die Waisen heute Morgen auf dem Weg in den Wald waren, gingen Wanjala, Galla, Ndotto, Lasayen, Rapa, Maramoja, Sana Sana und Ukame voran und stießen auf eine Gruppe von Pavianen, die damit beschäftigt war, Futter zu sammeln. Die Waisen marschierten gemeinsam mit aufgestellten Ohren auf die Affen zu und versuchten so, sie zu verscheuchen. Ndotto versuchte, einen jungen Affen in die Enge zu treiben, der gerade irgendetwas vom Boden aufhob, und als dieser den Elefanten sah, ließ er einen Alarmlaut an den Rest seiner Familie los. Seine Mutter und einige andere Familienmitglieder antworteten, um sicherzugehen, dass ihr Nachwuchs in Sicherheit war, sodass Ndotto es mit der Angst zu tun bekam und eilig sein Vorhaben aufgab. Er machte kehrt und rannte trompetend zum Rest der Herde zurück. Die Paviane hatten sich inzwischen alle auf die Bäume zurückgezogen und unterhielten sich über die frechen Elefanten.

Sana Sana legt sich mit Pavianen an

Samstag, 14. Januar 2017
Kiko bleibt weiterhin die meiste Zeit auf dem Gelände der Stallungen, um vor den Löwen in Sicherheit zu sein, die immer noch recht häufig im Wald um das Waisenhaus herum ihr Unwesen treiben. Als er heute Morgen aus seinem Stall kam, war er fest entschlossen, mit den Waisen in den Wald zu gehen. Allerdings war ihm die Sperre im Weg, die wir extra errichtet haben, damit er an den Stallungen bleibt. Also protestierte er, indem er zwischen den Stallungen herumgaloppierte und in die Luft austrat. Dabei erschreckte er die Warzenschweine, die dort herumliefen und sich daraufhin in Maxwells Gehege flüchteten. Kiko konnte ihnen nur durch die Gitterstäbe des Tors, durch das sie gerannt waren, hinterher schauen. Viel hatten die Warzenschweine allerdings nicht davon, denn Maxwell war in Jagdlaune und scheuchte sie auf der anderen Seite des Tores wieder herum! Schließlich gelang es ihnen, durch die Gitterstäbe zu entkommen, und Maxwell tobte noch ein paar Minuten in seinem Gehege herum, bevor er sich seinem Schlammbad widmete.
Heute mussten wir wieder ein Baby retten, diesmal aus der Maasai Mara, aus der Gegend von Musiara. Es ist sehr klein und folgte einer wilden Elefantengruppe, die aber nur aus Bullen bestand. Es interessierte sich keiner der Bullen für das kleine Kalb. Als es im Waisenhaus ankam, war es zusammengebrochen und völlig erschöpft, da es immer hinter der wilden Herde her gelaufen war. Noch dazu hatte es lange keine Milch mehr bekommen. Nach einer ersten Behandlung und einer Infusion war es wieder auf den Beinen; es war zwar immer noch schwach, aber trank immerhin schon einmal etwas Milch.

Kiko mit seinem Keeper

Sonntag, 15. Januar 2017
Das kleine Bullkalb, das gestern gerettet wurde, ist immer noch sehr wackelig auf den Beinen und verbrachte die Nacht unter Beobachtung der Keeper. Er nimmt aber bereitwillig die leckere Milch an und ist gern bei den Keepern. Er ist noch unter drei Monate alt.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde waren heute Mbegu und Dupotto im Schlammbad zu Späßen aufgelegt. Mbegu lag am Rand des Schlammlochs und ließ den Kopf hinein hängen, und Dupotto saß auf ihr und ließ sich mit ihr zusammen hinein rutschen. Dann streckte Mbegu die Hinterbeine hoch in die Luft, und Dupotto kratzte sich den Rücken an ihr. Das ganze Spektakel war sehr unterhaltsam anzusehen.

Mbegu und Dupotto hatten heute ihren spaßigen Tag

Montag, 16. Januar 2017
Der kleine Musiara wachte heute Morgen etwas matt auf und war nicht so fit wie am Tag zuvor. Er hatte auch keine rechte Lust auf Milch, aber seine Blutwerte zeigten nichts besonderes an. Er bekam noch eine Infusion, die ihn wieder aufpäppelte und blieb zur Erholung drinnen.
Bei der öffentlichen Besuchsstunde war es heute sehr heiß, sodass die Waisen wetteiferten, wer zuerst in den Schlamm durfte, um sich darin abzukühlen. Ein paar der Waisen waren aber gar nicht am Schlammbad interessiert, wie Ngilai. Er mag den Matsch nicht besonders und versucht immer, ihn zu meiden. Stattdessen jagte er hinter den Warzenschweinen her, die auch ins Schlammloch wollten. Einmal kam er der Stelle ziemlich nahe, an der sich Jotto, Tamiyoi, Malima und Murit fleißig mit Hilfe der Keeper einmatschten, aber als er einen Keeper mit der Schaufel auf ihn zukommen sah, rannte er wieder weg, um nicht mit Schlamm bedeckt zu werden. Er ging weit weg vom Wasserloch und behielt die Keeper mit den Schaufeln genau im Auge, um nicht versehentlich etwas abzubekommen. Kuishi hält sich auch immer vom Schlammbad fern; sie steht nur am Rand herum und ist sich unschlüssig, ob sie vielleicht hinein gehen soll oder nicht. Sie schuffelt sich dann nur gern an denen, die gerade aus dem Matsch herauskommen und hat damit für ihren Geschmack schon genug geschlammbadet!

Die Waisen beim Schlammbad

Dienstag, 17. Januar 2017
Esampus gierige Art ist bei ihren Freunden wohl bekannt. Bei der heutigen öffentlichen Besuchsstunde bekam Malima gerade ihre Milch, als sie Esampu mit aufgestellten Ohren auf sich zurennen sah. Noch bevor sie sie erreicht hatte, begann Malima zu bellen und versteckte sich hinter ihrem Keeper. Godoma wurde sofort hellhörig und wollte schon herübergerannt kommen, um Malima zu helfen, aber als die Keeper Esampu mit ausgestrecktem Finger verwarnten, überlegte sie es sich anders und ging stattdessen einfach zur Wassertonne, um zu saufen. Godoma behielt sie im Auge, um sicherzugehen, dass sie keine Dummheiten machte.
Karisa, Ukame und Malima stärken Tag für Tag ihre Freundschaft; sie haben sich sehr gern und gehen zusammen überall hin, obwohl Malima deutlich jünger ist als die beiden Anderen. Wenn einer der drei nicht bei der Herde zu finden ist, stellen die Keeper bald fest, dass alle drei nicht da sind, und dann tauchen sie bald irgendwo beim Grasen auf eigene Faust auf. Nach der heutigen privaten Besuchsstunde um 15 Uhr fehlte Ukame, und als nach ihr gesucht wurde, tauchte Karisa plötzlich aus dem Gebüsch auf, gefolgt von Wanjala und dann Ukame. Als Karisa die Keeper sah, ging er zu ihnen, aber Ukame und Wanjala rannten erst einmal weg. Dann überlegten sie es sich anders und folgten Karisa, die mit den Keepern zum Rest der Herde im Wald zurückkehrte.

Esampu ist als kleines gieriges Mädchen bekannt

Mittwoch, 18. Januar 2017
Mbegu ist wirklich eine treusorgende Leitkuh, und sie versteht die Sorgen und Nöte ihrer Schützlinge gut. Am frühen Morgen gingen die Waisen hinaus in den Wald, und ein paar der Kleinen drängelten sich unter einen großen Baum. Sie waren damit beschäftigt, die heruntergefallenen Blätter dort zu fressen. Ambo, Jotto, Esampu, Ngilai und Godoma waren alle dort, aber Ngilai und Esampu drängelten herum und versuchten die Anderen wegzuschieben, um mehr von den Blättern abzubekommen. Godoma und Ambo schubsten zurück, und als Mbegu sah, wie sie sich stritten, schritt sie ein, um den Frieden wiederherzustellen. Sie ging hin und zog einen Ast des Baumes herunter, so dass jeder der Babys etwas davon abbekam und alle zufrieden waren. Dupotto kam hinterher, und bald tummelte sich fast die ganze Herde dort, um die leckeren Blätter zu genießen. Es fehlten nur Ukame, Karisa und Wanjala, und mit ihnen die kleine Malima. Sie grasten für sich an einer anderen Stelle und hatten dort schon selbst sehr leckere Zweige gefunden, an denen sie herumkauen konnten.
Gegen 14 Uhr heute war es endlich soweit, dass Kelelari sein Gehege verlassen und sich den anderen Waisen im Wald anschließen konnte. Wir denken, nach zwei Monaten ist er jetzt bereit und vertraut auch seinen Keepern genug. Er ging sehr langsam hinaus in den Wald und brauchte eine ganze Weile, bis er zu den Anderen, die ihn abholen gekommen waren, hinzugestoßen war. Da er viel älter war als sie, als er im Waisenhaus angekommen war, ist er stärker von dem Verlust seiner Familie traumatisiert. Jeder, der sich ihm näherte, egal wie alt oder wie groß, wurde erst einmal verjagt. Mbegu versuchte, sich um ihn zu kümmern, als er gerade Wasser aus einer Tonne trank, aber auch sie wurde weggeschubst. Als er schließlich im Wald war, schubste er immer noch alle von sich, auch Rapa, der normalerweise selbst nicht besonders zartfühlend mit den Jüngeren umgeht – er hielt sich dann für den Rest des Tages von Kelelari fern. Am Ende war es der tapfere kleine Ndotto, der ihm Benehmen beibrachte! Ndotto ging geradewegs auf ihn zu, und Kelelari, mit seinen langen Stoßzähnen und seinem massiven Körper, wollte ihn verscheuchen – aber Ndotto schob ihn einfach zurück. Kelelari versuchte, ihn zu attackieren, doch Ndotto wehrte sich und schubste Kelelari ins Gebüsch! Scheinbar haben sich Ndottos Ringkampfübungen mit Kauro und den anderen großen Jungs gelohnt und sie haben ihm wertvolle Tricks beigebracht, bevor sie nach Ithumba umgezogen sind. Von da an benahm sich Kelelari jedenfalls! Er blieb sogar bei der privaten Besuchsstunde bei der Herde und machte keinerlei Probleme – das Schlammbad genoss er sichtlich. Um 16:30 Uhr, noch bevor die anderen um 17 Uhr zurückkamen, wurde er von Mbegu, Ndotto, Dupotto und Karisa nach Hause begleitet und ging ohne Schwierigkeiten in sein Gehege zurück. Ein großartiger und erfolgreicher erster Tag draußen für den großen Jungen! Wir sind sehr dankbar, dass wir ihn retten konnten, und auch dafür, dass Ndotto so ein Schatz ist.

Mbegu mit Malima

Donnerstag, 19. Januar 2017
Um 6 Uhr morgens begann ein neuer Tag für Kelelari bei seiner neuen Familie draußen im Wald. Er sah sehr glücklich aus und war heute auch ruhig und zufrieden. Er kam auch viel besser mit den anderen Elefanten zurecht als gestern. Rapa scheint sich immer noch nicht so recht wohl zu fühlen, wenn er dabei ist und rennt immer davon, wenn Kelelari ihm zu nahe kommt. Manchmal merkt er nicht, dass Kelelari hinter ihm steht, und wenn er ihn dann plötzlich sieht, flitzt er davon und ruft um Hilfe!
Ndotto schien heute seltsam gelaunt zu sein, als ob ihn irgendetwas bedrücken würde. Vielleicht ist es die Anwesenheit des großen und starken Kelelari, oder auch etwas ganz anderes – wir wissen es nicht. Jedenfalls blieb er heute für sich und graste abseits der Herde, ohne mit irgendwem zu spielen. Kelelari dagegen konnte sogar mit zur öffentlichen Besuchsstunde kommen; wir waren auf alles vorbereitet und postierten etliche Keeper um ihn herum, falls etwas schiefgehen sollte. Daher benahm er sich sehr vorbildich, gerade so, als ob er schon viele Male dabei gewesen wäre! Nachdem er seine Milchflasche geleert hatte, ging er geradewegs zum Schlammbad, wo er ausführlich badete, und kam dann wieder heraus, um sich noch ein Staubbad zu genehmigen. Schließlich stellten sich alle auf und gingen wieder zurück in den Wald, und als sie unter den Bäumen angekommen waren, schien er ein anderer Elefant zu sein, als ob er etwas dazugelernt hatte. Er beschäftigte sich viel mit Dupotto, Ukame und Mbegu, folgte ihnen und war immer in Mbegus Nähe zu finden. Offenbar hat er gelernt, dass Mbegu die Chefin der kleinen Waisenherde ist. Mbegu, Karisa, Ndotto und Lasayen eskortierten ihn dann wieder etwas früher als üblich um 16:30 Uhr nach Hause.

Kelelari draußen im Wald

Freitag, 20. Januar 2017
Ndotto sah heute Morgen wieder gut aus, und als die Waisen in den Wald gingen, schien er wieder ganz der Alte zu sein – im Gegensatz zu seinem eigenartigen Verhalten gestern. Als sie noch in ihren Gehegen waren, spielte er mit seinem Freund Lasayen Verstecken. Sie versteckten sich in ihren Ställen, sodass der jeweils Andere suchen musste. Auch auf dem Weg in den Wald spielten sie noch weiter und rundeten das Ganze schließlich mit einem Ringkampf ab. Wie Ndotto war auch Murit fröhlich und gut gelaunt und hatte seinen Spaß mit Ngilai und Jotto. Er ist sehr schlau und passte auf, dass der ruppige Ngilai nicht mit dem kleinen Jotto spielte. Während sie zusammen waren, stellte er sicher, dass immer nur er mit Jotto spielte und versperrte Ngilai den Weg zu ihm. Das Spiel war zu Ende, als die Milch ankam und die Fütterung um 9 Uhr begann.
Kiko musste jetzt lange Zeit auf dem Gelände der Stallungen bleiben, weil in der Umgebung immer wieder Löwen auftauchten. Seit kurzem haben wir aber nichts mehr von ihnen gesehen, und so durfte Kiko auch mit hinaus in den Wald, nachdem die Elefantenbabys herausgekommen waren. Er war begeistert, dass er am Morgen wieder frei herumlaufen und von allen Bäumen fressen konnte. Dann kam er an Wanjala vorbei, der etwas abseits der anderen Waisen graste. Wanjala hatte nicht mitbekommen, dass er am Morgen auch herausgekommen war, und als er eine Giraffe näherkommen sah, dachte er erst, es wäre eine wilde! So kam er erschrocken aus dem Gebüsch gerannt, doch als er draußen war und gemerkt hatte, dass es nur Kiko war, drehte er wieder um und scheuchte ihn zurück in die Büsche. Kiko kam dann erst wieder zu den Keepern zurück, als die Waisen sich zur öffentlichen Besuchsstunde aufmachten.

Murit und Esampu

Samstag, 21. Januar 2017
Tamiyoi sieht seit gestern etwas matt aus und hat ein wenig Durchfall, daher haben wir ihr etwas Blut abgenommen, um es zu testen. Mbegu war allerdings sehr böse mit den Keepern, als sie dies versuchten. Die Waisenbabys in Tamiyois Alter sind sehr clever; sie ahnte schon, dass die Keeper etwas vorhatten und versuchte, ihnen aus dem Weg zu gehen. Schließlich erwischten sie sie doch, und sie rief um Hilfe. Mbegu hörte sie aus der Entfernung schreien und kam mit aufgestellten Ohren herbei gerannt. Einer der neueren Keeper versuchte, sie aufzuhalten, aber sie hörte nicht auf ihn und jagte einfach weiter. Dann ging einer der erfahreneren Keeper zu ihr und unterhielt sich mit ihr, sodass sie sich etwas beruhigte. Schließlich merkte sie, dass sie der kleinen Tamiyoi nur helfen wollten und wartete geduldig ab. Nachdem die Keeper Tamiyois Blut abgenommen hatten, begleitete Mbegu sie zusammen mit Dupotto wieder hinaus. Mbegu ist stets bereit, den Kleinen zu Hilfe zu eilen.
Rapa bekam heute eine Lektion von Lasayen erteilt, nachdem er ihn beim Spielen mit Ngilai unterbrochen hatte. Ukame kam dazu, um Rapa zu helfen, als Lasayen nicht von ihm ablassen wollte.

Tamiyoi fühlt sich nicht so gut

Sonntag, 22. Januar 2017
Murit war heute der Scherzkeks des Tages, von früh am Morgen an, als er aus dem Stall kam. Wenn es so weitergeht, wird er sogar noch Ndotto als Spaßmacher der Waisenherde in den Schatten stellen. Sein Stall ist neben dem von Ngilai, und der war heute Morgen sein erstes Ziel; er rannte immer wieder dorthin und schubste daran herum, weil Ngilai immer noch drin war. Malima kam auch herbei gerannt, und zusammen mühten sie sich ab, das Tor auf zu bekommen, damit Ngilai sich ihnen anschließen konnte. Schließlich wurde Ngilai von einem Keeper herausgelassen, und das Spiel begann an anderer Stelle von vorne. Murit ging weiter, um den anderen Waisen auch heraus zu helfen, aber Godoma wollte lieber mit ihm spielen, als herauskommen. Nachdem sie dann im Wald angekommen waren, machten sich alle Waisen ans Grasen – bis auf Murit, der nicht aufhören wollte zu spielen.
Ukame hat ein paar Tricks auf Lager, wenn es zur Milchfütterung geht. Sie schafft es, sich um die Büsche herumzuschleichen, ohne dass die anderen Waisen sie sehen, und ist dann als allererste bei der Fütterung am Schlammbad.

Murit ist ein Entertainer

Montag, 23. Januar 2017
Ambo liebt seine älteren Artgenossen über alles. Als Oltaiyoni nach Ithumba umzog, machten wir uns ein wenig Sorgen, weil sie immer seine Adoptivmama gewesen war, aber Mbegu ist ohne zu zögern eingesprungen und kümmert sich jetzt neben Baby Jotto auch um ihn. Obwohl Jotto Mbegu sehr mag, hängt er vor allem auch an den Keepern, und so kann Ambo viel Zeit mit seiner neuen Adoptivmama verbringen. Aber wenn Jotto etwas braucht, kommt Mbegu sofort angerannt, um ihm zu helfen. Wir vermuten, dass die nächste Mini-Leitkuh der Waisenherde – wenn Mbegu auch einmal umgezogen sein wird – Godoma werden wird. Mbegu vertraut ihr hin und wieder einige Aufgaben an und lernt sie so schon einmal an. Heute verbrachten die beiden die meiste Zeit des Tages mit den Kleinen. Mbegu ließ Ambo weitestgehend in Godomas guten Händen, aber falls er sie einmal vermisst, sucht er nach ihr bis er sie gefunden hat.
Maramoja hat eine ulkige Angewohnheit: bei jedem Schlammbad kratzt sie sich eine bestimmte Stelle an ihrem Hintern, und immer an einer ganz bestimmten Wassertonne. Scheinbar juckt es sie jedesmal, wenn sie zum Schlammloch herunter kommt, an der gleichen Stelle! Die Besucher lachten herzlich, als sie es heute wieder tat, nachdem sie ihre leckere Milch getrunken hatte. Alle dachten, sie würde zum Saufen zu der Tonne rennen, aber kaum war sie dort angekommen, drehte sie sich um und kratzte sich über fünf Minuten lang daran!

Der süße kleine Ambo

Dienstag, 24. Januar 2017
Kelelari lebt sich sehr gut ein, und er hat inzwischen auch verstanden, dass es in der Herde nicht darum geht, wer der Größte und Stärkste ist, sondern darum zusammenzuhalten – schließlich sind sie alle junge Waisenkinder, genau wie er. Er ist jetzt auch zu den Kleinen freundlich, die sich langsam an seine Größe gewöhnen und ihm vertrauen. Von den Jüngeren waren heute Tagwa, Sana Sana und Kuishi den ganzen Tag bei ihm.
Zur öffentlichen Besuchsstunde waren heute Tamiyoi, Luggard und Jotto bestens aufgelegt und hatten viel Spaß. Die meisten der elf Babys, die in der ersten Gruppe zur Fütterung kommen, standen nach ihren Flaschen nur zusammen herum, doch Luggard, Tamiyoi und Jotto wollten etwas Abwechslung haben. Also widmeten sie sich ganz dem Schlamm- und Staubbad. Luggard ist ja immer für ein Schlammbad zu haben, aber Tamiyoi geht nie gerne baden, nicht einmal wenn es sehr heiß ist. So war es sehr überraschend, sie so begeistert in den Matsch gehen zu sehen! Jotto ging schließlich mit hinein, weil seine Keeper dort waren und seine Freunde das Bad sehr zu genießen schienen. Kuishi ist auch ein Baby, das das Schlammloch nicht mag, und sie stellt sich immer in sicherer Entfernung davon auf. Sie schuffelt sich lieber an denen, die im Schlamm waren, um so auch etwas Schutz für die Haut abzubekommen. Daher sieht sie immer lustig gescheckt aus. Die Keeper haben ein paar Mal versucht, sie mit Schlamm zu bewerfen, aber sie rennt immer weg.

Kelelari kommt zu seiner Milchflasche

Mittwoch, 25. Januar 2017
Esampu kommt immer noch nicht mit allen anderen Waisen zurecht und muss immer wieder von den älteren Waisen ermahnt werden, weil sie ungezogen war. Als sie bei der Fütterung am Schlammloch um 11 Uhr gerade ihre Milch trank, sah sie Jotto vorbeilaufen, und schubste ihn ohne Vorwarnung ins Schlammloch. Danach ging sie wieder zu ihrer Milchflasche zurück. Als Strafe bekam sie den Rest von ihrer Milch nicht mehr und wurde von den Keepern weggeschickt. Sie wehrte sich und tat so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte, aber am Ende machte sie sich davon und ging Wasser saufen. Ambo und Sana Sana soffen gerade aus der gleichen Tonne, und Esampu schob den kleinen Ambo aus dem Weg, um sich Platz zu verschaffen. Sana Sana war damit gar nicht einverstanden – sie kam Ambo zu Hilfe und verwies Esampu in ihre Schranken, indem sie sie ins Schlammloch zurückdrängte. Dort blieb sie bis zum Ende der Besuchszeit.
Malima, Godoma und Murit dagegen hatten viel Spaß bei der Besuchsstunde. Malima ist ein großer Fan des Schlammbads und spielt mit Vorliebe darin, wenn sie gut gelaunt ist. Wegen ihr kamen auch Godoma und Murit mit in den Schlamm, und sie spielten zusammen und kletterten aufeinander herum. Malima sah fast so aus, als würde sie im Wasserloch schwimmen – sie war komplett untergetaucht und schlidderte von einer Seite auf die andere. Die drei hatten ihren Spaß und kamen dann heraus, um sich mit Staub abzutrocknen. Dabei trafen sie ein paar Warzenschweine, die sich auch abkühlen wollten – und von den drei Spielkindern nicht geschont wurden! Godoma nahm sie sich vor und scheuchte sie zurück in die Büsche und in alle Richtungen. Danach schloss sie sich wieder den anderen Waisen an, die schon auf dem Weg zurück in den Wald waren.

Esampu und Ambo

Donnerstag, 26. Januar 2017
Pare schien heute Morgen im Wald noch halb zu schlafen. Als sie alle hinaus gingen und sich in verschiedene Richtungen aufmachten, merkte er nach einer Weile, dass er bei der Babygruppe gelandet war, die immer in der Nähe der Keeper bleibt. Er bekam nicht heraus, wo die anderen Elefanten hingegangen waren, und irgendwann fing er an zu trompeten, in der Hoffnung, dass jemand aus der Gruppe der Älteren antworten würde. Aber so viel er auch trötete, keiner antwortete. Dann begann er, hin und her zu rennen und stolperte sogar vor lauter Gerenne im Gebüsch, doch noch immer kam keine Antwort aus der Richtung, in die die älteren Babys gegangen waren. Also gab er die Suche auf, und da beschloss Murit, der auch bei den Jüngeren geblieben war, ihn zu einem Ringkampf herauszufordern. Die Rangelei dauerte eine Weile, und dann versuchte er, auf Sana Sana zu klettern, die aber nicht mitspielen wollte. Sie rannte weg, um mit den Anderen zu grasen. Murit rangelte schließlich mit Jotto, mit dem er sehr gern spielt. Esampu verließ kurz die Gruppe, um die Warzenschweine zu verjagen, aber eines von ihnen war genauso störrisch wie sie – während alle Anderen schnell verschwanden, als sie hinter ihnen her lief, jagte dieses eine Esampu hinterher! Esampu konnte das nicht auf sich sitzen lassen und scheuchte das Warzenschwein schließlich 200m weg von den Babys. Dann kam sie zur Gruppe zurückgelaufen und sah sehr zufrieden mit sich aus; Murit begrüßte sie mit einem anerkennenden Tröten.

Pare ist etwas verschlafen

Freitag, 27. Januar 2017
Irgendetwas schien Maxwell heute Morgen über die Leber gelaufen zu sein. Als die Babys aus ihren Gehegen kamen und in den Wald gingen, sah er aufgeregt aus und ging mit erhobenem Kopf und Schwanz in seinem Gehege umher. Wenn man an seinem Tor nach ihm rief, lief er ein paar Schritte darauf zu und machte dann kehrt, um in die andere Richtung davon zu rennen. Esampu und Ngilai versuchten, ihn zu ihrem üblichen Auf- und Ab-Gerenne zu überreden, aber er zeigte kein Interesse. Vielleicht war ein wildes Nashorn in der Nähe, das seinem Gehege zu nahe gekommen war, sodass er sich um sein Territorium sorgte. Er war noch eine Weile sehr aufmerksam, bevor er sich am späten Vormittag wieder beruhigte.
Mbegu und Godoma waren am Morgen aufgeregt, weil sie Musiara trafen, den kleinen Waisen, der Mitte des Monats aus der Massai Mara gerettet worden war und sich gut erholt. Heute kam er etwas früher als die letzten Tage aus seinem Stall und die Anderen waren noch in der Nähe in den Büschen. Mbegu und Godoma standen zusammen mit Ambo, Tamiyoi, Jotto, Murit und Luggard herum, und aus einiger Entfernung sah Mbegu den kleinen Musiara hinter seinem Keeper herlaufen. Sie rannte hin, um ihn kennenzulernen, und als sie dort angekommen war, zog sie ihn an sich, umrüsselte ihn und kollerte liebevoll. Godoma ließ sich von dem Kollern anlocken und kam auch herbeigeeilt. Zusammen brachten sie dann das neue Baby zu den anderen Waisen. Jotto fand Musiara sehr interessant und wollte ihn zu einem Ringkampf überreden. Die beiden älteren Mädchen wichen nicht von seiner Seite, bis es Zeit für die morgendliche Milchfütterung war.

Irgendetwas beunruhigte Max heute Morgen

Samstag, 28. Januar 2017
Esampu und Ambo sind und bleiben steitende Nachbarn. Obwohl sich die Waisen, die in nebeneinanderliegenden Gehegen wohnen, meistens sehr gut verstehen, kommen diese beiden gar nicht miteinander aus. Das Problem ist definitiv nicht Ambo, obwohl auch er es manchmal auf einen Streit anlegt. Esampu scheint aber diejenige zu sein, die Ambo nicht gut leiden kann. Heute Morgen kam Ambo heraus und ging hinter seinem Keeper her, und es schien, als ob Esampu ihn schon auf dem Kieker gehabt hätte. Sie rannte hin und schubste ihn, obwohl der Keeper versuchte, die beiden auseinander zu halten. Die Rangelei ging weiter, bis sie wieder bei ihren Ställen waren, und der Keeper konnte nichts anderes tun, als abzuwarten, bis sie ihren Streit beigelegt hatten. Sie sind beide etwa gleich stark, und so dauerte es, bis Ambo aufgab und wieder aus dem Stall herauskam. Meine Güte!
Wanjala und Galla, die wie Zwillingsbrüder sind, hingen heute wieder den ganzen Tag zusammen, etwas abseits vom Rest der Herde. Sie sehen sich sehr ähnlich und sind auch ganz ähnliche Charaktere.

Galla und Esampu

Sonntag, 29. Januar 2017
Mbegu, Godoma und Malkia waren heute ganz damit beschäftigt, sich um den kleinen Musiara zu kümmern. Es war sehr interessant, Malkia dabei zu sehen, die offenbar auch andere Talente hat, außer ein gieriges kleines Mädchen zu sein! Als Musiara etwas später als die anderen Waisen im Wald ankam, waren sie schon weit hinaus gegangen, aber die drei Mädchen kamen dorthin zurück, wo Musiara mit seinem Keeper war. Sie leisteten ihm beim Grasen Gesellschaft, und später gingen Godoma und Malkia zurück zu den anderen Waisen, während Mbegu bei ihm blieb.
Rapa und Wanjala beschlossen heute, ihre Differenzen bei einem Ringkampf auszufechten. Rapa ärgert Wanjala immer, und heute sah Wanjala seine Chance auf Rache gekommen, als er den frechen Rapa am Rand des Schlammlochs stehen sah. Zuerst schubste er ihn in den Matsch hinein, und als Rapa dann mit seinen Vorderbeinen aus dem Schlammloch herauskam, versuchte er sich nochmal in einem Ringkampf gegen ihn. Sie begannen zu rangeln, und Wanjala besiegte Rapa tatsächlich! Aber er wusste, dass er, sobald es Rapa aus dem Matsch geschafft hatte, in Schwierigkeiten geraten würde, und so rannte er weg und versteckte sich inmitten der Gruppe. Rapa war sehr verärgert, dass er gegen Wanjala verloren hatte und machte sich gleich auf die Suche nach ihm. Er fand ihn neben dem großen Kelelari stehen und ging hin, um ihn zu schubsen, doch Kelelari sah ihn kommen und schob ihn zurück – und rettete Wanjala auf diese Weise!

Malkia mag das neue kleine Baby auch

Montag, 30. Januar 2017
Mbegu ist wirklich ein großer Schatz – da werden viele zustimmen. Musiara war mit seinem Keeper ein ganzes Stück entfernt vom Rest der Herde, und uns ist nicht ganz klar, wie Mbegu merkt, wenn die Babys im Wald sind; es muss irgendetwas mit ihrem guten Geruchssinn zu tun haben. Jedenfalls kam sie mit Luggard, Jotto und Murit dorthin, wo Baby Musiara mit seinem Keeper stand. Sie lässt immer alles stehen und liegen, wenn es ein kleines Baby zu bemuttern gibt! Diesmal beschloss sie, auch den Anderen drei etwas Zeit mit Musiara zu lassen. Luggard sagte ihm Hallo und machte dann Platz für Jotto und Murit, damit sie ein paar Minuten mit ihm spielen konnten. Dann schritt Mbegu wieder ein, zog Musiara unter sich und legte den Rüssel um ihn; in kürzester Zeit fühlte er sich sehr wohl bei ihr und war zufrieden. Bald ging er um sie herum und suchte nach Mbegus Ohren, um daran zu nuckeln, was Mbegu natürlich erlaubte. Wie eine echte Mutter merkte sie bald, dass er genug hatte und etwas anderes machen wollte, und so begann sie, mit den Vorderfüßen etwas weiche Erde loszutreten, mit der er spielen konnte. Schließlich legte sie sich auf den Boden und lud ihn ein, mit ihr zu spielen, und Jotto schloss sich ihnen auch an. Kurz darauf mussten allerdings Mbegu und ihre Freunde zurück zu den anderen Waisen gehen, denn es war Zeit für die Milchfütterung. Nachdem sie nach der öffentlichen Besuchsstunde wieder in den Wald gegangen waren, trafen sie den kleinen Neuling wieder. Diesmal waren es Tamiyoi, Jotto und Esampu, die sich mit Musiara beschäftigten. Sie bewachten ihn gründlich und passten auf, dass die Warzenschweine ihm nicht zu nahe kamen. Tamiyoi und Jotto waren wegen der Warzenschweine auch etwas nervös, aber die furchtlose Esampu ließ ihnen keine Chance heranzukommen und jagte sie wieder ins Dickicht zurück.

Mbegu ist ein Schatz

Dienstag, 31. Januar 2017
Malkia und Sana Sana sind zwei Mädchen, die nicht viel mit den anderen Waisen spielen. Sana Sana grast meistens fleißig, wenn die Waisen draußen sind, doch heute war es anders. Die Herde sah recht lustlos aus, und diese beiden übernahmen die Rolle der Entertainer. Sie hatten ihren Spaß bei einem langen Ringkampf und brachten so etwas Schwung in die Waisenherde.
Heute war ein recht kühler Tag, im Vergleich zu den hohen Temperaturen der letzten Tage, und dann findet man nicht viele Waisen im Schlammbad. Heute wollte gar keiner in den Matsch gehen, zu keiner Gelegenheit, bei der sie dort waren. Malima und Esampu, die beide das Schlammbad lieben, hielten nur die Rüsselspitze hinein, um die Temperatur zu fühlen, und beschlossen dann, nicht hinein zu gehen. Esmapus Abneigung gegen die Warzenschweine scheint sich verstärkt zu haben. Die Warzenschweine leben schon lange bei den Waisen, und sie wissen, dass sie besser vor den Löwen geschützt sind, wenn sie ihnen folgen und in ihrer Nähe fressen. Aber seit Musiara angekommen ist, ist Esampu sehr beschützend geworden und hat die Warzenschweine nicht in ihre Nähe gelassen. Heute hatte sie sich vorgenommen, sie zurück in den Busch zu jagen, wo sie ihrer Meinung nach hingehören, und dabei bekam sie Unterstützung von Pare. Seit dem Morgen waren die beiden frechen Waisen damit beschäftigt, die Warzenschweine ins Gebüsch zu vertreiben und sie nicht einmal ansatzweise in die Nähe der Herde zu lassen.
Nach der privaten Besuchsstunde um 15 Uhr ging Wanjala mit den Anderen zurück in den Wald, nahm dann aber einen anderen Weg. Da er normalerweise zusammen mit Ukame und Karisa unterwegs ist und die beiden noch bei der Herde waren, dachten die Keeper, er wäre auch da. Erst kurz bevor es am Abend zurück nach Hause ging, merkten sie, dass er nicht dabei war, und fanden ihn schließlich beim Grasen ein ganzes Stück entfernt. Er kam dann mit den letzten Waisen zurück nach Hause, und wir hoffen, dass er in Zukunft nicht mehr auf eigene Faust grasen geht!

Malima und Jotto

(übersetzt aus dem englischen Original)